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Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

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Cleveman
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Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Cleveman » 27. Dezember 2012, 20:12

Bei der Erprobung meiner Weihnachtsneuerwerbung "Village" zeigte sich für mich ein nicht neues Phänomen. Nach einer Testrunde mit den Kinderchen wurde das Objekt in vertrauter Runde vorgeführt. Ergebnis: Trotz Spielkenntnis abgeschlagen im Feld. Timing passte nicht, absehbares Ende wurde verpaßt etc. Hat man als Mittvierziger überhaupt eine Chance, zu erklären und zu gewinnen ?

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 27. Dezember 2012, 21:17

Hallo,

die Erfahrung habe ich als Mittsechziger auch gemacht, halte das aber für normal.

Gar mancher Spieleautor hat schon eingeräumt, dass er Probleme damit hat, seine eigenen Spiele, die er ja nun aus dem FF kennen sollte, zu gewinnen.
Ich glaube, es liegt eher daran, dass man als Erklärbar auch zwischendrin immer Fragen beantworten und darauf achten muss, dass andere regelgerecht spielen, und sich so gar nicht so sehr auf sein eigenes Spiel konzentrieren kann.

Außerdem probiere ich gerne im Spiel manches aus, egal, ob es mir gerade nützt, nur um zu sehen, wie das jeweils sich auswirkt. Ohnehin kommt es mir mehr auf einen "schönen" Spielverlauf als auf das Gewinnen an.

Trotzdem gewinne ich noch oft genug in meiner Spielrunde; meine Frau ist da schon eine härtere Nuss.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

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ravn

Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon ravn » 27. Dezember 2012, 21:20

Cleveman schrieb:
> Hat man als Mittvierziger überhaupt eine Chance, zu
> erklären und zu gewinnen ?

Am Alters liegts wohl nicht. Hoffe ich mal. Habe eher die Erfahrung gemacht, dass man als Erklärer in Erstspieler-Runden auch auf die Mitspieler achtet, ob alles erklärte auch richtig vermittelt wurde. Da leidet dann die Qualität des eigenen Spiels schon mal. Oder man will niemanden abzocken und merkt dabei gar nicht, dass man in keinster Weise mit leicht angezogener Handbremse spielen braucht - aber dann ist es meist zu spät.

Aber solange das gemeinsame Spielerlebnis stimmt, ist gewinnen (für mich) eh nicht alles - kann sowieso immer nur einer. Wenn die restlichen Mitspieler eber ebenso herausfordernd ihren Spass hatten, haben eigentlich alle gewonnen.

Cu / Ralf

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Uzi

Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Uzi » 27. Dezember 2012, 23:00

Ich denke es liegt auch am Mut der Neulinge.
Schon oft habe ich Spiele gespielt und nach 2 Partien dachte ich. Ja so funktioniert das, so muss das sein.

Dann habe ich es mit einem Neuling gespielt der total von dieser mir bis dato so bekannten Strategie abgewichen ist. Und am Ende stellte sich raus... oh da haben wir bis dato immer was übersehen, es gibt wohl doch bessere Wege.

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Dumon
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Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Dumon » 27. Dezember 2012, 23:15

Es soll da auch noch das Phänomen "Das ist der Besitzer/Erklärer, der kennt es am Besten, also müssen wir auf ihn besonders achten / gegen ihn besonders vorgehen!" geben...
...ich hab das zumindest schon öfter feststellen müssen...
;)

Grütze,
Dumon

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Volker L.

Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Volker L. » 28. Dezember 2012, 02:21

Ich denke, der wichtigste Punkt ist der, der schon von
Ernst-Jürgen und ravn erwähnt wurde: wenn der Erklärer
der einzige ist, der das Spiel schon kennt, ist er
zwangsläufig auch dafür zuständig, auf einen korrekten
Spielablauf zu achten (sowohl dass rechtzeitig die neue
Rundenkarte aufgedeckt und die Vorräte aufgefüllt werden
als auch dafür, dass alle Spieler neben ihrer Aktion auch
die ihnen zustehenden Boni bekommen). Dadurch werden
die eigenen Spielzüge ganz unvermeidlich deutlich suboptimal.

