Anzeige

Preispolitik von LudoArt

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Benutzeravatar
Hans Herbert

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Hans Herbert » 14. November 2006, 22:33

Also, in meinem Laden gibt es seit über 15 Jahren offene Spiele, wenn auch leider nicht jedes, das können wir uns nicht leisten,weil uns die Verlage keine Partieexemplare per se spendieren, wie im Buchhandel üblich.
Ich hoffe ,du trinkst deinen Wein im Laden auch erst mal stundenlang zur Probe oder
läufst mit den evtl.neuen Schuhen bis zum nächsten Tag draußen rum.
Ach ja ,ich vergaß, in Onlineshops kann man sich die Spiele probeweise zuschicken lassen ,ausprobieren und eine Woche später wieder zurückschicken!H.H.

Benutzeravatar
Hans Herbert

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Hans Herbert » 14. November 2006, 22:38

Oh, ein beleidigter Onlinehändler :-P

Hans Herbert :-D

Benutzeravatar
kurt

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon kurt » 14. November 2006, 23:05

Liebe Anna,

ich glaube, Du hast mich falsch verstanden.
Lese doch bitte beide Postings von mir, denn die gehören zusammen.

Ich persönlich stimme Dir und Czarne zu 100% zu, bin jedoch tolerant und kann auch andere Standpunkte akzeptieren. Und das gerade deshalb, weil ich nicht der Mittelpunkt der Welt bin und deshalb weiter denke, als bis zu meiner eigenen Nasenspitze!
Trotzdem habe auch ich nicht das Recht, anderen Leuten vorzuschreiben, was sie zu tun haben.

Gruss

kurt

Benutzeravatar
Ernst-Jürgen Ridder

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 14. November 2006, 23:05

Hallo,

wenn man mal vom konkreten Ausgangspunkt dieser Diskussion absieht, hatten wir das alles hier schon mal, sogar das gegenseitige Angiften. Es ist offenbar schwer, rein sachlich zu diskutieren, schade eigentlich.

Dabei ist alles doch ganz einfach:
Mir persönlich ist die Preispolitik von LudoArt egal. Ich spiele gerne, sehr gerne sogar. Trotzdem gibt es kein Spiel, das ich unbedingt haben muss, auch keines von LudoArt, obwohl ich zwei habe. Wenn mir nach meiner ganz persönlichen Einschätzung ein Spiel zu teuer ist, kaufe ich es nicht, auch nicht, wenn es als Kunst- oder Design-Objekt daher kommt. Klar gibt es Spiele, die ich wirklich gerne hätte, entweder, weil sie als Spiel gut sind, oder auch als Sammelobjekt, noch nie allerdings habe ich ein Spiel haben wollen, weil es ein Kunst- oder Design-Objekt ist. Aber kein noch so inniger Wunsch, ein bestimmtes Spiel zu haben, könnte mich dazu veranlassen, dafür mehr zu zahlen, als es mir wert ist.

Auch LudoArt ist, bei aller "kunstmäßigen" Überhöhung, letztlich ein Wirtschaftsunternehmen, das ohne genügend Kunden als solches nicht wird existieren können. Solange sich genügend Kunden finden, die die von der Firma gewünschten Preise zu bezahlen bereit sind, ist doch alles in Ordnung. So wie die Firma anstreben darf, für ihr Produkt ein bestimmtes Preisniveau durchzusetzen, so darf der potentielle Kunde vom Kauf Abstand nehmen, wenn ihm dieser Preis zu hoch ist.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

Benutzeravatar
werner

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 14. November 2006, 23:33

Hast völlig recht. Reizen tun mich die Spiele schon, allerdings bin ich kein Typ der auf solche Kunst und Sammelobjekte abfährt, aber wenn es genügend Leute gibt die bereit sind auch höhere Preise zu zahlen, werden sie ihre Spiele schon losbringen.
Schöne Spiele ok, aber wenn er im Interview gleich am Anfang bei den Stärken von Gangster aufzählt es seien sogar echte Patronen dabei, weiß man das das eigentlich Spiel so überragend nicht sein kann.

