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Versailles - Wie ist es ?

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Spielehansel
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Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Spielehansel » 21. Oktober 2014, 19:29

Hallo,

wie ist das Spiel ? Ich finde die Videos (vor allem von Rahdo) und die Regel recht interessant, frage mich aber, ob das sich Spiel nicht (unter ungünstigen Umständen möglicherweise)irgendwann "aufhängt", sprich:
Man hat den Palast so gebaut, dass quasi nur noch sehr wenige
Palastteile überhaupt passen. Dann beginnt ein ewig langes
(langatmiges) Teile suchen...

Kann das vorkommen bzw. warum nioht ?

Spielehansel

p.s. wen diese naive Frage nervt, man kann ja einfach auf einen anderen Beitrag antworten

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Ina-spielbox
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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Ina-spielbox » 22. Oktober 2014, 00:04

Hallo Spielehansel,
wir haben es am Samstag zu zweit gespielt und da war es so naja. Die Mechanismen, dass man "schnorren" kann, funktionieren zu zweit nicht so richtig, wenn der Mitspieler woanders unterwegs ist. Und m. E. ist das ein Schlüssel zum Sieg.
Den Palast haben wir auch eleganterweise so verbaut, dass die fehlenden 6 Plättchen nicht eingebaut werden konnten, weil es keine passenden gab. Somit hätten wir darauf warten müssen, dass der König (heißt der so?) ans Ende seines Weges kam und das dauerte noch lange, da hätten wir nur noch Rohstoffe für Siegpunkte sammeln können ... Man kann das zwar verhindern, aber man kann das auch bewußt so tun, dass der Palast nicht fertig gebaut werden kann. Dazu schweigt sich die Regel aus.
Zu mehreren spielt es sich vermutlich besser (zumindest haben es in einigen Beiträgen ja Spieler zu einem Highlight erklärt). Mir kam es etwas dürftig vor, im Kreis laufen, Rohstoffe sammelen, Teile sammeln und in den Palast einbauen, das ist für mich nicht so das Highlight von einem Spiel.
Wir haben auch noch mal die gesamte Regel durchforstet, ob wir was falsch gemacht haben, aber nix gefunden. Zu zweit würde ich es auf keinen Fall empfehlen, zu mehreren würde ich es noch mal mitspielen, weil ich - wie oben geschrieben - diesen Schnorrermechanismus mag.

Gruß
Ina

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Dietrich
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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Dietrich » 22. Oktober 2014, 01:49

Moin, moin,
wenn man so die Teile einbaut, dass man keine weiteren mehr bauen kann, ist gegen folgende Regel verstoßen worden: [i]Das Schlossteil muss entweder direkt an den Rand des Zentralen Bauplatzes oder direkt neben ein bereits ausliegendes Schlossteil gelegt werden. Auf dem Schlossteil abgebildete Außen- und Innenbereiche müssen dabei mit denen [b]bereits ausliegender Schlossteile sowie dem Rand des Zentralen Bauplatzes[/b] übereinstimmen.[/i]
Ein vollständig bebauter Schlossplatz ist doch die erste Spielende-Bedingung!

Hier wird ähnlich (falsch) argumentiert wie schon bei Andre Novacs anderen tollen Spiel [b]PRAETOR[/b], auch von NSKN Games, das sich auch angeblich [i]aufhängt[/i].
Bei [i]Praetor[/i] ist jedoch nach spätestens 14 Runden Schluss, da in jeder Runde eines der 14 Wall-Plättchen entweder verbaut oder aus dem Spiel genommen wird. Wenn Mitspieler ein bestimmtes Gebäude nicht bauen wollen, um einem anderen keine Vorlage zu geben, kann dieser ja selbst das Gebäude bauen.
Zwar erscheint der [i]Tempel des Merkur[/i] stark, da man Sympathiepunkte ohne Abgabe von Ressourcen bekommt. Jedoch wird man ihn nur als Erster in der Spielerreihenfolge nutzen können - also nur dann, wenn man derzeit der Spieler an letzter Stelle ist. Sicher wird man nach der [b]einmaligen Nutzung[/b] des Merkur-Tempel nicht mehr schlechtester Spieler sein, so dass eine weitere Nutzung auf Grund anderweitiger Besetzung des Tempels durch Mitspieler unwahrscheinlich wird - somit hätte es der Beschränkung auf maximal 22 Sympathiepunkte durch den Autor nicht bedurft.
Bei [i]Praetor[/i] muss man schon auf seine Mitspieler achten und so spielen, ihnen möglichst wenige gute Züge zu ermöglichen.
Das Beachten der Spielzüge der Mitspieler ist ein wichtiges Spielelement - bei [i]Versailles[/i] erreicht durch die[i] Gilde der Alchemisten[/i]. Übrigens sind die Sympathiepunkte für Anlegen der gleicher Ecken der Gebäude bei [i]Praetor[/i] ein geschickter Schachzug des Autors, denn dadurch wird erreicht, dass die entstehende Spielfläche möglichst kompakt bleibt.

