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Erste Eindrücke Essen

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Sarah
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Re: Patrizier

Beitragvon Sarah » 21. Oktober 2007, 17:10

Gib's auf ;)

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ravn

Re: Letzter Tag Eindrücke Essen & Fazit

Beitragvon ravn » 21. Oktober 2007, 22:29

Nabend,

zu früher Abendstunde meine letzten Eindrücke von der Spielemesse in Essen. Wie auch die drei Tage davor absolut subjektiv und keinesfalls auf jeden Spielertyp übertragbar. Und ab...

*** Die Suche nach dem Gral, Argentum
Bluff trifft auf Gegenbluff, weil jeder alle Figuren ziehen darf und niemand weiss, auf welche andere Figuren man seinen eigenen Einflusspunktevorrat verteilt hat. Als Dreierspiel hat es uns schlicht nicht gefallen, weil der Reiz von "ich denke, dass du denkst, also machst du was anderes" irgendwie nicht so recht zünden wollte. Ein Mitspieler sagte, dass das Spiel die Neuauflage von "Agent" sei und zwar eine eher schlechte. Eventuell waren wir aber auch nur die falsche Zielgruppe.

*** Brass, Warfrog
Mir wurde kurz vor Messeschluss als bei Warfrog schon alles einpackte die Regeln erklärt per Grobübersicht auf der Verpackungsrückseite. Klang vielschichtig und "without any luck", für drei bis vier Spieler genauso gut spielbar, wenn auch die Dreierpartie zum Köningsmacherproblem neigen könnte, aber nicht müsste. Kanäle und Strassen und Waren und Kaufen wie Verkaufen und noch einiges mehr. Ob es wirklich so gut ist, wie es klang? Auf den einsamen Brass-Forenthread gab es ja leider auch noch keine Reaktion, so dass ich weiter auf die Essen-Nachzügler-Infos hoffe.

*** Glik, Portal Publishing
Am Donnerstag schon gespielt und gekauft und am Freitag hier davon berichtet. Heute dann habe ich zwei Holzplättchen umgetauscht, die nicht so recht farblich zum Rest passen wollten, weil arg dunkel geraten. Blöd, wenn Bäume so schattiert wachsen, da kann auch der Verlag nichts dafür. Umso besser, wenn trotzdem Kundennähe bei pingeligen Käufern wie bei mir gezeigt wurde.

*** Kragmortha, Truant
Schon bei dem Auspacken der Schachtel am Herner Spielerbus war uns klar, dass das Spiel in Zweierrunde schlicht nicht funktionieren kann, weil Funstimmung in so einem kleinen Kreis eher mehr Spieler braucht. Trotzdem hatten wir unseren Spass und die "Bestrafungen" des Mitspielers hatte schon skurile Züge. Leider kam der Zugmechanismus mit Wegdrängeln bei nur zwei Spielern nicht recht zur Geltung, so dass sich das Spiel fast mehr aufs "Bestrafen" reduzierte. Im Prinzip hätte man den Rest auch locker weglassen können. Wird in grösserer Runde wohl besser klappen, wenn alle nicht nur auf einen Spieler einprügeln. Spielerisch aber so oder so arg seicht.

*** Robotics, Pegasus
Am Stand gespielt zusammen mit einer freundlichen Erklärbärin. Im Kern ist das Spiel leider nur ein gezieltes Einkaufen oder zufälliges aber dann kostenloses Ziehen von Roboterteilen, um Bauaufträge zu erfüllen. Viel mehr gibts auch nicht spielerisch zu entdecken, so dass es schlicht nicht mehr als "ganz nett" ist und davon habe ich schon zu viele Spiele. Wer Tüftelkram und Technikflair einer hochtechnisierten Roboterfabrik sich erhofft hatte, wurde enttäuscht. Ist eher ein Familienspiel mit lustig anzusehenen Robotern.

