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Wenn die Zeit vorüber ist ...

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Thygra
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Re: Wenn die Zeit vorüber ist ...

Beitragvon Thygra » 7. Februar 2011, 16:39

> 1979 wurde Hase und Igel zum Spiel des Jahres gekürt. Aha,
> dachte ich, das wird wohl das beste Spiel des Jahres sein.
> Und ich habe es bei Freunden gespielt - und es gefiel allen.
> Was wir damals kannten, waren Schach, Mühle, Dame, Skat,
> Rommee, Canasta, Mensch ärger Dich nicht, Monopoly und
> Risiko.

Genau wie es dir damals vor Hase und Igel ging, so geht es heute nach wie vor dem größten Teil der Bevölkerung. Und genau wie du damals dankbar für die Kauforientierung warst, so sind es heute nach wie vor viele Menschen. Der Preis war 1979 für Menschen wie dich. Heute ist der Preis nicht für Menschen wie dich, denn du brauchst ihn nicht mehr zu Orientierung. Er ist für andere Menschen, und deshalb finde ich den Preis nach wie vor sehr, sehr gut.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
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Herbert

Re: Wenn die Zeit vorüber ist ...

Beitragvon Herbert » 7. Februar 2011, 17:07

> Genau wie es dir damals vor Hase und Igel ging, so geht es
> heute nach wie vor dem größten Teil der Bevölkerung. Und
> genau wie du damals dankbar für die Kauforientierung warst,
> so sind es heute nach wie vor viele Menschen. Der Preis war
> 1979 für Menschen wie dich. Heute ist der Preis nicht für
> Menschen wie dich, denn du brauchst ihn nicht mehr zu
> Orientierung. Er ist für andere Menschen ...

Er ist gewiss für andere Menschen gedacht. Aber hilft er denen? Meiner Meinung nach hilft er ihnen nicht! Ich könnte mir sogar vorstellen, dass einige Preisträger eher dazu taugen, Menschen vom Spielen fernzuhalten. Nicht nur ich habe mich entwickelt, die Welt hat sich ebenfalls entwickelt. Und die Jury hat in meinen Augen durch ihren Zickzackkurs der letzten Jahre ihren Stellenwert verspielt.

Gruß aus dem Münsterland
Herbert

Thygra
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Re: Wenn die Zeit vorüber ist ...

Beitragvon Thygra » 7. Februar 2011, 19:09

Ich sehe keinen Zickzackkurs. Die Jury prämiert glücklicherweise nicht immer dieselbe Art von Spiel, sondern sehr unterschiedliche. Wer also nur 1 Spiel pro Jahr kauft, nämlich das Spiel des Jahres, der hat insbesondere in den letzten 10 Jahren eine sehr bunte Sammlung an sehr unterschiedlichen Spielen erhalten. Das halte ich für besser als immer dieselbe Art von Spiel zu prämieren.

Natürlich gibt es Runden, in denen Dixit nicht gut ankommt. Aber es gibt auch viele Runden, denen Dixit viel Spaß macht. Dasselbe gilt für Titel wie Keltis oder Villa Paletti, die ja in der Vielspielerschaft auch sehr kritisiert wurden.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
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Herbert

Re: Wenn die Zeit vorüber ist ...

Beitragvon Herbert » 7. Februar 2011, 20:25

> Ich sehe keinen Zickzackkurs.

Gradlinig ist aber schon anders :-)

> Das halte ich für besser
> als immer dieselbe Art von Spiel zu prämieren.

Das war auch nicht mein Ansinnen. Aber irgendeine Linie möchte ich erkennen. Die Titel scheinen mir teilweise wie zufällig ausgewählt.

Gruß aus dem Münsterland
Herbert

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Christof T.
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Re: Wenn die Zeit vorüber ist ...

Beitragvon Christof T. » 7. Februar 2011, 22:53

Herbert schrieb:
>
> > Ich sehe keinen Zickzackkurs.
>
> Gradlinig ist aber schon anders :-)
>
> > Das halte ich für besser
> > als immer dieselbe Art von Spiel zu prämieren.
>
> Das war auch nicht mein Ansinnen. Aber irgendeine Linie
> möchte ich erkennen. Die Titel scheinen mir teilweise wie
> zufällig ausgewählt.

Ich denke das lässt sich nicht objektive beurteilen. Ich finde nicht dass es so ist. Klar hätte ich mir in manchen Jahren auch andere Preisträger gewünscht und klar ist es auch, dass es recht unterschiedliche Spiele geworden sind. Dominion und Dixit haben als Spiel nicht viel mehr als Karten und das »D« am Anfang gemein. Da ist schon ein sehr großer Unterschied.

Für mich haben sie aber gemein, dass ich mit beiden Spielen wiederholt sehr viel Spass hatte (und meine Mitspieler auch). Ich denke sowohl Dominion, wie auch Dixit hat viele Leute zum spielen gebracht, ob das die selben Leute sind, ist eine andere Frage. Wenn ich allerdings in meinem Bekanntenkreis rumschaue ist die Schnittmenge garnicht mal klein.