Dumon schrieb:
>
> Es soll da auch noch das Phänomen "Das ist der
> Besitzer/Erklärer, der kennt es am Besten, also müssen
> wir auf ihn besonders achten / gegen ihn besonders
> vorgehen!" geben...

Ich habe bei Spielerunden, die nicht aus Vielspielern
mit eigener umfangreicher Erfahrung bestehen, eher die
Beobachtung gemacht, dass die Ansicht vorherrscht, es
gäbe eine optimale Strategie, und da ich das Spiel schon
kenne, müsse das die sein, die ich verfolge. Also
kopieren oftmals alle außer einem meine Aktionen. Nun
sind ja die meisten Spiele eher so beschaffen, dass
Leute, die dasselbe wollen, sich gegenseitig behindern,
also ist so meist der eine, der eine abweichende
Strategie verfolgt, am Ende der strahlende Sieger.

Gruß, Volker

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Peter L
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Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Peter L » 28. Dezember 2012, 08:57

Hallo

In meiner Runde ist es so zielmlich die selbe Situation wie bei Ernst-Jürgen.
Als Mitt-50er Erklärbär bin ich -zumindest bei den ersten 1-2 x spielen eines neuen Spieles zum Gut Teil damit beschäftigt, auf das regelgerechte Spielen zu achten bzw. die Zwischenfragen zu beantworten. Systembedingt kommen die meisten Fragen, wenn die lieben MitspielerZeit haben und das ist wiederum mehrheitlich der Fall, wenn andere bzw. der Erklärbär dran ist.
Aben eben, macht nichts, das spielen an sich ist wichtig.

In diesem Sinne: ein frohes, gesundes und verspieltes 2013.
Peter

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Spielevater
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Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Spielevater » 28. Dezember 2012, 10:16

Erklärer = Verlierer ?

100% Zustimmung ;-)

Aber der Spaß geht dabei nicht verloren.

Gruß
Oli
www.spielevater.de

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Nachtrag

Beitragvon Spielevater » 28. Dezember 2012, 10:20

Als Erklärer kann man sich gar nicht auf's eigene Spiel konzentrieren, wenn man von bis zu 4 Mitspieler andauernd nach Regeln gefragt wird. Nachlesen, Spielmaterial ergänzen, Selber dran sein, Nachlesen, Fragen beantworten ... usw...

So sah meine CARRARA Runde vorgestern aus. Und, ja, ich hab verloren ! ;-)

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Spielkult
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Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Spielkult » 28. Dezember 2012, 12:52

Absolute Zustimmung! :) Wir hatten erst gestern nach einer Partie "Seasons" die gleiche Diskussion... 2 erfahrene Spieler erklären das Spiel gemeinsam 2 "Unwissenden", kennen die Kniffe - und es gewinnt einer von den Neulingen. Woran lag's? Wahrscheinlich in unserem Fall am "Helfer-Syndrom" der Erklärer (einer davon war ich...).

Für unsere Spielrunden lese ich sooo viele Anleitungen, dass ich meistens nur damit beschäftigt bin, die Regeln möglichst genau rüberzubringen, Fragen beantworten zu könen und gleichzeitig natürlich auch Neulingen nicht den Spaß verderben möchte, indem ich - eine evtl. bereits bekannte Killer-Strategie - verfolge. Eher spiele ich dann vorsichtiger, um die Anderen bei Laune zu halten bzw. ihnen den Reiz des Spiels zu demonstrieren, indem sie auch Erfolgserlebnisse haben - was dann zu führt, dass man das eigene Spiel echt schnell vernachlässigt.