*** Steam over Holland, Vendetta Games
Erst für 40 Euro zu teuer empfunden, dann hatte es doch 50 Euro gekostet, weil der voreillig notierte Preis eher Wunschdenken war. Heute bin ich 10 Minuten vor Messeschluss "so aus Neugier" (wers glaubt!) mal am Stand vorbeigegangen mit dem Freundes-Ratschlag, einfach mal nachzufragen, ob ich es denn nicht für 40 Euro bekommen könnte - mehr als "Nein" sagen könnte man mir ja nicht. Da schwang wohl auch die Hoffnung mit, dass ich nicht wieder monatelang über verpasste Chancen jammern würde. Entgegen kam mir, dass die gerade einen Sonderverkauf durchführten und diverse Spiele im Bundle preisweter anboten. Aber zwei Spiele für 90 wollte ich dann doch nicht nehmen und 40 Euro wurde doch vom Verlag nach interner Besprechung als zu niedrig empfunden. Nach etlichen hin und her haben wir uns dann auf 45 Euro plus "Nobody but us Chickens" (nachgeschlagener Neuwert 10 Euro, was mich jetzt überrascht) geeinigt, das ich gerne an Interessierte weiterverkaufe. Nein, habe nicht mit Presseausweis gewedelt und auch keine Besprechung mit positiver Grundstimmung angeboten als Kuhhandel, weil diese Art des privaten Spielekaufs finde ich persönlich arg daneben!

*** Im Jahr des Drachen, Alea
Am Herner Spielebus zu viert gespielt und für gut befunden. Trickreiches Spiel auf zwei Ebenen (um Spielreihenfolge und Siegpunkte), das gut seine Spielelemente verzahnt. Ob es auf Dauer aber zu ausrechenbar ist in Sachen "perfekter Siegstrategie" weiss ich nicht, könnte aber passieren, da jeder Spieler jedezeit alle Infos hat und deshalb von Anfang bis Ende vorausplanen kann, wenn man die Strategie der anderen Spieler erahnt und deshalb deren Spielweise als eine der Grundlagen für eigene Überlegungen benutzt. Will verkopft gespielt werden, da man sonst Siegpunktchancen übersieht und Aktionsmöglichkeiten verschenkt, während die Mitspieler punkten. Ein Spiel, das ich jederzeit wieder mitspielen würde, ob ich es allerdings selbst besitzen muss, glaub ich eher nicht. Dazu ist es dann doch wieder zu gewöhnlich. Tja, je grösser die eigene Spielesammlung, desto wählerischer wird man. Spricht aber nicht gegen das Spiel, weil das kann nichts dafür, dass es von ausreichend mindestens genauso guten Spielen und etlichen noch besseren Spielen umgeben ist, die ebenso auch gespielt werden wollen.

*** Oregon, Hans im Glück
Der gute Hans wandelt dieses Jahr mit Ming Dynastie und besondern Oregon auf arg ausgetrampelten Pfaden. Keine Experimente lautet wohl das Motto und so altbekannt, wenn auch neu zusammengemixt in den Elementen, kommt auch Oregon daher. Handkarten bilden Koordinatenbereiche, in denen man Gebäude oder Spielfiguren absetzen kann, die in Kombination Siegpunkte bringen. Spielt sich locker weg, wenn man erstmal die Übersicht über X/Y und Y/X Kombinationsmöglichkeiten der eigenen Kartenhand gefunden hat und kann Anfänger durch spektakuläre Doppelzüge mit extremen Punktzahlen beeindrucken. Nachziehglück spielt auch eine Rolle, da kann man dann auch mal schon den Profi übertrumpfen, wenn die Vorarbeit genutzt werden kann. Das Spiel funktioniert, aber irgendwie wäre die Spielewelt weder ärmer noch reicher, wenn es Oregon nicht geben würde. Wünsche Hans in Zukunft neben Glück, die nötige Portien Mut zu echten Neuheiten.

