Anzeige

Zu meinem Selbstverständnis als Schreiber

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Benutzeravatar
kleinerpoet
Brettspieler
Beiträge: 68

Zu meinem Selbstverständnis als Schreiber

Beitragvon kleinerpoet » 3. September 2012, 12:59

Geschätzte Mitleser dieses Forums!

Da es den einen oder anderen hier zu interessieren scheint, warum ich ab und an Kommentare schreibe, will ich hier mal generell und nicht in Verbindung mit einem bestimmten Einzelthema antworten.

ACHTUNG FÜR FREUNDE KURZER TEXTE: da ich hier ein bißchen ins Eingemachte gehe, manche Frage beantworte und einiges zu meinem Selbstverständnis als Schreiber sage, wird es hier wohl ausführlicher werden.

WER'S KURZ UND KNACKIG MAG, BRECHE HIER LIEBER AB. Allen anderen wünsche ich viel Spass beim Lesen und danke für ihr Interesse.



Z u r M e t h o d e
Interessant erscheint es mir, die eine oder andere Seite von mir anhand von Fremdkommentaren und Fragen zu beleuchten.
(Alle Zitate sinngemäß und aus dem Gedächtnis)

--- Hast Du nichts Besseres zu tun, als hier zu schreiben?

BLÖDE ANTWORT - Nein, hab ich nicht.

ERNSTHAFTE ANTWORT -
Ich sehe Medien, seien Sie nun online wie spielbox.de oder aus Papier wie klassische Zeitungen und Zeitschriften nie nur als Eingangsstraße.
Mich als Leser (und manchmal auch als Schreiber) fasziniert am meisten der Dialog zwischen Lesern und Schreibern.
Ein Beispiel: wenn ich eine tolle Udo-Bartsch-Rezension auf Papier lese, freu ich mich darüber. Wenn ich aber auf Udos Website oder anderweitig davon höre, wie andere Leser auf seine Texte reagieren, fasziniert mich das noch mehr: weil ich dadurch merke, wie andere Menschen auf ein Medium reagieren. Ohne selbst in diesem Augenblick aktiv am Dialog teilzunehmen, sehe ich, was Udos Beitrag in einem Teil der Leser auslöst.

Dieser Austausch hat mich seit jeher fasziniert. Lang vor der Internetzeit gab es das als Leserbriefmöglichkeit bei vielen Zeitungen.
Schon in den 80er Jahren fand ich den einen oder anderen Leserbrief der "Süddeutschen Zeitung" (durchaus nicht alle) lesenswerter als Manches, was beispielsweise im Feuilleton stand... allerdings war vor vielen Jahren das Feuilleton der 'Süddeutschen' auch noch sehr verkopft und abgehoben, doch das ist eine andere Baustelle. ---


Um mal wieder auf mich als Schreiber hier im Spielebereich und die oben gestellte Frage zurückzukommen: ich hab einiges zu tun.
Z.B. arbeite ich derzeit außerordentlich intensiv an der Fertigstellung eines Buches. Darüber hinaus bereite ich neue Literatur- und Geschichtskurse für diverse Träger vor.
Ob das, was ich dort sozusagen 'hauptberuflich' mache, besser oder schlechter ist als meine Kommentare im Forum, will ich nicht werten. - Ich hoffe doch, daß alle meine Texte lesenswert sind... der kurze Einseiter genauso wie ein langes Buch.




NÄCHSTER KOMMENTAR:
--- Wenn Dir vorhandene Seiten nicht gefallen, dann schreib doch auf Deiner eigenen Internetseite.

Eine eigene Seite aufzumachen, nur, um hin und wieder mal eigene Meinung zu äußern, scheint mir übertrieben und würde auch ein erheblicher Aufwand sein.
Ich habe nichts dagegen, in die Arbeit einer (Online)-Redaktion eingebunden zu werden, wenn solch eine meine Themen und Texte schätzt.
Allerdings werde ich meinen kritischen Geist nicht an der Garderobe abgeben, denn gerade in einer so kleinen Szene wie dieser, wo fast jeder Mehrfachfunktion hat (Kritiker & Autor, Autor & (Klein)-Verleger, Spieleautor & Journalist, usw.) ist es wichtig, daß man immer selbstkritisch bleibt und Funktionen voneinander trennt.
Manchmal ist das, wie auch schon an anderer Stelle geschrieben wurde, ein geradezu schizophrener Zustand... lässt sich aber häufig bei Mehrfachfunktionen, die sich überschneiden, nicht vermeiden.

Um so wichtiger ist es meines Erachtens immer mal wieder einen Schritt zurückzutreten und zu fragen: bin ich objektiv? Sind meine Äußerungen korrekt? Müssen sie unter Umständen korrigiert, verbessert, oder aber - in seltenen Fällen - so weit zugespitzt werden, daß sie jeder versteht?

