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Spiel des Jahres 2014 - Nominierungsliste

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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waljonas
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Re: SdJ 2014

Beitragvon waljonas » 19. Mai 2014, 14:57

Ist mir auch aufgefallen, der Udo Bartsch muss schon großen Einfluss innerhalb der Jury haben. Nichtsdestotrotz ich mag seinen Blog und denke, dass er der Jury gut bekommt.

VG

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Digby
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Re: SdJ 2014

Beitragvon Digby » 19. Mai 2014, 15:25

Natürlich hat jeder Favoriten, dennoch würde mich wirklich interessieren, wieso es Die Glasstraße nicht einmal auf die Empfehlungsliste geschafft hat - es ist doch deutlich innovativer und genauso komplex wie Amerigo. Hat da wirklich der Würfelturm geholfen?

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ravn

Re: SdJ 2014: Grossfamilien im Blick?

Beitragvon ravn » 19. Mai 2014, 15:25

Eines fällt mir mit Blick auf die Nominierungsliste für das Spiel des Jahres auf: Mit Camel Up und Concept sind zwei Spiele nominiert, die ihr volles Spielspass-Potential erst in grösserer Runde entfalten.

So lebt Camel Up von der fröhlichen Zockerei mit eben möglichst vielen Mitspielern. Zu viert gespielt war es ok, aber einstimmte Mitspielermeinung war, dass es ab 6 Spieler weitaus besser ist. Mit nur 2 Spielern ist es schlicht öde. Einverstanden?

Concept hat bei zu wenigern Mitspielern das Problem, dass es zu wenige aktive Rater gibt, so dass zu viel von dem Einzelnen abhängt, ob die Partie langatmig zäh wird, weil in die falsche Richtung gedacht wird. Als Notlösung, das Erklärerteam auf eine Person zu reduzieren, kann auch nach hinten losgehen, weil dann keine zweite Person korrigierend in eine andere Denkrichtung eingreifen kann. Ab 6 Spieler blüht Concept hingegen auf. So meine Erfahrung nach unzähligen Partien in diversen Runden.

In privater Runde, ob im Familienkreis oder mit Freunden, bekommt man fernab halböffentlichen Spieletreffs aber eher selten hin, mehr als die üblichen 4 Spieler zu versammeln. Besonders die Spielrunden aus interessierten Wenigspielern, die eben (noch) keinen Brettspieler-Freundeskreis aufgebaut haben, bekommen mit zwei der drei Nominierten ebensolche Spiele als "herausragend" ausgezeichnet, die in der typischen Vier-Spieler-Anzahl den SdJ-Preis nicht würdig sind. Die Schachtelangaben vermitteln da leider ein Bild, was fehlleitet.

Seht Ihr das genauso?

Cu / Ralf

PS: Im Kommentar von Tom Felber heisst es, dass Spiele nicht berücksichtigt wurden, die Materialmängel haben. Nur warum ist dann (das von mir heiss geliebte) Concept trotzdem nominiert, obwohl die beiliegenden Symbol-Übersichten nicht der Spielplan-Anordnung entsprechen und mit zwei Übersichten für ein Grossrunden-Spiel viel zu wenige sind?

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ravn

Re: Hat Concordia ein Karten-Kauf-Problem?

Beitragvon ravn » 19. Mai 2014, 15:34

Ralf Arnemann schrieb:

> Bei Concordia befürchte ich, daß die Option "Karten kaufen"
> zu stark ist, d.h. die muß man maximieren, um zu gewinnen.
> Und wenn das dann alle machen, wird das Spiel viel kürzer als
> eigentlich für den schönen Aufbau seines Imperiums gewünscht.

Sehe ich leider vergleichbar: Nach meinen drei Concordia-Spielpartien kann man anscheinend nur gewinnen, wenn man so viele Karten wie möglich kauft und eine Ausbreitung auf dem Spielplan hat, die ganz gezielt zu den Karten passen.

Da man pro Aktion zwei Karten kaufen kann, sollte man dann auch ausreichend Rohstoffe haben, um auch direkt zwei Karten abzugreifen. Ansonsten hat man einen Tempoverlust. Besonders begehrt sind die Kartenkauf-Aktionskarten, die den Kartenkauf preiswerter machen.

Mit extremer Ausbreitung auf dem Spielplan und zu wenigen Karten, die dann Punkte bringen, landet man höchstens im Mittelfeld. Also immer Karten kaufen, wenn es sich anbietet.