Benutzeravatar
werner

Re: Sehr lobenswerte Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 14. November 2006, 23:40

Es gibt eben Spieler die auch auf Design viel Wert legen.
Wir haben zuhause weder Bilder noch andere Kunstobjekte und auch bei den Spielen bezahl keinen so hohen Preis für ein Kunstobjekt, das nebenher noch ein passables bis gutes Spiel ist. Aber wenn er eben den maximalen Profit anstrebt dann reizt er bei seiner kleinen Auflage den Preis aus.
Wie gesagt mein Ding ist so etwas sowieso nicht, aber Czarne wird schon wissen, wie hoch er mit dem Preis gehen kann.

Benutzeravatar
Klaus Knechtskern
Kennerspieler
Beiträge: 1660

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Klaus Knechtskern » 14. November 2006, 23:44

werner schrieb:

> Schöne Spiele ok, aber wenn er im Interview gleich am Anfang
> bei den Stärken von Gangster aufzählt es seien sogar echte
> Patronen dabei, weiß man das das eigentlich Spiel so
> überragend nicht sein kann.

Werner,

ein Rückschluß auf die Qualität des eigentlichen Spieles lässt sich aufgrund dieses Zitates meiner Meinung nach absolut nicht treffen, vielmehr ist hier zu erkennen dass eben einen erhöten Wert auf die optischen und haptischen Qualitäten legt. Ein Umkehrschluß ist meineserachtens völlig unangebracht.

Klaus, hätte auch gerne einen Fackler, aber dafür reicht das Budget nicht :-)

Benutzeravatar
werner

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 14. November 2006, 23:46

Wer braucht denn heutzutage noch sowas, wertschätzende Verkaufsatmosphäre?
Ich geh in Laden schau ob es was billig gibt, kauf es und geh wieder.
Die Kassierer beim Müller sind super nett, und informieren kann ich mich im Internet.

Benutzeravatar
werner

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 14. November 2006, 23:57

So tolles hat man bis jetzt nicht über dieses Spiel gehört.
Klar ist das Material bei seinen Spielen besonders wichtig, aber speziell bei diesem Spiel, muss ich sagen die paar Patronen finde ich wirklich nicht sonderlich toll (heben aber wohle den Preis ordentlich an).
Da haben alle seine anderen doch mehr zu bieten.
Kurz nach der Messe sind die ersten Meinungen mit Vorsicht zu genießen, denn es steckt vielleicht mehr drin als man nach dem ersten Spiel vermutet.

Benutzeravatar
Helmut

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Helmut » 15. November 2006, 00:00

Da wollen wir mal aber die Kirche im Dorf lassen!

ICH habe nunmal NICHT die Möglichkleit in einen solchen Spieleladen zu gehen (ohne kilometerweit zufahren!). Deshalb bin ich auf den Onlinehandel sozusagen angewiesen, um meinem Hobby nachzugehen.

Und in meiner Umgebung gibt es genug Wein-und Schuhläden. Und das liegt meiner Einschätzung sicherlich nicht daran, dass es für diese Artikel keinen Online-Vertrieb gibt!!!

Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Braz » 15. November 2006, 00:38

Hallo Werner,

also prinzipiell kann ich deinen Standpunkt vielleicht verstehen....prinzipiell!
Denn wenn man Gangsters mit einem Marquis vergleicht, was ja preislich ungefähr eine Schiene ist, dann mag rein materialtechnisch Marquis vorne liegen und Gangster müßte demnach in der preislichen Gestaltung dahinter angesiedelt sein.
JEDOCH lasse ich bei einer solchen Überlegung wirklich alles andere weg und DAS ist meines Erachtens naiv, denn zu einem Spiel gehört auch dessen Entwicklung etc. zu der nun wirklich keiner von uns etwas dazu sagen kann!

Von daher würde ICH persönlich nicht einen direkten Schluß zum Material und den damit verbundenen Preis -so wie du es machst- ziehen. Würde ich davon ausgehen, dann wäre ein Roads and Boats 20€ wert, denn es besteht zwar aus vielen Pappmarkern..... nur so am Rande.

zum Thema:"...So tolles hat man bis jetzt nicht über dieses Spiel gehört....."

