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Oh je Bora Bora

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Malte
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Oh je Bora Bora

Beitragvon Malte » 13. Februar 2013, 08:19

Ich hatte mir gerade die halbe Stunde Erklärung von Herrn Feld auf Cliquenabend.de von BoBo angesehen.

Ganz im Ernst: Beschäfftigt mich das Spiel mit den unzähligen bunten Sachen damit die Zeit rumgeht, oder kann ich wirklich gezielt planen und strukturiert einen Sieg ansteuern :) ?

Nach dem Video habe ich irgendwie keine Lust mehr das Spiel zu testen. Da ist ja alles mit allem dreimal verkettet. Zuviel des Guten und total überfrachtet? Oder gibt sich das nach ein paar Partien und ist total genial oder grundsolide?

Zuviele Möglichkeiten sind eher kontraproduktiv, wenn sie sich nicht mehr gegenseitig abschätzen lassen. In meiner Spielgruppe spielt keiner aus dem Bauch raus, da werden vor jedem Zug ALLE Möglichkeiten die einem zur Verfügung stehen geprüft und gedanklich auf Siegpunkte bewertet. In so einem Spiel könnte das in ANALYSE - PARALYSE untergehen, oder?

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PzVIE-spielbox
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Re: Oh je Bora Bora

Beitragvon PzVIE-spielbox » 13. Februar 2013, 08:21

Leider hast Du recht.
Die Euros der letzten Generation - besonders die von Feld - scheinen alle in diese Richtung zu gehen.

Genau deswegen kommt bei uns in letzter Zeit auch viel mehr Ameritrash auf den Tisch. Macht einfach mehr Spaß :-)

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Klaus Knechtskern
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Re: Oh je Bora Bora

Beitragvon Klaus Knechtskern » 13. Februar 2013, 08:30

"Ganz im Ernst: Beschäfftigt mich das Spiel mit den unzähligen bunten Sachen damit die Zeit rumgeht, oder kann ich wirklich gezielt planen und strukturiert einen Sieg ansteuern :) ?"


Nö, das Spiel beschäftigt Dich sicherlich zum Zeitvertreib mit vielen bunten Smarties. Und ja Du kannst gezielt und strukturiert planen. Ich finde es keineswegs zuviel des Guten und total überfrachtet. Vielmehr stellt sich das klassische Dilemma ein, so viel verschiedene "Dinge" tun zu wollen, aber nur drei Würfel dafür zur Verfügung zu haben. ERinnert mich in dieser Hinsicht zum Beispiel sehr an Automobile mit den 12 Aktionen die man im gesamten Spiel hat....

weiterhin stehen einem Spieler wahrlich nicht alle Möglichkeiten zur Verfügung, da ja die lieben Mitspieler das Einsetzspektrum(TM) meiner Würfel ja schon zur Genüge eingeengt haben. Du kannst mMn einen einzelnen Zug nicht schlüssig auf das endgültige Siegpunktpotential abschätzen, ergo bringt todanalysieren nichts; vielmehr sieht man dann den Wald vor lauter Bäume nicht...

Grüße

Klaus

Thygra
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Re: Oh je Bora Bora

Beitragvon Thygra » 13. Februar 2013, 09:50

PzVIE schrieb:
> Die Euros der letzten Generation - besonders die von Feld -
> scheinen alle in diese Richtung zu gehen.

Einspruch! Stefan Feld macht sehr unterschiedliche Spiele mit unterschiedlicher Komplexität. Die Speicherstadt, Strasbourg und in wenigen Wochen auch Rialto sind hier klare Gegenbeispiele zu deiner Aussage.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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PzVIE-spielbox
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Re: Oh je Bora Bora

Beitragvon PzVIE-spielbox » 13. Februar 2013, 10:47

Thygra schrieb:
>
> PzVIE schrieb:
> > Die Euros der letzten Generation - besonders die von Feld -
> > scheinen alle in diese Richtung zu gehen.
>
> Einspruch! Stefan Feld macht sehr unterschiedliche Spiele mit
> unterschiedlicher Komplexität. Die Speicherstadt, Strasbourg
> und in wenigen Wochen auch Rialto sind hier klare
> Gegenbeispiele zu deiner Aussage.

Einspruch akzeptiert. :-)

Vielleicht war ich zu spezifisch. Nur wenn ich mich an Essen voriges Jahr zurückerinnere: jedes Spiel wurde von mir auf etwaige AP Probleme analysiert bevor ich's gekauft habe. Und es waren trotzdem etliche in meinem Kofferraum, die genau dieses Problem haben.