Wobei man das auch nicht generalisieren kann: Wir haben in unseren Testrunden auch zwei Erklärer, die ein Spiel bereits gut kennen und es mit Neulingen trotzdem "knallhart" spielen, so dass dann wiederum die unerfahrenen Spieler kontern: "War ja klar, dass du gewinnst... DU kennst das Spiel ja auch schon"... Ist halt die Frage, mit welcher Einstellung man an ein neues Spiel rangeht - erstmal des Spaßes wegen oder aus reinem Siegeswillen. Letzterer kann zumindest Wenig- und Gelegenheitsspieler bei einer Erstpartie schnell verprellen.

So oder so: Spiele werden meiner Meinung nach erst "richtig" gespielt, wenn ALLE das Spiel kennen und sich auch wirklich eine eigene Taktik überlegen können, weil sie wissen, worauf es in dem Spiel ankommt. Leider erlebe ich es immer wieder, dass viele Spiele nicht beim ersten Mal richtig zünden und dann auch gar kein zweites Mal von den anderen Spielern gewünscht werden...

Ingo
www.spielkult.de

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Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon joerchsg » 28. Dezember 2012, 16:03

Kenne ich! Das Problem hat mich einige Zeit ganz schön heruntergezogen...

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Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Ina-spielbox » 28. Dezember 2012, 21:48

Die Erfahrung, dass man als Erklärer verliert, weil man auf das Einhalten der Regeln achtet und Regelfragen beantwortet, habe ich auch schon oft gemacht. Zuletzt bei einer Partie Civilization, in der ich gnadenlos untergegangen bin, weil ich die Hälfte der Partie in der Regel nachlas um abstruseste Fragen zu beantworten und wenn ich dran war, gedrängt wurde, nicht so lange zu überlegen ... Das war allerdings eine sehr unrühmliche Ausnahme, trotzdem hat man als Erklärer und oftmals einziger "Spielkenner" einen Nachteil. Aber ich finde auch, Hauptsache, es macht Spaß.

Gruß
Ina

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PunTheHun
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Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon PunTheHun » 29. Dezember 2012, 08:23

Habe diese Erfahrung auch gemacht, oft- vielleicht mag ich deswegen Solo- und Koop-Spiele so gerne. Ausnahme sind natürlich Spiele, bei denen man den Mechanismus kennen muss, um nicht irgendwann vor dem Nichts zu stehen... das kam mir vorgestern zugute. Nach einem langen Tag & Abend, den ich erklärender- und verlierenderweise zugebracht habe, habe ich dann 3 Le Havre-Neulinge ziemlich weit auf die Plätze verwiesen. Kann man nicht stolz drauf sein, aber mal macht es dann doch Spaß :-)

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Lösung!

Beitragvon Spielevater » 29. Dezember 2012, 11:34

Als Einlader, Besitzer & Erklärer des Spiels liegt mir Gastfreundschaft und Nächstenliebe sehr am Herzen.

Darum lasse ich meine Mitspieler gewinnen, damit ich auch morgen noch Spielpartner finde ;-)

verspielte grüße & Guten Rutsch
Oliver S.
www.spielevater.de

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Re: Lösung!

Beitragvon PunTheHun » 29. Dezember 2012, 14:29

Die umgekehrte Strategie funktioniert mindestens genau so gut. Ich erinnere mich noch gut an die Spielrunden im Laden "Das Spiel" von Matthias (damals noch Stobbe), in denen er uns erbarmungslos gezeigt hat, wie man spielen muss, um zu gewinnnen. Was er dann auch meistens tat, und wir hatten was gelernt und waren bestens motiviert, das Spiel zu kaufen ;-)

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Volker L.

Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Volker L. » 29. Dezember 2012, 14:58

PunTheHun schrieb:
>
> Ausnahme sind natürlich Spiele, bei denen
> man den Mechanismus kennen muss,
> um nicht irgendwann vor dem Nichts zu stehen...

also bei solchen Spielen, wo es die Möglichkeit gibt,
sich durch ungünstige Aktionen selbst zu paralysieren
und quasi handlungsunfähig zu werden, würde ich es
praktisch als moralische Pflicht des Erkläreres ansehen,
vor diesen Gefahren zu warnen und den Neuling darauf
hinzuweisen, wenn er drauf und dran ist, sich durch
einen solchen Fehler selbst ins Aus zu befördern -
vor allem, wenn es eben kein offensichtlicher
Zusammenhang ist, sondern einer, den man erst erkennt,
wenn man den Spielmechanismus verinnerlicht hat.

