Beitragvon Marten Holst » 12. März 2007, 18:59
Moin,
ich sehe das ähnlich wie achim: vielleicht ist es nicht so wichtig, Tricks und Tipps für gutes Spiel zu geben - aber elementare Fallstricke, die einem das ganze Spiel verleiden können, sollten manchmal angegangen werden. Ein Hinweis, dass sich Carcassonne mit vielen verbauten Männchen schlecht spielt, ist vielleicht in den ersten Partien nicht so wichtig, aber muss auch nicht schaden. Wer bei Sankt Petersburg ohne vernünftige Geldproduktion da steht, hat drei Viertel des Spieles nichts zu tun und schiebt nur Frust - ein Satz, der einfach darauf hinweist, neutral und nicht zu konkret beispielhaft, dass es wichtig ist, den Geldfluss stetig auszubauen, kann den Spielspaß erheblich steigern, auch wenn man danach noch immer chancenlos ist. Ich gebe zu, meine Brettspielrunde habe ich damals bei SP voll ins Messer rennen lassen, als wir es für die DM trainierten, da fand ich das, und mir wurde recht gegeben, wertvoll, die Erfahrung zu machen. Aber in einer Hobbyrunde würde ich da warnen und mahnen. Nebenbei schon alleine deshalb, weil völlig konfuses Spiel auch dem "Profi" keinen Spaß mehr macht. Man selbst bekommt nichts auf die Reihe, weil die Gegner eifrig unplanbar agieren und einem alles zerstümpern, gewinnt aber dennoch, als ob man nen Plan hätte.
Also: es wäre nicht Aufgabe, die Kniffe, die das Spiel ausmachen, in eine Anleitung zu setzen. Aber der totale Einbruch, der auch dazu führen kann, dass ein Spiel völlig sinnlos wirkt (Sankt Petersburg, alle verballern ihr Geld in Runde 1 in Gebäude - die kommen sich doch veralbert vor, wie es dann weiter läuft, weil erst mal ne Runde fast nix passiert außer Verwaltung), der sollte vielleicht vermieden werden.
Oftmals passiert das auch, denn viele Tipps und Tricks in Spielanleitungen, die man so liest, werden von Vielspielern nur müde belächelt, auch wenn sie das konkrete Spiel nicht kennen - Dinge, die einem eben klar sind, wenn man "drin steckt" in "der Denke". Aber wenn man nur mal ein Spiel probieren will, dann nicht mehr.
Tschüß
Marten