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Kickstarter (u.a.) aus Verlagssicht

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Frank Noack
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Re: Spieleschmiede / Kickstarter / startnext

Beitragvon Frank Noack » 13. Mai 2013, 18:45

>
> Und da die Spieleschmiede eben Teil der Spiele-Offensive ist,
> kommt die Spieleschmiede eben nicht als eigenstöndige
> "Plattform" rüber, sondern als Modul eures Webshops. Die
> Ideen aus dem Crowdfunding nutzt und anwendet. Was völlig
> legitim ist.


Ja, das ist tatsächlich ein bisschen Schade. Freilich können wir nicht verleugnen, dass Spiele-Offensive.de dahintersteht, das wäre ja unlauter. Ich würde mir aber wünschen, das die Plattform tatsächlich etwas eigenständiger wahrgenommen würde.

Wir müssen ja hier einen großen Spagat machen. Zum einen ist es logisch und sinnvoll, sie ins Spielernetzwerk einzubetten, zum anderen kann genau dass dazu führen, dass sich nicht-Netzwerker oder Nicht-SO-Kunden dadurch ausgegrenzt fühlen.

Die Schmiede lässt sich deswegen komplett vom Spiele-Offensive.de-Frontend entkoppeln und per Iframe in jede beliebige Seite oder Facebookseite einbinden. Wir werden versuchen, diese Tatsache in Zukunft zu forcieren, denn es ist nicht nötig, dass Spiele-Offensive.de für die Wahrnehmung der Spieleschmiede vordergründig ist.
MEIN Ziel bei der Spieleschmiede war von anfang an, die ideale Crowdfundingplattform für Gesellschaftsspiele zu schaffen, die aus der Szene heraus leben kann und auch in dieser geführt werden kann. Ich bin weit weniger gieriger Kapitalist als Spieleenthusiast und ich weiss, dass es schaffbar ist. Wir können unser Kulturgut Spiel und die Wurzeln, woher es kommt (Deutschland) damit in die Welt hinaus tragen. Irgendwie haben wir aber stattdessen Probleme mit der Wahrnehmung in (deutschen!) Vielspielerkreisen. Wenn ich Kommentare zur Spieleschmiede lese, dann sind die oftmals abschätzig und das tut mir schon ein bisschen weh. Es wird uns immer NUR schnöder Mammon unterstellt und wir werden gerade zu verteufelt.

Auf die Spieleschmiede, sollte die Vision wahr werden, könnte die deutsche Spieleszene stolz sein. Sie wurde mit ihr zusammen entwickelt und wir sind woimmer es ging auf die Wünsche der Spieler eingegangen. Sie trägt sogar einen Namen, den ihr die Spieleszene gab. Wieso zerredet ein Teil der Spieleszene sie jetzt und tut sie ab zugunsten einer amerikanischen Plattform, die nichtmal für Spiele gemacht ist?

Natürlich werden mir jetzt wieder viele absoluten Eigennutz unterstellen, wenn sie das lesen, aber das ist meine Krux als Unternehmer. Glaubt mir einfach, wenn ich sage: Mir gehts eher darum, etwas Großes für die Spieleszene weltweit zu schaffen.


Ich wäre sehr an einer Diskussion darüber interessiert, wie wir gemeinsam die Spieleschmiede zu dem machen können, was Kickstarter momentan ist: Die maßgebliche Plattform für das Crowdfunding von Gesellschaftsspielen.

Was wir konkret in Zukunft planen, um das zu erreichen, schreibe ich daher gleich dazu:

- Ideenschmiede: Das gemeinsame entwickeln von Spielen in und mit der "Crowd" für jedermann. Also effiziente Werkzeuge und Organisationstools, um gemeinsam mit geschlossenen oder offenen Gruppen ein Spiel von der Pike an zu entwickeln
- darauf basierend Möglichkeiten, die Spieleschmeide für Autorenprojekte zu öffnen, ohne die Sicherheit für die Schmiede aufgeben zu müssen.
- weitere Internationalisierung: Bisher gibt es die Schmiede in 4 Sprachen vollständig. Es sollen noch mehr werden. Es soll soweit gehen, dass Spieler auf der ganzen Welt die jeweiligen Projekte in ihrer Sprache fördern können.
- verzweigte bzw. kombinierte Projekte: Es soll möglich sein, auch Spiele, die sich schwer lokalisieren lassen, in verzweigten Projekten zu fördern. d.H. wenn z.B. eine spanische und eine deutsche Version gemacht werden sollen, wird für beide Versionen eine Mindestfördersumme bestimmt. Darüber hinausgehende Beträge fliessen dann zusammen, um MAterialverbesserungen zu erreichen (Neudeutsch: Stretchgoals). Die Skaleneffekte aus verschiedneen Auflagen führen so zu starken Fixkostenreduktionen bei den Verlagen, die Ausstattung der Spiele könnte dadurch viel üppiger werden, als auf jede andere Art.
- Multisprachen-Kommentare: Auch die Diskussion soll jeder in seiner Muttersprache führen. Momentan diskutiert man in der Schmiede deutsch und Ausländer trauen sich nicht, mitzumachen. Das ist blöd. Schon bald wird die Webseite autmatische Üebrsetzungsfunktionen für die Kommentarbereiche haben.
- Direkte, native Implementierung der Schmiede in ausländische Webseiten
- Social Logins, z.B. mit BGG-Account, Facebook etc.

Wie kriegen wir euch, vor allem die skeptischen Spieler dazu, diese Vision zu unterstützen? Wie können wir die Plattform Spieleschmiede soweit öffnen, dass es auch Autoren wie Daniel möglich wäre, darauf Spiele zu veröffentlichen (Als Autorenprojekt ist das momentan noch sehr schwer), ohne dabei die finanzielle Sicherheit für die Schmiede aufzugeben?

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Frank Noack
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Re: Internationalität

Beitragvon Frank Noack » 13. Mai 2013, 18:57

Ne, das ist Wolfram. Corné hätte dafür extra von Holland anreisen müssen oder sich vor Ort eine Drehmöglichkeit organisieren müssen. Außerdem sollte es deutsch präsentiert werden.

