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Definition Vielspieler <--> Gelegenheitsspieler

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Michael Weber

Re: Der Komplexspieler

Beitragvon Michael Weber » 31. August 2006, 09:41

Roman Pelek schrieb:
> Du hast noch viel Größeres geschaffen: nämlich den
> Komplexspieler, welcher je nach Gusto entweder mit komplexem
> Spielgut hantiert oder aus Komplexen heraus mit Spielgut
> hantiert.

Menno! Schon wieder eine eindeutige Definition :lol: :lol: :lol: :lol:

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Michael Weber

Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon Michael Weber » 31. August 2006, 09:45

Herbert schrieb:
> Sie ist wichtig, aber es braucht noch mehr: Die Definition
> muss allgemein bekannt und anerkannt sein. Diesem Forum hier
> müsste also z.B. ein Definitionswerk zugrundeliegen. Und
> genau das werden wir hier nicht hinkriegen und wenn, dann
> würde sich kaum noch einer beteiligen, denn schließlich
> tauschen wir uns hier aus Spaß über unser Hobby aus.

Außerdem ist mir persönlich der Wahn, alles exakt definieren zu wollen etwas unehimlich. Das klappt nicht und zeigt doch eher, wie verbissen der Typus Spieler (jetzt mal ganz allgemein) in Wirklichkeit ist. Dabei sollte doch gerade ein Spieler locker und spielerisch mit Dingen umgehen (können).

Michael

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Mike Merten

Re: Definition Vielspieler <--> Gelegenheitsspieler

Beitragvon Mike Merten » 31. August 2006, 11:02

Gut möglich, daß ich Puerto Rico falsch eingeschätzt habe - aber wenn ein Spiel keinen Wiederholungsreiz bei mir auslöst, dann schlage ich es bestimmt nicht mehr vor, und auch wenn andere es vorschlagen, rufe ich nicht sofort "Jau!".

Caylus habe ich durchaus schon gewonnen, ohne mich auch nur im geringsten um das zu kümmern, was die anderen machen. Du schreibst ja selber: "Wenn" und "mal" :D Es hängt halt auch stark von der jeweiligen Gruppe ab.

Natürlich haben nicht nur solche Spiele Interaktion zwischen den Spielern, in denen man sich gegenseitig die Pöppel weghaut. Jemanden bei Speed Circuit auszubremsen ist auch immer wieder nett. Diese Spiele haben aber _immer_ ein gewisses Maß an Interaktion. In der Richtung ist es dann durchaus stimmig.
Handelsspiele wie Bohnanza haben übrigens auch die von mir gewünschte Interaktion. Vielleicht bin ich da einfach noch alten Tradionen verhaftet. Aber Dippy, Junta, Cosmic Encounter... waren da doch etwas weniger "sophisticated" bei der Interaktion zwischen den Spielern.

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Roman Pelek

[OT] Wir sind gekommen, um uns zu beschweren

Beitragvon Roman Pelek » 31. August 2006, 14:35

Hi Michael,

Michael Weber schrieb:

> Nein, so noch nicht.

Mist. Doppelmist. Du hast gemerkt, dass ich gelegentlich dasselbe in anderen Worten sage, dabei hatte ich gehofft, dass eh keiner liest, was ich schreibe. Aber gut, dass wir mal drüber geredet haben :-))

> Ich empfehle in diesem Zusammenhang ein
> Ohr auf Fink, Sophia oder die letzten Tocotronic zu werfen.

Hörig wie ich bin, hab' mir mal brav die aktuelle Fink bestellt. Aber wenn die nix taugen sollte, komme ich persönlich bei Dir vorbei, um mich zu beschweren. Und dann vergesse ich mich. Und ich kann verdammt vergesslich sein; manchmal vergesse ich sogar, mich zu vergessen.

> Michael
> (noch nicht ganz wach)

Dann sollten wir uns beide lieber wieder mal gehörig auf's Ohr hauen.

Ciao,
Roman (fühlt sich heute ein bisschen schwanger, wartet aber noch auf die B-Probe, um diese üble Verdachtsdiagnose zu erhärten)

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Michael Weber

[ völlig OT] Wir sind gekommen, um uns zu beschweren

Beitragvon Michael Weber » 31. August 2006, 14:48

Roman Pelek schrieb:
> > Ich empfehle in diesem Zusammenhang ein
> > Ohr auf Fink, Sophia oder die letzten Tocotronic zu werfen.
>
> Hörig wie ich bin, hab' mir mal brav die aktuelle Fink
> bestellt.