Mit dieser Siegstrategie-Denke verflacht für mich das Spielerlebnis, weil man dann eigentlich nur noch sehen muss, dass man die teureren Städte nicht erst nach allen anderen Mitspielern bebaut, weil das im Vergleich zu den preiswerteren Städten zu viel Geld kostet. Schnell auf die preiswerten Lehm-Städte zu gehen (weil man für fast alle Städte Lehm braucht) ist da nur scheinbar eine gute Strategie – zumindest bin ich zweimal damit untergegangen.

Wie sind da Eure Langzeit-Erfahrungen? Hat sich Concordia auch bei Euch aufs intensive Karten kaufen minimiert?

Cu / Ralf

Thygra
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Re: SdJ 2014: Grossfamilien im Blick?

Beitragvon Thygra » 19. Mai 2014, 15:58

ravn schrieb:
> So lebt Camel Up von der fröhlichen Zockerei mit eben
> möglichst vielen Mitspielern. Zu viert gespielt war es ok,
> aber einstimmte Mitspielermeinung war, dass es ab 6 Spieler
> weitaus besser ist. Mit nur 2 Spielern ist es schlicht öde.
> Einverstanden?

Ich halte das für eine reine Geschmacksfrage. Ich selbst spiele es z. B. lieber zu viert als zu sechst. Und ich bin nicht der einzige. Andere mögen es lieber in großen Runden.

Ich vergleiche diesen Effekt gerne mit 6 nimmt. Das macht einigen Leuten auch in großen Runden einen Heidenspaß. Ich selbst spiele es ungern mit mehr als 5 Spielern.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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Udo Bartsch
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Re: SdJ 2014

Beitragvon Udo Bartsch » 19. Mai 2014, 16:01

Wenn ihr mein Blog erwähnt, ist es ganz wichtig, dass ihr immer Links setzt. Nur so erreiche ich zügig die angestrebte Million. Danke!

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myzy
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Re: SdJ 2014

Beitragvon myzy » 19. Mai 2014, 16:04

Hä? Und warum nich Terra mystica? Das hätte doch imho ma echt den kennerspilepreis verdient, oda?

kopf schüttel,

myzy

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Stefan Ziemerle
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Re: SdJ 2014

Beitragvon Stefan Ziemerle » 19. Mai 2014, 16:09

Oh, ich bin schwer Enttäuscht da habe ich nun das zweite Jahr im Folge sehr wenig zu meckern ;-)

Auch wenn ich noch nicht alle Spiele auf der Liste letztendlich so gut kenne finde ich die Jury hat ein gutes Händchen bewiesen.

Kommentar zu ´meinen beiden „Favoriten“

„Concept“ war von Anfang an meiner klarer Favorit für SdJ da letztendlich so ein ähnliches Spiel noch auf keiner Nominierungsliste war und dieses Spiel durchaus auch Chancen hat Wenig- bis fast gar nicht Spieler anzusprechen. Trotzdem habe ich nicht wirklich damit gerechnet, dass das Spiel tatsächlich auf die Liste schafft. Meine ganz persönliche Erfahrungen bisher waren nämlich das viele Männer mit dem „Spiel“ weit weniger anfangen können als Frauen. Je älter die Mitspieler waren desto schwierigen war aus meinem Erfahrungen der Zugang zu „Concept“ wo hingegen Kindern und Frauen für dieses Spiel immer schneller zu begeistern waren. Bei einer überwiegend männlichen Jury mit einem Altdurchschnitt von doch eher 50 als 40 Jahren hatte ich dann nicht mehr wirklich mit gerechnet. Würde mich freuen wenn es letztlich auch am Ende zum roten Pöppel reichen würde.

„Rokoko“ ist seit der ersten Partie mein Favorit für Kennerspiel des Jahres gewesen. Eine gelungene Kombination aus bekannten Mechanismen kombiniert mit einem ungewöhnlichem Thema und ein ansprechenden Grafik. Einfach ein solides Spiel und sowas sollte und hat auch die Aufmerksamkeit der SdJ Jury verdient.


Nun zu den Spielen die es aus meiner Sicht leider nicht geschafft haben:

„Love Letter“ nur auf dem Empfehlungsliste SdJ. Bin wohl nicht der einzige denn dies verwundert. Aus meiner Sicht vielleicht der größte Ausrutscher der diesjährigen Listen.

„Glück Auf“ war wohl für den roten Pöppel zu komplex und für den grauen Pöppel zu einfach. Von daher leider verständlich das Spiel hätte es in Zeiten vor der Trennung in rot und grau wohl einfacher gehabt.

