Beitragvon Jürgen Eberhardt » 24. Oktober 2012, 18:54
Wie in jedem Jahr habe ich mir ein Limit von 10 Spielen vorgegeben. Mehr Spiele lassen sich in unserem Spieletreff (ein mal wöchentlich) in einem Jahr nicht in ausreichender Anzahl spielen. Zumindest wenn man immer wieder auch mal ältere Spiele spielen möchte. Außerdem zwingt diese Limitierung, dass man seine Kaufentscheidungen bewusster trifft.
Folgende Spiele haben es letztlich in meine Tüten geschafft:
-- Tzolkin --
Schon nach dem Cliquenabend-Video war klar, dass ich dieses Spiel haben muss. In Essen somit schnell eingesackt, und inzwischen habe ich auch schon die erste Partie hinter mir.
Kurzfazit: Das Spiel trifft exakt meinen Nerv. Kurzfristige Überlegungen (wann setzte ich Arbeiter ein, wann führe ich Aktionen aus, und mit wie vielen Arbeitern mache ich das jeweils) überlappen sich mit mittelfristigen Projekten (wie komme ich bis zum nächsten Erntefest an genügend Nahrung ran, wie erreiche ich möglichst effektiv eine Wunschstufe einer bestimmten Technologie, wie komme ich an ein bestimmtes Gebäude), und das ganze muss in eine globale Strategie eingebettet werden (spiele ich auf Monumente und baue eine Ressourcen-Infrastruktur auf oder konzentriere ich mich alternativ auf den Theologie-Bereich). Der Wiederspielreiz ist für mich nach der ersten Partie extrem hoch!
Es sollte allerdings klar sein, dass Tzolkin zu 100% ein Vielspielerspiel ist. Wer wenig Spaß an vielschichtigen und durchaus komplexen Planungen hat, für den ist dieses Spiel eher nicht geeignet.
Für mich ist Tzolkin das beste Spiel aus Essen und gleichzeitig das beste Workerplacementspiel überhaupt.
-- Terra Mystica --
Ich denke, hierzu muss ich nicht mehr viel sagen. Eine erste Partie hat die hohen Erwartungen auch voll erfüllt. Super Spiel!
-- Il Vecchio --
Vor der Messe die Regeln gelesen, auch hier war die Kaufentscheidung schnell getroffen. Ich warte schon gespannt auf die erste Partie.
-- Fremde Federn --
Irgendwie sympathisiere ich mit Friedemann und seinem Verlag. Obwohl mich außer Funkenschlag kein 2F-Spiel bislang längerfristig überzeugt hat, werde ich doch immer wieder schwach. Ausgehend von den Infos aus dem Freitags-Blog erwarte ich aber, dass mich dieses Spiel endlich mal wirklich überzeugt!
-- Le Havre Binnenhafen --
Als großer Fan von Le Havre war dies ein Pflichtkauf…
-- Subburbia --
In Essen gespielt. Wenig Regeln, flüssiges Spiel, schnelle Entscheidungen, und die in jedem Spiel unterschiedlichen (hohen) Bonuspunkte sorgen für abwechslungsreiche Partien. Mir hat’s sehr gefallen!
-- Snowdonia --
Ebenfalls in Essen gespielt. Zwar ein klassisches Workerplacementspiel (wobei ich jedoch ein Faible dafür habe...), das Spiel gewinnt aber deutlich durch sein Thema, und durch die Aufträge muss man ständig neue Pläne entwickeln. Nichts hochtrabendes, das Spiel macht aber schlichtweg Spass!
-- Ginkgopolis --
Dieses Spiel habe ich mir erst aufgrund der hohen Scout-Bewertung näher angeschaut. Die Regel klang auch sehr interessant, und somit habe ich mich schließlich zu einem Kauf entschlossen.
-- Myrmes --
In Essen angespielt. Ein klassisches Workerplacementspiel (wiederum...) mit interessanten Entscheidungen. Der Ausschlag zum Kauf hatte dann das Thema und das Material gegeben. Die Ameisen sind einfach zu niedlich!
-- Die Paläste von Carrara --
Zu diesem Spiel gab es vor der Messe praktisch keine Infos. Angeblich hatte Wolfgang Kramer sechs Jahre daran gearbeitet, und da seine Spiele immer sehr ausgereift sind, hatte ich entsprechend hohe Erwartungen. Mein Fazit nach einer Partie am Schmidt-Stand war jedoch: naja, ganz nett, und mit dem Preisrad auch ein hübscher Spiel-Mechanismus, aber sechs Jahre daran gearbeitet?? Dazu fand ich das Spiel letztendlich zu simpel und mit Blick auf Folgepartien zu wenig abwechslungsreich. Zudem hatte ich den Sinn der Zusatzobjekte nicht verstanden. Wozu aufwendig diese Spezialaktion, mit der man letztendlich lediglich einen Siegpunkt Gewinn macht? Eine von mir durchaus beabsichtigte Kaufentscheidung wurde revidiert, und bei der Scout-Aktion habe ich eine Drei gegeben.
Am Abend habe ich dann aber im Internet gelesen, dass das Spiel eine Erweiterung enthält. Das entsprechende Material und die Regeln hierzu wurden aus dem Ausleih-Exemplar, das ich gespielt habe, jedoch anscheinend entfernt. Das Lesen der Erweiterungsregel sorgte dann auch sogleich für mehrere Aha-Effekte. Auch die Zusatzobjekte bekommen jetzt einen Sinn. Inzwischen hat jemand hier im Forum geschrieben, dass die Erweiterung das eigentliche Spiel ist, und die Grundregel lediglich eine vereinfachte Basis-Version darstellt. Durch die Erweiterungsregel hat es das Spiel dann doch noch in meine Einkaufstüte geschafft!