Nun denn, dann hast du wohl eine spezifische Brille getragen, welche nur die Postings zum Gehrin durchgelassen haben, welche deiner persönlichen Meinung entsprochen haben ;) (=nicht böse gemeint).

Erik Mohr: "Ich habe mir auf der Messe das kleine aber feine Spiel gekauft...."
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=153059&t=153059

Erhard Portner: "Das kann ich nur bestätigen. "Gangster" hat mich voll überzeugt"
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=153101&t=153059

Christine W.: "Das Spiel hat auch mich und meinen Freund absolut überzeugt"
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=153103&t=153059

...wie du siehst: Sind schon ein paar positive Meinungen zum Spiel hier im Forum. Wirklich jede einzelne zu posten, da hatte ich eben keinen Bock, sorry. War nur ein Auszug nach Eingabe von Gangster im "Suchen-Button".

[b]Aber um es abschließend nochmals auf den Punkt zu bringen: Der Preis eines Spiels ergibt sich nicht nur aus den Materialkosten....wo lebst du?![/b]

Gruß
Braz

Benutzeravatar
anonymer kleinverleger

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon anonymer kleinverleger » 15. November 2006, 00:50

Ohne die Strategie von Ludoart gutheißen zu wollen, möchte ich auf einige Punkte hinweisen:

* Messeauftritte wie in Essen kosten sehr viel Geld. Für Kleinverlage sind diese einigermaßen rentabel, wenn es gelingt auf der Messe, einige hundert Spiele zu verkaufen.

* Abzüglich aller Messe-Kosten, endet man dann beim Netto-Händler-Preis (wenn es gut geht), hat seine eigene Arbeitszeit aber noch nicht bezahlt.

* Wenn allgemein bekannt ist, daß wenige Tage nach der Messe, der übliche Online-Preis von Spielen deutlich unter dem (reduzierten) Messe-Preis liegt, so wird man entsprechend weniger verkaufen. Man macht Miese.

* Insofern ist eine im gewissen Rahmen liegende Preisstabilität für den Kleinverlag wünschenswert. --- Die Messe wäre ohne die Kleinverlage doch bedeutend ärmer.

--

Grundsätzlich hat jeder das Recht mit jedem einen Kaufvertrag zu schließen oder nicht zu schließen. Wenn einem der Käufer nicht gefällt (oder man mangelnde Solvenz vermutet (Bestellungen an Händler gehen üblicherweise nicht auf Vorkasse .. Man könnte natürlich auf Vorkasse bestehen, aber so würde man die Händler auch verprellen, oder?), so muß man nicht in den Kaufvertrag einwilligen...

Letztlich also Entscheidungssache des Verkäufers.

Wie gesagt, ich kann die Entscheidung von LudoArt nicht unbedingt gutheißen, ich kann sie aber auch nicht verdammen.

Als "Frechheit" von seiner Entscheidungsfreiheit Gebrauch zu machen, empfinde ich es aber nicht.

Ach, wär die Welt doch ein wenig einfacher ... :)

Benutzeravatar
Klaus Zündorf
Kennerspieler
Beiträge: 193

Du sprichst mir aus der Seele!

Beitragvon Klaus Zündorf » 15. November 2006, 00:53

Hallo Kurt,

vielleicht haben wir hier im Forum ja einen Generationenkonflikt ;-)

Zumindest wenn ich mir die Statements unter dem Thread "4000 Tage Spielbox.de" anschaue, scheinen sich da zwei Häufungen zu ergeben: Die 40/50-Jährigen, die die Spielbox ab Heft 1 gelesen (und ab Heft 2 abonniert) haben - zu denen gehöre auch ich - und die jungen Spieler/Leser/Poster, die zum Teil erst seit wenigen Monaten dem Spielevirus verfallen sind.

