Beitragvon Marten Holst » 2. Februar 2006, 16:58
Moin,
>> Anderseits galten gerade die Harry-Potter-Lizenzprodukte als
>> Flopps, und sowohl "Die Gefährten" als auch "Die 2 Türme" von
>> Kosmos wurden nach einem Jahr schon wieder verramscht. So gut
>> haben sie sich nicht verkauft.
>
> Einige ja, andere waren (relativ) erfolgreich, bspw. HdR
> die Konfrontation (das Stratego-ähnliche) und HdR (das
> grosse kooperative).
Relativ gut: sicher. Relativ erfolgreich: sicher auch. Aber was heißt das in absoluten Zahlen? Kommt ein Knizia-Kosmos-Kooperativ-HdR in den Verkaufszahlen nun auf 20.000? Oder stoppt es bei 5.000? Und wie viele MB-Hotel werden jedes Jahr verkauft? Hier haben wir auch ein Problem, weil keiner die Zahlen auch nur ansatzweise kennt (also keiner von uns Diskutanten, dass die MB- und Kosmos-Leute das jeweils wissen, will ich doch hoffen).
Bezüglich des Essensbeispiels machst Du einen Fehler, das sehe ich wie Günter und Mike: Du gehst davon aus, dass jeder gerne spielen will und dafür auch gerne etwas Aufwand in Kauf nimmt. Ich persönlich empfinde Kochen und das drumherum als ausgesprochen unangenehme Tätigkeit, es macht mir präzise Null Spaß. Obwohl ich an sich gerne gut esse, ist es mir meine Zeit wert, eher auf sehr einfache Dinge zurück zu greifen. (Kurioser Weise besitze ich nicht einmal eine Mikrowelle und einen nur sehr eingeschränkt funktionierenden Backofen, sodass ich tatsächlich die ganz einfachen Methoden nicht habe). Es ist keine Frage ob ich es kann, das habe ich schon genug bewiesen, sondern ob ich es möchte.
Zum ironischen Teil: Jedem, der meine bevorzugten und von mir gekonnten Dinge nicht so gut kann, Unfähigkeit vorzuwerfen ist einfach. Ich verzweifle auch immer wieder, wie wenig einige Leute von einfachsten statistischen Verfahren haben und was für ein Blödsinn immer wieder geredet wird (und das meine ich nicht als Hyperbel, sondern komplett ernst). Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass verschiedene Tätigkeiten einfach "geübt" werden müssen und sich auch dem eigentlich geeigneten nicht sofort erschließen. Man neigt immer dazu, Dinge die man nicht kann als unwichtig oder anders abzuhaken, um dieses Bild aufrecht zu erhalten (Beispiel: das Schwanitz-Buch "Bildung". Inhaltsangabe in einem Satz: Wovon ich, D.Schwanitz, Ahnung hab, das ist wichtig, der Rest ist Müll).
Ich denke, Dein "Fehler" (Sprich, die Stelle, an der wir unterschiedlich denken) ist nicht die Meinung, ob Leute das Spiel spielen "könnten", sondern ob sie es wollen, ob irgend etwas zielgruppenähnliches durch Deutschland hüpft. Die andere Stelle, an der wir differieren, ist die Frage, ob es etwas nutzt, wenn Spiele erst einmal gekauft werden und dann nicht genutzt. Ob solche Kunden wiederkommen oder endgültig vergrätzt werden, wenn wir sie unpassend bedienen.
Tschüß
Marten