Beitragvon Dumon » 13. Februar 2014, 19:22
Ich finde, dass aufgrund des moralischen Zeigefingers im Artikel der Autor den Gedanken selbst nicht zuende gedacht hat.
...kurz abschweif...
Nehmen wir Spiele im Spielcasino wie z.B. Roulette. Wenn man sich an den Tisch setzt, um Roulette zu spielen, dann ist der Gedanke "was kann ich gewinnen" nicht derjenige, der einen weiterbringt (obwohl er oft zur Versuchung wird). Viel eher sollte der Grundgedanke sein "was bin ich bereit, zu verlieren (möglichst, ohne dass es mir zu weh tut)". Ist die Antwort "nichts", sollte man sich gar nicht erst setzen. Und hat man sich einen Betrag gesetzt, dann kann man drauflos spielen, und auf sein Glück hoffen. Muss aber dann bei dem Betrag aufhören.
Das wichtige ist mEn, mit der Einstellung ranzugehen, als hätte man den Betrag bereits verloren.
...und zurück...
Bei diesem Spiel aber bietet sich dieser "ich hab das eh schon verloren" Ansatz gar nicht. Denn leider wird es wohl immer Leute geben, für die entweder der Betrag höher ist, oder die tatsächlich nicht aufhören können, da irgendwann der Verlust zu hoch ist (siehe Artikel).
Das ist aber genau das Problem, denn wer sich dessen bewusst ist (also bis zum Ende denkt), der stellt schnell fest, dass er gar nicht wirklich spielt, sondern (bis zu seiner Schmerzgrenze eben) einfach das Gebot anderer Mitspieler in die Höhe treibt.
Die moralischen Zusammenhänge stellen sich daher viel komplexer dar als nur ein "ich muss mich selbst schützen, deshalb spiele ich nicht".
Grütze,
Dumon