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Vorbestellung von Vinhos in Essen

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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ravn

Re: Phänomen Kleinverlag-Bonus?

Beitragvon ravn » 20. November 2010, 12:59

Teddybrumm schrieb:

> Also mal bitte insbesondere bei Kleinverlagen auf dem teppich
> bleiben und nicht wegen ein paar Tagen Lieferverzug, der ja
> nachweisbar nicht zu Lasten WYG geht, nach Entschädigung
> krähen.

Mal unabhängig von Vinhos betrachtet, aber hier passt es so wunderbar ...

Da ist er wieder, der Kleinverlag-Bonus!

Ich glaube, ich gründe auch einen Kleinverlag und mache dann, aus Unwissenheit oder Überforderung, aber mit ganz viel Herzblut, dann "ganz viel" falsch und schiebe das dann auf den Einfluss Dritter.

Zu befürchten habe ich von den Brettspielfreaks, die ich habe in Vorkasse treten lassen, ja eh nix. Solange ich mir das Ettiket Kleinverlag aufkleben kann und das immer wieder von Fans postuliert wird, gibt es eine Zone der Narrenfreiheit.

Interessantes Phänomen. Nur frage ich mich, fernab des überzogen präsentierten Fantasie-Szenarios, ob dieser von etlichen Kunden gewährte Kleinverlag-Bonus der Branche und damit auch uns nicht eher schadet als nützt?

Mal geht es um stümperhaft übersetzte Regeln, mal um grottiges Material, mal um versäumte Qualitätskontrolle, mal um nicht eingehaltene Liefertermine. Und selbst wenn nicht nachgebessert wird, kann sogar noch das Argument "aber das ist ja nur ein Kleinverlag" erneut hervorgezogen werden.

Die Masse der Verlage wird sich hoffentlich nicht auf ihren Kleinverlag-Bonus ausruhen und es aus eigenem Interesse und Antrieb in Zukunft besser machen. Das ist aber nur eine geliehene Zukunft, weil die Masse an Brettspiel-Freaks diesen Kleinverlag-Bonus zugesteht, ohne die diese Zukunft nicht möglich wäre. Weil was würde passieren, wenn stattdessen - wie in anderen Lebensbereichen - der Konsument ein fehlerhaftes Produkt oder eine nicht eingehaltene Leistung reklamiert, umgehend Ersatz oder Geld zurück fordern würde?

Wenn ich mir so einen Kleinverlag wie Portal Publishing (Herzblut reichlich, aber anscheinend überfordert, ihre Spiele in einer vernünftigen Regelversion fernab ihrer Heimatsprache auf den Markt zu bringen) anschaue, der auch im zweiten Jahr wieder vergleichbare Fehler macht (erst die durch Übersetzungen schwammige Stronghold-Regeln, jetzt unlesbare s/w-Regelkopien auf deutsch für Stronghold Undead und eine gut gemeinte, aber nicht wirklich gute Regelübersetzung bei 51 State) und anscheinend bei der Masse an Brettspiel-Freaks erneut damit durchkommt, dann wird sich auch im kommenden Jahr bei denen nichts ändern. Warum auch, solange das Produkt ausreichend abverkauft wird?

Cu / Ralf

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peer

Re: Phänomen Kleinverlag-Bonus?

Beitragvon peer » 20. November 2010, 13:39

Hi,
Wo ist das Problem? Kaufe doch einfach nur von den großen und lass die kleinen links liegen!
ciao
peer

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Michael S.

Marktwirtschaft

Beitragvon Michael S. » 20. November 2010, 14:06

Hi,

das ist Marktwirtschaft - Du kannst kaufen, wo Du willst ( oder eben auch nicht). Und wenn Du willst, kannst Du auch einen Verlag gründen - vielleicht bist Du ja besser als die anderen Kleinverlage und macht's richtig Reibach!

Glück auf!

Michael

Thygra
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Beiträge: 3159

Entschädigung?

