Ein Spiel gespielt und dann weiter...

[waljonas]

Hallo,

das Ganze ist und bleibt ein Dilemma. Möchte ich alle interessante Neuheiten spielen und nehmen wir mal an es sind 20 Neuheiten, die im Jahr interessieren und möchte ich obendrein noch Altbewährtes spielen, spiele ich in der Tat ein Spiel nur 1-2 mal. Soviel Wochen hat ein Jahr nun ja leider auch nicht. Es sei denn, mal spielt öfter als einmal in der Woche. Andererseits sind wir ja auch froh, dass der Spielemarkt sich so rasant entwickelt hat.

So werden manche Perlen noch weiter im Regal schlummern und darauf warten, gespielt zu werden. Das wir in unserer Spielrunde schon gut organisiert sind, beweist ja, das wir doch einige neue Spiele im Jahrgang bereits gespielt haben, wie fohlenwolle :-) schon schrieb:

terra mystica
tzolkin
archipelago
tokaido
snowdonia
brügge
rialto
bora bora
noblemen
carrara
und noch 2-3 kleinere spiele

Bewundern tue ich nur die Spieler, die sich von diesem "NeuheitenspieledrucK" freimachen, gezielt auswählen und nicht das Gefühl haben, etwas verpasst zu haben. (Soll keinesfalls ironisch klingen) Ich nehme mich da gar nicht aus.

Spielerische Grüße

[Günter D.]

Unsere Strategie: nicht mehr als 2-3 Neuheiten im Monat, diese werden dann, sofern sie keine Flops waren, in der Folgezeit mindestens 5 mal gespielt, bis sie so internalisiert sind, dass sie ohne Anlaufstress jederzeit wieder rausgeholt werden können.
So war es in den letzten Monaten u.a. bei: Edo, Oddville, Die Paläste von Carrara. Il Vecchio, Keyflower, Ginkgopolis. Myrmes, Snowdonia, Rialto und ein paar kleineren Spielen. Nur bei Saint Malo und Loire haben wir früher kapituliert.
Ansonsten waren aber auch dieses Jahr schon wieder Klassiker wie Hase & Igel, Zug um Zug, Thurn & Taxis, Sankt Petersburg, Dominion, 7 Wonders, Agricola, Caylus etc. mehrfach auf dem Tisch. Viele der älteren Spiele sind tatsächlich immer noch so gut, dass es beim jährlichen "Ausmisten" immer schwerer wird, noch Ballastspiele ausfindig zu machen.

Günter

[Warbear]

waljonas schrieb:
>
> Bewundern tue ich nur die Spieler, die sich von diesem
> "NeuheitenspieledrucK" freimachen, gezielt auswählen und
> nicht das Gefühl haben, etwas verpasst zu haben.

Das Freimachen vom "Neuheitendruck" ist mich nicht bewundernswert, sondern logisch und konsequent - deshalb mache ich es genau so seit vielen Jahren.

Gezieltes Auswählen von Neuheiten (nachdem man genügend Infos gesammelt hat) erspart die immense Zeitverschwendung für das Ausprobieren der ganzen Spiele, die entweder Müll sind oder nicht in das eigene Beuteschema passen.

Die ersparte Zeit kann man bestens in Partien der bewährten älteren Spiele stecken - so können im Lauf der Zeit die besten eigenen Spiele dann auch auf 100 oder noch (viel) mehr Partien kommen ...

[gimli043]

>Gezieltes Auswählen von Neuheiten (nachdem man genügend >Infos gesammelt hat) erspart die immense Zeitverschwendung >für das Ausprobieren der ganzen Spiele, die entweder Müll >sind oder nicht in das eigene Beuteschema passen.
Die Aussage finde ich doch ein wenig hart. In den letzten Jahren finde ich kommen immer mehr qualitativ (thematisch/mechnaisch) hochwertige Spiele auf den Markt. Sicher gefallen einem nicht alle Spiele oder sie sind zwar gut, aber nicht gut genug, um ältere Spiele in der eigenen Sammlung zu ersetzen. Diese Erkenntnis ist ja sehr gut, aber noch lange keine Entschuldigung dafür diese Spiele als Müll zu bezeichnen.

Bei keinem Spiel, dass ich bei BBG mit 6+ bewerte würde ich ein Anspielen als Zeitverschwendung bezeichnen. Und es kommt selten vor, dass ich schlechtere Spiele anspiele, dafür gibt es genug Vorabinformationen. Und wenn, dann erkennt man doch gerade daran, wie viel gute Spiele auf den Markt kommen.

>Die ersparte Zeit kann man bestens in Partien der >bewährten älteren Spiele stecken - so können im Lauf der >Zeit die besten eigenen Spiele dann auch auf 100 oder >noch (viel) mehr Partien kommen ...
Auch wir spielen immer wieder Älteres zwischendurch, dennoch stehen die Neuheiten meist im Mittelpunkt. Aber das ist natürlich Geschmackssache. 100+ schaffen wir nur selten. Aber alle wirklich guten Spiele erreichen locker eine 30+.

