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Spiel des Jahres - fauler Zauber?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Marten Holst
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Marten Holst » 30. Oktober 2007, 16:32

Moin,

> Es würde die Spielelandschaft sicherlich beleben, wenn
> Kosmos und mögliche zukünftige Preisträger den DSP ähnlich
> vermarkten würden, um den Alleinvertretungsanspruch des SdJ
> ein wenig zu relativieren.

nur dass eben nicht wenige Leute zweifeln, dass das Logo "DSP", wenn beide erst mal in "ihrer Art" bekannt sind, auch nur halb so wirksam sein wird wie "SdJ". Das eine ist wie der Oscar der Academy Awards nahe am Kunden, das andere ist eher der Sonderpreis anspruchsvoller Autorenfilm der Beuys-Willemsen-Stiftung. Letzteres mag für den Erschaffer befriedigender sein, aber ersteres beeinflusst die Kasse.

Tschüß
Marten

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Eike
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RE: [OT] Restauranteindruck 'Grieche des Jahres'

Beitragvon Eike » 30. Oktober 2007, 16:37

Marten Holst schrieb:


> eventuell was regionales?

Gut, das mag sein. Wenn ich an meine Frankfurter Zeiten zurückdenke, wo man für sehr sehr kleines Geld sehr sehr lecker asiatisch Essen gehen konnte... je weiter man in die Provinz kommt, desto teurer wird es dann leider.

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Daniel R.
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Re: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Daniel R. » 30. Oktober 2007, 16:44

Martin schrieb:
>
> Möchtest Du mit dieser Auszeichnung eher einfältig oder
> bösartig wirken? Oder von beidem ein wenig?

Wieso sollte ich bewusst einfältig wirken wollen?
Nein, natürlich war dies ein bitterböser Vergleich (der zwar ein wenig hinkt, aber er hat ja nicht einmal richtige Beine :) )

Obwohl schon ein paar geantwortet haben, hat noch niemand meine Frage beantwortet:
Wieviel Kultur steckt in Zooloretto?

Zooloretto basiert auf Coloretto
Die Säulen der Erde auf gleichnamigen Bestseller Buch.
Transportiert deshalb zweitgenanntes Spiel nicht eher den Kulturanspruch der Jury?
Möglicherweise, aber für die Durchschnittsfamilie ist es zu anspruchsvoll, darum konnte es nicht SdJ werden. Trotzdem hält die Jury am Kulturanspruch fest. Wäre es nicht ehrlicher von der Jury zu sagen, "wir wollen Nichtspieler mit einfachen Spielen dazubringen, wieder in die Welt der Gesellschaftspiele einzusteigen"?


> Es würde die Spielelandschaft sicherlich beleben, wenn Kosmos
> und mögliche zukünftige Preisträger den DSP ähnlich
> vermarkten würden, um den Alleinvertretungsanspruch des SdJ
> ein wenig zu relativieren.

Zustimmung!
Belebend würde auch wirken, wenn Kaufhäuser nicht nur Monopoly, Mikado und Domino anbieten würden.
Oder anders gesagt, in den anonymen Kaufhäusern sieht man immer wieder Ravensburger und Hasbro Spiele, andere Verlage jedoch nicht. Somit fallen dann auch die "kulturell wertvollen" Spiele, welche die Jury oder der DSP auszeichnet weg und Otto Normalverbraucher hat weiterhin keine Ahnung, dass es ausser Monopoly oder Scrabble noch was anderes gibt.

Viele Grüsse
Daniel





>
> Schöne Grüße
>
> Martin

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Daniel R.
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Daniel R. » 30. Oktober 2007, 16:57

Marten Holst schrieb:
>
> Das eine ist wie der
> Oscar der Academy Awards nahe am Kunden, das andere ist eher
> der Sonderpreis anspruchsvoller Autorenfilm der
> Beuys-Willemsen-Stiftung. Letzteres mag für den Erschaffer
> befriedigender sein, aber ersteres beeinflusst die Kasse.


Hab ich das richtig verstanden: Du vergleichst den SdJ mit dem Oscar und den DSP mit dem Sonderpreis einer Beuys-Willemsen-Stiftung?

Aber ist es nicht so, dass beim SdJ eine Jury über die Köpfe der Konsumenten hinweg einen Sieger wählt, und der DSP von den Käufern/Spielern gewählt wird?
Also wenn ein Preis somit volksnah sein soll, dann doch der DSP.


