Beitragvon peer » 3. Juni 2009, 13:30
Hi,
die Spiele, die wirklich das Kulturgut Spiel gefördert haben waren imho Scotland Yard, Siedler v. Catan und Carcassonne (über ein paar mag man noch streiten wie Rummikubb oder Hase & Igel) und vielleicht noch Zug um Zug (wobei das -so mein Eindruck - mehr im Ausland also un-Jury-beeinflusst, als in Deutschland). Die waren jeweils etwas besonderes und -ja! - auch etwas anspruchsvoller als z.B. Fits. Siedler hat die Oma jedenfalls kaum mit dem Enkel gespielt (Meine Oma hat uns zwar immer das SdJ geschenkt, aber gespielt hat die mit uns nie).
Ich denke dieses Jahr ist die Chance a mit Dominion oder Pandemie wieder etwas anspruchsvolleres zu prämieren, das Familien nicht überfodert, aber aufzeigt, was für Spiele möglich sind.
Außerdem hatten die wirklich erfolgreichen SdJs eines gemeinsam: Sie machen Wenig- und Vielspielern Spaß. Auch das wäre bei diesen beiden Vertretern gegeben.
Fauna ist dagegen ein tolles Spiel, aber gequizzed wird immer gerne und hier würde die Jury es verpassen zu zeigen, dass es taktische Spiele gibt, die auch Erwachsenen Spaß machen (und Kindern).
Finca ist für mich so eine unbekannte Größe. Ich würde es als drittwahrscheinlichstes Spiel einstufen, weil es solide Taktikkost ist. In einem anderen Jahr (z.B. 2008) wäre es ein sicherer Kandidat gewesen, in diesem würde ich es als verpasste Chance ansehen - Fauna, Pandemie und Dominion wären allesamt bessere Kandidaten. Und zwar aus einem Grunde: Es täte der Jury gut nicht immer denselben Spieletyp zu prämieren, denn dann konzentrieren sich die Verlage auf diesen was der Spielevielfalt (und damit dem Kulturgut) nicht gut täte.
Fits wäre imho der ungünstigste Kandidat. Zum einen wäre es das dritte sehr leichte Spiel in Serie, was der Vielfalt nicht guttäte. Zum anderen sehe ich hier nicht, wie Nichtspielern vermitteln werden soll, dass Brettspiele mehr sein können als flacher Zeitvertreib.
ciao
peer