„Yunnan“ ist letztlich auch für den grauen Pöppel zu schwierig zumal die Regel alles andere als einfach zu erarbeiten ist. Mit einen besseren Regel hätte das Spiel wohl auch in der Jury mehr Beachtung bekommen.

„Lewis & Clark“ eine gelungene Kombination sehr vieler Mechanismen die es letztendlich in einem recht komplexen Spielgefühl enden. War der Jury am Ende dann wohl auch zu komplex für den grauen Pöppel?

Verspielte Grüße

Stefan

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: SdJ 2014

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 19. Mai 2014, 16:10

Hallo,

mit den Listen kann ich leben. Dass man das ein oder andere Spiel lieber auf dieser oder jener Liste gesehen hätte, ist halt so.

Mir fällt aber eines besonders auf:

Von den Spielen der Nominierungs- und der Empfehlungsliste für den roten Pöppel habe ich erstmals kein einziges, weil mich keines angesprochen hat.

Von den Spielen der Nominierungs- und der Empfehlungsliste für den grauen Pöppel habe ich außer Blood Bound alle und auch alle schon gespielt. Blood Bound interessiert mich nicht, weil ich diese riesige Mindest-Spielerzahl nicht zusammenbringen könnte.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen

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waljonas
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Re: SdJ 2014

Beitragvon waljonas » 19. Mai 2014, 16:17

Der Udo Bartsch kriegt auch alles mit. :-)

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Reyk
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Re: SdJ 2014: Grossfamilien im Blick?

Beitragvon Reyk » 19. Mai 2014, 16:21

Ich habe es erst zweimal gespielt: einmal zu acht und einmal zu sechst. Letzteres hat mir besser gefallen, weil das Element Wüstenplättchen zu acht doch eher untergeht. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es mir zu viert besser gefällt. Hängt aber sicher viel von der Runde ab.

Ich wäre schon zufrieden, ein gut spielbares 5er - wenn auch nur als Absacker - zu haben. Die Zahl erscheint mir oft am problematischsten, vor allem wenn man Spieler in der Runde hat, die Versteigerungen nicht so mögen. Ab 6 kann man wieder problemlos auf 2 Runden aufteilen.

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Reyk
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Re: SdJ 2014

Beitragvon Reyk » 19. Mai 2014, 16:22

Jetzt hast du schon wieder die Möglichkeit verstreichen lassen, einen Link zu setzen!

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freak
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Re: SdJ 2014: Grossfamilien im Blick?

Beitragvon freak » 19. Mai 2014, 16:48

Moin,

also ich würde Camel Up nie mit 6 Personen, max. 4, dann macht es richtig Spaß. 6 Personen wären mir zu viel, dann fehlt jeglicher Einfluss (imho).
Ich hätte es für 3-5 Personen angegeben.

Concept macht ab 4 Personen schon Spaß, 6-8 Personen ist für mich optimal. Bei Concept "stört" mich eher, dass es ohne Siegpunkte viel mehr Spaß macht. War bisher in allen Runden so, keiner benutzt mehr Siegpunkte.

Materialmängel habe ich da nicht gefunden, die Anordnung hat bisher nie gestört.
Und da nur die beiden Erklärer Übersichten brauchen, reichen 2 vollkommen aus. Die Rater müssen die Bedeutung der Felder nicht unbedingt wissen, sie sollen ja frei assoziieren.

Viele Grüße
freak

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freak
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Re: SdJ 2014

Beitragvon freak » 19. Mai 2014, 16:53

Ernst-Jürgen Ridder schrieb:

>
> Von den Spielen der Nominierungs- und der Empfehlungsliste
> für den grauen Pöppel habe ich außer Blood Bound alle und
> auch alle schon gespielt. Blood Bound interessiert mich
> nicht, weil ich diese riesige Mindest-Spielerzahl nicht
> zusammenbringen könnte.

Blood Bound hatte ich einmal in der Hand. Und die für mich total entsetzliche Grafik (für mich das schlimmste, was ich lange gesehen habe) hat mich bisher (und wohl auch zukünftig) davon abgehalten, dieses Spiel spielen zu wollen.

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ravn

Re: SdJ 2014: Neue Concept-Denk-Perspektive

Beitragvon ravn » 19. Mai 2014, 17:26

freak schrieb:

> Materialmängel habe ich [bei Concept] da nicht gefunden, die Anordnung hat
> bisher nie gestört.
> Und da nur die beiden Erklärer Übersichten brauchen, reichen
> 2 vollkommen aus. Die Rater müssen die Bedeutung der Felder
> nicht unbedingt wissen, sie sollen ja frei assoziieren.

