Beitragvon Weltherrscher » 26. Oktober 2011, 23:35
Marion Menrath schrieb:
>
> Weltherrscher schrieb:
> >
> > Ist das nicht traurig? Leute die nicht in ihrem Beruf
> > aufgehen? Da kann ich doch auch einen Roboter, und eine
> > automatische Kasse hinstellen.
> > Das Nichtwissen ist ja nur ein Symptom, für mich ist die
> > eigentlich Krankheit, dass die Leute sich nicht mehr mit
> > ihrem Beruf identifizieren können.
>
> Ehm, kleiner Einwurf. Ich kenne die Drogerie auch, weil sie
> sogar in der Kleinstadt, in der ich arbeite, vertreten ist
> und zu Fuß in fünf Minuten erreichbar. Du bekommst dort
> (wahrscheinlich? hoffentlich?) gute Beratung, wenn Du Parfüm
> X oder Shampoo Y suchst. Du findest neben typischen
> Drogerieartikeln im Minikaufhaus jede Menge Haushaltswaren
> und Büroartikel, Süßkram, Computerspiele, CDs und eben auch
> ein für eine Drogerie sehr breit aufgestelltes
> Spielesortiment, das in mancher Hinsicht sogar das von
> größeren Kaufhäusern übertrifft.
Also ich hab mich über das fröhliche M nie geäußert, nur allgemein über dieses Symptom. Und es stimmt, das Sortiment ist dort deutlich besser als üblicherweise was Spiele angeht.
>
> Aber wahrscheinlich findest Du dort niemanden, der sich
> alleine auf das Spielesegment konzentrieren kann. Die
> Verkäufer müssen mindestens noch die CD-Abteilung nebenan
> mitverwalten, vielleicht auch wissen, was in der
> Haushaltsabteilung auf der gleichen Etage steht, Regale
> auffüllen und die Kasse besetzen.
>
Also in dem M wo ich ab und an mal bin, ist es wirklich so, dass die Leute relativ fix für ihre Abteilung eingeteilt sind. Jedenfalls ist mir noch nie aufgefallen,dass eine der Mitarbeiterinnen in der Spiele oder CD Abteilung oben an der Kasse gesessen hätte. Manchmal wenn bei den Spielen gerade das Lager aufgeräumt wird, oder umgekehrt, dann ist nur jemand von der CD oder Spiele Abteilung da, aber ansonsten findet man eigentlich jemand der direkt dafür zuständig ist.
Also wild gewechselt wird da wirklich nicht, und ich muss auch sagen, im M sind die Verkäuferinnen wenigstens hilfsbereit,wenn auch nicht super kompetent was Spiele angeht.
Wenn man als Betrieb natürlich nur auf Gewinnmaximierung schielt, dann kommt man schnell auf die Idee, dass man auch mit weniger Personal auskommt. Das Mehr Personal, mehr Service, mehr Entspanntheit, mehr Freundlichkeit und Kompetenz bedeutet wenn es nicht ganz dumm läuft, und man vermutlich damit auch Umsatz und Gewinn steigert, dass geht dem gemeinen BWLer nicht in den Kopf. ;)
Wobei mir sich auch vorrangig die Frage stellt, wozu immer mehr Gewinn, immer weiter, immer höher? Man sieht glaub ich momentan ganz gut, dass das irgendwie schief geht. Vor allem wenn man weiß,dass die Ressourcen allgemein endlich sind. Also für mich läuft da gewaltig was gegen die Wand, und jetzt komm mir bitte keiner mit Sachzwängen. :)
> Ich habe von die M-Drogerie noch nicht so üble Dinge über
> ihre Personalpolitik gehört wie über die S-Drogerie, gehe
> aber trotzdem davon aus, dass viele Jobs dort auf
> 400-Euro-Basis laufen. Dort glühende Spielefreaks zu
> erwarten, ist - nun ja - etwas weltfremd.
>
> Marion
Davon ist mir auch nichts bekannt, die Atmosphäre scheint mir dort allgemein eher entspannt zu sein. Ob da viele Jobs auf 400 Euro Basis laufen, kann ich nicht sagen. Dafür bin ich zu wenig dort, um abzuschätzen zu können, wer wann, und wie lange da ist. Vielleicht frag ich beim nächsten Mal einfach nach.
Weltfremd? Nun ja, ich verweise ma auf die amerikanische Verfassung, und
den Pursuit of Happyness, weil das so schön griffig ist. Man kann auch die Menschenrechte heranziehen. Ich finde es nicht weltfremd mich daran zu stören, dass Menschen primär als menschliche Maschinen gesehen werden, die Leistung zu bringen haben, und eine Gesellschaft sollte das Ziel haben, solche Missstände abzustellen.
Wir sind weit davon weg hier in Deutschland ums Überleben kämpfen zu müssen, auch wenn das Wort Krise überall herumgeistert, da ist es kein Luxus sich nicht damit abfinden zu wollen.
Wer sich damit abfinden mag, bitte, ich nicht. :)