Daran halte ich mich, und diese Erwartung habe ich
auch gegenüber anderen, wenn ich selbst bei einem
derartigen Spiel der Neuling bin.

Gruß, Volker

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Re: Verliert immer der Besitzer/Erklärbär ?

Beitragvon Caballero » 30. Dezember 2012, 16:01

Hi,

ich lande auch stets hinten, wenn ich erkläre (Mein Alter von über 50 spielt aber keine Rolle dabei). Es macht mir aber trotzdem Spaß, Neulinge in möglichst viele gute Spiele einzuführen.

Was mich jedoch EXTREM NERVT und oft hinterfragen lässt, warum ich mir das Erklären antue, ist der Satz:

===> "Das hast Du aber nicht gesagt".

Oft schlage ich dann vor, demnächst eine Kamera mitlaufen zu lassen (was natürlich nicht passiert). Nun, man muss dann vielleicht für regellastige Spiele nur ausgewählte Mitspieler nehmen, die immer zuhören und auch fair gegen über dem Erklärbären sind.

P.S.: Ich fürchte schon die 1. Erklärpartie meinerseits zu Terra Mystica.

Caballero
Roland Winner
Email: roland.winner@gmx.de

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Ernst-Jürgen Ridder
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OT: Das hast Du aber nicht gesagt!

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 30. Dezember 2012, 16:49

Hallo,

das ist aber eine Erfahrung, die ich auch schon oft gemacht habe. Je komplexer das Spiel, um so mehr gibt es meist zu erklären. Je länger die Erklärung dauert, um so schwieriger ist es für die Mitspieler, sich zu konzentrieren. Wenn sie dann nicht einmal hellwach, sondern angemüdet sind, geht so manches schlicht "durch".

Was heißt hier schon "fair" gegenüber dem Erklärbar? Ist es nicht auch sonst so, dass der Mensch im allgemeinen nun einmal dazu neigt, die "Schuld" bei anderen zu suchen. Es ist doch so viel einfacher zu sagen: "Das hast Du aber nicht gesagt", als "Das muss ich wohl überhört haben".

Da hilft nur, die Regelerklärung nach eigener Erarbeitung der Regel in einer Weise zu systematisieren, dass sich Zusammenhänge möglichst gleich erschließen lassen. Wie oft liest man in einer Regel irgend eine Spielmechanik und fragt sich, wozu ist die denn jetzt gut, und das kommt erst irgendwann später. Das mag ein sinnvoller Regelaufbau in Textform sein, wenn ich das aber so auch erklären wollte, würde meine Spielgruppe sofort unterbrechend fragen, "Und wozu ist das gut?". Manches demonstriere ich auch in einem Beispiel mit Spielmaterial, weil das oft besser zu verstehen ist als eine eher theoretische Erklärung. Vorlesen jedenfalls könnte ich in meiner Spielgruppe eine Spielregel nicht, da würden alle drüber einschlafen.

Daran halte ich mich. Trotzdem erlebe ich es immer wieder mal: "Das hast Du aber nicht gesagt" oder "Hätte ich das gewusst, hätte ich doch ganz anders gespielt" und was dieser Sprüche mehr sind.

Was will man schon machen, wenn man Mitspieler haben will, braucht man auch Geduld mit ihnen.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

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Re: OT: Das hast Du aber nicht gesagt!

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 30. Dezember 2012, 16:57

Vergessener Nachsatz:

Und, wer weiß, vielleicht hat man es ja tatsächlich nicht gesagt? Je umfangreicher die Erklärung sein muss, um so unzuverlässiger ist die eigene Erinnerung daran, was genau man denn nun gesagt hat.

EJ
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

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Re: OT: Das hast Du aber nicht gesagt!