Beitragvon Thygra » 20. November 2010, 14:14

Schucki schrieb:
> Auch wenn alles schief gelaufen ist, könnte man zumindest
> eine kleine Entschädigung seitens WYG gegenüber den
> Vorbestellern erwarten. Die bekommen schließlich das Spiel
> später und haben deutlich mehr bezahlt als der Ladenkunde.

Eine Entschäigung? An welcher Stelle ist dir denn ein Schaden entstanden, nur weil das Spiel ein paar Tage später bei dir ankommt?
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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peer

Re: Entschädigung?

Beitragvon peer » 20. November 2010, 14:46

Hi,
Thygra schrieb:
>
> Schucki schrieb:
> > Auch wenn alles schief gelaufen ist, könnte man zumindest
> > eine kleine Entschädigung seitens WYG gegenüber den
> > Vorbestellern erwarten. Die bekommen schließlich das Spiel
> > später und haben deutlich mehr bezahlt als der Ladenkunde.
>
> Eine Entschäigung? An welcher Stelle ist dir denn ein Schaden
> entstanden, nur weil das Spiel ein paar Tage später bei dir
> ankommt?

Seelische Grausamkeit? ;-)

:-)
ciao
peer

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Schucki

Re: Entschädigung?

Beitragvon Schucki » 20. November 2010, 18:30

Also...ein paar Tage? Versprochen waren in Essen 2-3 Wochen vor dem Handel. Dafür habe ich dann den teureren Preis in Kauf genommen.

Aber jetzt bekomme ich es also später und zahle 1/3 mehr als der jetzige Käufer?

Ich denke schon dass eine Firma/Verlag da aus Kulanzgründen den Vorbestellern entgegen kommen sollte.

Und da ist es relativ egal ob es ein Kleinverlag oder ein Riese ist. Kundenservice sollte überall groß geschrieben werden.

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Schucki

Re: auf dem Teppich bleiben

Beitragvon Schucki » 20. November 2010, 18:36

Hättest Du den Beitrag richtig gelesen, dann hättest Du gesehen, dass es nicht nur um die Verspätung geht. Sondern auch, dass die Vorbesteller deutlich mehr gezahlt haben, als es jetzt kostet.

Das war auch in Ordnung, weil man es 2-3 Wochen eher als der Handel bekommen sollte. So war die Aussage in Essen.

Da schließe ich mich voll und ganz den Aussagen von Braz und Attila an. Das ist ein echter Witz und....

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ravn

Re: Entschädigung?

Beitragvon ravn » 20. November 2010, 18:37

Schucki schrieb:
>
> Also...ein paar Tage? Versprochen waren in Essen 2-3 Wochen vor dem Handel. Dafür habe ich dann den teureren Preis in Kauf genommen. Aber jetzt bekomme ich es also später und zahle 1/3 mehr als der jetzige Käufer?
> Ich denke schon dass eine Firma/Verlag da aus Kulanzgründen den Vorbestellern entgegen kommen sollte.
> Und da ist es relativ egal ob es ein Kleinverlag oder ein
> Riese ist. Kundenservice sollte überall groß geschrieben
> werden.

Willkommen auf dem Scheiterhaufen des spielbox-Forums!

:razz:

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Schucki

Re: Entschädigung?

Beitragvon Schucki » 20. November 2010, 18:45

He he,

wenn dort alle Kunden, die nicht immer alles schlucken, hinkommen, dann nehme ich die wohlige Wärme des Scheiterhaufens gerne in Kauf.

Wo wir da jetzt zu zweit sind, wie wärs mit einer Partie "Tanz der Gehornochsten" ;-)

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Arne Hoffmann

Re: Entschädigung?

Beitragvon Arne Hoffmann » 20. November 2010, 19:33

Moin moin!

Schucki schrieb:
>
> Also...ein paar Tage? Versprochen waren in Essen 2-3 Wochen
> vor dem Handel. Dafür habe ich dann den teureren Preis in
> Kauf genommen.
>
> Aber jetzt bekomme ich es also später und zahle 1/3 mehr als
> der jetzige Käufer?

