peer schrieb:
>
> Hi,
> Ja die boesen Ravensburger! Jetzt verlangen die auhc noch
> Geld dafuer, dass sie extra jemanden beauftragen, ein Spiel
> auf Herz und nIeren zu testen und einen langen Bericht zu
> schreiben, was gut und was schlecht ist!
> Da ist es mir doch lieber, das meine Regel nach 6 Monaten
> ungelesen zurueckkommt, weil die Kapazitaeten fehlen...
>
> Stop!
>
> Man kann es auch anders sehen. Ich halte das Verfahren von
> Ravensburger fuer verbesserungswuerdig. Aber mal ehrlich: Es
> werden ueber 1000 (!) Prototypen jedes Jahr eingesandt. Die
> wird bislang niemand gespielt haben - war das besser? Wurden
> da nicht ebenfalls Autoreen uebersehen? Klar, warenin
> Grossteil MAdN- oder Siedler-Varianten, aber eben nicht nur.
> Ein Spiel auf die schnelle nach Anleitung bearbeiten, ist
> nicht leicht.
Und genau an dieser Stelle fehlt uns eine wichtige Information:
Wie hoch genau ist der Anteil Mädn- und Monopoly-Klonen? Denn
viele der unaufgefordet eingeschickten Spielideen kann man
sicherlich nach 5-6 Minuten Regellesen als komplett ungeeignet
aussortieren, das wären bei 1000 Einsendungen 100 Stunden pro
Jahr oder 2 Stunden pro Woche (falls es nur 1 Mensch macht, sonst
geteilt durch die Anzahl der damit beschäftigten Mitarbeiter).
[b]Wieviele Spielvorschläge bleiben nach diesem groben Aussieben
noch übrig?[/b] Das wäre doch die wichtige Frage. Und nur wenn
wir diese Information hätten (eine Insider-Info, die Rav
vermutlich eher nicht rausrücken wird), könnten wir tatsächlich
beurteilen, ob das neue Verfahren auf Faulheit und/oder Geldgier
seitens Ravensburger (also der Weigerung, eine angemessene Zahl
von Mitarbeitern zur Sichtung von Vorschlägen einzustellen)
zurückzuführen ist, oder ob tatsächlich soviele Vorschläge die
erste Grob-Sieb-Stufe überstehen, dass es dem Verlag nicht mehr
zumutbar wäre, die alle kompetent zu prüfen. (Wobei ich selbst
in letzterem Fall höchsten bereit wäre einzugestehen, dass
Ravensburger aus der Not heraus keine andere Wahl hatte, als
diese schlechte Entscheidung zu treffen. :-( )
> Wenn ich jetzt ein Spiel entwickelt habe und ich davon
> ueberzeugt bin, waere ich mir bei Ravensburger wenigstens
> sicher, dass es kompetent getestet wird - was wohl bei allen
> Spieleverlagen so ist.
Und wenn Du nach Zahlung der Gebühr Dein Spiel zurückbekommst
mit Bemerkungen wie "schönes Spiel - leider haben wir bereits
etwas sehr ähnliches in der Bearbeitung, das in ca. 10 Wochen
erscheinen wird" oder "wir halten das Spiel für gelungen,
aber aufgrund der geringen Absatzzahlen von (*) haben wir uns
verlagsintern entschlossen, solche Spiele vorerst nicht mehr
zu verlegen"?
(*) hier bitte "Landnahmespiel", "Wirtschaftsspiel mit Aktien",
"Versteigerungsspiel" oder jegliches sonstige Genre einfügen.
Wenn (Zahlen aus der Luft gegriffen - die Hobby- oder
semiprofessionellen Spieleautoren im Forum mögen mich bitte
korrigieren) Du z.B. jedes Spiel, von dessen Qualität Du selbst
und Deine Testgruppe überzeugt (b)ist, an 5 Verlage einschickst
und dann vielleicht eines von 3 tatsächlich veröffentlicht wird,
also auf jeden Erfolg 15 Versuche kommen, dann kannst Du es Dir
nicht leisten, jedesmal eine heftige Gebühr zu bezahlen.
Von daher hoffe ich - unabhängig von der tatsächlichen Antwort
auf die fettgedruckte Frage oben - dass dieses Modell erstens
keine Schule macht und zweitens soviele Autoren davon
abgeschreckt werden, dass Ravensburger seine Entscheidung
revidieren muss.
> Ich dachte ich schreib mal eine Meinung die ueber die
> Vorherrschende "Haun wir immer oben drauf" - Meinung
> hinausgeht ;-)
Fein. Und ich dachte, ich schreibe mal dazu eine Stellungnahme,
die ebenfalls differenzierter ist. :-)
Gruß, Volker