Da der Anspruch auf die Bezugsquelle mit dem niedrigsten Angebotspreis hier schon häufiger angemeldet worden ist, wage ich mal die These, dass für Einige das Spiel schon damit beginnt, die preisgünstigste Quelle aufzutun. Und wehe, man hat beim falschen Versender bestellt, gar das Portofreiheitslimit nicht erreicht oder der Versender hat sich zu weit aus dem Fenster gelegt und wird vom Verlag nicht beliefert.... Dann ist dieses "Spiel" schon mal verloren gegangen und man reagiert beleidigt (s.o.). Wenn sich diese Anspruchshaltung auch auf den restlichen Lebensbereich erstrecken sollte, na, dann braucht man sich über die angeblich negative Stimmungslage der Konsumenten nicht zu wundern!

Wohlgemerkt, wir reden hier nicht von der Erfüllung von Grundbedürfnissen von Menschen, die nur über wenig Geld verfügen.

Spielen ist m.E. ein Luxus, den wir uns gönnen und der mit Begriffen wie Genuss, Freude, Spaß, Lust, Kommunikation mit Gleichgesinnten also - Lebensfreude - verknüpft ist. Je nach Geschmacks- und monetärer Lage schaffe ich das mit einem Skat- oder Doppelkopfblatt für ein paar Euro oder einem Elfenbeinschachspiel für ein paar tausend. Und wenn meine Begierde sich auf ein teures Luxusgut richtet, dann muss ich halt mit meiner "Geldaufsicht" verhandeln oder ich leiste mir den Luxus und freue mich über das erstandene Spiel oder ich lass es bleiben, wenn es mir tatsächlich zu teuer ist.
Klar, es gab Zeiten als wir als Studentenehepaar mit zwei HIWI-Gehältern und einem Kind nach Essen gefahren sind. Da war das eine Spiel, das wir pro Jahr bei Perlhuhn kauften, eine kaum zu rechtfertigende Ausgabe. Und trotzdem erinnere ich mich noch heute, wie glücklich wir damals mit unserem frisch erstandenen "Auf Fotosafari in Ombagassaland" - ich glaube für 65 DM - waren. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, mit den Wittigs über den Preis zu feilschen oder gar nach einer Discount-Quelle zu forschen, die es zugegebenermaßen damals auch nicht gegeben hätte.

Haben sich die Zeiten nun tatsächlich dahingehend geändert, dass aus der Gelegenheit, einmal im Ausverkauf ein Schnäppchen machen zu können - bei denen ich im Übrigen auch heute noch häufig zuschlage - nun der berechtigte Anspruch erhoben wird, dass, Internet sei Dank, auch Ware im Normalverkauf immer zu Dumpingpreisen verfügbar sein muss?

Wenn ich mir den Anzug von Boss also nicht leisten kann oder will, kaufe ich trotzdem eine Kopie bei Ebay oder B-Ware im Outlet-Center? Also, wie wir in Köln sagen: "Jede Jeck is anders", aber meine Welt ist das nicht! Ich fände es traurig, wenn diese Form des Geizes und der Engstirnigkeit nun auch unter Spielern Einzug hält.

Damit kein Missverständnis auftaucht: Ich habe überhaupt nichts dagegen wenn Gebrauchtwagen, Secondhand-Designer-Klamotten, Kunstwerke aus Auktionen oder eben auch gebrauchte Spiele zu einem niedrigeren, als dem ursprünglichen Preis erworben werden und man dann das schöne Gefühl hat, etwas Wertvolles günstig erstanden zu haben. Hier bleibt die Wertschätzung gegenüber dem Objekt ja erhalten. Aber diese Dinge haben eben gebraucht auch meistens nur deswegen noch einen Wert, weil der ursprüngliche Hersteller, Künstler oder Designer es geschafft hat, seinen Artikel eben auch als Neuware nicht dem Verramschen anheim fallen zu lassen.

Also Czarnè hat mein vollstes Verständnis!

Bin ich also mit meiner Einstellung zu alt und moralisch für die nachkommende (Spieler-)Welt?