Besser wäre gewesen, den beiden davor zu lauschen. ;-) Die neu ist immerhin sehr cool und groovy. Die Texte sind aber nicht so kaputt wie sonst.

> Aber wenn die nix taugen sollte, komme ich
> persönlich bei Dir vorbei, um mich zu beschweren. Und dann
> vergesse ich mich. Und ich kann verdammt vergesslich sein;
> manchmal vergesse ich sogar, mich zu vergessen.

Na, dann vergiss dich mal nicht vor lauter Vergessen. Nicht, dass ich dir dann noch den Kopf wachsen muss. :-D


> Dann sollten wir uns beide lieber wieder mal gehörig auf's
> Ohr hauen.

*autsch*

> Ciao,
> Roman (fühlt sich heute ein bisschen schwanger, wartet aber
> noch auf die B-Probe, um diese üble Verdachtsdiagnose zu
> erhärten)

Soll ich dich je nach Ergebnis beglückwünschen oder bemitleiden? Was ist dir lieber?

Bei der Gelegenheit fällt mir mein Arzt ein, der bei dem letzten Checkup währned der Ultraschalluntersuchung plötzlich rief: "Hah, sie haben hier etwas!" Ich dachte spontan: "Was, bin ich schwanger?" ...

Michael
(bauchmäßig manchmal auch so gut wie schwanger)

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Thomas O.

Re: [OT] Wir sind gekommen, um uns zu beschweren

Beitragvon Thomas O. » 31. August 2006, 14:49

Hi Roman,

Roman Pelek schrieb:
>
> Hi Michael,
>
> Michael Weber schrieb:
>
> > Nein, so noch nicht.
>
> Mist. Doppelmist. Du hast gemerkt, dass ich gelegentlich
> dasselbe in anderen Worten sage, dabei hatte ich gehofft,
> dass eh keiner liest, was ich schreibe. Aber gut, dass wir
> mal drüber geredet haben :-))

Wie wäre es mit: "Michael Weber, du hast mein Leben zerstört!" :-))

Gruß von einem sehr großen Tocotronic-Liebhaber

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Heinrich Tegethoff

Re: Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon Heinrich Tegethoff » 31. August 2006, 15:12

Michael Weber schrieb:
> Außerdem ist mir persönlich der Wahn, alles exakt definieren
> zu wollen etwas unehimlich. Das klappt nicht und zeigt doch
> eher, wie verbissen der Typus Spieler (jetzt mal ganz
> allgemein) in Wirklichkeit ist. Dabei sollte doch gerade ein
> Spieler locker und spielerisch mit Dingen umgehen (können).

Vielleicht liegt es daran, dass der Typus Spieler häufig das Spiel
als Freizeit von der realen Welt nutzt, und somit ausserhalb des
konkreten Spiels gar nicht so locker und spielerisch ist?

Servus,
Heinz (grübelnd)

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Mike Merten

Re: Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon Mike Merten » 31. August 2006, 15:20

Michael Weber schrieb:
> Dabei sollte doch gerade ein
> Spieler locker und spielerisch mit Dingen umgehen (können).
>
> Michael

Aber eben nicht beliebig. Und ohne Definitionen sind Begriffe nun einmal beliebig.

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achim

Re: Definition Vielspieler <--> Gelegenheitsspieler

Beitragvon achim » 31. August 2006, 15:43

Stefan Bosse schrieb:
>
> Hallo,
>
> ab und an stolpert man hier über Formulierungen wie "ist eher
> Vielspieler-tauglich" oder "wurde in unserer Runde von den
> Gelegenheitsspielern gelobt".
>
> Nach einer Suche hier im Forum ist mir aufgefallen, dass
> diese Begrifflichkeiten nicht so ganz klar definiert sind.
>
> Zuerst einmal bezeichnen sowohl "Vielspieler" als auch
> "Gelegenheitsspieler" vorrangig die Häufigkeit der
> Spieltätigkeit. Oft wird hier aber mit diesen Begriffen auch
> die Affinität zu komplexen Regelwerken bezeichnet. Also:
> Vielspieler = Komplexspieler
> Wenig/Gelegenheitsspieler = Einfachspieler
>
> Auf den ersten Blick leuchtet das ein, allerdings ergab sich
> neulich in einem Gespräch mit einer Freundin eine kleine
> Irritation: Sie bezeichnet sich als Gelegenheitsspieler (hat
> selten Zeit zum Spielen), bevorzugt dann aber eher komplexe
> Spiele wie Caylus.
>
> Frage: Gibt es irgendwo eine Klassifikation von Spielertypen?
> Wie eben gezeigt reicht ja der simple Bezug auf die
> Häufigkeit nicht aus. Meine Eltern zum Beispiel spielen sehr
> regelmäßig, stets jedoch Skip-Bo und 6-nimmt.
>
> Gruß
> Stefan