Und ähnlich geometrisch geht es auch bei [i]Versailles[/i] zu. Die Lösung des Problems ist ganz einfach: Die von mir oben angegebene Regel bezieht sich eben nicht nur auf [b]orthogonal[/b] sondern auch [b]diagonal[/b] benachbart liegende Gebäude-Plättchen! Denn im Regeltext ist daher von [i]bereits ausliegenden Schlossteilen [/i] die Rede.

Viel Spaß bei [i]Versailles[/i] und auch bei [i]Praetor[/i]
wünscht Dietrich

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Dietrich
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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Dietrich » 22. Oktober 2014, 02:05

Ergänzung:
Da man in einem fortgeschrittenen Spiel nur noch wenige der Schlossteile verbauen kann, muss man sich schon überlegen, welche man in der [i]Gilde der Baumeister[/i] erwirbt. Und so erhalten dann erst die beiden dort angegebenen Aktionsmöglichkeiten [i]zum Entfernen von Schlossteilen[/i] ihren eigentlichen Sinn.
Und es ergibt sich alsbald ein Wettrennen, wer es zuerst schafft, eines der wenigen noch möglichen Schlossteile einzubauen.

Ein schönes Spiel mit erfreulich kurzen und einfachen Regeln - VERSAILLES!
Gruß, Dietrich

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Ina-spielbox
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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Ina-spielbox » 22. Oktober 2014, 13:13

Dietrich schrieb:
>
> Ergänzung:
> Da man in einem fortgeschrittenen Spiel nur noch wenige der
> Schlossteile verbauen kann, muss man sich schon überlegen,
> welche man in der [i]Gilde der Baumeister[/i] erwirbt. Und so
> erhalten dann erst die beiden dort angegebenen
> Aktionsmöglichkeiten [i]zum Entfernen von Schlossteilen[/i]
> ihren eigentlichen Sinn.

> Gruß, Dietrich

Hallo Dietrich,
ja genau das haben wir uns am Ende des Spiels auch gedacht, dass diese Option einen Sinn macht, um bestimmte Teile nicht nehmen zu müssen und einbauen zu wollen.
Aber: wir haben kein einziges Teil eingebaut, welches nicht an allen Seiten paßte. Dennoch ergab es sich zum Schluss, dass es für 5 leere Bauplätze kein entsprechendes Teil gab (also nicht nur, dass es nicht mehr vorhanden gab, sondern dass diese Form gar nicht im Spiel ist). In der Regel steht aber nur, dass man passend anlegen muss und nicht, dass man so anlegen muss, dass anschließend auch passend gelegt werden kann. Somit haben wir regelkonform gespielt und das hat sich am Ende kontroproduktiv auf das Spielende ausgewirkt.
Oder stehe ich jetzt hier auf dem Schlauch und verstehe irgendwas nicht?

Gruß
Ina

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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Dietrich » 22. Oktober 2014, 14:24

Moin, moin, Ina,
irgendwie kann ich mir diese Situation nicht vorstellen, wenn man die Bauregel beachtet, dass man nur Schloss-Plättchen einbauen darf, die auch das Schloss korrekt fertigstellen können.
In der Praxis bedeutet das, dass das zu legende Plättchen nicht nur orthogonal zu den benachbarten Schlossplättchen (oder dem Rand des Bauplatzes) passen muss, sondern auch über Eck, also diagonal, selbst wenn die rechtwinklig benachbarten Plättchen noch gar nicht gelegt sind. Dann dürfte eine von Dir beschriebene Situation eigentlich nicht eintreten. Habt ihr diese - ich nenne sie mal so - [b] Diagonalregel[/b] beachtet? Ich meine, dass sie sehr gut falsches Legen vermeiden hilft.
Bei unseren Spielrunden wurde bisher auch immer [b]gemeinsam[/b] diskutiert, welche in der Gilde der Baumeister neu ausgelegten Schlossplättchen wohin gebaut werden können. Oder es wird spekuliert, welche Darstellung die benachbarten Schlossplättchen haben müssen, nachdem in einer Bauaktion ein neues Schlossplättchen gelegt worden ist.
Gruß, Dietrich

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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Dietrich » 22. Oktober 2014, 14:51

Hallo Ina,
ihr habt nach den Lege-Regeln scheinbar richtig gespielt.
Das meine ich auch immer, muss dann aber, häufig durch Antworten der Redakteure, erkennen, dass ich eine wesentliche Formulierung, versteckt in Nebensätzen oder in Klammern oder in Beispielen, übersehen habe.
So war es zunächst auch hier: Durch die Erwähnung der Übereinstimmung der neuen Schlossteile mit den Bauplatzrändern ging ich davon aus, dass nur die anliegenden Plättchen übereinstimmen müssen und ich die anderen nicht beachten hatte.
Das steht so aber gar nicht in der Regel, sondern es ist dort lediglich ausgeführt, dass bei einem neu zu legenden Schlossplättchen die [b]bereits ausliegenden Schlossteile übereinstimmen [/b] müssen. (Seite 3, rechts Mitte). Und das ist genialerweise gewährleistet, wenn die Übereinstimmnungen auch diagonal geprüft werden, so dass dann auch die später zu legenden Schlossplättchen immer passend angelegt werden können.