Ja, solche Infos sind als Hintergrundinformationen sehr interessant. Als solche gehören sie aber eher in die Foren und Communities als in die direkte Projektbeschreibung.

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freak
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Re: Internationalität

Beitragvon freak » 13. Mai 2013, 19:37

Frank Noack schrieb:
>
> Ne, das ist Wolfram. Corné hätte dafür extra von Holland
> anreisen müssen oder sich vor Ort eine Drehmöglichkeit
> organisieren müssen. Außerdem sollte es deutsch präsentiert
> werden.
>

Finde ich persönlich wieder sehr schade.
Ich habe bei den anderen Plattformen auch noch nie gesehen, dass z.B. jemand von Kickstarter irgendein Spiel erklärt, was nicht von ihm ist.

Hier entsteht für mich wieder nur der Eindruck, dass einfach nur ein Produkt verkauft werden soll. Jede persönliche Note gehr hier verloren. Das hier ist einfach Vorbestellung eines Artikels in Reinkultur wie z.B. ein Spiel für Essen und, tut mir leid, hat mit Crowdfunding, wo jemand seine eigene Idee bewirbt, nicht mehr viel zu tun.

Aber ist nur meine Meinung.

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Zottelmonster
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Re: Internationalität

Beitragvon Zottelmonster » 13. Mai 2013, 21:41

Gerade die Sicherheit macht die Spieleschmiede auch in meinen Augen weniger crowdfundig. Denn wenn man ein Projekt mitfinanziert ist es ja schon irgendwie klar, dass man da zum Teil das unternehmerische Risiko mitträgt.

Die Plattform wirkt auf mich wie "Crowdfunding für den nichtrisikofreudigen Deutschen, der auch lieber sein Geld auf dem Sparbuch lässt, als in Aktien zu investieren". Und dieses Sichheitsdenken raubt der Crowdfundingidee eben auch ein wenig den Charme. Es ist doch gerade spannend, jemanden zu unterstützen, der unbekannt ist, von seiner Idee aber so überzeugt, dass er sie umsetzen möchte.

Klar ist es für viele der oben angesporchenen Menschen besser, wenn sie sich ihrer Investition sicher sein können. Aber diesen Bruch mit der Grundidee sollte man eben auch kritisch betrachten.
<img src="http://boardgamegeek.com/jswidget.php?username=Zottelmonster&numitems=6&text=none&images=small-fixed&show=recentplays&imagesonly=1&imagepos=left&inline=1&showplaydate=1&domains%5B%5D=boardgame&imagewidget=1" border="0"/>

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Re: Spieleschmiede / Kickstarter / startnext

Beitragvon PzVIE-spielbox » 14. Mai 2013, 05:45

Frank Noack schrieb:
> - Multisprachen-Kommentare: Auch die Diskussion soll jeder in
> seiner Muttersprache führen. Momentan diskutiert man in der
> Schmiede deutsch und Ausländer trauen sich nicht,
> mitzumachen. Das ist blöd. Schon bald wird die Webseite
> autmatische Üebrsetzungsfunktionen für die Kommentarbereiche
> haben.

Für Internationalität ist aber der Name eher ungünstig: wer, außerhalb GER/SUI/AUT kennt schon das Wort "Spieleschmiede"? Game Smithy wäre da eher angebracht :-)

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Duchamp

Spieleschmiede - Ideen

Beitragvon Duchamp » 14. Mai 2013, 09:17

Da sich das jetzt eher weiter vom Thema entfernt ("... aus Verlagssicht"), habe ich meine Meinung darüber im SO-Forum gepostet. An dieser Stelle sei nur kurz meine Skepsis gegenüber kollektiver Spieleentwicklung angemerkt.

http://www.spiele-offensive.de/index.php?cmd=forum&topic=4328&na

Daniel

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Frank Noack
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Re: Spieleschmiede / Kickstarter / startnext

Beitragvon Frank Noack » 14. Mai 2013, 11:54

Game Forge wäre korrekt und ist leider ein Trademark. Aber auch so waren die meisten Amis erstaunlicherweise eher entspannt deswegen, obwohl sie es kaum aussprechen können :). Gerade Spielefreaks können mit dem Wort "Spiel" durchaus etwas anfangen. Da haben wir Deutschen in der Vergangenheit gute Vorarbeit geleistet :). Allerdings war die Umfrage nicht repräsentativ. Ich kann mich da also auch täuschen.

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Duchamp

Re: Internationalität

Beitragvon Duchamp » 14. Mai 2013, 12:29

Frank Noack schrieb:
>
> > Aber ihr macht das ja auch nicht umsonst. Hättet ihr das
> > übernommen, dann hätten wir entweder mehr zahlen müssen oder
> > Daniel und Felix hätten weniger bekommen.
>
> Es wäre ungefähr das gleiche gewesen. Denn sie hätten auch
> Versandabwicklung nicht bezahlen müssen, das Video nicht
> selbst produzieren müssen, Ev. Servicefälle usw. nicht
> handhaben müssen, Werbeplätze nicht bezahlen müssen... usw.
> Das ist doch auch alles Arbeit, die gemacht werden muss. Aber
> warum soll die denn ein Autor machen? Das können wir besser
> und kostengünstiger. Fängt ja schon beim Porto an. Ich
> bezweifle, dass jeder, der ein solches Projekt startet, einen
> DHL-Rahmenvertrag hat.

Du schreibst im SO-Forum, dass Autoren 4 - 7 % erhalten. Du schreibst nicht, welche Grundlage für diese Prozente bei Spieleschmiede-Projekten gilt, normal gilt der "Händlerpreis", zu dem der Verlag das Spiel also weiterverkauft. Bei unserer jetzigen Auflage von 1.000 Stück und einem "Händlerpreis" von durchschnittlich 13 Euro wären das 910 Euro (bei 7%). Du kannst mir glauben, dass dank der Unterstützer etwas mehr übrigbleibt.

Versandabwicklung bezahlen wir nicht, da wir selber versenden.