Klaus
(der auch gerne ein Quelle wüsste, bei der man Stressless-Sessel unter dem von dem Hersteller Ekornes vorgegebenen Preis erstehen kann)

Benutzeravatar
Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Braz » 15. November 2006, 01:03

anonymer kleinverleger schrieb:
> Wie gesagt, ich kann die Entscheidung von LudoArt nicht
> unbedingt gutheißen, ich kann sie aber auch nicht verdammen.
>
> Als "Frechheit" von seiner Entscheidungsfreiheit Gebrauch zu
> machen, empfinde ich es aber nicht.
>
> Ach, wär die Welt doch ein wenig einfacher ... :)

Besten Dank für dieses Posting!
Ich bin zwar kein Kleinverleger, aber du sprichst mir und meinem Rechtsverständnis aus der Seele ;)

Gruß
Braz

Benutzeravatar
Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Marten Holst » 15. November 2006, 01:07

Moin,

> Hier wird nämlich ganz unmissverständlich dazu
> aufgefordert, einen Mindestpreis für die Spiele zu
> verlangen oder stattdessen die LudoArt Spiele aus dem
> Sortiment zu entfernen. Ganz klar ein Verstoß gegen das
> Recht jeden Händlers, seine Preise frei kalkulieren zu
> dürfen.

was ist mit dem Recht LudoARTs, die Verkaufsbedingungen für seine Spiele selber zu bestimmen?

Benutzeravatar
Andi-spielbox

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Andi-spielbox » 15. November 2006, 01:23

Marten Holst schrieb:

> was ist mit dem Recht LudoARTs, die Verkaufsbedingungen für
> seine Spiele selber zu bestimmen?

Die Krux ist, dass LudoArt eben nicht alles bestimmen darf, was sie gern bestimmen würden ;-)

Sie können sehr wohl auf Vertriebspartner verzichten und alles in Eigenregie machen. Sie dürfen auch den Einkaufspreis für ihre Spiele hochsetzen, um ein gewünschtes Preisniveau zu erreichen.
Eine Preisdiktatur gegen Händler, um Preisentwicklungen und Preisschwankungen durch den Wettbewerb zu unterbinden oder zu hemmen, und eine Androhung von Lieferstopps über die Station eines Vertriebspartners hinweg ist jedoch äußerst fragwürdig.
Ich denke, kein Großhändler würde sich auf einen solchen Unsinn einlassen und damit den Verlust seiner Kunden riskieren.

Und woher stammt eigentlich die Binsenweisheit, dass ein Verlag die Verkaufsbedingungen seiner Artikel selbst bestimmen darf, nachdem der Händler diese bezogen hat, ggf. von einem Vertriebspartner (oder diese auch zukünftig dort beziehen will)? Das ist falsch!
Der Verlag darf lediglich im Rahmen geltender Gesetze Verkaufsbedingungen festlegen.

Andi

Benutzeravatar
Günter Cornett

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Günter Cornett » 15. November 2006, 01:40

Jo, das sehe ich im wesentlichen auch so.

Zum einen ist schon verständlich, dass Onlineshops einen gewissen Prozentsatz preiswerter sind als Spieleläden. Spieleläden haben höhere Fixkosten, können einiges über Spieleabende, persönliche Beratung wettmachen. Sie setzen sich natürlich aus eigenem Interesse aber eben auch mit viel Idealismus für das Spiel ein.

Onlineshops leben unter einem stärkeren Konkurrenzdruck, weil die anderen Onlineshops quasi gleich um die Ecke sind. Das zwingt dazu preiswerter zu sein. Da sie keinen Laden unterhalten müssen, haben sie geringere Kosten. Dass sie das an den Kunden weitergeben ist ok.

Wenn ich aber sehe, dass mancher Online-Händler nicht einmal eine Spanne von 20% auf den EK draufschlägt, dann gefällt mir das überhaupt nicht. Zum einen steht man selbst ziemlich blöd da, wenn man den Spieleläden eine gute Gewinnspanne ermöglichen will und das Spiel weit unter eh schon reduziertem Messepreis zu haben ist. Zum anderen macht es aber die Vertriebsstruktur insgesamt kaputt. Wenn es sich aufgrund von Dumpingpreisen für andere Läden nicht mehr lohnt, meine Spiele zu ordern, verkaufe ich insgesamt weniger.