Danke für die neue Denk-Perspektive, habe ich so noch nicht gesehen. Auch weil alle neuen Mitspieler immer direkt zu den Übersichtsblättern gegriffen haben, weil die wissen wollten, was welche Felder darstellen sollen.

Aber so gesehen, machen die "nur" zwei Übersichtsblätter wieder Sinn. Eventuell sogar mehr Sinn als wie ich Concept bisher gespielt habe, weil die Rater dann nicht an den Feld-Bedeutungen hängen, sondern auch viel mehr daraus lesen können.

Eine 1:1-Anordnung wie auf dem Spielplan würde aber trotzdem helfen, weil habe schon öfters in Erstpartien ein "wo ist denn jetzt das?" gehört. Keine Ahnung, was sich der Verlag dabei gedacht hat. Aber eventuell ist es einfach die angenehm-französische Art, nicht alles so perfekt-übergenau nehmen zu müssen.

Cu / Ralf

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freak
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Re: SdJ 2014: Neue Concept-Denk-Perspektive

Beitragvon freak » 19. Mai 2014, 17:33

ravn schrieb:
>
> freak schrieb:
>
> > Materialmängel habe ich [bei Concept] da nicht gefunden,
> die Anordnung hat
> > bisher nie gestört.
> > Und da nur die beiden Erklärer Übersichten brauchen, reichen
> > 2 vollkommen aus. Die Rater müssen die Bedeutung der Felder
> > nicht unbedingt wissen, sie sollen ja frei assoziieren.
>
> Danke für die neue Denk-Perspektive, habe ich so noch nicht
> gesehen. Auch weil alle neuen Mitspieler immer direkt zu den
> Übersichtsblättern gegriffen haben, weil die wissen wollten,
> was welche Felder darstellen sollen.
>
> Aber so gesehen, machen die "nur" zwei Übersichtsblätter
> wieder Sinn. Eventuell sogar mehr Sinn als wie ich Concept
> bisher gespielt habe, weil die Rater dann nicht an den
> Feld-Bedeutungen hängen, sondern auch viel mehr daraus lesen
> können.
>
> Eine 1:1-Anordnung wie auf dem Spielplan würde aber trotzdem
> helfen, weil habe schon öfters in Erstpartien ein "wo ist
> denn jetzt das?" gehört. Keine Ahnung, was sich der Verlag
> dabei gedacht hat. Aber eventuell ist es einfach die
> angenehm-französische Art, nicht alles so perfekt-übergenau
> nehmen zu müssen.
>
> Cu / Ralf

Die Anordnung hätte wirklich 1:1 sein können, aber jetzt suchen ja immer nur 2 Personen, hält manchmal ein wenig auf. Hat aber auch für irre viel Spaß gesorgt, wenn sich die dann uneins war.

Egal wie, ich finde Concept erfrischend originell, halt nur ohne die Punkte.

Wie händelt ihr das mit den Punkten, Ralf?

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ravn

Re: SdJ 2014: Camel Cup Nachfrage

Beitragvon ravn » 19. Mai 2014, 17:37

Thygra schrieb:

> Ich halte [die Spieleranzahl bei Camel Cup] für eine reine Geschmacksfrage. Ich selbst
> spiele es z. B. lieber zu viert als zu sechst. Und ich bin
> nicht der einzige. Andere mögen es lieber in großen Runden.

In meiner Anspielrunde in Herne ist mir aufgefallen, dass die Mitspieler, die das Spiel schon häufiger gespielt haben, immer als allererste Aktion ihre +1/-1 Plättchen ins Spiel gebracht haben. Als dritter Spieler in Spielreihenfolge machte es wegen der Abstandsregel der Plättchen aber keinen Sinn, ebenso sein +1/-1 Plättchen zu legen, weil die Kamele eh nie so weit bei uns in Viererrunde kamen.

War das typischen Gruppendenken oder ist das eher typisch fürs Spiel?

Zudem schade fürs Kulturgut Spiel, dass Camel Cup jetzt schon von einer grossen Buchversender-Kette mit Preisreduzierung und 15% Gutschein obendrauf für unter 15 Euro verramscht wird. Ob so eine Preispolitik einzelner Händler dauerhaft gut für uns Spieler ist, glaube ich nicht. Weil Spielqualität, die wir ja alle allzu gerne einfordern, hat seinen Preis.