[waljonas]

Das sehe ich ähnlich. Nur Vorabinfos hin und her, ohne Anspielen eines Spiels ein Urteil zu fällen oder gar ein Spiel als Müll zu bezeichnen, halte ich doch für sehr fragwürdig. Selbst lese ich die Spielbox und FairPlay sowie diverse Internetseiten und habe dadurch gewiss Vorabinfos für eine Vorauswahl an Spielen, doch sind es gerade innerhalb diesen Jahrgangs doch etwa 10 Spiele, die sehr interessant sind. Wie Warbear es schafft, Spiele 100 mal zu spielen - alle Hochachtung.

Spielerische Grüße

[Warbear]

waljonas schrieb:
>
> Das sehe ich ähnlich. Nur Vorabinfos hin und her, ohne
> Anspielen eines Spiels ein Urteil zu fällen oder gar ein
> Spiel als Müll zu bezeichnen, halte ich doch für sehr
> fragwürdig. Selbst lese ich die Spielbox und FairPlay sowie
> diverse Internetseiten und habe dadurch gewiss Vorabinfos für
> eine Vorauswahl an Spielen, doch sind es gerade innerhalb
> diesen Jahrgangs doch etwa 10 Spiele, die sehr interessant
> sind. Wie Warbear es schafft, Spiele 100 mal zu spielen -
> alle Hochachtung.

Na, das geht mir jetzt doch zu weit in die falsche Richtung.

Ich habe kein Spiel als Müll bezeichnet, ohne es anzuspielen.
Ich habe überhaupt kein Spiel als Müll bezeichnet.

Ich habe nur gesagt (und gemeint), daß ich Spiele meistens erst dann anspiele, wenn sie allgemein als sehr gut befunden wurden und sehr wahrscheinlich in mein Beuteschema passen (das waren von den Neuheiten in Essen 2012 knapp 15 Spiele, in 2011 keine 5).

Die anderen knapp 800 neuen Spiele jedes Jahrgangs sind für mich uninteressant.

Vorinformationen hole ich mir ähnlich wie Du, allerdings kaufe ich meist erst viel später (z.B. erst kürzlich einige Essen-2012-Neuheiten), wenn sich schon eine allgemeine Meinung gebildet hat und/oder ich Gelegenheit hatte, das auszuprobieren, was mich interessieren könnte.
Da ich auch sehr an Wargames/Cosims interessiert bin, lese ich natürlich auch andere Magazine und kaufe auch einige andere Spiele, nicht nur Essen-Neuheiten.

Ich spiele normalerweise fast jeden Tag, dadurch gibt es zig anspruchsvolle Spiele, die ich 100-200 mal gespielt habe (ASL sogar 600 mal).

[waljonas]

War auch nicht so gemeint.;) Im Prinzip liegen wir doch auf einer Wellenlaenge.

[Gärtner]

Es ist eine Herausforderung seine Zeit mit Spielen so zu verbringen, dass man möglichst wenig Zeit "verschwendet".

Von den jährliche Essenneuheiten interessieren mich weniger als 20. Ich verzichte darauf Spiele zu spielen die gut sind um sehr gute Spiele zu spielen. Beispiel: Terra Mystica und Tzolkin habe ich nur als Zuschauer einer Spielerunde erlebt. Das war jedoch genug um zu wissen, dass mich Bora Bora mehr begeistern wird. Letzteres habe ich mittlerweile häufig gespielt. Die beiden Erstgenannten gar nicht.
Damit bin ich zufrieden.

Dennoch greife ich ab und an daneben. Habe z. B. Mafiadollar gespielt und mich dann ein wenig über diese Zeitverschwendung geärgert.

Ein 7 Wonders wird bei uns immer noch bei jedem zweiten Spieleabend gespielt. Ist einfach und viele Leute können mitspielen. Auch Kingsburg mit Erweiterung spiele ich bestimmt noch so 10 x im Jahr.

Aber klar, tolle Neuheiten sind das Salz in der Suppe des Vielspielers. Brügge und Bora Bora sind für mich die Highlights des Jahres 2013. Diese Spiele werden wir wahrscheinlich bei jeden Spieleabend spielen. Wir spielen nur leider nur so 2 x im Monat.

[Ulf]

Ich mag diese Hast von Neuheit zu Neuheit, wie sie in unserer Spielerunde vorkommt, auch nicht. Gerade noch alle Essen 2012 Spiele abgehandelt liegt schon der Nürnbergstappel bereit. Spiele werden ein bis zweimal gespielt und dann meist nie wieder. Ältere (oder nicht gehypte Spiele) sollten viel öfter auf den Tisch kommen.