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Spielevorfinanzierung (Kickstarter/Indiegogo)

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Daniel R.
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Spielevorfinanzierung (Kickstarter/Indiegogo)

Beitragvon Daniel R. » 2. März 2012, 13:16

Die Spielevorfinanzierung wird in Amerika immer populärer.
Da war (wahrscheinlich zuerst) GMT500, jetzt auch kickstarter und indiegogo.

Gibt es analog dazu auch deutsche Vorfinanzierungsplattformen mit neuen/unabgängigen Brettspiel-Ideen?

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Duchamp

Startnext

Beitragvon Duchamp » 2. März 2012, 13:25

Das deutsche Pendant dazu heißt startnext - zumindest ist es die populärste crowdfunding-Plattform in D.

Bisher fehlt meines Wissens aber noch ein Spiel, dass darüber wirklich finanziert und umgesetzt wurde - und so eine Art Vorbild-Charakter haben könnte.

Sehr spannendes Thema, wie sich das entwickeln wird. Vor allem für Kleinverlage mit intensiver Fan-base attraktiv. Denke ich mal so.

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Ralf Arnemann
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Re: Startnext

Beitragvon Ralf Arnemann » 2. März 2012, 14:16

> Bisher fehlt meines Wissens aber noch ein Spiel, dass
> darüber wirklich finanziert und umgesetzt wurde
Wahrscheinlich wird man darauf auch noch länger warten müssen. Im Gegensatz zu den USA (wo kickstarter ja ganz gut floriert) hat Deutschland eine sehr gute Auswahl an Spieleverlagen - die machen auch ungewöhnliche Spiele oder kleinere Auflagen. Eine gute Spielidee wird m. E. immer auch einen Verleger finden.

Und auch eine gute Spielidee braucht einen Verlag, der den redaktionellen Teil und den Vertrieb übernimmt - die Zeit der Selbstverleger ist im Prinzip vorbei.

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Duchamp

Nicht nur Selbstverleger

Beitragvon Duchamp » 2. März 2012, 15:46

Es nutzen aber nicht nur "Selbstverleger", sondern eben auch kleinere Verlage (siehe "Vanuatu", zweite Auflage oder die Tasty Minstrel-Sachen) die Chance zum Hype, zur Reduktion des finanziellen Risikos, zur emotionalen Bindung ans Produkt ...

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Daniel R.
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Re: Startnext

Beitragvon Daniel R. » 2. März 2012, 16:34

Ralf Arnemann schrieb:
> Eine gute Spielidee wird m. E. immer auch
> einen Verleger finden.
>
> Und auch eine gute Spielidee braucht einen Verlag, der den
> redaktionellen Teil und den Vertrieb übernimmt - die Zeit der
> Selbstverleger ist im Prinzip vorbei.


Weil der Markt als "gesättigt" gilt, sind die etablierten Verlage sehr wählerisch, wenn's um neue Spielideen geht. Da kann auch mal was Gutes abgelehnt werden, nur weil's nicht ganz ins Programm passt, oder weil die Konkurrenz ebenfalls gerade 2 Piratenspiele vorgestellt hat etc.

Da kann mal als (abgelehnter) Spieledesigner schon mal versucht sein, einen anderen Weg der Veröffentlichung einzuschlagen.

Ein Beispiel aus der Filmbranche zeigt genau das "No Risk"-Verhalten der etablierten Redaktionen: Kein Produzent wollte den Oscargewinner "The Artist" finanzieren, weil keiner das Potenzial sah 2011 einen S/W Stummfilm zu drehen.
Nach der Oscar-Verleihung wärden diese nun alle froh gewesen, sie wären mit an Bord gekommen.

Ich bin sicher, solche Episoden kann es auch in der Welt der Brettspiele geben.

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Guido Heinecke
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Re: Startnext

Beitragvon Guido Heinecke » 2. März 2012, 17:10

Eine Idee des Crwodfunding ist ja auch, um das mal anzufügen, die Qualitätssichherung durch das Kollektiv durchführen zu lassen. Sprich: Backen nicht genug Leute mit, war es wohl doch nicht so dolle. Geht die Summe in sechsstellige Bereiche (Wie bei D-Day Dice), scheint die Idee ziemlich gut angenommen worden zu sein.

Ich halte Kickstarter und Konsorten für unsere Branche sehr bereichernd. Denn so weit ich weiß, kam da bislang noch kein schlechtes Spiel bei rum. Und: Ist der Titel gut, greift ein Verlag gerne bei der Lizenz zu. Siehe Eminent Domain (macht Pegasus auf dt.), siehe Alien Frontiers (macht Ystari auf frz. und *vielleicht* auf dt.).

