Beitragvon Marcel P. » 2. Juli 2013, 12:54
Ich vermute einfach mal, dass Brügge viel mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und man daher mehr liest. Bereits seit der Ankündigung, dass ein Spiel in der Kombination Feld + Menzel + Hans im Glück erscheinen wird, gab es viel mehr darüber zu lesen - die Neugier war größer.
Auch optisch dürfte Brügge die meisten Spieler mehr ansprechen, auch die 165 verschiedenen Personen reizen - Rialto dagegen ist im Design sehr kühl und abstrakt, dazu die blöde Siegpunktleiste und nicht mal kleine Figuren für die Ratsherren. Vermutlich war allein das schon ausschlaggebend für die Nominierungen. Die unterschiedliche Resonanz im Netz dürfte daher weniger an der spielerischen Qualität liegen, als am "Hype" vorher und den optischen Reizen.
Ich selbst habe beide Spiele und werde keines davon wieder her geben. Beide richten sich an Familien und sind einfach zu erlernen, in ihren Mechanismen aber grundverschieden. Brügge finde ich genial, ja es ist glückslastig und kann fies sein, aber es motiviert zu neuen Partien, wo man hofft, dass es einfach besser läuft. Rialto hat einen schönen Bietmechanismus (ähnlich zum m.E. genialen Straßbourg) und eine gute Mehrheitenwertung am Ende (ich mag Mehrheitenspiele). Neu ist für mich auch, dass man eben nicht nur Mehrheiten bildet, sondern auch die Wertigkeiten der jeweiligen Gebiete im spiel festlegt.
Gruß,
Marcel