Beitragvon Cleveman » 30. Dezember 2012, 20:01

Kleiner Tip bei nachlassender Konzentration: Seitdem mein Bruder die Erklärung immer durch sinnlose Parallelgespräche störte, gibt es bei mir Getränke und Knabbereien etc. erst nach voller Regelerklärung. Nach einem 1835, das uns dem Verdursten nahebrachte, läuft es jetzt seit langer Zeit viel besser ...

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Re: OT: Das hast Du aber nicht gesagt!

Beitragvon Dumon » 31. Dezember 2012, 16:10

Ich habe natürlich beim Erklären auch schon mal das eine oder andere Detail vergessen. Allerdings versuche ich, das dann so schnell wie möglich nachzuholen, sobald es mir einfällt. Wer von uns tut das nicht? Denn schließlich wollen wir ja nicht "unfair" gewinnen - wenn wir als Erklärbären denn überhaupt zum Gewinnen die Zeit, Muße und das Glück haben in diesen ersten Partien.

Dummerweise höre ich diesen Satz unglaublich oft von meiner Frau. Nur Gelegenheitsspielerin, und dazu noch ungeduldig, schaltet sie schon recht schnell beim Regelerklären ab, so dass übermäßig komplexe Spiele ohnehin meist nicht das Richtige sind.
Aber gerade jüngst war die Situation gar noch vertrackter. Da die Dame meines Herzens auch oft eine typische "Bauch"-Spielerin ist, die weniger um Siegpunkte kämpft als "schön spielt" (und ich meine das keinesfalls abwertend), gewinnt sie leider nur äußerst selten. Was sie aber leider auch massiv ärgert. Nun haben wir "Ankh-Morpork" gespielt. Und hätte sie nicht überhört, dass die geheime Siegbedingung am ANFANG des eigenen Zuges bestehen muss, hätte sie vielleicht sogar gewonnen. So lief das Ganze natürlich sehr sehr schief...
:(

Manchmal ist den nur mit halbem Ohr Zuhörenden einfach nicht beizukommen...

Silvestergrütze,
Dumon

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Re: OT: Das hast Du aber nicht gesagt!

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 1. Januar 2013, 13:22

Tja, wer kennt das nicht.

Bei uns ist es zwar eher so, dass die Dame meines Herzens gerne grübelt und zugleich unbedingt "richtig" spielen will. Letzteres will ich zwar grundsätzlich auch, spiele aber gerne "aus dem Bauch nach Überlegung". Ich mag Spiele nicht, bei denen ich "ewig" darüber nachgrübeln muss, ob ich nun so, oder so, einen oder zwei Siegpunkte mehr bekommen kann, es sei denn, es ist der letzte Zug und es kommt auf jeden Punkt an.

Was die Regelerklärung angeht, ist meine Frau nicht sonderlich geduldig, zugleich aber anspruchsvoll. Sie mag es überhaupt nicht, ein Spiel zu verlieren, weil sie eine Regel nicht korrekt verinnerlicht hat. Also muss ich bei der Erklärung so sorgfältig sein, dass das nicht passiert. Das schult ungemein für die Spielregelerklärung in meiner Spielgruppe.

Trotzdem vergisst man mal etwas bei der Erklärung, das muss ich dann umgehend nachholen, aber wehe, wenn das Fehlen eines Regeldetails nur sie und nicht auch mich irgend wo einen Punkt gekostet haben sollte; das muss dann ausgeglichen werden.

Meine Frau ist übrigens eine gute Spielerin, die häufiger gewinnt als ich, weil sie klar Richtung Sieg spielt; ich spiele meist eher auf "schön" und probiere auch einfach mal was aus, auch wenn es mir nicht offensichtlich einen Vorteil bringt, weil ich die Möglichkeiten eines Spiels erfahren will.

Es hat ja auch Vorteile, wenn die spielende Ehefrau gerne grübelt, da hat man immer wieder mal Zeit, zwischendurch eine Tasse Kaffee zu kochen. :roll:

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
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Ernst-Jürgen


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