Beitragvon Susanne » 24. Juli 2000, 15:17
Hallo Schwarzer Drache,
das Suchen der Stadtviertel hat uns auch weniger Schwierigkeiten bereitet, als es bislang hier dargestellt wurde, zumal man in den meisten Fällen ein Stadtviertel sucht und sich anschließend an der Zahl orientiert. Der Einsatz der Optionskärtchen ist beim ersten Spielen von SF dagegen tatsächlich etwas unübersichtlich. Hier hätten wir uns in unseren Spielerunden auch eine andere Lösung gewünscht. Warum hat man nicht einfach große Karten genommen? So muß man doch ganz schön hinschauen, zumal die Viertel auch im bebauten Zustand abgebildet sind und dann auch noch nur zur Hälfte. Diesen Kritikpunkt kann ich nur unterstützen. Mittlerweile wissen wir aber, dass auf den Plättchen jeweils die Stadtviertel mit den Werten 6/6, 5/5 und 4/4 abgebildet sind und diese auch in der gleichen Reihenfolge abgehandelt werden. Große Karten mit Zahlen, dass wäre es aber dennoch gewesen.
Trotzdem hat es uns nicht davon abgehalten, SF am Wochenende gleich dreimal zu spielen, einmal zu dritt und zweimal zu fünft. Fazit: Es hat uns allen ausgezeichnet gefallen, ein Top-Spiel mit jeder Menge Spaß, Entscheidungszwang und vor allem Interaktion. Mir gefallen Spiele, bei denen alle gemeinsam und miteinander spielen und keiner in einen Tiefschlaf verfällt, wenn ein Spieler stundenlang über einen Spielzug grübelt. Deshalb würde ich es auch nicht mit Tikal vergleichen, da ich es nach dreimaligem Spielen recht schnell und flott fand, kurzweilig eben. Und das ist für mich immer ein gutes Zeichen, vor allem bei 90 Minuten Spieldauer.
Im Spiel selbst ärgert man sich ständig über sich selbst oder über irgendeinen Mitspieler, vor allem beim Bietmechanismus mit Einflusskarten. Hier habe ich ähnlich wie beim Spiel Medici (auch Amigo?) beim ersten mal viel zu viel geboten und war dann fast pleite. Aber der Mensch lernt ja bekanntlich und gewinnen kann man trotzdem noch. Überhaupt fand ich, dass man im ersten spiel sehr viel Fehler machen kann, die einem im zweiten Spiel so nicht mehr passieren. Das mit dem unterschiedlichen Spielplan (der wird immer anders aufgebaut) hat uns auch sehr gut gefallen. Beim Bietmechanismus mit Optionskärtchen solltet ihr unbedingt mit der ersten Variante spielen, dem Verhandeln. Die hat uns viel besser gefallen als das Grundspiel. Das Spielende kam dann tatsächlich etwas plötzlich, was aber im nachhinein logisch war. Denn je mehr Holzstäbchen auf dem Spielplan liegen, desto häufiger kann gebaut werden. Also gibt es auch mehr Aktionskarten, so dass das Spiel schneller zu Ende geht. Daran sollte man denken, denn in der Regel gibt es glaube ich keinen Hinweis darauf.
Insgesammt gesagt hat es mir also sehr gut gefallen, es ist sogar für mich ein kleines Highlight und braucht sich überhaupt nicht hinter UP zu verstecken. Es ist kaum Luft in der Schachtel, das Cover gefällt mir vom Bild und der knallig orangen Farbe sehr gut. Wir werden es bestimmt noch ein viertes und fünftes mal spielen und wenn wir heute abend unser Wagen urlaubsfertig packen, um zu Freunden ins weniger spielbegeisterte Holland aufzubrechen (da gibt es ja fast nur Puzzle), dann werden wir sicherlich noch ein freies Plätzchen im Auto finden. Das Wetter schreit ja förmlich danach. Ohne Furcht und Adel, Kuhhandel und Torres werden wir übrigens auch dabei haben.
Gruß
Susanne