Dieses Zuspitzen, ohne jemanden auf die Füße zu treten, ist nicht einfach.
Häufig, und nicht nur bei mir, kommt es vor, daß der Originalkommentar Kontroversen untereinander auslöst, sich von der ursprünglichen Fragestellung und Intention relativ weit löst, weil inhaltliche und / oder formale Fragen kleinere Hahnenkämpfe auslösen können.

Dann gibt's die schönsten Keilereien, manchmal nett zu beobachten, oft aber verbeißen sich die Kontrahenten so ineinander, daß sie sich weit vom Grundthema entfernen und über Details streiten.

Das lässt sich nicht steuern, wenn man kritische Texte schreibt. Ich kann hier nur alle aufrufen, die meine und auch andere Originalbeiträge kommentieren und ergänzen: habt Respekt voreinander, beleidigt Euch nicht, schwingt eher das Schwert der Rhetorik als der Juristerei.
Sehr oft werfen gewiefte Kenner der Materie (nicht nur bei mir) mit Paragraphen umanand - um es etwas rustikal zu formulieren - ohne daß es für den Normalleser und Nichtjuristen grosse Vorteile hätte.
Gut, ich will den Sinn von Verdeutlichungen nicht bestreiten. Aber ich will sagen: viele Themen, so z.B. das von mir zuletzt gewählte am Donnerstag oder Freitag, war gar nicht in juristischer Absicht geschrieben worden.

Und die gewählte Überschrift (hieß, glaube ich, unter anderem, "...was haltet Ihr davon?") zielte ausdrücklich darauf ab, MEINUNGEN zu hören, die mir wichtiger sind als Paragraphen.

Mich interessiert - anderen Schreibern mag das anders gehen - der Bauch der Menge, das Gefühl, das einer beim Lesen oder Schreiben eines Artikels hat, nicht das in Paragraphen fassbare Recht.

Daher freut es mich, wenn viele Meinungen zu meinen Themen eingehen; je liebevoller und respektvoller die einzelnen Schreiber und Kommentatoren ein- und miteinander umgehen, desto lieber ist es mir.

Natürlich gibt es die eine oder andere Kontroverse und manchen harten Fight... aber es sollten immer die Grenzen des Anstands und des persönlichen Respekts voreinander gewahrt bleiben. (Übrigens nicht nur bei Diskussionen, die ich anstoße).



EINE ANTWORT OHNE FRAGE

Tja, Ralf, fragt sich nun vielleicht die stumme Menge, wie siehst Du Dich nun eigentlich selbst?

Ich sehe mich als jemand, der schreibend auf das Eine oder andere hinweist (NICHT IMMER SICHTBAR UND ÖFFENTLICH VON VIELEN LESERN KOMMENTIERT, wie z.B. mein letzter Kommentar auf "Reich der Spiele" oder mein Beitrag im Kinderspielforum beweisen).

Natürlich freue ich mich, wenn ich merke, daß meine Texte gelesen werden, hin und wieder lösen sie auch Diskussionen aus.

Es Spieleseiten, die ich sehr schätze und häufiger lese als andere: das sind Spielbox.de, Reich der Spiele, Spielbar und - diesmal hoffentlich richtig benannt - die Pöppelrevue.
Also, diese vier Seiten mag ich am meisten, sie wären gewissermaßen meine Herz- und Magenblätter, gäbe es sie in gedruckter Form (was leider nur bei der Spielbox der Fall ist).

Naturgemäß habe ich zu diesen vieren öfter was zu sagen als zu anderen. Daß ich immer mal wieder auf was hinweise, was mich als Leser stört, bedeutet lang noch nicht, daß ich meine eigene (Internet)-Zeitung machen will.

Ich hoffe einfach - oft wohl vergeblich -, daß meine Punkte an Lob oder Kritik von vielen geteilt werden. Und daher ist dieses Forum optimal dafür: um herauszufinden, wo bin ich allein, dies ist eine schnöde kleine Einzelmeinung; und an welcher Stelle spreche ich durchaus für Andere, löse einen kleinen (möglichst fruchtbaren) Dialog aus.

Ich bilde mir nicht ein, die Welt verändern zu können. Aber wenn der eine oder andere Leser einen Gedanken, eine Idee von mir aufgreift, manchmal auch fundierte Kritik... was will man mehr?


Eine schöne Woche noch, Euer Ralf

Benutzeravatar
Dietrich
Kennerspieler
Beiträge: 1155

Re: Zu meinem Selbstverständnis als Schreiber

Beitragvon Dietrich » 3. September 2012, 14:03

Moin, moin,
meintest Du 'Einbahnstraße' statt 'Eingangsstraße'?
Beides könnte Sinn machen, aber 'Einbahnstraße' noch mehr ...
Gruß, Dietrich

Benutzeravatar
Dirk Piesker
Kennerspieler
Beiträge: 950

Re: Zu meinem Selbstverständnis als Schreiber

Beitragvon Dirk Piesker » 3. September 2012, 15:22

Mal eine Frage: Glaubst Du wirklich, dass Dein Selbstverständnis als Schreiber hier jemanden interessiert?