Hallo Stefan,
könntest du bitte mal kurz die Ergebnise deiner Umfrage zusammenfassen.
Hat sich nach deiner Einschätzung eine geklärte Klassifikation ergeben. Beiträge
sind ja einige vorhanden. Wo stehen wir denn jetzt? :???:

Gruß
achim

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Volker L.

Re: Spass-Spieler, Gewinn-Spieler

Beitragvon Volker L. » 31. August 2006, 15:43

Michael Weber schrieb:
>
> Roman Pelek schrieb:
> > Meine ersten beiden Gedanken beim Anblick dieses
> > Monsterthreads waren: "Oh Gott, die Büchse ist wieder offen,
> > hat jemand Pandora gesehen?" und "Jehova. Es hat wieder
> > jemand aus Versehen 'Jehova' gesagt." ;-) Aber ja, die
> > Diskussion ist ein Evergreen, eine Art "XY
> > ungelöst"-Endlosschleife, bei dem man nie den Täter findet,
> > und die deshalb immer wieder spannend, immer wieder anders
> ist.
>
> So ähnlich dachte ich das auch. Eigentlich hatte ich
> erwartet, dass ein Mitstreiter hier den freundliche
> kommentierten Link zur Suchfunktion setzt. Dann kam es
> anders, was mich dann ja sogar ein wenig freut.

Hätte ich am liebsten gemacht. :roll:
Aber es war mir zu mühselig, Links zu 37 verschiedenen Threads rauszusuchen :-|

> > ever, baby. Nur eines ist für mich strikt tabu: Gewinnen oder
> > verlieren persönlich zu nehmen. Das machen allerdings manche
> > "Gelegenheitsspieler" ganz gerne (*duck*).
>
> Wenn du mal mit Leuten spielst, die ihren zweiten oder
> dritten Platz durch Ausnutzen einer Spielenderegelung retten
> wollen, obwohl drei andere Spieler noch um den Sieg kämpfen
> (ich kann zählen, mindestens einer fällt dann noch zurück),
> dann siehst du das ganz anders. So hat bei mir neulich jemand
> einen Königsmacher gespielt, der nicht ok war.

Da haben wir wohl unterschiedliche Ansichten über die Zielsetzung.
(Ich bin auch nicht glücklich über die BSW-Statistik, die nur Siege
zählt und zweite und sechste Plätze in einen Topf wirft.)
In einem Spiel versuche ich, das für mich bestmögliche Ergebnis
herauszuholen. Basta. Und wenn ich mich durch das forcierte
Herbeiführen des Spielendes davor retten kann, vom dritten auf den
vierten Platz zurückzufallen oder (z.B. in einem Landnahmespiel)
mich vom vierten auf den dritten Platz vorkämpfen kann, indem ich
dem aktuell zweiten soviel Schaden zufüge, dass seine vorher noch
vorhandenen Chancen, den Führenden abzufangen, dahin sind, dann
mache ich das - ohne Wenn und Aber und ohne die geringsten
Gewissensbisse.
Als "Königsmachen" würde ich das keineswegs bezeichnen, denn
meine Handlungen bringen mir ja selbst einen Vorteil.
"Königsmachen" ist es IMHO nur dann, wenn ich durch eine Aktion
selbst keinen Vorteil habe, jedoch bei jeder zur Verfügung stehenden
Option einen der anderen Spieler deutlich bevorteile, und ich entweder
- durch die Spielregel gezwungen bin, eine davon durchzuführen
oder
- aus persönlichen Motiven (Freundin, Gegenspieler, der mich gestern
im Büro geärgert hat oder in der vorigen Partie gewonnen hat) einem
bestimmten Spieler zum Sieg verhelfen bzw. daran hindern will (wobei
ich es noch - in gewissem Rahmen der Verhältnismäßigkeit - als
akzeptabel ansehen würde, sich an dem Spieler, der einem
[i]in derselben Partie[/i] geschadet und einem damit die Chance auf
eine bessere Platzierung genommen hat, zu rächen).