Das Video hat kein Geld gekostet, da wir das selbst gedreht und geschnitten haben.

Irgendwie reitest du auf diesem Arbeitsteilungs-Modell herum. Und auf der Annahme, Spieleautoren sollten gefälligst nichts anderes tun, als nur Spiele entwickeln. Ich bin Theaterregisseur, Drehbuchautor, Medienpädagoge, Spielregel-Übersetzer und Fotograf. Und Spieleautor. Und noch mehr.

Werbeplätze haben wir keine bezahlt (wie dir bekannt ist, habe ich andernorts gestern schon geschrieben).

Einen DHL-Rahmenvertrag haben wir nicht, das stimmt. Mist. ich wusste, irgendwo seid ihr besser. ;-)

Wenn du mehr Rückhalt (gerade international) in der Spielerszene möchtest, solltest du dich z.B. auf BGG ein bisschen mehr engagieren, wie es andere aus der Spieleszene tun - auch Profis. Das hilft. Und kostet nicht mal was.

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zwobot
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Re: Internationalität

Beitragvon zwobot » 14. Mai 2013, 12:48

Frank Noack schrieb:
>
> Ich behaupte: Ohne Plattformen wie BGG oder Spielbox oder
> ähnliches ließe sich kein Projekt auf Kickstarter erfolgreich
> beenden. Kickstarter allein bringt dir so gut wie gar nichts.

Diese Behauptung halte ich für falsch und würde gerne von deinen Beweisen vom Gegenteil überzeugt werden.


> Wenn du noch nie etwas über unsere Projekte gelesen hast und
> auch noch nie eine Werbung für eine Spieleschmiedekampagne
> gesehen hast, bist du entweder nie auf Spieleseiten oder dein
> Adblocker funktioniert besonders gut.

Da du hier über mein Verhalten oder meine eingesetzte Software spekulierst, frage ich mal direkt. auf welchen Seiten zu welchen Kosten für welche dauer, mit welcher nachgewiesenen Effektivität außer auf der SO hat die Spieleschmiede welche werbung geschaltet und warum?
Meiner Meinung nach ist die web 2.0 Mund zu Mund Propaganda für Crowdfunding Projekte die beste verbreitungsmethode und Werbung, dies ist auch ein Grund warum Stretch Goals eingesetzt werden. Schon vorhandene backer schaffen in sozialen Netzwerken, wozu ich auch BGG zähle, oder auf ihren eigenen Blogs Aufmerksamkeit für das projekt, damit ihr Deal noch besser wird, mehr Stretch Goals erreicht werden.
Solche Beiträge habe ich über die Spieleschmiede auf Tric-Trac und anderen Spieleaffinen Blogs ein paar Artikel gelesen, aber deutlich weniger als über Kickstarter projekte und ein bisl mehr als über Startnext Kampagnen, dafür aber in einem nicht ganz so positiven Ton.

> Ich finde es schade, dass du die Spieleschmiede als kastriert
> und bürokratisiert wahrnimmst. Ich frage mich, warum? Hast du
> mal mit einem der Verlage gesprochen, die mit uns
> zusammenarbeiten? Mir gegenüber hat sich noch keiner wegen
> überbordender Bürokratie beschwert. Eher im Gegenteil. Dei
> meisten freuen sich darüber, dass wir Ihnen kompetent unter
> die Arme greifen.

Da nennst du schon den einen Grund warum die Spieleschmiede für mich ein zu deutscher Abklatsch einer guten Idee ist und dann auch noch "Ordnung" drauf schmeisst. Mit einem verlag gesprochen? Warum sollte ich das? Sobald ein verlag in einem Crowdfunding Projekt beteiligt ist, ignoriere ich ab dann die Kampagne und meine Meinung über diesen Verlag fällt drastisch. Warum macht er nicht seinen Job und bringt das Spiel heraus, anstatt das Risiko auf Vorbesteller zu verteilen und sich über Werbung finanziert anscheinend von der Spieleschmiede zu freuen.
Die SS, kurz für Spieleschmiede, ist keine Crowdfunding Plattform, sondern ein p500 Derivat.

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zwobot
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Re: Internationalität

Beitragvon zwobot » 14. Mai 2013, 13:09

Was ich als einen schönen Weg für die Spieleschmiede im Gegensatz zu Kicksatrter empfinden würde, wäre wenn alle drei Wochen ein projekt gestartet wird, dieses aber vorher demokratisch ermittelt wird aus einem Feld von Bewerbern, wo die teilnahme für jedermann offen ist. Ein Projektstarter bietet den Schieden einen Elevatorpitch, in Konkurrenz zu anderen projekten. nach einer Abstimmungsperiode wird das Projekt mit den meisten Fans in die Schmiede geschoben und der projektstarter ab dann vom Schmieden Team beraten und unterstützt, so das das Risiko des Kunden kein Produkt zu erhlten minimalisiert wird.

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freak
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Re: Spieleschmiede / Kickstarter / startnext

Beitragvon freak » 14. Mai 2013, 13:52

Frank Noack schrieb:
>
>

> MEIN Ziel bei der Spieleschmiede war von anfang an, die
> ideale Crowdfundingplattform für Gesellschaftsspiele zu
> schaffen, die aus der Szene heraus leben kann und auch in
> dieser geführt werden kann. Ich bin weit weniger gieriger
> Kapitalist als Spieleenthusiast und ich weiss, dass es
> schaffbar ist. Wir können unser Kulturgut Spiel und die
> Wurzeln, woher es kommt (Deutschland) damit in die Welt
> hinaus tragen. Irgendwie haben wir aber stattdessen Probleme
> mit der Wahrnehmung in (deutschen!) Vielspielerkreisen. Wenn
> ich Kommentare zur Spieleschmiede lese, dann sind die oftmals
> abschätzig und das tut mir schon ein bisschen weh. Es wird
> uns immer NUR schnöder Mammon unterstellt und wir werden
> gerade zu verteufelt.