1/3 mehr als der jetzige Käufer? Das ist meinem mathematischen Verständnis nach weit hergeholt. Soweit ich weiß war die Gebühr für die Vorbestellung ¤ 35,- inkl. Versand in den letzten Winkel der Welt. Derzeit finde ich Vinhos zu 30,- bei dem günstigsten Angebot im Web. Und wenn ich dort dann Versandkosten für dieses eine Spiel hinzurechne, komme ich auch bei 34,- / 35,- heraus. Selbst wenn ich es versandkostenfrei irgendwo für 32,- bekomme, sind es maximal 1/10 Differenz statt 1/3 ...

Hier sollte aus meiner Sicht der Ball mal auf dem Teppich gelassen werden, zumal "der Handel" das Spiel derzeit auch nicht liefern kann, nach Prüfung des Lieferstatus der gängigen Onlineshops.

> Ich denke schon dass eine Firma/Verlag da aus Kulanzgründen
> den Vorbestellern entgegen kommen sollte.

Hutter und WyG sind aus meiner Sicht mit dem weltweiten Lieferservice für die ¤ 35,- uns Spielern gegenüber sehr kulant gewesen.

Viele Grüße

- Arne - (hätte auch gerne Vinhos daheim und überbrückt die Zeit bis dahin mit den anderen Essen-Neuheiten)

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peer

Re: Entschädigung?

Beitragvon peer » 20. November 2010, 19:34

Hi,
Zahlst du mehr, weil Händler das Produkt billiger anbieten? Dafür kann der Verlag nichts. Mehr als eine Preisempfehlung abgeben kann der ja nicht. Und einige Händler planen z.T. extrem geringe Gewinnspannen an (habs bei einem Spiel von mir mal ausgerechnet - ein Händler machte pro verkauftes Spiel nur 50 cent Umsatz).
Da ist dir der Verlag ebensowenig Entschädigung schuldet, wie Karstadt, wenn du entdeckst, dass du die Gardinen bei Amazon zum halben Preis hättest kaufen können.

ciao
peer

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peer

Re: Phänomen Kleinverlag-Bonus?

Beitragvon peer » 20. November 2010, 19:39

Hi,
noch ein Hinweis: bzgl. stümperhaft Übersetzte Regeln:
Was ist dir lieber: Schlechte deutsche Regeln oder gar keine, wie sie die großen Verlage (Fantasy Flight, Mayfair...) liefern?
Vor noch nicht allzu langer Zeit waren deutsche Regeln in ausländischen Spielen mehr Utopie als Wirklichkeit.

ciao
peer

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Schucki

Re: Entschädigung?

Beitragvon Schucki » 20. November 2010, 19:41

Ja hast recht. Sind nicht 1/3. Hab auch mit 30 Euro gerechnet und hab im Frust wohl falsch gerechnet. Sorry dafür.

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Schucki

Re: Entschädigung?

Beitragvon Schucki » 20. November 2010, 19:44

Ok, für diverse Methoden bei der Gestaltung der Preispolitik ist hier weder Raum noch der richtige Ort. Denn es gibt solches und solches. Viele Anbieter garantieren Vorbestellern den besten Preis, was ich bei einem Kleinverlag aber nicht verlange und nicht voraussetze.

Wie in der Antwort auf Arnes Beitrag schon geschrieben, habe ich mich mit 1/3 verrechnet.

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ravn

Re: Phänomen Kleinverlag-Bonus?

Beitragvon ravn » 20. November 2010, 20:06

peer schrieb:

> noch ein Hinweis: bzgl. stümperhaft Übersetzte Regeln:
> Was ist dir lieber: Schlechte deutsche Regeln oder gar keine,
> wie sie die großen Verlage (Fantasy Flight, Mayfair...)
> liefern?
> Vor noch nicht allzu langer Zeit waren deutsche Regeln in
> ausländischen Spielen mehr Utopie als Wirklichkeit.

Mir persönlich sind gute Regeln in der Landessprache des Verlages lieber als schlechte deutsche Regelübersetzungen. Dann weiss ich wenigstens, was ich erwarten kann und was eben nicht.

