Civilization - Einheiten schützen

[gimli043]

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zu Civilization - Das Brettspiel. Ich mag das Spiel wirklich sehr. Aber bei uns läuft es gerade in Zweierpartien sehr, sehr häufig auf einen militärischen Sieg hinaus.

Meistens nach dem Schema, eine Nation ist militärisch leicht überlegen und greift an. Der Verteidiger muss zuerst Karten spielen und verliert dadurch in der Regel mehr Einheiten. Dies kann der Angreifer mehrfach durchziehen und zieht damit dem Verteidiger die Einheiten aus dem Deck. Spätestens wenn nicht mehr genügend Einheiten im Deck sind, wird eine Stadt niedergemacht. Da hilft das erhöhte Kampfkartenlimit und der Bonus der Stadt dann auch nicht mehr, weil einfach nichts mehr zum Verteitigen da ist.

Spätestens dann steht die Entscheidung, da der Angreifer eine Einheit mehr pro Runde prodzieren kann als der Verteidiger.

Wie gesagt ich mag das Spiel wirklich sehr, aber dieses Problem taucht leider immer wieder bei uns auf und immer kam sich der unterlegene Spieler hilflos vor.

Ich hoffe wir machen da irendwas falsch. Falls ja würde ich mich freuen, wenn ihr mir irgendwelche Hineise geben könntet.

Danke und viele Grüße,

Rene'

[gimli043]

... interessant wäre es wenn man seine Einheiten irgendwie schützen könnte. Nach dem Motto ich gebe bei einem Kampf auf, aber behalte meine Einheiten. Die Regel verstehe ich aber so, dass man alle Einheiten spielen muss.

[gimli043]

... Ich habe die Frage jetzt auch einmal im HDS Forum gestellt ...

[Braz]

also ich sag mal so: Je länger man spielt, umso mehr bekommt IMHO derjenige Vorteile, der auf einen militärischen Sieg spielt. Spielt man aber sehr linear auf z.B. den Kultursieg, hat der militärische Angreifer wirklich große Probleme. Lief bei uns jedenfalls immer so ab: Bevor ich meine Einheiten stark genug und zusammen hatte, war mein Gegenüber schon 3/4 fertig und bevor ich zum finalen Schlag ansetzen konnte, hatte mein Kontrahent schon gewonnen. Will sagen: Ich würde mich nicht zu sehr auf das Militrär konzentrieren, wenn ich auf eine andere Strategie spiele, denn dies verwässert das eigene Ziel und verlängert so mein persönliches Zielende, was wiederum den Gegner mit Militärstrategie erhebliche Vorteile bringt. Am besten ist es "etwas" seine Einheiten zu stärken und dann ab durch die Mitte, die eigenen Siegbedingungen voll im Visier.
Meines Erachtens kommt daher auch die weuläufige Meinung, dass der Militärsieg die einzig wahre Gewinnchance in dem Spiel ist: Man spielt gemütlich seine "Coin"- STrategie...baut eventuell noch sein Militär aus, während der Gegenüber nur auf Militär geht und wenn man dann seinen Kultursieg einfahren will, wird man überrollt und hat als subjektives Gefühl den vermeintlich übermächtigen
Militärsieg im Hinterkopf.

Also: Etwas Militär ist gut,m aber dann wirklich ran an die eigene Gewinnstrategie, bei der man schneller vorankommen sollte, als der Gegner schlagkräftige Einheiten aufbaut.


Gruß
Braz

[Attila]

Hi,

Naja, das "Problem" ist imo beabsichtigt und dazu überhaupt kein "Problem".

Letztendlich ist es ein "Wettrennen" zwischen dem Spieler der auf Militär spiel und dem der auf was anderes Spielt (Kultur, Münzen, ... wurst).

Man muss einfach schneller gewonnen haben als der Militärspieler einen Plattgemacht hat. So einfach ist das.

Kommt zwar was auf die Völker an die gegeneinander antreten, aber ein militärischer Sieg kommt auch im 2er nicht häufiger vor als in einer anderen Konstellation. Man muss halt schauen auf was man spielt und einfach "schneller" sein als der andere.

So banal es ist, es ist trotzdem so.

