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Pures Denkvergnügen - Komplexität

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Reyk
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Re: Pures Denkvergnügen - Komplexität

Beitragvon Reyk » 29. April 2014, 14:32

peer schrieb:
Go-Programme
> werden stärker, aber da anders als bei Schach nicht IBM
> hinter der Entwicklung steht, dauert sie ein bisschen länger


IBM? Meinst du Deep Blue? Das ist ja fast 20 Jahre her. Heute heißen die Vorreiter Robert Houdart und Don Dailey.

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peer

Re: Pures Denkvergnügen - Komplexität

Beitragvon peer » 29. April 2014, 14:58

Hi,
Reyk schrieb:
>
> peer schrieb:
> Go-Programme
> > werden stärker, aber da anders als bei Schach nicht IBM
> > hinter der Entwicklung steht, dauert sie ein bisschen länger
>
>
> IBM? Meinst du Deep Blue? Das ist ja fast 20 Jahre her. Heute
> heißen die Vorreiter Robert Houdart und Don Dailey.

Ja, aber damals hat IBM die Entwicklung stark vorangetrieben und eben auch den Kampf gegen Großmeister als Ziel herausgegeben. Da wurde viel Grundlagenforschung (wenn man das in der Informatik so nennen kann ;-) )betrieben, auf die heute aufgebaut wird. So z.B. das Bewerten von Feldern statt blindem Durchrechnen etc. Hinzu kommt die Publicity beim kampf Mann gegen Maschine.

Beides fehlt bei Go-Prgrammierung. Zwar gibt es ein paar "Go-Wetten", aber nichts vom Preisgeld her vergleichbares, dass einen finanziellen Anreiz schafft, tatsächlich Ressourcen in die Entwicklung zu stecken (und bei Go braucht man eben eine andere Herangehensweise als beim Schach).

ciao
peer

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PaDa

Re: Pures Denkvergnügen - Komplexität

Beitragvon PaDa » 29. April 2014, 15:47

Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass bei Spielen der Begriff Komplexität so verstanden wird, dass er dem entspricht was du Anspruch nennst... Aber gut, weiter über Wörterdefinitionen zu diskutieren geht am Ziel vorbei. Ich weiß dann was du meinst und das ist letztlich das Entscheidende. Das Spiel das du verlinkt hast kenne ich noch nicht. Danke für den Tipp.

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Twixtim
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Re: Pures Denkvergnügen - Komplexität

Beitragvon Twixtim » 29. April 2014, 17:44

Ah, hier noch ein schöner Wiki-Artikel mit Beispielwerten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spiel-Komplexit%C3%A4t


Tim

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PaDa

Re: Pures Denkvergnügen - Komplexität

Beitragvon PaDa » 29. April 2014, 18:21

Danke, sowas habe ich schon einmal gesucht. Dann ist nach Spieltheorie ein 40x40 Käsekästchen Spiel komplexer als Go. Ich weiß nicht so recht, ob es das ist was die meisten Spieler, Rezensenten und Co. meinen, wenn sie von komplexen Spielen reden.

Es gibt Begriffe, die in der Spieltheorie anders verwendet werden als unter Brettspielern. Strategie ist so ein Fall. Laut Spieltheorie ist Stein Schere Papier ein reines Strategiespiel. In der Brettspielwelt ist Strategie eine langfristige Planung. Ich denke mit komplex liegt ein ähnlicher Fall vor.

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Reyk
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Re: Pures Denkvergnügen - Komplexität

Beitragvon Reyk » 29. April 2014, 19:27

peer schrieb:
> Ja, aber damals hat IBM die Entwicklung stark vorangetrieben
> und eben auch den Kampf gegen Großmeister als Ziel
> herausgegeben. Da wurde viel Grundlagenforschung (wenn man
> das in der Informatik so nennen kann ;-) )betrieben, auf die
> heute aufgebaut wird. So z.B. das Bewerten von Feldern statt
> blindem Durchrechnen etc. Hinzu kommt die Publicity beim
> kampf Mann gegen Maschine.
>


Deep Blue war vor allem ein Rechenmonster (das nach dem Match gegen Kasparov ohne Veröffentlichung der Rechenprotokolle zerlegt wurde) und ein gigantischer PR-Erfolg. Letzteres mag Folgeprojekte befeuert zu haben. IBM als Vater der Grundlagenforschung bei den Bewertungsalgorithmen zu bezeichnen, ist arg weit hergeholt.

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Twixtim
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Kästekästchen

Beitragvon Twixtim » 29. April 2014, 22:58

Achtung, Käsekästchen *ist* ein sehr komplexes und zugleich auch sehr anspruchsvolles Spiel. Vielleicht nicht so anspruchsvoll wie Go, aber sicher anspruchsvoller als die allermeisten Verlagsspiele.

Nur weil wir alle es früher als Schüler gespielt haben, heißt das ja nicht, daß eine nennenswerte Zahl von Ex-Schülern es begriffen hat. :-)


Tim


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