Cu / Ralf

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ravn

Re: SdJ 2014: Concept Punktevergabe

Beitragvon ravn » 19. Mai 2014, 17:47

freak schrieb:

> Wie händelt ihr das mit den Punkten, Ralf?

Generell verteilen wir 2 Punkte für den Rater und je 1 Punkt für die Erklärer. In den meisten meiner diversen Spielrunden hat sich aber gezeigt, dass es nur arg wenige Spieler gibt, die überhaupt wirklich auf die Punkte achten.

Oft kam es auch vor, dass wir weitergespielt haben, obwohl keine Punkte-Chips mehr verfügbar waren - einfach weil das Spiel an sich solchen Spass verbreitet hat. In anderen Runden haben wir auch direkt ohne Punktevergabe gespielt, einmal reihum oder bis wir genug hatten.

Wenn aber ein eher strategisch geprägter Mitspieler dabei ist, kann die Punktvergabe schon den Unterschied ausmachen. Der darf sich dann an seine Punkte klammern und daraus für sich den Spielspass im Wettbewerb ziehen. Schadet dem Spiel nicht.

Mir sind die Punkte bei Concept völlig egal, wenn es auch für den Moment toll ist, einen Begriff erraten zu haben. Nachhalten muss ich das aber nicht. Das gemeinschaftliche Spielerlebnis trägt für mich ausreichend genug.

Cu / Ralf

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Ralf Arnemann
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Re: SdJ 2014

Beitragvon Ralf Arnemann » 19. Mai 2014, 17:54

> „Concept“ war von Anfang an meiner
> klarer Favorit für SdJ ...
Schon richtig, Concept ist SEHR originell und ein gutes Spiel. Aber es gibt doch viele Leute (nicht nur ältere Männer ...), die tun sich mit diesem Prinzip schwer. Die eigentliche Wertung halte ich auch für recht schwach umgesetzt - nicht umsonst spielen es manche Runden einfach nur mit Raten, ohne Siegpunkte.

Insofern ist es gut, daß Concept auf der Liste steht.
Aber für das SdJ selber gilt normalerweise: "Kann man blind verschenken, kommt immer gut an". Und da wäre ich bei Concept skeptisch.

> „Rokoko“ ist seit der ersten Partie
> mein Favorit für Kennerspiel des Jahres gewesen.
Volle Zustimmung.
Obwohl hier die Spitze so breit ist, da kämen diverse Spiele
in Frage.

> „Love Letter“ nur auf dem Empfehlungsliste SdJ.
Zu Recht. Ein sehr schönes Spiel, aber doch sehr kurz. Wenn die Konkurrenz ähnlich gut ist, aber ein "vollständiges" Spielerlebnis bietet - dann paßt das besser zum SdJ.

> „Glück Auf“ war wohl für den roten
> Pöppel zu komplex und für den grauen
> Pöppel zu einfach.
???
Paßt m. e. genau zum grauen Pöppel. Und das es nicht da steht, liegt alleine an der insgesamt starken Konkurrenz.
Irgendwann ist halt selbst das nur um 2 Millimeter Bessere der Feind auch des sehr Guten ...

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Ralf Arnemann
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Re: Hat Concordia ein Karten-Kauf-Problem?

Beitragvon Ralf Arnemann » 19. Mai 2014, 17:58

> Sehe ich leider vergleichbar
Erleichterung ;-)
Bisher stieß ich mit dieser Theorie eher auf Unverständnis bei den Concordia-Fans ...

> Nach meinen drei Concordia-Spielpartien
> kann man anscheinend nur gewinnen, wenn
> man so viele Karten wie möglich kauft und
> eine Ausbreitung auf dem Spielplan hat,
> die ganz gezielt zu den Karten passen.
Wenn alle auf möglichst viele Karten setzen, gewinnt natürlich der mit der besten Passung.

Aber wenn man der Einzige ist, der so viele Karten wie möglich kauft, dann brauchen die nicht einmal besonders gut passen - selbst mit einem mäßig zusammengestückelten Reich gewinnt man locker gegen Leute mit einem sehr schönen Gebietsaufbau, aber weniger Karten.

Mit anderen Worten: Das massive Kartenkaufen ist eine Siegstrategie, die dem eigentlichen Spielerlebnis abträglich ist.

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Re: Hat Concordia ein Karten-Kauf-Problem?