Gruß, Volker

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Roman Pelek

Re: [ völlig OT] Wir sind gekommen, um uns zu beschweren

Beitragvon Roman Pelek » 31. August 2006, 16:44

Hi Michael,

Michael Weber schrieb:
>
> Roman Pelek schrieb:
>
> > Hörig wie ich bin, hab' mir mal brav die aktuelle Fink
> > bestellt.
>
> Besser wäre gewesen, den beiden davor zu lauschen. ;-) Die
> neu ist immerhin sehr cool und groovy. Die Texte sind aber
> nicht so kaputt wie sonst.

"...nicht so kaputt wie sonst"? Und das sagst Du mir erst [i]jetzt[/i]?!? Was kommt als nächstes von Dir? Ein Spielerezi mit Fazit a la "Dieses Spiel ist rundum empfehlenswert" und die Woche drauf dann der "versehentlich vergessene" Nachsatz "Aber nur für Leute, die auf die gut 5000 Spiele, die besser sind, keine Lust haben"? ;-)

> > Ciao,
> > Roman (fühlt sich heute ein bisschen schwanger, wartet aber
> > noch auf die B-Probe, um diese üble Verdachtsdiagnose zu
> > erhärten)
>
> Soll ich dich je nach Ergebnis beglückwünschen oder
> bemitleiden? Was ist dir lieber?

Für den [i]extrem[/i] unwahrscheinlichen Fall anderer Umstände meiner Person empfehle ich Bemitleidung. Und zwar Bemitleidung meiner Mitmenschen ob der Tatsache, dass sich einer wie meinereiner vermehrt. Und dann auch noch so.

Ciao,
Roman (Kleinanzeige: Männlicher Brettspieler, fast 33, sucht kreative Ideen zur Gestaltung einer zünftigen Midlifecrisis. Ersatzweise tut's auch der Sinn des Lebens. Letzteren aber bitte auf DVD.)

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Herbert

Re: Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon Herbert » 31. August 2006, 17:20

Mike Merten schrieb:

> Aber eben nicht beliebig. Und ohne Definitionen sind Begriffe
> nun einmal beliebig.

Da muss ich nochmals auf den Duden als Definition verweisen. "Vielspieler" und "Gelegenheitsspieler" steht da nicht drin. Also: anders formulieren.

Nach dem Motto "Die Befreiung des Menschen aus seiner geistigen Unzulänglichkeit beginnt mit der Befreiung aus seiner sprachlichen Unzulänglichkeit" oder so ähnlich, Immanuel Kant (nicht Bob Dylan).

Verspielter Gruß
Herbert

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Michael Weber

Re: [ völlig OT] Wenn du dich beschwerst, nehm ich dir Musik auf

Beitragvon Michael Weber » 31. August 2006, 18:14

Roman Pelek schrieb:
> Was kommt als nächstes von Dir? Ein
> Spielerezi mit Fazit a la "Dieses Spiel ist rundum
> empfehlenswert" und die Woche drauf dann der "versehentlich
> vergessene" Nachsatz "Aber nur für Leute, die auf die gut
> 5000 Spiele, die besser sind, keine Lust haben"? ;-)

:-D Vielleicht. Wäre doch mal was :-)

Aber wenn du dich beschwerst, dann mail mir mal deine Postanschrift im beschaulichen Mainz, damit ...

> Roman (Kleinanzeige: Männlicher Brettspieler, fast 33, sucht
> kreative Ideen zur Gestaltung einer zünftigen Midlifecrisis.

... ich dir dabei musikalisch weiterhelfen kann ;-)

> Ersatzweise tut's auch der Sinn des Lebens. Letzteren aber
> bitte auf DVD.)

Nö, kommt nicht in Frage. Das musst du schon alleine hinbekommen :-D :-D :lol:

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peer

Re: Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon peer » 31. August 2006, 18:33

Hi,

Herbert schrieb:
> Da muss ich nochmals auf den Duden als Definition verweisen.
> "Vielspieler" und "Gelegenheitsspieler" steht da nicht drin.
> Also: anders formulieren.

Auch wenns dein Weltbild zerstört: Im Duden stehen nicht alle Begriffe der deutschen Sprache und es wäre ein Unrecht dies zu fordern.
Z.B. Spreche ich morgen mit meinen Schülern über die Caseine der Milch - die stehen aber nicht im Duden.
Zumal die Sprache sehr arm wäre, wenn Begriffsneuschöpfungen nicht möglich wären. Im konkreten Fall helfen die Begriffe "Vielspieler" und "Gelegenheitsspieler" nunmal bei der Ausdrucksweise.