> nur dass eben nicht wenige Leute zweifeln, dass das Logo
> "DSP", wenn beide erst mal in "ihrer Art" bekannt sind, auch
> nur halb so wirksam sein wird wie "SdJ".

Das halte ich für reine Propaganda, um den DSP schön klein und unbedeutend zu halten. Nur weil Vielspieler sich via Spielbox und Online genügend informieren können, heisst das noch lange nicht, dass ein DSP Logo auf einem Spiel überflüssig wäre und keine verkaufsfördernde Wirkung hätte.

Grüsse
Daniel

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Eike
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Re: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Eike » 30. Oktober 2007, 16:57

Daniel R. schrieb:

> Zooloretto basiert auf Coloretto
> Die Säulen der Erde auf gleichnamigen Bestseller Buch.
> Transportiert deshalb zweitgenanntes Spiel nicht eher den
> Kulturanspruch der Jury?
> Möglicherweise, aber für die Durchschnittsfamilie ist es zu
> anspruchsvoll, darum konnte es nicht SdJ werden. Trotzdem
> hält die Jury am Kulturanspruch fest. Wäre es nicht ehrlicher
> von der Jury zu sagen, "wir wollen Nichtspieler mit einfachen
> Spielen dazubringen, wieder in die Welt der
> Gesellschaftspiele einzusteigen"?

Ist dein letzter Satz nicht genau das, was Spiele zum Kulturgut macht? Es ist m.E. völlig sch...egal (entschuldigt meine Wortwahl) ob ein Spiel auf der Grundlage des Kulturguts Buch entstanden ist. Kulturgut bedeutet nicht, jedenfalls nicht nur, "anspruchsvoll" oder "pädagogisch wertvoll" oder gar "elitär". Es ist im Falle Spiel ein Instrument, dass die wundervolle Macht besitzt Familien an einen Tisch zu bekommen, miteinander Spaß zu haben und zu interagieren. Einfach einmal mehr zu tun als jeder für sich allein SuperRTL zu konsumieren oder XBox zu spielen. Ein SdJ MUSS eine recht niedrige Einstiegshürde haben, da sonst das Ziel das Kulturgut Spiel zu verbreiten m.E. verfehlt wird.

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Klaus Knechtskern
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Klaus Knechtskern » 30. Oktober 2007, 17:01

"Daniel R." hat am 30.10.2007 geschrieben:

> Aber ist es nicht so, dass beim SdJ eine Jury über die
> Köpfe der Konsumenten hinweg einen Sieger wählt, und der
> DSP von den Käufern/Spielern gewählt wird?
> Also wenn ein Preis somit volksnah sein soll, dann doch der
> DSP.
>
Der DSP ist nicht volksnah, sondern Vielspielernah, da diejenigen die abstimmen sicherlich nicht mal im Promillebereich der bevölkerung liegen...

> Das halte ich für reine Propaganda, um den DSP schön klein
> und unbedeutend zu halten. Nur weil Vielspieler sich via
> Spielbox und Online genügend informieren können, heisst das
> noch lange nicht, dass ein DSP Logo auf einem Spiel
> überflüssig wäre und keine verkaufsfördernde Wirkung hätte.

Wer redet den DSP denn klein und unbedeutend? Nur wenn man sich die Verkaufszahlen anschut sieht man wohl dass die Bedeutung des SdJ um etliches grösser ist

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Daniel R.
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Daniel R. » 30. Oktober 2007, 17:10

Klaus Knechtskern schrieb:
>
> Der DSP ist nicht volksnah, sondern Vielspielernah, da
> diejenigen die abstimmen sicherlich nicht mal im
> Promillebereich der bevölkerung liegen...

:oops: Falsche Wortwahl meinerseits, ich wollte nur nicht den gleichen Term wie Marten benutzen ("nah am Kunden") um aufzuzeigen, dass der Oscar und das SdJ eben diese Eigenschaft nicht erfüllt.


> Wer redet den DSP denn klein und unbedeutend?
Das soll Dir bitte der Marten beantworten (der angab, dass viele Leute zweifeln, dass der DSP je auch nur halb so bedeutend wie das SdJ werden könnte).