Vielleicht mal an der Außendarstellung feilen.
Wie gesagt, für mich scheint es wie ein Ableger des Shops mit nicht so dollen Präsentationen und Videos. Es fehlt diese Crowdfunding-Gefühl, dass bei Steam Noir und anderen Projekten aufkommt.

Express 01 war von einem bekannten Verlag.
Bankraub hatte mehr von Crowdfunding, da will ich nichts zu sagen, mit dem Spiel und Projekt habe ich mich gar nicht beschäftigt.
12 Realms mit einer deutschen Version fand ich eine gute Idee, Lokalisierungen von Spielen könnte was sein. Allerdings weiss ich nicht mehr, ob ich preistechnisch bei dem Original Kickstarter Projekt mit Essen Pickup sogar günstiger lag, da kriege ich auch die deutsche Version.
Colossus - reden wir nicht mehr drüber
Leelawadee - Video wurde von euch gemacht, da geht jeder Bezug verloren. Das ist einfach analog einem P500. Nur, dass man hier sofort zahlt.

Ebenso habe ich mal am Anfang gelesen, dass man bei Scheitern des Projektes evtl. auch einen Gutschein für den Shop kriegen soll.
In wie weit das umgesetzt worden ist, weiss ich nicht, aber auch dadurch hebt sich die Schmiede nicht vom Shop ab.

Und warum sollte man das Kulturgut Spiel in die weite Welt hinaustragen wollen außer aus kommerziellen Gründen?

>
> Auf die Spieleschmiede, sollte die Vision wahr werden, könnte
> die deutsche Spieleszene stolz sein. Sie wurde mit ihr
> zusammen entwickelt und wir sind woimmer es ging auf die
> Wünsche der Spieler eingegangen. Sie trägt sogar einen Namen,
> den ihr die Spieleszene gab. Wieso zerredet ein Teil der
> Spieleszene sie jetzt und tut sie ab zugunsten einer
> amerikanischen Plattform, die nichtmal für Spiele gemacht ist?

Warum soll ich denn auch eine Crowdfunding Seite nur für Gesellschaftsspiele haben?
Mir erschliesst sich der Sinn nicht.
Gerade dieser Mischmasch macht es doch interessant, auch mal andere Projekte zu sehen.
Und dort gibt es Projekte genug an interessanten Spielen. Ich brauche, ehrlich gesagt, nicht noch mehr. Der Markt meiner Meinung nach auch nicht.

Mehr deutsche Lokalisierungen wären vernünftigt, aber deswegen eigene Projekte aufzumachen? Vielleicht gibt es da bessere Lösungen.


>
> Natürlich werden mir jetzt wieder viele absoluten Eigennutz
> unterstellen, wenn sie das lesen, aber das ist meine Krux als
> Unternehmer. Glaubt mir einfach, wenn ich sage: Mir gehts
> eher darum, etwas Großes für die Spieleszene weltweit zu
> schaffen.

Da gibt es was Großes -> nennt sich Kickstarter!


>
> Ich wäre sehr an einer Diskussion darüber interessiert, wie
> wir gemeinsam die Spieleschmiede zu dem machen können, was
> Kickstarter momentan ist: Die maßgebliche Plattform für das
> Crowdfunding von Gesellschaftsspielen.

Wie gesagt, Kickstarter ist schon da. Ich brauche nichts anderes als Konsument. Eine deutsche Seite hat sicherlich den Vorteil, den versand aus den USA nicht mehr zahlen zu müssen.
Aber der Hauptteil der Spieler (auch weltweit) kommt nicht aus Deutschland. Warum sollte sich also der größere Teil von einer funktionierenden Seite mit einem sicheren Payment über Amazon nach Auktionsende zu einer anderen deutschen Seite wenden, die evtl. die ganze Vorteile nicht hat?

>
> Was wir konkret in Zukunft planen, um das zu erreichen,
> schreibe ich daher gleich dazu:
>
> - Ideenschmiede: Das gemeinsame entwickeln von Spielen in und
> mit der "Crowd" für jedermann. Also effiziente Werkzeuge und
> Organisationstools, um gemeinsam mit geschlossenen oder
> offenen Gruppen ein Spiel von der Pike an zu entwickeln
> - darauf basierend Möglichkeiten, die Spieleschmeide für
> Autorenprojekte zu öffnen, ohne die Sicherheit für die
> Schmiede aufgeben zu müssen.
> - weitere Internationalisierung: Bisher gibt es die Schmiede
> in 4 Sprachen vollständig. Es sollen noch mehr werden. Es
> soll soweit gehen, dass Spieler auf der ganzen Welt die
> jeweiligen Projekte in ihrer Sprache fördern können.
> - verzweigte bzw. kombinierte Projekte: Es soll möglich sein,
> auch Spiele, die sich schwer lokalisieren lassen, in
> verzweigten Projekten zu fördern. d.H. wenn z.B. eine
> spanische und eine deutsche Version gemacht werden sollen,
> wird für beide Versionen eine Mindestfördersumme bestimmt.
> Darüber hinausgehende Beträge fliessen dann zusammen, um
> MAterialverbesserungen zu erreichen (Neudeutsch:
> Stretchgoals). Die Skaleneffekte aus verschiedneen Auflagen
> führen so zu starken Fixkostenreduktionen bei den Verlagen,
> die Ausstattung der Spiele könnte dadurch viel üppiger
> werden, als auf jede andere Art.
> - Multisprachen-Kommentare: Auch die Diskussion soll jeder in
> seiner Muttersprache führen. Momentan diskutiert man in der
> Schmiede deutsch und Ausländer trauen sich nicht,
> mitzumachen. Das ist blöd. Schon bald wird die Webseite
> autmatische Üebrsetzungsfunktionen für die Kommentarbereiche
> haben.
> - Direkte, native Implementierung der Schmiede in
> ausländische Webseiten
> - Social Logins, z.B. mit BGG-Account, Facebook etc.
>
> Wie kriegen wir euch, vor allem die skeptischen Spieler dazu,
> diese Vision zu unterstützen? Wie können wir die Plattform
> Spieleschmiede soweit öffnen, dass es auch Autoren wie Daniel
> möglich wäre, darauf Spiele zu veröffentlichen (Als
> Autorenprojekt ist das momentan noch sehr schwer), ohne dabei
> die finanzielle Sicherheit für die Schmiede aufzugeben?

