Beitragvon Micha » 16. Juni 1999, 12:46
Mir gefällt Anno 1452 sehr viel besser. Es ließ sich zwar etwas zäh an, das mag allerdings – wie beschrieben – an der fehlenden Erfahrung mit diesem Spiel liegen. Gelegentlich kann man auch kurz den Tisch verlassen, ohne viel zu verpassen, so schlimm wie bei Tikal ist’s aber bei weitem nicht.
Das Spiel an sich ist irgendwie (hoffentlich liest Gerhard Kodys das nicht... ) eine Mischung aus El Grande (Ereigniskarten, Mehrheiten in Gebieten herstellen) und Risiko (Kämpfe werden ausgewürfelt) mit einem Schuß Händler (Prestigetabelle) und Serenissima (variable Spielreihenfolge). Es ist recht komplex, was allerdings bei mehrmaligem Spielen ja nicht schlecht sein muß...
Es gibt zudem auch noch eine Profiregel, nach der auch alle möglichen Absprachen erlaubt sind. Das haben wir noch nicht ausprobiert, es klingt aber interessant.
Spieldauer war ca. 3Stunden (4 Spieler), erklärt haben wir vorher ca. 40 Minuten -> Nicht geeignet für eben mal so zwischendurch...
Rheinländer dagegen ist ruckzuck erklärt, dauert ca. 45 Minuten und war (nach ebenfalls erst einer Partie) todlangweilig. Es gab kaum Interaktion, und plötzlich war das Spiel vorbei. Dies war sowohl meine Meinung als auch die von anderen Bekannten, die das Spiel unabhängig von mir gespielt haben. Der Mechanismus ähnelt sehr Aquire (Plättchen legen, bei Verbindung von 2 Herzogtümern wird das kleinere geschluckt, aber vorher ausbezahlt), allerdings noch ein bißchen aufgepäppelt (Sonderpunkte für Städte etc. im Herzogtum).
Mein persönliches Fazit daher (wie gesagt: jeweils erst eine Partie gespielt):
Rheinländer – muß nicht sein
Anno 1452 – „kaufverdächtig“, wenn man eine feste Runde hat und sich somit häufiges Erklären erübrigt
PS: Bei Anno 1452 liegt wohl schon eine Erweiterung in der Schublade, zumindest wird in der Regel drauf hingewiesen...