Viele meiner letztjährigen Spielerunden haben in AP-Grübelorgien ausgeartet. Das muss auch so sein, wenn Du gut spielen bzw. gewinnen willst. Aber es wird auf die Dauer langweilig. Und gerade den Namen Feld habe ich eng mit dem Begriff "AP" verbunden - auch wenn Du mir erfolgreich einige Gegenbeispiele genannt hast. Ist halt ein kleines Vorurteil, das hängengeblieben ist :-)

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widow-s-cruse

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Beitragvon widow-s-cruse » 13. Februar 2013, 12:11

Hallo,

PzVIE schrieb:
>
> Vielleicht war ich zu spezifisch.

es ist immer wieder spannend zu beobachten, wenn manche feststellen, dass ihre Nische, in der sie sich befinden, derart klein ist, dass sie darin feststecken.

Schlimm wird es aber erst, wenn nur noch der Arsch dieser Person aus der Nische luckt. :-P

Liebe Grüße
Nils (meint jetzt ganz stimmt nicht PzVIE als Beispiel)

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Malte
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Re: Oh je Bora Bora

Beitragvon Malte » 13. Februar 2013, 12:31

Danke Klaus für die Antwort.

Wie sieht es in Deiner Gruppe aus? Spielt ihr mit Hirn oder mit Bauch? Bei mir spielen alle nur mit Hirn. Das hat zur Folge, dass es
a) oft sehr lange dauert (wenn da 60-120 Minuten drauf steht, heißt das 30 min. pro Spieler sollte man einplanen. Dann brauchen wir immer 40 min. pro Spieler ^^)
b) das gemeckert wird, da alle Möglichkeiten abgeklopft werden wollen und dass dann zuviele Möglichkeiten da sind :)

Mir ging es darum, verinnerlicht sich der Spielfluss schnell, dass man das bunte Artwork schnell ausblendet und sich auf die wesentlichen Mechaniken konzentrieren kann? (gefühlt ist mir alles erstmal zu wild & bunt)

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Klaus Knechtskern
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Oh je Bora Bora

Beitragvon Klaus Knechtskern » 13. Februar 2013, 12:36

Hallo Malte,


"Meine Gruppe" ist eher ein heterogenes Gebilde. Ich habe Bora Bora bisher zweimal (Messe Essen und letzten Freitag) gespielt. Auch wenn die Mitspieler in beiden Runden primär "Hirnspieler" sind (unter anderem ein 18XX Autor) spielte sich das Spiel flüssig.

Der Spielfluß ist, dank eindeutiger Ikonographie, sofort da und man spielt ohne andauernd nachfragen zu müssen.

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ravn

Re: Oh je Bora Bora

Beitragvon ravn » 13. Februar 2013, 12:44

Malte schrieb:

> Mir ging es darum, verinnerlicht sich der Spielfluss schnell,
> dass man das bunte Artwork schnell ausblendet und sich auf
> die wesentlichen Mechaniken konzentrieren kann? (gefühlt ist
> mir alles erstmal zu wild & bunt)

Spielregel durchlesen vor dem ersten Spiel = grosse Fragezeichen auf der Stirn. Zwar ist vom Ablauf fast alles klar, aber nicht, wie das alles und an welchen Stellen zusammenwirken soll.

Erste Partie = reine Lernpartie, bei der es irgendwann klick macht und klarer wird, was alles wie und wann während des Spiels möglich ist und was eben auch nicht, weil man zu wenige Aktionen hat. Jetzt ergeben die vielen Symbole auch ihren Sinn als Gedankenstütze.

Entweder magst Du spätestens jetzt Bora Bora und möchtest die ganzen verknüpften Bonusaktionen und den Ablauf in kommenden Partien weiter optimieren oder Dir ist das alles zu kleinteilig-verschachtelt und solltest Du nach einem anderen Spiel umschauen.

Trajan als Feld-Vergleich ist vom eigentlichen Ablauf ja auch recht einfach, wenn auch vielschichtig und breit gestreut über diverse Mechansimen. Nur würde ich hier und auch bei Bora Bora nicht von "wesentliche Mechanismen" sprechen wollen, auf die sich der Autor bewusst beschränkt. Da gibt es andere Spiele, die mit bewusst weniger Mechansimen eleganter sind. Ob die aber mehr herausfordernd Spielspass verbreiten, muss jeder selbst entscheiden.

Also Bora Bora Probepartie und Du weisst mehr - der Rest ist nur blanke Theorie.