Warum sollte ich diese Vision, die für mich keine ist, weil ich darin keine großen Vorteile sehe, unterstützen?
Ich sehe bei euch auch keine Expertise im Bereich Marketing, Videoherstellung und Präsentation. Nach den jetzigen Projekten gibt es viele andere bessere Projekte.
Nur ein großer Kundenstamm und dadurch Verteiler ist da nicht genug.

Und welches Risiko geht ihr bei einem Autorenprojekt ein?
Sorry, aber das finazielle Risiko ist das doch sehr gering.
Video kostet eigentlich nix. Siehe auch Daniels Kommentar.
Einen Manager dafür brauch ich auch nicht.
Mundpropaganda ist eh das beste Hilfsmittel bzw. Einträge in Foren wie hier. Die sind aber nicht von euch gesteuert worden.
Einen vernünftigen und funktionierenden Prototypen und einen Regelentwurf V1 zu erstellen, sehe ich auch als Aufgabe des Autors.

Also das Risiko ist überschaubar. Und wenn ja die Vision im Vordergrund steht und nicht das Kommerzielle (was ich nach der bisherigen Darstellung nicht abkaufen will), warum keine Autorenprojekte?

Kommt das Projekt nicht zu Stande, ist es halt so.

Auch bringt meiner Meinung nach das Aufspringen auf den Crowdfunding langfristig eh nicht so viel.
Der Markt ist voll, sogar mehr wie voll.
Ich schaffe es nicht mehr, allein die ganzen Projekte bei Kickstarter, Startnext, und wie sie auch heissen mögen, im Blick zu behalten, geschweige denn alle blind zu kaufen.
Dazu kommen noch die regulären Veröffentlichungen.

Da finde ich es persönlich besser, wenn eine Seite wie Startnext als deutsche Crowdfunding Seite mehr ausgebaut wird. Und evtl. die deutsche Spielereferenz wird. Mit dem Vorteil, dass es hier eben nicht nur Spiele gibt.

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peer

Videopräsentationen allgemein

Beitragvon peer » 14. Mai 2013, 14:08

Hi,

jetzt kam dieser Thread (und der andere) wiederholt auf Videopräsentationen zu sprechen. Hier wird gesagt, dass der Autor das Video machen muss, weil sonst irgendwie die menschliche Komponente flöten geht oder so. Im anderen Thread wurde die mangelhafte Präsentation von Kolossus angekreidet. In der Vergangenheit hieß es, ein Spiel (weiß nicht welches) hatte keine Chance, weil die Videpräsentation viel zu spät kam.

Also: Man braucht ein Video. Es soll professionell aussehen und vom Autor handgeschnitzt sein.

Was jetzt wenn der Autor keine gute Sprechstimme hat oder z.B. nicht so flüssig deutsch und/oder englisch spricht? Darf er sich Hilfe holen oder nicht?
Das ist eine ernstgemeinte Frage!
Mir persönlich ist es wuppe, wer das Video gemacht hat, hauptsache es ist irgendwie aussagekräftig (Die -nicht-Kickstarter-Trailer - von Robinson oder diesem Zeitreisespiel von Matagot z.B. sahen toll aus, sagten aber nix übers Spiel). Ich sehe die Crowdfundinggeschichte aber eh eher pragmatisch und weniger ideologisch.

ciao
peer

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Folmion
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Re: Videopräsentationen allgemein

Beitragvon Folmion » 14. Mai 2013, 14:25

Mir ist es auch egal, wer so ein Video gemacht hat und wer geholfen hat. Mich muss ein Projekt halt irgendwie ansprechen, das muss auch kein Video sein. Wichtig finde ich bei Videos, dass sie eher kurz sind und ich das Spiel auch sehen kann. Ich werde mir niemals für sowas ein Video wie die 50 min Spieleerklärung bei Kolossus anschauen.


Grüße
Florian

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franjos-FJH
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Re: Internationalität

Beitragvon franjos-FJH » 14. Mai 2013, 14:33

zwobot schrieb:
> Sobald ein verlag in einem
> Crowdfunding Projekt beteiligt ist, ignoriere ich ab dann die
> Kampagne und meine Meinung über diesen Verlag fällt
> drastisch. Warum macht er nicht seinen Job und bringt das
> Spiel heraus, anstatt das Risiko auf Vorbesteller zu
> verteilen

Ich kommentiere das aus (Kleinverlags-)Sicht.
Es gibt immer Spiele, die mir angeboten werden, aber irgendwie nicht richtig in das Verlagsprogramm passen.
Andererseits sind sie zu gut, als dass ich sie einfach ablehnen will. Das betrifft vor allem Spiele, die aus meiner Sicht "zwischen den Lagern" anzusiedeln sind. Damit meine ich, für den Vielspieler nicht komplex genug, für den Normalspieler schon zu kompliziert.
Nicht jedes Spiel lässt sich "aus dem Lager herausentwickeln", wie das bei Domus Domini Richtung Vielspieler gelungen ist.
Diese guten Spiele, die vor 15 Jahren noch begeisterte Anhänger gefunden hätten, fallen heute normalerweise durch das Verlagssieb (nicht nur bei mir), weil das Risiko einer Veröffentlichung heutzutage zu groß ist.
Andererseits kann (und will) sich nicht jeder Autor als Verleger versuchen.
Deshalb denke ich, ist es legitim, als Verlag solche Spiele über Crowd-Funding anzubieten.
Aus Unterstützer-Sicht werte ich es mittlerweise positiv, wenn Projekte ausgelobt werden, von denen ich sicher sein kann, dass der Anbieter auch weiß, was er da tut.