Grüsse
Daniel

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Thomas O.
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Re: [OT] Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Thomas O. » 30. Oktober 2007, 17:16

Eike schrieb:
>
> Thomas O. schrieb:
> > Analog würde ich einer Familie, die so
> > gut wie nie in einem Restaurant essen war, zu Weihnachten
> > eher den netten Griechen mit einer breiten Auswahl an Speisen
> > für viele Geschmäcker, familienfreundlichen Preisen und der
> > Spielecke für die Kleinen empfehlen.
>
> Wo hast du den denn gefunden? Die Griechen, die ich kenne,
> haben eine breite Auswahl an Fleisch mit etwas
> Alibi-Salat-Geplänkel am Rand und dazu recht gesalzene
> Preise, da die Teller ja für den Otto-Normal-Deutschen vor
> Fleisch ja nur so überquellen müssen.

Um deine Frage ganz konkret zu beantworten: Im äußersten Südwesten Fehmarns in dem schönen Hafenörtchen Orth :-)

Meine Frau ist auch Vegetarierin und schätzt die große Auswahl an Vorspeisen, Brot, die Käsevariationen, vegetarische Aufläufe und nicht zuletzt die Meeresfrüchte. Ich natürlich unverhohlen die toten Tiere ;-)

Und die Preise sind auch nicht wesentlich höher als bei guten Italienern oder Asiaten.

Gruß Thomas

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Klaus Knechtskern
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Klaus Knechtskern » 30. Oktober 2007, 17:29

"Daniel R." hat am 30.10.2007 geschrieben:
>
>> Wer redet den DSP denn klein und unbedeutend?
> Das soll Dir bitte der Marten beantworten (der angab, dass
> viele Leute zweifeln, dass der DSP je auch nur halb so
> bedeutend wie das SdJ werden könnte).
>
> Grüsse
> Daniel

Daniel, der DSP spricht doch, ich denke da sind wir uns einig, Vielspieler an. Diese gattung würde ich in Deutschland auf eine Maximalgrösse von 30.000 schätzen.

Spiele des Jahres der letzten Jahre vekauften sich in ganz anderen Grössenordnungen.


Ergo ist die Bedeutung des DSP ind wirtschaftlicher Hinsicht im vergleich zum SdJ doch marginal, oder?

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peer

RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon peer » 30. Oktober 2007, 17:36

Hi,
Daniel R. schrieb:
>>
> Hab ich das richtig verstanden: Du vergleichst den SdJ mit
> dem Oscar und den DSP mit dem Sonderpreis einer
> Beuys-Willemsen-Stiftung?
>
> Aber ist es nicht so, dass beim SdJ eine Jury über die Köpfe
> der Konsumenten hinweg einen Sieger wählt,

Wie die Oscarverleihung

und der DSP von
> den Käufern/Spielern gewählt wird?
> Also wenn ein Preis somit volksnah sein soll, dann doch der
> DSP.

So Volksnah wie die Wahl zu den 7 neuen Weltwundern über das Internet... :-)

Was sagt denn der DSP aus?
Das beste Spiel? Für wen? Das Spiel, dass die meisten gut finden? Das beste Spiel, dass Chancen hat gewählt zu werden, weil Auflagenhöhe, Verbreitung und Erscheinungstermin günstig liegen?

Da ist die Zielsetzung der Jury doch etwas klarer - oder meinst du hast nach denselben Kriterien abgestimmt, wie ich?

ciao
peer

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peer

Re: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon peer » 30. Oktober 2007, 17:43

Hi,
Daniel R. schrieb:
>
> Genau dort liegt das Problem: Wieviel Kultur steckt denn in
> Zooloretto?

Viel. Es fördert das Kulturgut Spiel in dem es über Thema und mit einfachen Regeln einen Einstieg in das Hobby "Spiel" bietet. Und genau darum gehts.
Säulen der Erde? Nettes Spiel. Zitat meiner Eltern "Das ist interessant, aber ohne dich, hätten wir das nie geschafft. So was anspruchsvolles schaffen wir nur, wenn uns jemand die Regeln erklärt" (Wohlgemerkt spielen meine Eltern seit 30 Jahren Brettspiele)

> Oder vom Essen gesprochen: Wenn ich das Kulturgut
> "Restaurant" fördern will, macht es dann Sinn, wenn ich
> McDonalds auszeichne? ...oder doch nicht lieber ein
> Restaurant mit Sterne-Koch?

