Beitragvon Roman » 13. Juli 2000, 03:06
Hi Gerald,
>Nichts für ungut, aber dazu kann ich nur sagen: Selbst schuld! Wer an Turnieren teilnimmt muss sich im klaren sein, dass dort eine enorm erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, auf Erbsenzähler, Regelfuchser oder sonstige Maden zu treffen.<
Natürlich ist es eine spannende Vorstellung, sich mal mit anderen "messen" zu können. Jedoch reichten auch meine bisherigen Ambitionen nie über regelmäßige Spieleabende hinaus, und, wie ich hier feststelle, wahrscheinlich mit recht. Wenn ich bedenke, wie friedlich, nett und kommunikativ bei uns hier die Spieleabende zugehen, und, vor allem, wieviel Spass wir alle dabei haben, reicht mir das eigentlich. Mir persönlich isses auch lieber bei einem Bierchen den Faux Pas des Mitspielers gelassen hinzunehmen oder ihm nochmal die Regel zu erklären, als verbissen anzufangen von wegen "darfst Du nicht, is' nicht, hast damit verloren".
Und, ehrlich gesagt, würde ich mich, wenn überhaupt, nur auf Turniere einlassen mit Spielen, bei denen die Regeln einfach , klar und eindeutig sind. Und das kenne ich bisher nur von abstrakten 2-Personen-Spielen a la Abalone, Zatre, Schach, Backgammon etc. Bei komplexen Mehrspielerspielen wie z.B. Siedler ist mir das schon zu heikel. Und auf Cosims und ähnliche Gattungen würde ich mich gar nicht einlassen, zumindest bei uns ist das im Hinblick auf die Regeln ein Versuch, ein faires Geben und Nehmen bei Regelinsuffizienzen hinzubekommen. Und da will ich mir den Spass nicht durch Streitereien nehmen lassen.
>Nochmal sorry, aber für mich ist Turnier das Gegenteil von dem was ich mit dem Wort "Spiel" verbinde. Spielen ist locker,fröhlich, ungezwungen, miteinander. Bei Turnieren gibt es Einsätze, Preise, Reglementierungen und viel zu viel Gegeneinander.<
So denke ich auch. Und wenn Turnier, dann nur, wenn man ausschliessen kann, das Regelfragen oder -streitereien aufkommen. Im übrigen, was soll diese Regel: erst handeln, dann bauen bei Siedler? Man ist an der Reihe, und es ist so schnurzpiepegal, in welcher Reihenfolge man das macht. Am Ende des Zuges macht es quasi keinen Unterschied. Zumindest m.E. keinen begründbaren. Ausser man versteift sich darauf, gerade "erbaute" Errungenschaften wie Häfen in dieser Runde nicht mehr nutzen zu dürfen. Am ursprünglich genannten Beispiel des "Aus vom anderen Spieler gewollten Versehen zuerst gebaut, bevor getauscht" ersehe ich jedenfalls, dass der Spassfaktor sinnloserweise abhanden gekommen scheint.
>Eine Spielrunde bei der man einen Schiedsrichter braucht? Gruselige Vorstellung.<
Allerdings. Da ist mir 'ne eindeutige Regel lieber ;-) Und, wenn das halt nicht ist, dann lässt sich's auch so regeln. Aber, nuja, Turnier halt, und Weiterkommen, Sieg, Preis etc. machen das ganze schwierig. Manche gehen zum Spass hin, manche zum gewinnen, und manche möchten gerne beides. Solange es im Mittelteil des vorhergenannten nicht ausartet, wär's für mich okay, aber scheint nicht so zu sein. Schade. Weckt bei mir nicht gerade das Interesse an Turnieren.
Ciao,
Roman