Da aber inzwischen mit "inklusive deutsche Regeln" sogar geworben wird, erwarte ich auch einen gewissen Qualitätsanspruch. Den kann so mancher internationale Verlag leider nicht einhalten. Eventuell macht man es sich da auch zu einfach, weil der Stellenwert eines verständlichen Regelwerks zu gering geschätzt wird. Der Autor kennt ja schliesslich sein Spiel in- und auswendig.

Wenn Übersetzer aber weder das Spiel vorliegen habe, noch das Spiel in einer Pre-Produktions-Version gespielt haben und dann wohlmöglich Regeln unter extremen Zeitdruck übersetzen sollen, die schon im Ursprung nicht gerade verständlich sind, dann braucht man sich auch nicht wundern, dass das Ereignis eben nicht optimal ist.

Als Kunde und potentieller Käufer solcher Spiele muss es erlaubt sein, den Finger in die Wunde zu legen. Einfach um darauf aufmerksam zu machen, dass ein gewisser Qualitätsstandard eingefordert wird. Zumindest von mir. Wenn es andere anders sehen, bitteschön, ist Euer gutes Recht.

Wer die Qualität nicht leisten kann, ob es Regeln, Material oder Versprechungen angeht, braucht sich nicht wundern, wenn sich die Zielgruppe abwendet. Aber dank Kleinverlagsbonus lässt "man" eben vieles durchgehen, in der Hoffnung, hinter all den Unzulänglichkeiten ein prima Spiel entdecken zu können. Am Ende des Tages schaden wir uns damit aber selbst, weil wir so nie bessere Qualität erreichen.

Cu / Ralf

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peer

Re: Phänomen Kleinverlag-Bonus?

Beitragvon peer » 20. November 2010, 21:05

Hi,
ich gebe dir soweit recht, als dass man sich natürlich beschweren darf. Natürlich steht es jedem frei, für sich selbst zu entscheiden, was man durchgehen lässt und was nicht.
Beispiel Japan Brand: Die fahren nach Essen, weil sies toll finden. Wenn die ne super Messe machen, bekommen sie die ransport- und Reisekosten wieder raus (haben die selbst so gesagt). Da erwarte ich nicht, dass die Geld in einen professionellen Übersetzer stecken und das merkt man (ja, ich bin z.T. deren Übersetzer, wenn die Regeln mal nicht so gelungen sind liegts tatsächlich an der Zeit). Es ist nunmal ein Hobbyprojekt, nicht mehr und nicht weniger. Ich habe da die Auswahl: Ein (im prinzip) minderwertiges Produkt, dass ich trotz Mängel gerne Spiele oder gar kein Produkt.

Ich wähle da ersteres, du letzteres - so ist jeder verschieden :-)

ciao
peer

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ravn

Re: Phänomen Kleinverlag-Bonus?

Beitragvon ravn » 20. November 2010, 21:32

peer schrieb:

> Ich habe da
> die Auswahl: Ein (im prinzip) minderwertiges Produkt, dass
> ich trotz Mängel gerne Spiele oder gar kein Produkt.
>
> Ich wähle da ersteres, du letzteres - so ist jeder
> verschieden :-)

Ist ja auch nix dagegen zu sagen, sofern eben mit offenen Karten gespielt wird: Lieber ist mir ein Verlag, der mir direkt sagt, dass er keine professionell übersetzten Regeln hat, aber mir diese ausgedruckte Regelübersetzung zusammen mit dem Spiel anbieten kann. Ist mir lieber als eine totale Selbstüberschätzung, die dann wegen falscher Erwartungshaltung in Käuferfrust umschlägt.

Es geht ja auch nicht darum, dass keine Fehler gemacht werden dürfen. Die passieren immer, jedem. Es ist nur die Frage, wie man damit umgeht.

Bei Vinhos fand ich es eben arg unglücklich, dass man erst auf Nachfrage erfahren hat, dass es ein internen Kommunikationsfehler gab, der die Auslieferung der Vorbestellungen verzögert hat. Hätte ich so eine Mail vorab erhalten, sähe meine Meinung gegenüber "Whats your Game" positiver aus.

