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Spielenachbauten: Wie steht Ihr dazu?

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maura
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Re: Spielenachbauten: Wie steht Ihr dazu?

Beitragvon maura » 15. Juni 2008, 17:33

Grzegorz Kobiela schrieb:
>
> OMG na klar... und jeder Lehrer, der etwas aus einem Buch
> kopiert ist ein Schwerverbrecher.

nun, da mich das thema ja zu einem teil selbst angeht, will ich auch mal was dazu schreiben.

erstmal bezahlt übrigends der lehrer, der seiten aus einem buch kopiert eine abgabe an die verwertungsgesellschaft wort und bild. zum einen ist eine abgabe auf das gerät zum anderen gibt es bei kopien eine betrag, der abgeführt wird.

merkwürdigerweise bekommt man als spielegrafiker nichts aus diesem pott, weil… hmmm, keine ahnung, ist aber so.

wenn also jemand von euch sachen von mir kopiert (jedenfalls, wenn es sich um spiele handelt, bekomme ich keinen cent dafür).

dies ist aber erstmal egal.

wie sieht es jetzt aber mit dem kompletten nachbauen eines spieles aus?

hier wurde mehrfach erwähnt, das diverse leute das in ihrer kindheit etc gemacht haben.

dies ist, denke ich mal, überhaupt kein problem, da zwar die idee eins zu eins kopiert wurde, aber eben das spiel nicht (was die präsentationsqualität angeht).

mittlerweile kann aber jeder mit hilfe seines komputers und druckern eine mehr oder weniger identische version erstellen.

und da fängt das problem an.
meistens lohnt sich der ganze aufwand nicht unbedingt, wenn man zB. patronen für den drucker vom originalhersteller kauft. dann ist der materialpreis identisch mit dem ladenpreis oder aber teuer.

wenn man aber sehr günstige patronen erwirbt, sich die grafiken des spieles aus dem netz runterlädt (mich wunderten die hochauflösenden grafikdateien bei boardgamegeek zu funkenschlag früher schon etwas), kann man sich das spiel dann preisgünstig selbst zusammen basteln.

aber im grunde sehe ich da auch nicht wirklich ein problem darin, da, wenn man das spiel wirklich identisch haben möchte, man einen vernünftigen karton braucht, holzstücke etc.

und dann ist man doch recht schnell bei einem preis, der dem des gekauften spieles nicht unähnlich ist.

also, für »professionelle« spiele hält sich der schaden in grenzen. (natürlich davon ausgehen, das die personen das für ihren eigenbedarf erstellen und nicht verkaufen, wie zB. der japanische funkenschlagplan, der schon etwas dreist ist).

anders sieht die ganze sache mit kleinstauflagen aus, die eine recht »billige« aufmachung haben, die eh schon mehr oder weniger selbstgemacht aussehen.

hier entsteht dem verlag und dem autoren ein grosser schaden, da sie ja direkt weniger spiele verkaufen (und deshalb eventuell nie aus dem kleinstauflagental heraus kommen).

ich denke, das man sich hier ebenso verhalten sollte, wie beim kauf von cds von kleinen bands.

wenn einen das produkt gefällt, sollte man seinen kauf auch als unterstützung ansehen, so das die leute weitermachen können.

aber das ist, wie immer, meine persönliche meinung, und ich werde den teufel tun, und leute veruteilen, die aus reiner geldnot spiele kopieren.

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maura
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Re: Spielenachbauten und so

Beitragvon maura » 15. Juni 2008, 17:53

Grzegorz Kobiela schrieb:
>
> Ich kritisiere nicht Gesetze als solche - bin kein Anarchist.
> Aber diese Rechte im Film-/Musik-/Software-Bereich kotzen
> einen förmlich an. Diese kritisiere ich und werde sie immer
> kritisieren. Genauso wie die GEZ ein Schwerverbrechen ist,
> sind es auch für mich diese Gesetze.

hallo grzegorz,
ich denke mal, das man die brettspielverlage nicht mit multifilm– und musikverlagen vergleichen kann und sollte.

die sind eindeutig böse (wobei der grundgedanke, das künstler für irh tun entlohnt werden, natürlich kein schlechter ist. aber wie so oft wird ein guter grundgedanke solange pervertiert, das die, die eigentlich davon profitieren sollten, nichts mehr davon haben und den reibach die konzerne machen).

und in die sphären von musikkonzernen sind die brettspielfirmen nicht mal ansatzweise vorgestossen.

oder hast du von abmahnwellen gegen spielerwebseiten gehört, die da grafiken von brettspielen auf ihren webseiten benutzen?
oder anleitungen zum download?

wobei, nun ja, ich finde das t-shirt, welches von einer firma bei boardgamegeek angeboten wird (die 44er karte des kraftwerkes aus funkenschlag) schon etwas grenzwertig.

einfach die karte 1 zu 1 nachbauen und drucken und dann sagen, dass der eigene künstlerische anteil gross genug ist, das man weder nachfragen muss bzw. lizenzen zahlen muss, finde ich schon nicht allzu toll.

aber die jungs sind nett und solange das in der grösse im überschaubaren rahmen bleibt, hab ich da auch nichts dagegen.

sollte ich aber auf der nächsten messe hunderte von leuten mit diesem t-shirt rumlaufen sehen, werde ich die leute noch mal anschreiben.

immerhin ist das mein geistiges eigentum.

piff.

und brettspielgrafikmillionär bin ich auch nicht.

jedenfalls noch nicht, und solange das nicht so ist, werde ich schon darauf achten, ob jemand meine grafiken nutzt, um daran spass zu haben oder ob jemand damit geld verdienen will.

bei zweiteren wird die gez im gegensatz zu mir wie eine pfadfindertruppe wirken.

aber, wie gesagt, es geht nur darum, ob jemand damit geld verdienen will.

ansonsten bin ich immer ein wenig geschmeichelt, wenn jemand aus den von mir gestalteten spielen grafiken zur verschmückung seiner webseite nimmt.


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