Und ich frage mich, was hat ein Onlineshop davon, wenn er praktisch keinen Gewinn macht? Von der geringen Gewinnspanne muss er doch auch seine Arbeitszeit finanzieren. Er könnte die dreifache Spanne haben und wäre immernoch preiswerter als Spieleläden. Selbst wenn er nur die Hälfte der Spiele verkauft, verdient er mehr mit weniger Arbeit. Extrem-Dumping ist selbstzerstörerisch. Und ich dachte immer, ich hätte wenig Ahnung von Betriebswirtschaft. ;-)

Es ist für mich umso unverständlicher, als dass es sich auch um Spiele in Kleinstauflagen handelt, wo ein Massengeschäft praktisch nicht vorhanden ist.

Vielleicht können sich auch mal (Online-)Händler dazu äußern, per Email oder Forumsbeitrag.


Die vorgeschlagene Lösung, den Händlerpreis generell zu erhöhen, ist keine Lösung, weil der Preis für alle Abnehmer steigen würde. Manche Läden können das Spiel dann gar nicht mehr ordern. Und Mengenrabatte begünstigen gerade die, die große Stückzahlen vor allem über den Preis verkaufen. Sortimentsrabatt ist da sicher eher ein Schritt in die richtige Richtung.

Meine eigenen Überlegungen gehen gegenwärtig* in die Richtung, im nächsten Jahr die Preise generell anzuheben und Spieleläden Freiexemplare für die Präsentation im Laden zu liefern. Das würde das Verhältnis zugunsten von Fachgeschäften und zuungunsten von Onlineshops verschieben. Allerdings ist das auch keine Ideallösung, da das unterschiedslos alle Onlineshops träfe. Ich überlege also noch und bin für jegliche Stellungnahme von Händler sehr dankbar (auch und gerade für widersprechende Argumente).

Den Schritt von Ludoart kan ich da schon ganz gut nachvollziehen, finde ihn aber unglücklich gewählt.


Gruß, Günter

*Bis Oktober 2007 habe ich meine Preise festgelegt

Benutzeravatar
werner

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 15. November 2006, 01:51

Was soll das??? Bist du nicht ganz dicht?
Sag bitte nicht das Gangster ein Schwergewicht ist.
Kann mitr kaum vorstellen, dass es ähnlich Entwicklungsarbeit wie Marquis gehabt hat. Gangster Ist doch ja auch eines der leichteren Sorte.
Vielleicht gefällt es mir sogar.
ABER:
1. Was soll die dicke Schrift und die extreme Übertreibung
2. Hab ich bei vielen deiner postings schon mit dem Kopf geschüttelt
Jemand der sich Braz nennt und Candamir viel besser als Siedler findet (und es
immer laut hinausposaunt sobald er die Möglichkeit dazu hat)
sollte wahrlich kritisch beäugt werden.
3.Du hast recht das war jetzt ein blauäuiger Schnellschuss.
Aber es muss auch gesagt werden, das ein Spiel wie Gangster solche lange
Entwicklungszeit nicht haben kann bzw. darf , denn dafür ist es einfach nicht
komplex genug. Insofern ist es mir einfach zu teuer.

Ich lass mich von niemanden anschreien, und schon garnicht von so einem wie du.

Benutzeravatar
achim

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon achim » 15. November 2006, 01:56

Frank schrieb:
> Das folgende Zitat ist auf HALL9000 zu finden:
> "Wir werden in Zukunft nur noch mit Händlern zusammenarbeiten
> können, die unsere Produkte wertschätzen und die Spiele nicht
> weit unter dem von uns empfohlenen Verkaufspreis herausgeben.
> Alle Leute, die z.B. schon irgendwo ein „Fragile“ für 36 Euro
> und weniger bestellt haben, oder dieses noch vorhatten,
> müssen sich in extremer Geduld üben. Unsere Spiele werden
> nämlich vorrangig an die Händler ausgeliefert, die den
> Vorteil darin sehen. Da wir, wie oben erwähnt, in geringer
> Auflage produzieren, bleibt dann am Ende schon mal vorzeitig
> nichts mehr übrig. Es ist nicht so, dass wir den Spielern
> unsere Spiele für diesen Preis nicht gönnen würden, aber das
> hohe Niveau unserer Spiele schließt leider auch das
> preisliche Niveau für Designartikel nicht aus."