Cu / Ralf

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Richard van Vugt | GAMEPACK.nl
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Re: Oh je Bora Bora

Beitragvon Richard van Vugt | GAMEPACK.nl » 13. Februar 2013, 12:54

Malte schrieb:
>
> Zuviel des Guten und total überfrachtet?

Du meinst Terra Mystica, oder? ;-)

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Malte
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Re: Oh je Bora Bora

Beitragvon Malte » 13. Februar 2013, 13:39

Terra Mystica ist überhaupt nicht überfrachtet. Ich habe es schon über 15 mal gespielt und das Teil geht locker von der Hand.

Also wenn Bora Bora weniger Entscheidungsmöglichkeiten hat als TM, dann hab ich mich von Feld sein Video arg täuschen lassen.

PS: Terra Mystica ist ein absolutes Topspiel!

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Stefan Feld
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Nicht jedes Spiel passt...

Beitragvon Stefan Feld » 13. Februar 2013, 13:44

Hallo Malte,

wenn dein Spielegruppe so A-P-anfällig ist, wie du beschreibst, dann ist BoBo sicher nicht die beste Wahl. Ich denke zwar, dass man schon viel Einfluss auf den Spielausgang hat, aber wenn das Spiel zu Tode analysiert wird, kann es langatmig werden.

Und ich finde es dann auch besser, dass eine Gruppe wie eure, die Finger von solchen Spielen lässt, und sagt "Das ist nichts für uns!", als das irgendwo undifferenziert steht: "Das Spiel dauert viel zu lange, die Schachtelangaben sind eine Frechheit!" oder so ähnlich.

Nicht jedes Spiel passt auf jeden Spielertyp. Und deshalb versuche ich das auch gar nicht mehr anzustreben.

Euch jedenfalls viel Spaß beim Spielen und vielleicht habt ihr ja Lust auf die von "Thygra" beschriebenen Spiele :-)

Grüße
Stefan

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nascar8

Re: Oh je Bora Bora

Beitragvon nascar8 » 13. Februar 2013, 15:46

Hallo Malte,

ich habe das Spiel (2mal) in einer Runde zu viert spielen können und war nach den Erklärungen des Besitzers zunächst verwirrt, aber interessanterweise legte sich das im Spiel sehr zügig. Im Zentrum des Geschehens stehen nicht etwa die vielen (anfangs verwirrenden) Möglichkeiten, sondern die nur noch wenigen Möglichkeiten, die die eigenen Würfel mir noch erlauben! Also anders, als z. B. beim Rondell von TRAJAN.

"BoBo" ist im Kern ein Würfelspiel. Und zwar ein ganz Ärgervolles. Denn wer einmal als erster Spieler einen eigenen Würfel mit einer "1" oder "2" eine von anderen begehrte Aktionsmöglichkeit besetzt, der wird danach nur zu gerne von diesen verflucht, ausgepeitscht oder verbannt. Herrlich!

Will sagen: Die erste Partie ist eine Lernpartie. Die zweite Partie (die bei uns bereits 30 Minuten zügiger verlief) macht bereits kribbelig und ich warte gespannt auf eine Dritte.

Grüße
Dieter

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Ludoversum
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Re: Nicht jedes Spiel passt...

Beitragvon Ludoversum » 13. Februar 2013, 16:18

Hallo Stefan,


Stefan Feld schrieb:
>
> Und ich finde es dann auch besser, dass eine Gruppe wie eure,
> die Finger von solchen Spielen lässt, und sagt "Das ist
> nichts für uns!", als das irgendwo undifferenziert steht:
> "Das Spiel dauert viel zu lange, die Schachtelangaben sind
> eine Frechheit!" oder so ähnlich.

Das Spiel ist eine Frechheit, die Schachtelangaben dauern viel zu lange.

;-)

cheers,
Carsten

---
www.Ludoversum.de

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: Nicht jedes Spiel passt...

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 17. Februar 2013, 19:51

ludoversum schrieb:
>
> Stefan Feld schrieb:
> >
> > Und ich finde es dann auch besser, dass eine Gruppe wie eure,
> > die Finger von solchen Spielen lässt, und sagt "Das ist
> > nichts für uns!", als das irgendwo undifferenziert steht:
> > "Das Spiel dauert viel zu lange, die Schachtelangaben sind
> > eine Frechheit!" oder so ähnlich.
>
> Das Spiel ist eine Frechheit, die Schachtelangaben dauern
> viel zu lange.

Der Carsten ist eine Frechheit, der passt nicht in die Schachtel.

Gruß Carsten (der lieber auf Bora Bora, als in der Schachtel wäre)


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