Das Beispiel hinkt an einer anderen Stelle: McDonalds muss nicht gefördert werden, denn es ist schon bekannt. Es müsste ein Restaurant gekürt werden, dass einen einfachen und nicht zu teuren (!) Einstieg ins Thema "Essen" bietet. El Bulli ist toll, aber die Einstiegshürde von 300¤ fürs Essen ist wohl etwas hoch.

> Jede Auszeichung, welche mit wirtschaftlichen Interessen
> zusammenhängt ist deshalb mit Skepsis zu betrachten.

Welche Auszeichnung ist nicht mit wirtschaftlichen Interesse verbudnen? Eine Auszeichnung soll doch "fördern" - das geschieht immer entweder über einen Geldpreis oder über verkaufsrelevantes Prestige. Gut, der Sylvester hat sicherlich keine Relevanz, ist aber auch kein sinnvoller Preis, der irgendetwas fördern will ;-)
Oder meinst du die Jury? Spiel des Jahres ist ein gemeinnütziger Verein, die dürfen gar keinen Gewinn machen...

ciao
peer (spart auf das "Fat Duck")

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Daniel R.
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Daniel R. » 30. Oktober 2007, 17:47

Klaus Knechtskern schrieb:
>
> Ergo ist die Bedeutung des DSP ind wirtschaftlicher Hinsicht
> im vergleich zum SdJ doch marginal, oder?

Aus heutiger und momentaner Sicht hast Du da sicher recht, das ist aber nicht der Diskussionspunkt.
Die Äusserung von Marten, welche ich hinterfrage, betrifft eine noch nicht näher spezifizierte [b]Zukunft[/b].


Im Prinzip sehe ich das ziemlich einfach:
Prämierte Spiele kriegen diese Sticker (SdJ und DSP). Damit die Kunden in nicht bedienten (!) Kaufhäusern keine Fehlgriffe aufgrund der Logos der Auszeichungen machen, gibt es eine kleine Hinweistafel, dass sich das SdJ eher auf unerfahrene Spieler bezieht und der DSP an jene mit etwas mehr Erfahrung und Anspruch.

Somit kann jeder potentielle Kunde selber entscheiden, für welche Zielgruppe er einkauft.
Die Oma wird schon wissen, ob der Enkel sein erstes Spiel geschenkt bekommt, oder ob in der Familie bereits fünfzig Gesellschaftspiele lagern.

Geschäfte mit Beratung können sowieso besser auf die Kundenbedürfnisse eingehen.


Grüsse
Daniel

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JoelH
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon JoelH » 30. Oktober 2007, 17:54

Daniel R. schrieb:
>
> Marten Holst schrieb:
> >
> > Das eine ist wie der
> > Oscar der Academy Awards nahe am Kunden, das andere ist eher
> > der Sonderpreis anspruchsvoller Autorenfilm der
> > Beuys-Willemsen-Stiftung. Letzteres mag für den Erschaffer
> > befriedigender sein, aber ersteres beeinflusst die Kasse.
>
>
> Hab ich das richtig verstanden: Du vergleichst den SdJ mit
> dem Oscar und den DSP mit dem Sonderpreis einer
> Beuys-Willemsen-Stiftung?
>
> Aber ist es nicht so, dass beim SdJ eine Jury über die Köpfe
> der Konsumenten hinweg einen Sieger wählt, und der DSP von
> den Käufern/Spielern gewählt wird?
> Also wenn ein Preis somit volksnah sein soll, dann doch der
> DSP.
>

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn alle Käufer des SdJ beim DSP mitstimmen würden, dann wäre dieser Puplikumspreis nur noch markulatur, weil die pure Stimmenzahl jedes "gehobene" Spiel hinwegfegen würde nach "unter ferner liefen".

Würdest du dass dann gut finden?

J.

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Daniel R.
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Daniel R. » 30. Oktober 2007, 18:02

Klaus Knechtskern schrieb:
>
> Daniel, der DSP spricht doch, ich denke da sind wir uns
> einig, Vielspieler an. Diese gattung würde ich in Deutschland
> auf eine Maximalgrösse von 30.000 schätzen.
>


Der Messehomepage der Spiel 07 vermeldet 151'000 Besucher.
Grundsätzlich zähle jeden dieser Besucher auch zu dieser "Gattung". 30'000 scheint mir daher viel zu tief gegriffen.