Franz-Josef Herbst, franjos

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Re: Internationalität

Beitragvon Frank Noack » 14. Mai 2013, 14:34

> Da du hier über mein Verhalten oder meine eingesetzte
> Software spekulierst, frage ich mal direkt. auf welchen
> Seiten zu welchen Kosten für welche dauer, mit welcher
> nachgewiesenen Effektivität außer auf der SO hat die
> Spieleschmiede welche werbung geschaltet und warum?
> Meiner Meinung nach ist die web 2.0 Mund zu Mund Propaganda
> für Crowdfunding Projekte die beste verbreitungsmethode und
> Werbung, dies ist auch ein Grund warum Stretch Goals
> eingesetzt werden. Schon vorhandene backer schaffen in
> sozialen Netzwerken, wozu ich auch BGG zähle, oder auf ihren
> eigenen Blogs Aufmerksamkeit für das projekt, damit ihr Deal
> noch besser wird, mehr Stretch Goals erreicht werden.
> Solche Beiträge habe ich über die Spieleschmiede auf
> Tric-Trac und anderen Spieleaffinen Blogs ein paar Artikel
> gelesen, aber deutlich weniger als über Kickstarter projekte
> und ein bisl mehr als über Startnext Kampagnen, dafür aber in
> einem nicht ganz so positiven Ton.


Die Presse- und Blogarbeit ist bei uns das wichtigste Thema. Die Berichte über unsere Projekte reichen um die halbe Welt. An der ganzen Welt arbeiten wir noch. Es gibt, abgesehen von deutschen Webseiten, Berichte in Spanien, Griechenland, Korea, Japan, USA, Italien, Holland, Brasilien ....
Auch Spielebranchenfremde Medien werden bearbeitet, wenn das Thema passt. Leelawadee z.B. hat einen Schwerpunkt iom Bereich Familienmagazine und bekommt eventuell noch einen im Bereich Garten/Freizeit.

Die Kosten der Werbung ist Verhandlungssache und unterliegt der Verschwiegenheit, aber einige Beispiele kann ich dir nennen:
Bannerwerbung machen wir auch zu Hauf. Es ist eine wichtige Ergänzung zum ersten Punkt und oftmals auch ein Türöffner. Die bekanntesten Seiten sind:
- Boardgamegeek - hier mehrere Kampagnen. Immer auf deutsch und dazu, je nach Spiel auch Englische oder, wie jetzt bei Leelawadee, spanische, portugisische, holländische, französische und italienische mit Laufzeiten über etwa 2/3 der Fundingphase
- seit neuestem auf Spielbox.de
- Reich der Spiele
- Spielecheck
Dazu zahlreiche Partner mit blogs oder weniger frequentierten Webseiten oder auch Spezialthemen.

Communityarbeit, um das Projekt "anzuheizen", können wir selbst glaubhaft nur im Spielernetzwerk leisten. Hier oder auf BGG werden wir nur als "der böse Händler" wahrgenommen, der pushen will und allen die Taschen voll haut - ist zwar so pauschal nicht richtig, funktioniert deshalb aber trotzdem nicht. Dieses Feld muss der Verlag oder der Autor also auch weiterhin selbst bearbeiten. Hier geben wir aber Hinweise, Tipps und Best Practise Beispiele, auch, um die Arbeit dahinter überschaubar zu halten - auch wenn sie leider oft nicht befolgt werden. Ob aus Stress oder Angst sei dahingestellt.


> Da nennst du schon den einen Grund warum die Spieleschmiede
> für mich ein zu deutscher Abklatsch einer guten Idee ist und
> dann auch noch "Ordnung" drauf schmeisst.

Nunja, die Grundidee mag ein abgekupfert sein, eine Kopie ist es deshalb noch nicht. Und der Markt ist voller Beispiele, bei denen die "Kopie" das "Original" übertrumpft hat. Fast jedes Apple Produkt z.B.. Also kein Grund, das Thema gleich abzuschreiben, nur weil ein anderer das auch schon irgendwie macht.

> Die SS, kurz für Spieleschmiede, ist keine Crowdfunding
> Plattform, sondern ein p500 Derivat.

Und was ist dann Kickstarter?

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freak
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Re: Videopräsentationen allgemein

Beitragvon freak » 14. Mai 2013, 14:34

Hallo peer,

also für mich muss es nicht unbedingt super-professionell aussehen. Siehe aml die Unboxing Videos oder Info Videos von Uli Blennemann, auf dem Sofa gedreht, bringt er hier mir SEINE Projekte näher. Ohne viel drumherum und informativ.

Ich halte es für wichtig, wenn der Autor sein Spiel präsentiert. Dies möglich an einem Prototypen, der auch was darstellt (also nicht wie Colossus).

Und natürlich darf er sich Hilfe holen.
Vielleicht kann er trotz allem ein paar einleitende Worte sagen und dann die Spielepräsentation an den Erklärer abgeben. Oder er hält sie in englisch mit deutschen Untertiteln (wenn man es schon professionell und international aufziehen will).

Aber wenn er gar nicht in dem Video zu sehen ist, interessante Hintergrundinformationen des Autors als Ballast empfunden werden, die man sich zusammen suchen muss, ich gar keinen Bezug mehr zu dem Projekt habe (z.B. durch persönliche Texte wie "ein really want to make this game", da will ich mich aber nicht für durch unzählige Kommentare lesen, dafür gibt es eine Projektbeschreibung und Updates, die Fülle an Projekten lässt da einfach nicht die Zeit für), geht für mich der Fundraising Geist verloren und übrig bleibt eine kommerzielle Seite, die mir ein Vorbestellungsprodukt anbietet, das ich vorfinanzieren soll.
Aber das Herzblut hinter dem Projekt ist nicht da.

Das ist nicht verwerflich, aber sollte man dann einfach auch so nennen.

Als Beispiel: Das Pharao Spiel von Krimsu war nicht so 100% mein Ding, interessant, aber durch die Menge an Spielen erstmal durchs Raster gefallen. Aber wenn ich gesehen hätte, dass kurz vor Schluss noch ein paar Spiele gefehlt hätten, damit es realisiert wird, hätte ich es gepledged, weil mir das Anliegen und Engagement von Mark, SEIN Projekt umzusetzen, gefallen hat und ich schade gefunden hätte, wenn das Spiel nicht realisiert werden würde.