Beitragvon Zottelmonster » 19. Mai 2014, 18:08

Ralf Arnemann schrieb:
>
>
> Aber wenn man der Einzige ist, der so viele Karten wie
> möglich kauft, dann brauchen die nicht einmal besonders gut
> passen[...].
>
> Mit anderen Worten: Das massive Kartenkaufen ist eine
> Siegstrategie, die dem eigentlichen Spielerlebnis abträglich
> ist.

Dann haben die anderen Spieler das Spiel aber einfach nicht verstanden. Die Karten sind eben die Siegpunkte. Das muss jedem, der das Spiel spielt bewusst sein, sonst verliert man einfach.

Es ist doch in jedem Spiel so, dass ich nur gewinne, wenn ich Aktionen durchführe, die mir Punkte bringen.
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Re: SdJ 2014

Beitragvon Zottelmonster » 19. Mai 2014, 18:11

Stefan Ziemerle schrieb:
>
> „Lewis & Clark“ eine gelungene Kombination sehr
> vieler Mechanismen die es letztendlich in einem recht
> komplexen Spielgefühl enden. War der Jury am Ende dann wohl
> auch zu komplex für den grauen Pöppel?
>
> Verspielte Grüße
>
> Stefan

Könnte mir vorstellen, dass das bei "Lewis & Clark" auch an der Verfügbarkeit im Bewertungszeitraum gescheitert ist.
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ravn

Re: Hat Concordia ein Karten-Kauf-Problem?

Beitragvon ravn » 19. Mai 2014, 18:24

Zottelmonster schrieb:

> Dann haben die anderen Spieler das Spiel aber einfach nicht
> verstanden. Die Karten sind eben die Siegpunkte. Das muss
> jedem, der das Spiel spielt bewusst sein, sonst verliert man
> einfach.

Eventuell liegt es daran, dass besonders Erstspieler die Ausbreitung auf dem Spielplan überschätzen. Ausbreiten ist einfach, zum gezielten Kartenkauf muss man hingegen die Kartenauslage überschauen und alle Kartenfunktionen lesen und verstehen. Manch einer spielt da eher lieber aus dem Bauch und setzt auf Ausbreitung. Ging mir ebenso.

Nur auf dem Spielplan ausbreiten, das kann ich mich immer noch, später wird es nur etwas teurer. Einmal von Mitspielern gekaufte Karten, sind hingegen weg und für mich nicht mehr verfügbar in der Partie. Das muss man erstmal verinnerlichen.

Deshalb (meine ich inzwischen) lieber mit der umständlich erscheinenden Zwischenwertung spielen, damit man direkt ein Gefühl für die Punktevergabe bekommt und dann klarer wird, das Ausbreitung und eventuell sogar noch planlose Ausbreitung garnichts bringt. Die Erkenntnis nehme ich für kommende Partien mit Erstspielern mit. Aber als Vielspieler meint man ja allzu oft, dass man solche "Einsteiger-Regeln" dann doch nicht braucht. Anscheinend falsch gedacht!

Cu / Ralf

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Bernd Schlueter
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Re: Hat Concordia ein Karten-Kauf-Problem?

Beitragvon Bernd Schlueter » 19. Mai 2014, 18:25

Das sehe ich auch so!

Wenn ich bei Siedler von Catan keine Siedlungen und Städte baue, sondern nur Rohstoffe sammle, verliere ich!

Man muss halt schauen, dass man sich ausbreitet UND auch noch Karten kauft, die dazu passen.

Ich kann die Kritik nicht nachvollziehen. Das ist als jammere man, dass man quasi am Ziel vorbei gespielt hat, und jemand, der das Spiel verstanden hat, gewonnen hat :-)

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PaDa

Re: SdJ 2014

Beitragvon PaDa » 19. Mai 2014, 18:34

> Insofern ist es gut, daß Concept auf der Liste steht.
> Aber für das SdJ selber gilt normalerweise: "Kann man blind
> verschenken, kommt immer gut an". Und da wäre ich bei Concept
> skeptisch

Blind verschenken?
Also da gab es schon einige SDJ, die polarisieren, gerade auch neueren Datums. Hanabi letztes Jahr (meiner Meinung nach ein tolles Spiel) kommt bei vielen Gelegenhetsspielern nicht gut an (siehe beispielsweise Amazon Wertungen).
Dixit ist speziell und nicht für jeden etwas. Kingdom Builder polarisiert auch sehr stark, aber hier wohl mehr unter den Vielspielern.


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