Beitragvon achim » 31. Januar 2011, 11:39
Herbert schrieb:
>
> Natürlich nicht. Jedes einzelne Regalbrett ist zwischen 70
> und 80 Prozent voll. Wenn alle 10 Spiele auf das Brett
> passen, dann stellst Du da nur 8 hin. Das ist der
> Idealzustand, so dass Du Zuwachs jederzeit unterbringen
> kannst. Bist Du bei 90% Auslastung, dann solltest Du über ein
> neues Regal oder Regalbrett nachdenken, oder über eine
> Reduktion der Spiele.
>
> Das verhindert, dass die Spiele irgendwann ausserhalb des
> Regales landen (auf dem Tisch, bodennahe Lagerung, Keller,
> Dachboden, ...)
"Simplify the gamers life", lautet der Auftrag. Da wäre es doch ein totaler Quatsch, jedes einzelne Regalbrett nur zu 70% füllen zu wollen. Wenn ich die Spiele nach Verlagen sortiert habe, kommt die Regallücke für zusätzlichen freien Stauraum erst am Ende. Ich soll mir mein Leben doch einfacher gestalten.
Zunächst kauf ich mir ein schnuckeliges Häuschen mit 800qm Wohnfläche und dann erspare ich mir die unsäglichen Gedanken über Stauraum oder ob ich etwas noch Nutzbares wegwerfe oder nicht. Probleme erkennen und behandeln sag ich immer, das ist das Rezept zu einem glücklicheren Leben.
So weit mir bekannt ist, kommen viele dieser Thesen, die hier beschrieben werden aus der Personalführung. Ein Punkt, der die Arbeitsleistung beeinflußt sind die Hygiene-Faktoren am Arbeitsplatz. Darunter darf man jetzt nicht unbedingt verstehen, dass ich mir täglich Zähne und Hände waschen soll, sondern wie mein Arbeitsplatz gestaltet ist.
Schon vor x-Jahren liefen deshalb "Fachleute" durch die Arbeitszimmer und haben den Mitarbeitern erklärt, wie sie ihren Arbeitsplatz gestalten sollten, damit ihr Output sich verbessert. So gibt es da die These, es dürfen sich in Büros an jedem einzelnen Arbeitsplatz die klassischen Büromittel jeweils nur "einfach" befinden. Ein Radiergummi, ein Bleistift, ein Tesafilm. Kein Arbeitsplatz sollte über die Arbeitsplatzbeschreibung hinaus zusätzliches Arbeitsgerät aufweisen. Wer nicht telefoniert hat keine Telefon, wer nicht im Internet arbeitet, keinen Zugang usw. Auf jedem Schreibtisch sollte immer nur ein einziger zu bearbeitender Vorgang liegen. Offene Eingangskörbe auf den Schreibtischen gehören entfernt und andersweitig deponiert, die Türme an Ablagekästen auf dem Schreibtisch kommen weg, alternativ soll eine Hängeregistratur im Schreibtisch für Abhilfe schaffen, usw usw. Und ganz wichtig: Schreibtische nie in Blöcken anordnen, sondern immer einzeln stellen, um eine eindeutige Abgrenzung zu den Bereichen der Arbeitskollegen zu gewährleisten.
Und jetzt kommen wir wieder zur 70% Regel:
Um reibungsfrei arbeiten zu können, soll die geplante Arbeitszeit für das normale immer wiederkehrende Tagesgeschäft lediglich 70% betragen. Die freie Kapazität ist wichtig, um Sonderaufgaben oder zusätzliche Ad-Hoc-Aufgaben bewältigen zu können. Dies soll dem Mitarbeiter suggerieren, er könne sich voll und ganz seinen, von ihm abverlangten, täglichen Aufgaben widmen, ohne Angst haben zu müssen, Sonderaufträge nicht erfüllen zu können. Dadurch arbeitet er konzentrierter, ist angstfrei, robust gegenüber Stress, krankheitsresistent und immer in der Lage, Sonderaufgaben erfüllen zu können.
Ja, das Leben kann so einfach sein.