*** Rotterdam, The Game Master
Da wollen Waren verschifft, Aufträge erfüllt und Siegpunkte kassiert werden. Leider darf man nicht selbst entscheiden, sondern wird zwischen seinen eigenen Spielzügen von den Mitspielern gespielt. Die eigenen Lastkäne ziehen auch immer dann weiter, wenn die Farbe mit der aktuellen Zugfarbe des aktiven Spielers übereinstimmt. Meist in Richtungen, die man nicht will und auch nicht direkt einschätzen kann, weil man den Weg der Mitspieler nur ungefähr kennt. Wer mag, kann natürlich versuchen, dass alles für die Zukunft zu planen, nur bis dahin ist aus dem Spiel eine Planungssimulation geworden, die sicher nur bedingt Freude macht. Selbst wer das wagt, wird aber spätestens bei den zufälligen Auftragskarten und ebenso zufälligen Warenkarten verzweifeln, kann aber sein Glück mit Bonuskarten nachhelfen. Wir haben die Dreierpartie nach gut 15 Minuten Spielzeit abgebrochen und waren uns einig, dass die Messezeit für so eine Gurke zu kostbar ist.

*** Duel in the dark, Pilot Games
Wer meine Schimmel-Geschichte nachlesen will, wird unter den Stichpunkten "Duel in the Dark" und "Lösungsmittelgeruch" fündig. Eigentlich wollte ich das Spiel ja beim Händler umtauschen, habe die 14 Tage Widerrufsfrist aber verbummelt und jetzt auch noch am letzten Messetag vergessen, mein Schimmel-Exemplar mit nach Essen zu nehmen. Trotzdem mal zum Messestand gegangen und von meinem Leid erzählt. Hatte mich seelisch eigentlich schon auf lange und ausweichende Diskussionen vorbereitet, aber mir wurde direkt angeboten, dass ich das Spiel vor Ort umtauschen könnte. Tja, hätte ich heute früh mal dran gedacht beim Tasche packen. So bekomme ich es jetzt zugeschickt im Austausch gegen das Mängelexemplar und ein paar Mini-Erweiterungen gab es als Entschuldigung kostenlos dazu.

*** Fazit nach vier Messetagen mit drei Mal vier Stunden Schlaf dazwischen: Wenn man sich wirklich vier Tage lang Zeit nehmen kann und will, dann macht die Spielemesse nochmals mehr Spass als gehetzt auf nur einen Tag zusammengestutzt. Spielspasserwartung und Zeitdruck vertragen sich nicht so gut. Habe mich diesmal mehr aufs Spielen statt nur passiv schauen oder zuhören konzentriert und auch auf den Kaufrausch verzichtet (nur acht Spiele gekauft, letztes Jahr waren es über 20!). Wie immer waren die Spieltische echte Mangelware, aber der Herner Spielebus eine gute Alternative. Danke an die netten, geduldigen und informierten Erklärbären und an die Autoren und Helfer an den Messeständen, die auch beim 1000. Mal noch oft begeisternd Ihr Spiel erklärt haben. Habe mich stets bemüht, ein aufmerksamer Zuhörer und Nachfrager zu sein. Ebenso danke an die vielen - teils auch unbekannten - Mitspieler, die viele meiner Mehrpersonenrunden erst möglich gemacht haben. Essen 2007 war ein Erlebnis!

Cu//Ralf

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Klaus Knechtskern
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RE: Spielepreise

Beitragvon Klaus Knechtskern » 22. Oktober 2007, 15:57

"hajott59" hat am 19.10.2007 geschrieben:
> Roman schrieb:
>>
>> Cuba für 30 war ein Dumpingpreis.
>
> Wieso Dumping? Das Spiel kostet beim Händler 29,95 Euro,
> ist also der normale Verkaufspreis.

Cuba kostet beim Verlag allerdings 38 €. Der Dumpingkommentar bezog sich auf die genannten 30 €, da bei dem Preis der Verdienst des Händlers doch schon sehr leidet...


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