Schau doch mal, ob Du ein schönes Journalisten-Forum findest. Oder ein Autoren-Forum.

Achja: der Imperativ von brechen ist brich.


Gruß,
Dirk

Benutzeravatar
Weltherrscher
Kennerspieler
Beiträge: 1022

Re: Zu meinem Selbstverständnis als Schreiber

Beitragvon Weltherrscher » 3. September 2012, 15:48

Dirk Piesker schrieb:
>
> Mal eine Frage: Glaubst Du wirklich, dass Dein
> Selbstverständnis als Schreiber hier jemanden interessiert?
>
> Schau doch mal, ob Du ein schönes Journalisten-Forum findest.
> Oder ein Autoren-Forum.
>
> Achja: der Imperativ von brechen ist brich.
>
>
> Gruß,
> Dirk

Warum so ungenau?

Es müsste korrekt heißen:

in der 2. Person Singular ist der vom Duden vorgeschlagene Imperativ im Präsens aktiv "brich"

http://de.wiktionary.org/wiki/brechen_(Konjugation)#Imperativ

Achja: Findest Du deine Reaktion auf die ausführliche Stellungnahme von kleinerpoet irgendwie hilfreich?

Benutzeravatar
Dirk Piesker
Kennerspieler
Beiträge: 950

Re: Zu meinem Selbstverständnis als Schreiber

Beitragvon Dirk Piesker » 3. September 2012, 15:50


> Achja: Findest Du deine Reaktion auf die ausführliche
> Stellungnahme von kleinerpoet irgendwie hilfreich?

Ja.

Thygra
Kennerspieler
Beiträge: 3159

Thema bitte verschieben

Beitragvon Thygra » 3. September 2012, 16:05

Hallo Herr Moderator, wären Sie bitte so nett, dieses Thema in den Off-Topic-Bereich zu verschieben? Dort wäre es meiner bescheidenen Meinung nach besser aufgehoben. Mit Spielen hat es jedenfalls nichts zu tun. Danke!
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

Benutzeravatar
Michael S.
Kennerspieler
Beiträge: 112

Zustimmung!

Beitragvon Michael S. » 3. September 2012, 18:38

100% Zustimmung!!!

Benutzeravatar
Golbin
Kennerspieler
Beiträge: 1218
Wohnort: Rheda-Wiedenbrück
Kontakt:

Re: Zu meinem Selbstverständnis als Schreiber

Beitragvon Golbin » 3. September 2012, 19:17

kleinerpoet schrieb:

> ... was will man
> mehr?
>
>
> Eine schöne Woche noch, Euer Ralf

Was will man mehr? Ich kann hier nur von mir reden, aber drei pseudo-psychisch und nicht spielbezogene Thread - zwei sind spielSEITENbezogen, aber nicht spielbzogen - in 2 1/2 Wochen empfinde ich als nervig. Ich muss sie zwar nicht lesen und habe das letzte Posting auch nur überflogen, aber solche Threads verdrängen andere, und das finde ich schade.

Ich schließ mich daher dem Wunsch von Thygra an, dass dieser Thread ins OT-Forum verschoben wird

Wolfgang
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.

Benutzeravatar
Duchamp

Zustimmung²

Beitragvon Duchamp » 3. September 2012, 23:04

Sehe ich ganz genau so.

Benutzeravatar
Ernst-Jürgen Ridder
Kennerspieler
Beiträge: 1078

Re: Zu meinem Selbstverständnis als Schreiber

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 3. September 2012, 23:31

Hallo,

so uninteressant ist das Ausgangsposting gar nicht, zeigt es doch selbst und in den Reaktionen darauf einiges über den Stil dieses Forums und über seine Inhalte.

So beklagenswert es sein mag, dass schlicht sachlich bleibende Diskussionen schwierig zu sein scheinen, so bedauernswert ist die zunehmende thematische Verflachung. Im Gegensatz zu früheren Zeiten kommt es mir so vor, dass in diesem Forum immer weniger über Spiele gesprochen wird.

Deshalb schließe ich mich, wenn auch ungern, der Bitte an, das Thema dieses Threads im OT-Forum fortzuführen.

Spielerische Grüße

Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

Benutzeravatar
KMW

Re: Zu meinem Selbstverständnis als Schreiber

Beitragvon KMW » 4. September 2012, 07:50

Bedauerlicherweise gibt es die Forensoftware (bisher?) nicht her, Themen in andere Foren zu verschieben. Wir haben nur die Möglichkeit, einen Thread zu schließen, was wir jetzt auch tun werden.
KMW
(der nach einem dank UFO-Streik versauten Wochenende erst jetzt wieder am Rechner sitzt)


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 43 Gäste