Beitragvon David Rosenberg » 6. Dezember 2011, 10:38
Hallo Tom,
als großer Fan dieses Spiels trifft eine These wie die, dass das Spiel zu glückslastig sei, schon einen Nerv bei mir... daher will ich mal mein "Glück" versuchen:
Um zu klären, ob dieses Spiel wirklich glückslastig ist, muss man aus meiner Sicht die konkrete Frage stellen: Wann kann man auf Grund seiner Kartenhand nicht die Aktion durchführen, die man gerne durchführen würde?
Schauen wir uns doch mal die Aktionsmöglichkeiten an:
Die folgenden Aktionen sind zunächst mal unabhängig davon, welche Karte man benutzt:
- Kanal/Schiene bauen
- Entwickeln
- Baumwolle verkaufen
- Kredit aufnehmen
4 von 5 Aktionsmöglichkeiten kann man also mit beliebigen Karten durchführen. Schauen wir uns die 5. Aktionsmöglichkeit an, die unbestritten die wichtigste darstellt:
- Industrie bauen
Mit einer passenden Ortskarte kann man grundsätzlich immer bauen. Mit einer Indurstriekarte kann man bauen, wenn man eine eigene Transportverbindung zu diesem Ort besitzt.
Was daraus für das Spielsystem hervorgeht ist die Notwendigkeit, das eigene Vorgehen in Bezug auf die in der Hand befindlichen Karten abzustimmen und zu optimieren. Dabei hilft einem auch der noch nicht erwähnte Mechnismus, dass man durch Ablage von 2 beliebigen Karten irgendeine Industrie in einer belibigen Stadt bauen darf. Über diese zugegebenermaßen eher ineffiziente Möglichkeit sollte sich eigentlich immer eine Ausgangssituation herstellen lassen, die die weiteren Karten sinnvoll nutzen lässt.
Ich würde es abschließend folgendermaßen formulieren: In Kohle geht es nicht darum, mit Glück die richtigen Karten zu ziehen, sondern die erhaltenen Karten optimal einzusetzen. Durch die flexiblen Einsatzmöglichkeiten kann man mit jeder Kartenhand vernünftige und sinnvolle Strategien planen.
Ich hoffe, meine Ideen und Ausführungen helfen Dir dabei, Deine Freunde mal wieder zu einer Partie dieses tollen Spiels zu bewegen. Wenn jemand das Spiel allerdings gar nicht mag, so wird ihn meine Argumentation auch nicht wirklich umstimmen (und das soll sie auch gar nicht, Spiele sind Geschmackssache).
Viele Grüße
David