Viele Grüsse
Daniel

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Lorion42
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Re: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Lorion42 » 30. Oktober 2007, 18:14

Säulen der Erde hätte Spiel des Jahres werden können (vom Anspruch her), aber es ist einfach nicht gut genug... jedes Spiel entscheidet sich nur in der letzten Runde... das hat mehr mit Zufall als mit Strategie oder Taktik zu tun
Es ist ein gutes Spiel, aber zu einem "Spiel des Jahres" fehlt da irgendwie noch was...

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Daniel R.
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Daniel R. » 30. Oktober 2007, 18:14

peer schrieb:
>
> Wie die Oscarverleihung
>

Das ist ja der springende Punkt.


> Was sagt denn der DSP aus?
> Das beste Spiel? Für wen? Das Spiel, dass die meisten gut
> finden?

Die Definition bzw. die Wahlanleitung des DSP ist einfach:
Der DSP zeichnet das beste Familien- und Erwachsenenspiel des jeweils aktuellen Spielejahrgangs aus.

> Da ist die Zielsetzung der Jury doch etwas klarer - oder
> meinst du hast nach denselben Kriterien abgestimmt, wie ich?

Du hast recht, dass die Kriterienreinheit (was für ein Wort!) beim Sdj besser ist als beim DSP.

Das schmälert aber die Aussagekraft des DSP nicht. Denn am Ende gewinnt ganz einfach das Spiel mit den meisten Stimmen, egal welchen Kriterien (Spielspass, Glücksabhängigkeit, intellektuelle Herausforderung, Kneipentauglichkeit, Thema) auch immer herangezogen werden; es niveliert sich durch die versch. Geschmäcker.


Grüsse
Daniel

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Daniel R.
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Re: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Daniel R. » 30. Oktober 2007, 18:17

peer schrieb:

> Säulen der Erde? Nettes Spiel.

Auch ich habe beim DSP den Säulen keinen Punkt gegeben.
Willkommen im Club, das heisst aber nicht, dass ich deswegen die Wahl zum DSP anzweifle. Es bedeutet nur, dass mein Spielegeschmack nicht ganz so mainstream ist.

Gruss Daniel

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Peter Gustav Bartschat

Re: Spiel des Jahres - fauler Zauber?

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 30. Oktober 2007, 19:43

rekath16 schrieb:
> Wie seht ihr das; welche Spiele hätten
> EURER Meinung nach das
> Prädikat Spiel des Jahres der letzten
> Jahre gerechtfertigt?

Ganz genau die Spiele, die jeweils zum Spiel des Jahres gewählt worden sind.

Begründung: Spiele des Jahres unterscheiden sich von Spielen, die nicht Spiel des Jahres sind, dadurch, dass sie von der Jury, die Spiele zum Spiel des Jahres wählt, zum Spiel des Jahres gewählt worden sind. Somit sind alle Spiele, die zum Spiel des Jahres gewählt worden sind, von der Jury, die Spiele des Jahres wählt, dazu gewählt worden, und erfüllen somit das einzige Kriterium, dass sie erfüllen müssen, um Spiel des Jahres zu sein.

Ansonsten wiederhole ich hier gern meinen Ratschlag: Wer möchte, dass Spiele einen Preis bekommen, die seinen persönlichen Kriterien für einen Spielpreis entsprechen, der stifte einen Spielpreis und verleihe ihn.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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peer

RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon peer » 30. Oktober 2007, 20:00

Hi,
Daniel R. schrieb:
>> Der Messehomepage der Spiel 07 vermeldet 151'000 Besucher.
> Grundsätzlich zähle jeden dieser Besucher auch zu dieser
> "Gattung". 30'000 scheint mir daher viel zu tief gegriffen.

Mal davon ab, dass die Besucherzahlen schon recht oft hier zur Diskussion standen (anscheinend wird ein Besucher, der 4x kommt viermal gezählt), glaube ich nicht, dass die Mehrheit tatsächlich der Vielspielergattung angehörig sind. Ein nicht unwesentlicher Teil sind Comic- oder Rollenspielfans. Dann noch viele Familien oder Essener, die einfach mal auf die Messe gehen. Ich war auch auf der IFA und bin wahrlich kein Fernseh-fan oder sonderlich an Gadgets interessiert. Außerdem darfst du die vielen ausländischen Besucher nicht vernachlässigen (Ich hatte das Gefühl, dass am Donnerstag mehr als die Hälfte der Besucher am Histogamestand nicht aus Deutschland kam).