In Europa rafft man das so langsam. Briefcase aus Griechenland (Bei Indiegogo) oder Massilia und Western Town aus Frankreich (bei Ulule) sind schon erste zarte Bemühungen in diese Richtung.

Grüße, Guido
http://de.trictrac.net/news-kickstarter-zieh-dich-warm-an.php

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Rollum
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Re: Spielevorfinanzierung (Kickstarter/Indiegogo)

Beitragvon Rollum » 2. März 2012, 19:23

naja, aber ich denke als europäer oder deutscher kann man ein spielprojekt bei kickstarter starten. siehe das deluxe-redesign von glory to rome, gestaltet von einem deutschen designer.

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Duchamp

Re: Spielevorfinanzierung (Kickstarter/Indiegogo)

Beitragvon Duchamp » 2. März 2012, 19:47

Man kann Kickstarter-Projekte meines Wissens nur von den USA aus starten. "Glory To Rome" war zwar mit dem neuen Desihn von Heiko Günther, das Projekt haben aber Ed Carter und Jeremiah Lee gestartet.

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Folmion
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Re: Startnext

Beitragvon Folmion » 2. März 2012, 21:58

Wieso meinst du denn, die wären froh gewesen bei "The Artist" mit an Bord zu sein? Die sind in erster Linie immer noch an Geld interessiert. Und da waren einfach mal wirkliche viele Filme erfolgreicher. Das die überwiegend Schrott waren, interessiert ja nicht, wenn die Kasse klingelt.


Grüße
Florian

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Daniel R.
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Re: Startnext

Beitragvon Daniel R. » 5. März 2012, 17:18

Folmion schrieb:
>
> Wieso meinst du denn, die wären froh gewesen bei "The Artist"
> mit an Bord zu sein?


Ein Film, welcher einer oder mehr Oscars gewinnt, spült mehr Geld in die Kassen der Produzenten, nicht nur in die Kinokasse sondern später auch die Zweit/Drittverwertung auf Pay-TV /DVD/BluRay und Free-TV.

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tech7
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Re: Spielevorfinanzierung (Kickstarter/Indiegogo)

Beitragvon tech7 » 6. März 2012, 14:45

Ja, ich meine auch dass das so ist. Und die akzeptieren auch noch kein Paypal, was für internationale Geschäft ungünstig ist (Ja es gibt immer noch Hinterwäldler wie mich die keine Kreditkarte (haben/wollen/brauchen ;) ).



Ich denke aber dass ist nur eine Frage der Zeit, entweder wird Kickstarter international oder es kommt eine andere Plattform auf.

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Duchamp

"Auf Spurensuche am Limes" - erstes Beispiel

Beitragvon Duchamp » 8. März 2012, 08:28

Hier auch nochmal kurz angemerkt: Auf Spurensuche am Limes ist das erste Brettspiel (meines Wissens), mit dem dieser Weg versucht wird:

http://www.startnext.de/limes-spiel

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Topolino
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Beiträge: 47

... oder doch "Zweiter" ...

Beitragvon Topolino » 8. März 2012, 10:50

"Duchamp" hat am 08.03.2012 geschrieben:
> Hier auch nochmal kurz angemerkt: Auf Spurensuche am Limes
> ist das erste Brettspiel (meines Wissens), mit dem dieser
> Weg versucht wird:
>
> http://www.startnext.de/limes-spiel

Es gibt aber seit längerer Zeit auch schon diese Projekt:
http://www.startnext.de/das-geheimnis-der-berge

Ciao
Topolino

Homepage: http://members.chello.at/topolino

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Duchamp

Nö, erstes.

Beitragvon Duchamp » 9. März 2012, 07:44

"Das Geheimnis der Berge" ist ein Vor-Projekt, wo lediglich die Erstellung eines Prototypen zur Vorstellung bei Verlagen finanziert wird. Mit dem "Versprechen", mit dem Geld dann bereits das Brettspiel zu erwerben - das ein Verlag dann schon herstellen wird.

Realitätsfern bis unseriös, wenn man bedenkt, wie die Situation bei den Verlagen aussieht.

"Auf Spurensuche am Limes" dagegen ist ganz real, hat die "ich bastel mir einen Prototypen"-Phase vor 3 Jahren hinter sich gelassen und ist ein durchkalkuliertes Endprodukt.

Daher bleibe ich dabei: Erstes.

P.S.: Okay, "der Weg versucht" war vielleicht auch nicht ganz "sauber" formuliert - versuchen tut es der andere ja auch. Irgendwie.


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