Wenn man ebenfalls eine Militärstrategie fährt, dann zieht einer in der beschriebenen Weise den kürzeren. Das ist so. Wäre ja auch seltsam wenn es anders wäre. :-)

Atti

[gimli043]

Hallo Braz und Attila,

danke für Eure Antworten. Ok, das klingt prinzipiell einleuchtend. Wenn ich aber lese, dass Leute in 8-12 Runden gewinnen, frage ich mich wirklich, wie die das machen. Beim Wirtschaftssieg kann ich mir das noch vorstellen. Aber bei Tech und Kultur sehe ich das nicht so richtig. Ich kann doch pro Ründe nur eine Technologie erforschen. Also 14 Runden. Über ein paar Kulturkarten, die ich dann aber auch finden muss kann ich Wissen tauschen. Also 12 Runden sehe ich hier noch. Weniger nur mit den Russen :). Kultur komme ich nie schnell genug aus dem Quark. Trotz 8 Kultur, die meine Hauptstadt im letzten Spiel generiert hat, habe ich nicht gewonnen. Am Ende ist das einfach immer noch zu wenig.
Ueber weitere Tipps wäre ich dankbar.

Danke,

René

[Attila]

Hi,

Deswegen ist Kultur in der Erweiterung auch aufgewertet worden.

Atti

[Braz]

Hmm,

also ich lese mir aus Prinzip schon keine Gewinnstrategien durch, da ich mich lieber selbst da "einspielen" will, aber hier gibt es ein paar Kommentare, die ich mal herausgepflügt habe;

http://www.boardgamegeek.com/article/5880012#5880012

http://www.boardgamegeek.com/article/5991476#5991476

http://www.boardgamegeek.com/article/7418770#7418770

...und hier noch etwas ausführlicher:
http://www.boardgamegeek.com/article/9215381#9215381

Grüße
Braz

[Braz]

..und hier gab es mal eine Abstimmung zur den einzelnen Gewinnstrategien:

http://www.boardgamegeek.com/thread/604875/which-victory-condition-do-you-see-most-often-in-y

[gimli043]

Noch einmal danke Euch beiden ... ich will ehrlich sein, so richtig sehe ich da außer für den Wirtschaftssieg immer noch kein Land, aber gut ich werde es noch einmal versuchen :)

[Attila]

Hi,

Ja, das siehst du nicht ganz verkehrt um die beiden "Rennwagen" geht es sehr oft.

Atti

[Braz]

also im Spiel zu zweit sehe ich das ähnlich: Forschung dauert mME einfach zu lange....den Kultursieg finde ich aber auch nicht verkehrt, denn manchmal hat man eine gute Kulturbasis aufgebaut, um viele "fiesen" Karten zu bekommen, die den Gegner zurückwerfen.

Aber ich stimme dir zu: Militär- und Wirtschaftssieg sind wohl im Spiel zu zweit leicht von Vorteil, wenngleich ich die anderen Siege nicht ausschließen würde.

Mit mehr als 2 SPielern sind dann die diversen Siege mehr als relativ, denn das Spiel lebt ja -wie beiom Computerspiel- schon stark auch von Bündnissen. Lässt man die außer Acht -wie bei meiner letzten Partie, an die ich mich erinnere- dann hat der ein oder andere schon ein "leichtes" Spiel. Daher sollte man im Spiel ab 3 Personen nie die Verhandlungen außer Acht lassen....wird nämlich auch bei vielen mE viel zu viel vernachlässigt. So kann es sein, dass jnd militärisch Oberwasser bekommt und der oder die anderen, die nicht direktes "Opfer" sind, sind froh, dass sie selbst nicht betroffen wurden und machen aber nichts dagegen. Ratzfatz hat dann der mit Militär gewonnen... Also: Verhandlungen nie (!) vergessen (Spielregel Seite 15).

[Braz]

Braz schrieb:
> Mit mehr als 2 SPielern sind dann die diversen Siege mehr als
> relativ,

sorry..meinte natürlich "Mit mehr als 2 SPielern sind dann die diversen spezifische Siegstrategien mehr als relativ"

[Andreas von Studnitz]

Ein Trick ist, die Einheiten komplett aus der Schussbahn zu halten und hinter den eigenen Städten zu verstecken - dann kann man auch nicht so leicht welche verlieren. Die Städte kann man mit Stadtmauern befestigen, wobei dann der Angreifer die erste Karte spielen muss, was auch gut hilft.

Grundsätzlich finde ich die Siegmöglichkeiten gut austariert, letztens hätte ich auch fast ohne Russen einen Technologiesieg geschafft. Da ist ein Trick, dass man beim Einnehmen von Städten auch eine Technologie erobern kann, zumindest mit der Erweiterung. Und mit guter Technologie hat man häufig auch gutes Militär. Die Chinesen waren mit dem Kultursieg aber knapp schneller (Stadtverwaltungsphase statt Forschungsphase in der gleichen Runde), mehr als 11 Runden dürften das nicht gewesen sein. Eine frühe Konzentration auf eine Siegstrategie hilft auf jeden Fall. 8 Kulturpunkte finde ich nicht allzu viel, 9-11 sind häufig auch möglich, gerade mit Weltwundern, großen Persönlichkeiten (wieder Erweiterung) und den passenden Gebäuden.