Würde ich jetzt bei einer komplett neutralen Präsentation nicht machen.

Vielleicht sehe ich das Ganze auch zu idealistisch ;)

Fazit: Hilfe gerne, wenn benötigt, aber die persönliche Note sollte da sein.

Viele grüße
freak

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KMW

Re: Videopräsentationen allgemein

Beitragvon KMW » 14. Mai 2013, 14:40

Folmion schrieb:
>
> ... Ich werde mir niemals für sowas ein Video wie die
> 50 min Spieleerklärung bei Kolossus anschauen.

Ich oute mich jetzt auch mal als Video-Muffel. Das ist jetzt nicht gegen die ganzen Plattformen gerichtet, die Videos anbieten. Aber ich persönlich überfliege lieber einen Text, der ein Spiel beschreibt (vorzugsweise mit Bildern vom Spielmaterial). Das geht sehr viel schneller, als wenn ich mir ein Video anschaue, das (gefühlt) "ewig" braucht, bis es dieselben Informationen rüber gebracht hat.

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Re: Internationalität

Beitragvon Frank Noack » 14. Mai 2013, 14:46

> Du schreibst im SO-Forum, dass Autoren 4 - 7 % erhalten. Du
> schreibst nicht, welche Grundlage für diese Prozente bei
> Spieleschmiede-Projekten gilt, normal gilt der
> "Händlerpreis", zu dem der Verlag das Spiel also
> weiterverkauft. Bei unserer jetzigen Auflage von 1.000 Stück
> und einem "Händlerpreis" von durchschnittlich 13 Euro wären
> das 910 Euro (bei 7%). Du kannst mir glauben, dass dank der
> Unterstützer etwas mehr übrigbleibt.

Dieser Teil wird zwischen Verlag und Autor geklärt. Ich vermute mal recht klassisch. In den Kalkulationen sind es meistens vereinfachte, auflagenabhängige Pauschalen. Selbstverleger, wie Spieltrieb oder Cwali werden da sicher anders rechnen als klassische Verlage wie Eggert oder Mage Company.

>
> Versandabwicklung bezahlen wir nicht, da wir selber versenden.

Das kostet vermutlich auch Zeit, Kartonage, Raum und Sprit.

>
> Das Video hat kein Geld gekostet, da wir das selbst gedreht
> und geschnitten haben.

Was vermutlich nicht nur 10 Minuten gedauert hat.

> Irgendwie reitest du auf diesem Arbeitsteilungs-Modell herum.
> Und auf der Annahme, Spieleautoren sollten gefälligst nichts
> anderes tun, als nur Spiele entwickeln. Ich bin
> Theaterregisseur, Drehbuchautor, Medienpädagoge,
> Spielregel-Übersetzer und Fotograf. Und Spieleautor. Und noch
> mehr.

Du drehst mir ja die Worte im Mund herum. Natürlich kannst du machen, was immer dir Spaß macht. Wenn es dir Spaß bereitet Videos zu drehen, super, wenn du total gern Pakete verpackst, prima. Aber es könnte ja sein, dass du viel lieber als das neue Spiele erfindest. Und schon ist es ein Vorteil, nicht Pakete packen zu müssen und nicht Videos zu schneiden.

> Wenn du mehr Rückhalt (gerade international) in der
> Spielerszene möchtest, solltest du dich z.B. auf BGG ein
> bisschen mehr engagieren, wie es andere aus der Spieleszene
> tun - auch Profis. Das hilft. Und kostet nicht mal was.

Ja, da muss ich noch üben. Vielleicht sollte ich dich als Berater engagieren ;)

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zwobot
Spielkamerad
Beiträge: 42

Re: Internationalität

Beitragvon zwobot » 14. Mai 2013, 16:53

danke für deine ausführliche Antwort und vielleicht noch eine Klarstellung meinerseits.
Die Beiträge welche ich hier verfasse sind reine Meinungsäußerungen, das KS oder die SS nicht meinem Ideal von Crowdfunding entsprechen und ich mich darüber hier beschwere, ist rein meine Sache und soll niemanden verletzen oder ärgern. ich habe grossen respekt vor personen wie dir, welche ihren lebensunterhalt im Gesellschaftsspiel-Sektor verdienen und wie du selber sagst, viel Herzblut in Projekte stecken.
Für mich ist es ein Leichtes ein paar Brocken in einem Forum in die Diskussion zu schmeißen und damit vielleicht provozieren zu wollen.
Somit finde ich die Spieleschmiede ist ein guter Meilenstein eines Proezesses Gesellschaftsspiele für begeisterte herzustellen und ein direkteres feedback für Kunden zu schaffen, denn meiner meinung nach produzieren viele verlage in einer abgeschlossenen Blase und ohne einen Blick über den Tellerrand, teilweise sogar mit ein wenig Arroganz, die dem kunden nur den Nicht-Kaufentscheid als Meinungsäusserung lassen.
Ein Sysmpton dieser "Krankheit" sind die Ramschstände auf der Spielemesse in Essen und die teils dadurch gewachsene Schnäppchenjäger Mentalität einiger Kunden.

Frank Noack schrieb:

> Und was ist dann Kickstarter?

Im Moment zum Grössten Teil eine etablierte Werbeplattfrom mit Hype faktor, darum wiedersprach ich ja auch der von dir postulierten fehlenden Werbewirkung dieser Plattform.

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Ernst-Jürgen Ridder
Kennerspieler
Beiträge: 1078

Re: Videopräsentationen allgemein

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 14. Mai 2013, 18:32

Hallo,

Folmion schrieb:

> Wichtig finde ich
> bei Videos, dass sie eher kurz sind und ich das Spiel auch
> sehen kann. Ich werde mir niemals für sowas ein Video wie die
> 50 min Spieleerklärung bei Kolossus anschauen.
>
Man hält gerade dieses Video zu Kolossus kaum gute zwei Minuten aus, ohne nach Schmerzensgeld zu rufen. Deutlich unterhaltsamer, nur gute drei Minuten lang, aber nicht sonderlich informativ ist z.B. das Video, das Ragnar Brothers zu ihrem neuen Projekt Promised Land bei Kickstarter gemacht haben.