»Erscheinen zufällig ausgewählt«, darüber lässt sich trefflich streiten, weil das doch stark von den Vorlieben bzw. Erwartungen abhängt.
Das die Spiele aber (oft) Leute vom Spielen abgehalten haben, ist eine andere Sache. Wenn man denn eine Spiel zum SdJ kürt, dessen Regeln über das normal gewohnte Maß hinausgehen (also Malefiz, Memory und vielleicht Heimlich & Co) dann steigt bei so einer Masse von Käufern die Wahrscheinlichkeit, dass es viele nicht spielen, weil es ihnen zu kompliziert ist.

Ich habe mich bei deinem Posting oft gefragt, was du uns eigentlich mitteilen willst (wie auch andere das schon gefragt haben)? Soll die Jury abtreten? Willst du jetzt nicht mehr mit dem SdJ behelligt werden? Sind die SdJs deiner Meinung nach zu banal oder zu kompliziert? Soll die Jury immer eine bestimmte Art von Spielen auszeichnen?

Du deutest vieles an, aber mir wird nicht klar, was die Aussage ist. Dass du mehr über Spiele weißt, weil du dich länger damit beschäftigt hast liegt auf der Hand. Ja und? Das es nicht alle so geht, weil sie sich eben nicht stark mit Spielen beschäftigen, ebenso. Dass die Jury weiterhin diese Leute ansprechen will, auch.

Vielleicht kannst du nochmal etwas deutlicher umreißen, um was es dir eigentlich geht.

Besten Gruß

Christof

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Herbert

Re: Wenn die Zeit vorüber ist ...

Beitragvon Herbert » 8. Februar 2011, 10:33

Christof T. schrieb:
> Ich habe mich bei deinem Posting oft gefragt, was du uns
> eigentlich mitteilen willst

Ganz einfach: meine Gedanken zu den Mitteilungen der Jury.

> Soll die Jury abtreten?

Ich hätte nichts dagegen.

> Willst du jetzt nicht mehr mit dem SdJ behelligt werden?

Ich nehme es zur Kenntnis.

> Sind die SdJs deiner Meinung nach zu banal oder zu kompliziert?

Sie sind nichts Besonderes in der Masse der Spiele, sie heben sich nicht hervor.

> Soll die Jury immer eine bestimmte Art von Spielen auszeichnen?

Ja - jedes Jahr ein neuartiges.

> Du deutest vieles an, aber mir wird nicht klar, was die
> Aussage ist.

Die Überschrift und die erste Zeile sind die Aussage. Der Rest ist die Herleitung.

> Vielleicht kannst du nochmal etwas deutlicher umreißen, um
> was es dir eigentlich geht.

Sie oben.

Gruß aus dem Münsterland
Herbert

Thygra
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Re: Wenn die Zeit vorüber ist ...

Beitragvon Thygra » 8. Februar 2011, 11:02

> > Soll die Jury abtreten?
>
> Ich hätte nichts dagegen.

Das halte ich für etwas kurzsichtig. Soll also auch der Preis abgeschafft werden? Dafür sehe ich keinen Grund.


> > Sind die SdJs deiner Meinung nach zu banal oder zu
> kompliziert?
>
> Sie sind nichts Besonderes in der Masse der Spiele, sie heben
> sich nicht hervor.

Dominion hebt sich nicht hervor? Auch Dixit ist durchaus etwas Besonderes, wenn auch eher aus optischen Gründen.


> > Soll die Jury immer eine bestimmte Art von Spielen
> auszeichnen?
>
> Ja - jedes Jahr ein neuartiges.

Wunschdenken, aber leider unrealistisch. Es gibt nun mal nicht jedes Jahr ein neuartiges Spiel, das für die Zielgruppe auch geeignet ist.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
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Gead
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Re: Wenn die Zeit vorüber ist ...

Beitragvon Gead » 8. Februar 2011, 12:57

Vielleicht hilft es ja, nicht von "Zielgruppe" zu sprechen (auch wenn ich hier Zielgruppe als Begriff bestimmt nicht abschaffen kann und will).

Entscheidend ist doch, ob ein Spiel einer größeren Anzahl Menschen, d. h. Familien bzw. Spielgruppen, Spaß und Geselligkeit bringt (die ihn ansonsten "so" nicht hätten). Tut es das, dann darf auf solch ein Spiel auch aufmerksam gemacht werden. Tut es das nicht, z. B. wenn nur noch die Jury selbst an ihrem Preisträger Spaß haben sollte, dann wäre ihr Votum sicherlich nicht länger von Bedeutung. Letzteres halte ich aber für unwahrscheinlich ...

Zeitlose Grüße
Gead

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Familie Tschiep
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Re: Wenn die Zeit vorüber ist ...

Beitragvon Familie Tschiep » 9. Februar 2011, 13:20

Vielleicht bist du nicht die Zielgruppe für diesen Preis. DasSpiel des jahres funktioniert ganz gut, weil es eine hohe Medienwirkung hat. Welche Zeitung schreibt nicht über das Spiel des Jahres? Hört bitte auf zu meckern!


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