Beitragvon Digby » 9. März 2015, 16:01
Ich denke, hier die liegt die Bratwurst im Feuer: Ein solches Showkonzept hätte an jedem anderen Tag in der Woche weitaus weniger Hohn und Spott geerntet. Natürlich liegt es nahe, dass man mit Spielen als Showinhalt "die ganze Familie" locken kann (etwas anderes waren Spiele ohne Grenzen, EWG, Vier gegen Willi etc. ja auch nicht), und so träumte das ZDF denn auch vielleicht wirklich von der Wiederbelebung des alten "Samstagabends". Als Familienunterhaltung ist der aber leider mittlerweile weitgehend gestorben, geriatrisch mitgealtert hin zum Volksmusikpublikum auf der einen Seite, und zum Teenie-die-noch-nicht-in-die-Disko-dürfen-Publikum (DSDS) andererseits.
Zweites, hier auch schon oft genug genanntes Problem war die absurde Länge. Obwohl die Sendung fast vollständig ohne Talk auskam, dauerte sie länger als die meisten Wetten-Dass-Sendungen. Da hat man etwas zu sehr aufs Schlag-den-Raab-Publikum gespinxt, dann aber mit dem betulichen Gestus, den eingeladenen Gästen (Bergdoktor und Ferres??) wieder das falsche Publikum adressiert.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das ZDF nach dem Echo der Show eine zweite Chance geben wird. Wenn doch, so bleibt zu hoffen, dass sie auf max. 2 Stunden gekürzt wird (es müssen ja nicht 10 Spiele sein, die Hälfte hätte es genauso getan). Am Samstagabend ist das Konzept jedenfalls m.E. in keiner Weise tragend.
Übrigens stimme ich auch denen zu, die von der Weiterverbreitung von Tweets endlos genervt sind. Diese medienreflexive Schleife hat neulich erst Götz Alsmann angeprangert, man kann nur hoffen, dass die Sender und Online-Zeitschriften da langsam mal Mitleid haben (es macht auch keinen Sinn; die Tweeter lesens selbst, die anderen interessiert es meistens eh nicht).