Ganz unabhängig davon, freu ich mich auf Vinhos, verdammt!

Cu / Ralf

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Schucki

Re: Phänomen Kleinverlag-Bonus?

Beitragvon Schucki » 21. November 2010, 05:47

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, denn das trifft den Nagel auf den Kopf. :)

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Attila
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Re: Schlimme Brettspielzeiten?

Beitragvon Attila » 21. November 2010, 10:35

Hiho,

In der Tat.

Wir leben aktuell absolut im Brettspiel-Paradies. Und weil das so ist, wird jeder kleiner Rechtschreibfehler in einer Regel gleich ans Kreuz genagelt. Spiele die nicht mit einer *perfekten* Deutschen Übersetzung geliefert werden, werden an den nächsten Baum gehängt (im übertragenen Sinne) und Verlage die nicht jedes noch-so-unverschämte Posting hier im Forum stehen lassen, werden als schwarze Schafe dargestellt.

Angesichts dessen das die Spiele so gut wie noch nie zuvor sind und in einer Hülle und Fülle auf den Markt kommen und in einer Qualität, von der man vor nicht allzulanger Zeit nichtmal zu träumen gewagt hat, ist es schon erstaunlich von "schlimmen Brettspielzeiten" zu reden. Das honoriere ich mal mit einem Hochziehen der rechten Augenbraue: "Faszinierend"

Ich kann da mehr zur Warbear'schen gelassenheit raten.

Atti

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Herbert

VOLLE ZUSTIMMUNG

Beitragvon Herbert » 21. November 2010, 10:36

Du sprichst mir aus der Seele ;-)

Gruß aus dem Münsterland
Herbert

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Herbert

Re: Schlimme Brettspielzeiten?

Beitragvon Herbert » 21. November 2010, 10:57

Attila schrieb:
> Wir leben aktuell absolut im Brettspiel-Paradies.

Was die Qualität der Spiele betrifft sehe ich das auch so. Gute Ideen können heute schnell aufgegriffen und umgesetzt werden und auch Kleinverlage können Spiele in guter Qualität herstellen.

Im Paradies allerdings wuchsen einem die reifen Früchte ins Maul. Angesichts der hohen Preise und der Qualitätsmängel würde ich dann doch sagen, dass wir teilweise doch noch mühsam auf die Bäume steigen müssen und dann unreife Früchte ernten.

> Und weil
> das so ist, wird jeder kleiner Rechtschreibfehler in einer
> Regel gleich ans Kreuz genagelt.

Das ist nun teilweise wirklich übertrieben, vor allem da es auch in den vorparadiesischen Zeiten bereits vorkam.

> Spiele die nicht mit einer
> *perfekten* Deutschen Übersetzung geliefert werden, werden an
> den nächsten Baum gehängt (im übertragenen Sinne) und Verlage
> die nicht jedes noch-so-unverschämte Posting hier im Forum
> stehen lassen, werden als schwarze Schafe dargestellt.

Deshalb sollte man sie im übertragenen Sinne am Baum hängen lassen, bis sie reif sind. Und wenn man dann noch 1-2 Jahre wartet, dann haben sich die Äste so weit nach unten gebogen, dass sie einem wirklich ins Maul wachsen.

Wenn man auf der Schachtel eine deutsche Regel anbietet, dann sollte auch eine brauchbare solche drin sein. Früher gab mancher Händler einem eine schreibmaschinengeschriebene und kopierte Regel mit (das war Luxus), da hat man das eher verziehen. Wer aber bunt und auf Hochglanz druckedn kann, der sollte auch einen ordentlichen Text dazuliefern. Das Material sollte vollständig und brauchbar sein.

Und das ein Verlag auf ein Posting antwortet, finde ich normal. Ich würde ihm nur empfehlen, dabei sachlich zu bleiben, selbst wenn das Posting unsachlich war. Ist nicht immer einfach, aber aus Sicht des Marketing unumgänglich. Wenn ich jemandem für Geld ein Produkt verkauft habe, dann sollte ich auf Reklamationen zeitnah antworten und nicht warten, bis die Reklamation in den gängigen Foren landet.