Mal eine ganz andere Zahl, die die 30.000 in eine wahrscheinlichere Richtung rücken lässt:
International (also inklusive amerikanischer Ausgabe (!)) hat sich Puerto Rico bis 2003 etwa 30.000 mal verkauft:
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=63249&t=63198&
Ich denke dass ist eine gute Benchmark, dürften doch die meisten Vielspieler dieses Spiel erworben haben...

ciao
peer

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Daniel R.
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RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Daniel R. » 30. Oktober 2007, 20:09

peer schrieb:

> Mal davon ab, dass die Besucherzahlen schon recht oft hier
> zur Diskussion standen (anscheinend wird ein Besucher, der 4x
> kommt viermal gezählt),

Wenn Du die Messeleitung hiermit der Schwindelei bezichtigen willst, ist das Dein Ding.
Es gibt ganz klar einen Unterschied zwischen Besucher (distinctive) und Eintritte.
So wie Du das schreibst hatte die Messe demnach 151'000 Eintritte (aber weniger Besucher).


> glaube ich nicht, dass die Mehrheit
> tatsächlich der Vielspielergattung angehörig sind. Ein nicht
> unwesentlicher Teil sind Comic- oder Rollenspielfans. Dann
> noch viele Familien oder Essener, die einfach mal auf die
> Messe gehen.

Nun, natürlich muss von dieser Zahl noch die Comic-Messebesucher abzählen und Besucher, welche aus der Umgebung Essen aufgrund Langeweile einfach mal Vorbeischauen (doch wie realistisch ist dieses Szenario bei diesen Eintrittspreisen?).


> Ich war auch auf der IFA und bin wahrlich kein
> Fernseh-fan oder sonderlich an Gadgets interessiert.

Somit zählst du auch zur Zielgruppe. Niemand hat behauptet die IFA sei was nur für TV oder Homecinemafreaks.


> Mal eine ganz andere Zahl, die die 30.000 in eine
> wahrscheinlichere Richtung rücken lässt:
> International (also inklusive amerikanischer Ausgabe (!)) hat
> sich Puerto Rico bis 2003 etwa 30.000 mal verkauft:

ich bin Vielspieler und besitze kein Puerto Rico. Ich kaufe keine Spiele welche wie Prototypen aussehen (keine Grafik auf Gebäudekarten).

Gruss
Daniel

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peer

RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon peer » 30. Oktober 2007, 20:12

Hi,
Daniel R. schrieb:
> > Was sagt denn der DSP aus?
> > Das beste Spiel? Für wen? Das Spiel, dass die meisten gut
> > finden?
>
> Die Definition bzw. die Wahlanleitung des DSP ist einfach:
> Der DSP zeichnet das beste Familien- und Erwachsenenspiel des
> jeweils aktuellen Spielejahrgangs aus.

Was ist denn das "beste"? Dass, das am meisten Spaß macht oder das am elegantesten designte oder dass das den meisten Leuten spaß macht? (Bei letzterem müsste eigentlich immer SChach gewinnen ;-) Und warum ist Pokemon niemals in der Liste?)

> Du hast recht, dass die Kriterienreinheit (was für ein Wort!)
> beim Sdj besser ist als beim DSP.
>
> Das schmälert aber die Aussagekraft des DSP nicht. Denn am
> Ende gewinnt ganz einfach das Spiel mit den meisten Stimmen,
> egal welchen Kriterien (Spielspass, Glücksabhängigkeit,
> intellektuelle Herausforderung, Kneipentauglichkeit, Thema)
> auch immer herangezogen werden; es niveliert sich durch die
> versch. Geschmäcker.

Ja, aber was ist denn die Aussage??? Warum sollte ich mir das DSP kaufen? Weil es viele Leute kennen und irgendwie aus irgendwelchen Gründen gut finden?
Sorry, der DSP ist eine Spielerei, eine Umfrage. Wenn wirklich alle Leute, die viel Spiel abstimmen würden, würde das SdJ jedes mal gewinnen, weil es am verbreitesten ist - vielleicht außer Pokemon oder Monopoly-Ausgaben...
Meine etwas ausformuliertere Meinung steht übrigens hier:
http://www.spielbar.com/wordpress/2007/09/22/238

ciao
peer
peer

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peer

RE: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon peer » 30. Oktober 2007, 20:21

Hi,
Daniel R. schrieb:
>gezählt),
>
> Wenn Du die Messeleitung hiermit der Schwindelei bezichtigen
> willst, ist das Dein Ding.
> Es gibt ganz klar einen Unterschied zwischen Besucher
> (distinctive) und Eintritte.
> So wie Du das schreibst hatte die Messe demnach 151'000
> Eintritte (aber weniger Besucher).