Das obige Beispiel zeigt eindringlich, weshalb es nicht immer der beste Weg ist, Design, Vertrieb und Pressearbeit nur einer Person zu übertragen. Ist zwar leicht gesagt, ist leider bei einem Einmannbetrieb unumgänglich. Wünsche Herrn Czarne alles Gute, er wird es gebrauchen können. In der Zwischenzeit muss ich laut seiner zitierten Aussage leider noch etwas warten, bis ich mein Spiel bekomme und dadurch Herr Czarne auch mein Geld. Sollte dann für mich kein Spiel mehr übrig bleiben, spiele ich eben ein anderes, gibt doch genügend.
Solche Aussagen bewirken sicherlich nicht nur bei mir eine gewisse Kaufzurückhaltung, implizieren sie doch, würde ich nicht mindestens 36 Euro für das Spiel ausgeben, ich intellektuell nicht in der Lage wäre, diesen "Designartikel" entsprechend zu schätzen. Vielleicht wollte er auch etwas ganz anderes mit diesen Sätzen ausdrücken, gut formuliert war es imo dann jedenfalls nicht.
Kunst schaffen und diese Kunst auch gut zu verkaufen ist eben eine Kunst.

Gruß
achim

Benutzeravatar
Lutz

Möchte noch jemand Chips ?

Beitragvon Lutz » 15. November 2006, 01:57

werner schrieb:
>
> Was soll das??? Bist du nicht ganz dicht?
...
> Ich lass mich von niemanden anschreien, und schon garnicht
> von so einem wie du.



*gespannt knusper* :D

Lutz

Benutzeravatar
Wärner

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Wärner » 15. November 2006, 02:05

Moin.

Sry, aber es heißt ...... äh... Dir :) Nicht Du.....


Trollische Grüße,
Wärner

Benutzeravatar
werner

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 15. November 2006, 02:09

weiß ich eigtnlich, aber bin so aufgewühlt von diesem Typen, den ich aus dem Forum heraus nicht wirklich liebgewonnen habe.

Benutzeravatar
werner

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon werner » 15. November 2006, 02:21

Um es klar zu stellen es besteht in jedem Fall schon mal ein missverhältnis was:

Material * Komplexität * Spielspaß / anbelangt.

Das war bei den Kosmos Titeln Hart an der Grenze und Just4fun nicht anders.

Bei Gangster sieht es so aus:

1.Material: ein paar Patronen, nichts wirklich besonderes
2. Komplexität: Das Spiel ist nicht sonderlich komplex.
3. Spielspaß: hier könnte es mir besser gefallen als vermutet.

Fragile: schaut dagegen wirklich hübsch aus, hat tolles Material, gefällt auch ganz
gut.Doch mir ist es dann doch zu teuer.

Meisterdiebe: tolle Schatulle, Spiel ganz nett. Wirklich was für Kunst und
Designliebhaber.

Marquis: Für mich noch das beste. Schön-, gut- und komplex genug für diese
Preislage.

Benutzeravatar
Droegi
Kennerspieler
Beiträge: 515

Prestigesache

Beitragvon Droegi » 15. November 2006, 03:00

Wenn man ein hochwertiges Produkt oder sogar eine ganze Produktpalette verramscht, verliert man auch an Prestige.

Benutzeravatar
Grzegorz Kobiela

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 15. November 2006, 03:36

Frechheit ist es hier auf keinen Fall, wenn der Autor ehrlich zugibt, wie seine Handelsstragie aussieht. Jedoch verstehe ich nicht, welchen Nutzen er davon hat, Händler zu zwingen, das Spiel teurer zu verkaufen?! Mehr Geld verdient er dadurch auch nicht. Preise regelt man per Angebot und Nachfrage und nicht per Diktat. Die Buchpreisbindung ist auch der größte Mist, den man sich vorstellen kann. Wenn das so weiter geht, landen wir in der Steinzeit. Wir bilden uns gesellschaftlich und wirtschaftlich zurück durch solche Aktionen. Dikatur war und wird nie gut sein.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 16 Gäste