> Angesichts dessen das die Spiele so gut wie noch nie zuvor
> sind und in einer Hülle und Fülle auf den Markt kommen und in
> einer Qualität, von der man vor nicht allzulanger Zeit
> nichtmal zu träumen gewagt hat, ist es schon erstaunlich von
> "schlimmen Brettspielzeiten" zu reden. Das honoriere ich mal
> mit einem Hochziehen der rechten Augenbraue: "Faszinierend"

Von schlimm kann nur reden, wer die alten Zeiten nicht erlebt hat. Mit was haben wir denn damals gespielt, so kurz nach dem Krieg? ;-)


> Ich kann da mehr zur Warbear'schen gelassenheit raten.

Gelassenheit ist ja nach Gesundheit das Wichtigste im Leben.

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peer

Re: Schlimme Brettspielzeiten?

Beitragvon peer » 21. November 2010, 11:46

Hi,
Herbert schrieb:

> Wenn man auf der Schachtel eine deutsche Regel anbietet, dann
> sollte auch eine brauchbare solche drin sein. Früher gab
> mancher Händler einem eine schreibmaschinengeschriebene und
> kopierte Regel mit (das war Luxus), da hat man das eher
> verziehen. Wer aber bunt und auf Hochglanz druckedn kann, der
> sollte auch einen ordentlichen Text dazuliefern. Das Material
> sollte vollständig und brauchbar sein.

Das heißt, du findest es OK, wenn du eine schelchte Regel, die mit Schreibmaschine geschrieben wurde bekommst, aber nicht OK, wenn du die selbe Regel gedruckt bekommst?
Interessant...

ciao
peer

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Daniel R.
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Beiträge: 1106

Re: Entschädigung?

Beitragvon Daniel R. » 21. November 2010, 12:24

peer schrieb:
>
> ...ein Händler machte pro verkauftes Spiel
> nur 50 cent Umsatz).


Hallo Peer,

Das wage ich zu bezweifeln. Der Händler hat pro Spiel sicher 20 / 25 / 30 Euro [i]Umsatz[/i] gemacht, aber nur 50 cent [i]Gewinn[/i]. Umsatz ist nicht gleich Gewinn.

Gruss Daniel

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Braz
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Re: Phänomen Kleinverlag-Bonus?

Beitragvon Braz » 21. November 2010, 12:42

ravn schrieb:
> Wenn Übersetzer aber weder das Spiel vorliegen habe, noch das
> Spiel in einer Pre-Produktions-Version gespielt haben und
> dann wohlmöglich Regeln unter extremen Zeitdruck übersetzen
> sollen, die schon im Ursprung nicht gerade verständlich sind,
> dann braucht man sich auch nicht wundern, dass das Ereignis
> eben nicht optimal ist.


Da will ich mal ein [b]fettes[/b] Ausrufezeichen

[b]![/b]

setzen.

Wahre Worte!! ;-)

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Herbert

Re: Schlimme Brettspielzeiten?

Beitragvon Herbert » 21. November 2010, 13:11

peer schrieb:
>
> Hi,
> Herbert schrieb:
>
> > Wenn man auf der Schachtel eine deutsche Regel anbietet, dann
> > sollte auch eine brauchbare solche drin sein. Früher gab
> > mancher Händler einem eine schreibmaschinengeschriebene und
> > kopierte Regel mit (das war Luxus), da hat man das eher
> > verziehen.
>
> Das heißt, du findest es OK, wenn du eine schelchte Regel,
> die mit Schreibmaschine geschrieben wurde bekommst, aber
> nicht OK, wenn du die selbe Regel gedruckt bekommst?
> Interessant...


Hier wird einem ja das Wort unter der Tastatur verdreht:
Ich fand es O.K., wenn der HÄNDLER so etwas als Service anbot. Ich finde es nicht O.K., wenn der VERLAG es als offizielle Regel in die Schachtel packt.

Gruß aus dem Münsterland
Herbert


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