Videos, die das Spielmaterial gut zeigen, brauchen keine Ewigkeit lang sein. Wichtig sind mir aber auch Texte mit Bildern und -vor allem- die Spielregel, die leider bei Promised Land noch fehlt.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

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Roland G. Hülsmann
Kennerspieler
Beiträge: 2598

Re: Videopräsentationen allgemein

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 14. Mai 2013, 18:46

KMW schrieb:

> Aber ich persönlich überfliege lieber einen Text,
> der ein Spiel beschreibt (vorzugsweise mit Bildern vom
> Spielmaterial). Das geht sehr viel schneller, als wenn ich
> mir ein Video anschaue, das (gefühlt) "ewig" braucht, bis es
> dieselben Informationen rüber gebracht hat.

Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können!
Auch mir dauern Videos einfach viel zu lange! Einen guten Text mit aussagekräftigen Bildern habe ich in wenigen Augenblicken überflogen und entscheide selbst, wo ich etwas länger verweile.

Gruß
Roland
(der auch gut auf Erklär-Videos verzichten ... zumal in der Küche mit dem großen Spieltisch kein Fernseher steht und vor dem Fernseher auf dem Couchtisch kaum ein Spiel Platz findet.)

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Duchamp

Respekt

Beitragvon Duchamp » 14. Mai 2013, 20:01

Frank Noack schrieb:
>
> Vielleicht sollte ich dich als
> Berater engagieren ;)

Trotz des "Smilies" und unter der Voraussetzung, dass hier Worte nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollten, weist dein Satz m.E. auf eine gewisse Haltung hin.

Letztlich gehst du von einer schlichten Käuflichkeit meiner Dienste aus. Dein Satz beinhaltet keinerlei Entscheidungsmöglichkeit meinerseits. Er setzt im Grunde voraus, dass ich bereits ein Vorstellungsgespräch bei dir absolviert hätte, und es alleine in deiner Macht läge, mich zu engagieren.

Tut es nicht.

Vermutlich wirst du (und einige andere vielleicht auch) mich jetzt für spitzfindig und korinthenkackerisch und überempfindlich erklären.

Es stimmt, dass ich eine gewisse Empfindlichkeit für die Sprache besitze. Das hat mir schon oft gute Dienste geleistet. :-)

Übrigens, du wirst lachen: Ich habe gerne die Kontrolle über die Videos, die mich so direkt präsentieren, und ja, ich packe gerne Pakete, und seien es noch so viele. Wir werden dies zu viert tun (wahrscheinlich kommt auch noch der eine oder andere Freund als Helfer dazu), und es wird befriedigend sein, 24 Spiele in eine Kiste zu packen, eine Adresse in Taiwan draufzuschreiben, eine "Steam Noir: Revolution"-Postkarte mit persönlichem Dankesgruß (auf Chinesisch) beizulegen, und diese Kiste mit 24 unserer Spiele bei der Post abzuliefern.

Es gibt auch Menschen, die renovieren ihre Wohnung selber, anstatt sich Handwerker zu bestellen. Oder rackern sich im Garten ab, anstatt einen Gärtner zu beschäftigen. Es soll Menschen geben, die nicht alles, was sie tun, nach Geldwert berechnen, sondern danach, ob es sie befriedigt. Auch, wenn es Arbeit ist. Anstrengend. Und alles. Weil es ihr Leben mit SINN erfüllt.

Und so funktioniert Crowdfunding. Die Unterstützer spüren (oder eben nicht), dass ein Projekt für die Starter wichtig ist, und für sie als Unterstützer Sinn ergibt. Sie betrachten das Projekt von oben bis unten, von vorne bis hinten, von Beginn bis zum Ende, mit allem Drum und Dran. Wir hatten großen Respekt vor unserer Kampagne. Sehr großen Respekt. Und dieser Respekt wurde spürbar in Form von Respekt gegenüber den Menschen, die wir ansprechen wollten. Das ist kein Marketing. Keine Masche. Kein "tool". Das ist der Kern. Und wenn der fehlt oder nicht spürbar wird, funktioniert es nicht.

Diese kurze Erstberatung war umsonst. :-)

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Gunnarson

Re: Respekt

Beitragvon Gunnarson » 14. Mai 2013, 20:17

Duchamp schrieb:

> Und so funktioniert Crowdfunding. Die Unterstützer spüren
> (oder eben nicht), dass ein Projekt für die Starter wichtig
> ist, und für sie als Unterstützer Sinn ergibt.

Jetzt habe ich eine Frage: Gab es Menschen, die Dein Projekt finanziell unterstützt haben, ohne ein Spiel oder eine andere Leistung (z.B. Erwähnung in der Spielregel) zu verlangen?
Im zivilgesellschaftlichen Bereich kenne ich crowdfunding auch als Spendensammlung zur Realisierung von wohltätigen Projekten, hätte dies aber für Spiele bislang nicht für möglich gehalten.

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Duchamp

Re: Respekt

Beitragvon Duchamp » 14. Mai 2013, 20:38

Nein.

Aber bei den vielbeschworenen aberhunderten Spielen, die kein Mensch wirklich "braucht", ist bei Spielen, die über Crowdfunding finanziert werden sollen, die Haltung, die sich in der Präsentation niederschlägt (etwas anderes hat man ja nicht), ein wichtiger Faktor.

Viele Leute schreiben ja, warum sie dieses oder jenes Spiel unterstützt haben, und viele von diesen bezeichnen emotionale Gesichtspunkte (positiv wie negativ) als ausschlaggebend, nicht den materiellen Gegenwert.

Und eine positive emotionale Rückkoppelung bezeichne ich als "Sinn".

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Gunnarson

Re: Respekt

Beitragvon Gunnarson » 14. Mai 2013, 21:17

Danke für die Antwort und ich stimme Dir zu.


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