Tue ICH nicht, aber ich will doch auf vergangene Diskussionen hinweisen :-)
>
> Nun, natürlich muss von dieser Zahl noch die
> Comic-Messebesucher abzählen und Besucher, welche aus der
> Umgebung Essen aufgrund Langeweile einfach mal Vorbeischauen
> (doch wie realistisch ist dieses Szenario bei diesen
> Eintrittspreisen?).

Mmh, aus vergangenen Gastfamilien stammen mindestens 5 Nicht-Spieler ;-) (von 6)

> > Ich war auch auf der IFA und bin wahrlich kein
> > Fernseh-fan oder sonderlich an Gadgets interessiert.
>
> Somit zählst du auch zur Zielgruppe. Niemand hat behauptet
> die IFA sei was nur für TV oder Homecinemafreaks.

Reden wir hier über "Leute die Spiele nicht als völligen Unsinn abtun" oder über "Vielspieler"? Du schriebst die 150.000 wären alles Vielspieler - das zweifel ich an! Dass sich die Besucher z.T. für Spiele interessieren ist was anderes. Sind aber eben auch viele Gelegenheits- Wenig und sonwie-Spieler dabei, die garantiert nicht dieselbe Zielgruppe sind, wie der DSP.

> > Mal eine ganz andere Zahl, die die 30.000 in eine
> > wahrscheinlichere Richtung rücken lässt:
> > International (also inklusive amerikanischer Ausgabe (!)) hat
> > sich Puerto Rico bis 2003 etwa 30.000 mal verkauft:
>
> ich bin Vielspieler und besitze kein Puerto Rico. Ich kaufe
> keine Spiele welche wie Prototypen aussehen (keine Grafik auf
> Gebäudekarten).

Gut, dann schlag ein anderes Spiel vor.
Mir fällt (außer vielleicht den Siedlern ;-) ) kein typisches Vielspieler-Spiel ein, dass sich 100.000 mal verkauft hätte.
Torres -ein eher typisches Vielspieler-SdJ- gehörte übrigens zu den am schlechtest verkauften SdJs. Zusammen mit Tikal und Um Reifensbreite.

Naja, im Prinzip glaubt jeder was er will. Mir fällt es nur auf, dass die Verlagsmitwarbeiter, mit denen ich ab und an so spreche immer wieder darauf hinweisen, dass "Die Szene viel kleiner ist, als sie wahrhaben möchte" (Originalzitat). Und die wissen es sicher besser als du oder ich.
ciao
peer

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sporb
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RE: [OT] Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon sporb » 30. Oktober 2007, 20:31


> Meine Frau ist auch Vegetarierin und schätzt die große
> Auswahl an Vorspeisen, Brot, die Käsevariationen,
> vegetarische Aufläufe und nicht zuletzt die Meeresfrüchte.
> Ich natürlich unverhohlen die toten Tiere ;-)

Meeresfrüchte sind doch tierisch? Pescetarier?


cu, sporb (Achtung, dieses Posting enthält eine Meinung, wenn nichts anderes dabeisteht!)

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Twixtim
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Re: Zielsetzung 'Spiel des Jahres'

Beitragvon Twixtim » 30. Oktober 2007, 22:53

> Jede Auszeichung, welche mit wirtschaftlichen Interessen
> zusammenhängt ist deshalb mit Skepsis zu betrachten.

Seit wann gibt es denn Auszeichnungen, die +nicht+ mit wirtschaftlichen Interessen zusammenhängen? :-?


Tim

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Twixtim
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Re: Spiel des Jahres - fauler Zauber?

Beitragvon Twixtim » 30. Oktober 2007, 22:54

> Ansonsten wiederhole ich hier gern meinen Ratschlag: Wer
> möchte, dass Spiele einen Preis bekommen, die seinen
> persönlichen Kriterien für einen Spielpreis entsprechen,
> der stifte einen Spielpreis und verleihe ihn.

Ein hervorragender Spielepreis ist meiner Meinung nach 14,90 Euro.


Tim


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