Beitragvon ravn » 19. Mai 2014, 15:25
Eines fällt mir mit Blick auf die Nominierungsliste für das Spiel des Jahres auf: Mit Camel Up und Concept sind zwei Spiele nominiert, die ihr volles Spielspass-Potential erst in grösserer Runde entfalten.
So lebt Camel Up von der fröhlichen Zockerei mit eben möglichst vielen Mitspielern. Zu viert gespielt war es ok, aber einstimmte Mitspielermeinung war, dass es ab 6 Spieler weitaus besser ist. Mit nur 2 Spielern ist es schlicht öde. Einverstanden?
Concept hat bei zu wenigern Mitspielern das Problem, dass es zu wenige aktive Rater gibt, so dass zu viel von dem Einzelnen abhängt, ob die Partie langatmig zäh wird, weil in die falsche Richtung gedacht wird. Als Notlösung, das Erklärerteam auf eine Person zu reduzieren, kann auch nach hinten losgehen, weil dann keine zweite Person korrigierend in eine andere Denkrichtung eingreifen kann. Ab 6 Spieler blüht Concept hingegen auf. So meine Erfahrung nach unzähligen Partien in diversen Runden.
In privater Runde, ob im Familienkreis oder mit Freunden, bekommt man fernab halböffentlichen Spieletreffs aber eher selten hin, mehr als die üblichen 4 Spieler zu versammeln. Besonders die Spielrunden aus interessierten Wenigspielern, die eben (noch) keinen Brettspieler-Freundeskreis aufgebaut haben, bekommen mit zwei der drei Nominierten ebensolche Spiele als "herausragend" ausgezeichnet, die in der typischen Vier-Spieler-Anzahl den SdJ-Preis nicht würdig sind. Die Schachtelangaben vermitteln da leider ein Bild, was fehlleitet.
Seht Ihr das genauso?
Cu / Ralf
PS: Im Kommentar von Tom Felber heisst es, dass Spiele nicht berücksichtigt wurden, die Materialmängel haben. Nur warum ist dann (das von mir heiss geliebte) Concept trotzdem nominiert, obwohl die beiliegenden Symbol-Übersichten nicht der Spielplan-Anordnung entsprechen und mit zwei Übersichten für ein Grossrunden-Spiel viel zu wenige sind?