Viel Spaß, Dietrich

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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Ina-spielbox » 22. Oktober 2014, 16:02

Hallo Dietrich,

und was machst Du, wenn das theoretisch passende Plättchen in dem Stapel nicht mehr enthalten ist, weil frühzeitig als nicht passend sozusagen "rausgeflogen"? Dann geht es auch nicht. Aber das ist wahrscheinlich eine theoretische Diskussion und bei Euch ja augenscheinlich noch nicht aufgetreten.

Mit wievielen Spielern habt Ihr es denn gespielt? Und wie war das Spielgefühl? Ich fand es zu zweit - wie gesagt - sehr eigenartig und glaube, dass es erst mit mehreren wirklich funktioniert. (Ebenso wie übrigens Abyss, das mir gut gefällt, zu zweit nicht wirklich Spaß macht und die Aussage ab drei auf der Schachtel ehrlicher gewesen wäre).

Gruß
Ina

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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Dietrich » 22. Oktober 2014, 16:27

Ina schrieb:
>
> Hallo Dietrich,
>
> und was machst Du, wenn das theoretisch passende Plättchen in
> dem Stapel nicht mehr enthalten ist, weil frühzeitig als
> nicht passend sozusagen "rausgeflogen"? Dann geht es auch
> nicht. Aber das ist wahrscheinlich eine theoretische
> Diskussion und bei Euch ja augenscheinlich noch nicht
> aufgetreten.

Dazu gibt es ja die Regel, dass bei erschöpftem Nachziehstapel der Ablagestapel gemischt als neuer Nachziehstapel genommen werden soll.

Naja zu zweit ist das Spiel nicht so prickelnd, da ein wesentlicher Mechanismus nicht zum Tragen kommt: Der Einsatz der Gilde der Alchemisten. Wer hier rechtzeitig die entsprechenden Fortschritte besetzt hat, partizipiert von den Zügen anderer - was bei einem Zweierspiel doch nicht so einträglich ist wie bei mehr Mitspielern und daher nicht so spielfördernd.

Nicht nur [i]Abyss[/i], sondern auch [i]Five Tribes[/i] oder [i]Machi Koro[/i] würde ich nicht mehr zu zweit spielen wollen, dazu gibt es ja genug gute Zweierspiele: [i]Polis[/i], [i]Antike Duellum[/i], [i]Der Binnenhafen[/i], [i]Arler Erde[/i] usw.

Zu zweit spielt man die Mehrpersonenspiele meist auch 'nur' zum Kennenlernen (des Regelwerks). Es gibt nur wenige Mehrpersonenspiele, die zu zweit ebenso oder mehr Spaß bringen, z. B. [i]Die Burgen von Burgund[/i] oder [i]Die Tore der Welt[/i].

Gruß, Dietrich

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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Schlawi » 22. Oktober 2014, 16:45

Five Tribes ist zu zweit hervorragend!

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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Ina-spielbox » 22. Oktober 2014, 17:12

schlawi schrieb:
>
> Five Tribes ist zu zweit hervorragend!

Ja, das finde ich auch. Die Wartezeit verkürzt sich enorm :-)

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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Axel Bungart » 24. Oktober 2014, 09:45

Hallo Dietrich,

ich meine mich daran zu erinnern, dass uns der Erklärer auf der Messe auch darauf hingewiesen hat, dass das Bauteil, das man anlegt, auch diagonal passen müsse.

Zwar kam die Situation in unserem kurzen Testspiel nicht vor. Ich erinnere mich aber daran, weil ich noch dachte, wie man wohl zwei Ecken, die aufeinander stoßen, als (un)passend erkennen können soll. Da habe ich mich gedanklich aber eher von der Funktionsweise von Carcassonne leiten lassen.

Insofern: Ich glaube, Du hast recht.

Gruß
Axel
Gruß
Axel

Heute schon im www.reich-der-spiele.de gestöbert?

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Re: Versailles - Wie ist es ?

Beitragvon Dietrich » 24. Oktober 2014, 11:57

Moin, moin,
man kann ja spaßeshalber nur das Legen der Plättchen mit dieser Regel ausprobieren - ich habe es immer hinbekommen, keine falschen Plättchen zu legen.
Gruß, Dietrich


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