"Pöppel" und "Kramerleiste" stehen übrigens auch nicht im Duden ;-)

ciao
peer

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Herbert

Re: Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon Herbert » 31. August 2006, 19:49

Hallo peer,


peer schrieb:

> "Pöppel" und "Kramerleiste" stehen übrigens auch nicht im
> Duden ;-)

Dann solltest Du die Worte nicht ohne vorherige Definition benutzen! :LOL: Sonst wirst Du von 99% der deutschsprachigen Bevölkerung nämlich nicht verstanden!

> Auch wenns dein Weltbild zerstört: Im Duden stehen nicht alle Begriffe der
> deutschen Sprache und es wäre ein Unrecht dies zu fordern.
> Z.B. Spreche ich morgen mit meinen Schülern über die Caseine der Milch - die
> stehen aber nicht im Duden.

Auszug aus dem Duden, Band 5, Das Fremdwörterbuch:
Casein, vgl. Kasein
Kasein, wichtigster Eiweißbestandteil der Milch

und mein Weltbild ist erstmal wieder hergestellt! Ich wünsche Deinen Schülern Kraft für den morgigen Tag.

Verspielter Gruß aus dem Münsterland
Herbert

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Herbert

Re: Definition Vielspieler <--> Gelegenheitsspieler

Beitragvon Herbert » 31. August 2006, 20:11

peer schrieb:
>
> Hi,
> nun ja, ich hoffe die Debatte noch um eine kleine Nuance
> erweitern zu können:
>
> Warum liest man denn von Viel- und von Gelegenheitsspielern?
> Um Spiele einordnen zu können. Aber ich hol erstmal noch
> etwas aus:
>
> Das ist unabhängig davon, dass es Vielspieler gibt, die
> Caylus nicht mögen oder Wenigspieler, die es gerne spielen.
> Es geht nur darum, eine Schätzung abzugeben, wem das Spiel
> gefallen könnte.
>
> Umgekehrt richtet sich ein Spiel wie "Heck Meck im
> Bratwurmeck" eher an Wenigspieler. Warum? Es hat einen
> leichten Einstieg und kann von jedermann sofort erfasst
> werden - Ist also erstmal ein "Jedermannspiel". Dass die
> Einteilung Richtung "Wenigspieler only" geht, liegt wohl
> daran, dass Vielspieler oft größere Herausforderungen suchen
> und auch mehr Spiele kennen. Aber natürlich: So rum ist die
> Einteilung nicht so klar. Sie ist aber eine Abgrenzung zum
> "Vielspieler-Spiel", quasi das Antinom... :-)
>
> ciao
> peer

Wir definieren also den Vielspieler als jemanden der viel spielt und daher mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit einen Hang zu komplexeren Spielen hat und reden fortan nur noch von einem "Spiel für Vielspieler", wenn wir eigentlich ausdrücken wollen, das das Spiel "etwas komplexer" ist?

Warum denn auch einfach, wenn es so schön kompliziert geht?

Verspielter Gruß aus dem Münsterland
Herbert

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Roman Pelek

Re: [ völlig OT] Wenn du dich beschwerst, nehm ich dir Musik auf

Beitragvon Roman Pelek » 31. August 2006, 20:15

Hi Michael,

Michael Weber schrieb:
>
> Roman Pelek schrieb:
> > Was kommt als nächstes von Dir? Ein
> > Spielerezi mit Fazit a la "Dieses Spiel ist rundum
> > empfehlenswert" und die Woche drauf dann der "versehentlich
> > vergessene" Nachsatz "Aber nur für Leute, die auf die gut
> > 5000 Spiele, die besser sind, keine Lust haben"? ;-)
>
> :-D Vielleicht. Wäre doch mal was :-)

Finde ich allerdings auch :-D Was auch mal was wäre, wäre eine deutsche Satireseite zum Thema Brettspiel. Na, Weber, wie wär's mit 'ner Zweitwebsite? Vielleicht bleich-vom-spielen.de? reich-vom-spielen.de? Warum kriegen es immer nur die Amis hin, sich den wirklich wichtigen Seiten des Spielens zu nähern? ;-)

> > Ersatzweise tut's auch der Sinn des Lebens. Letzteren aber
> > bitte auf DVD.)
>
> Nö, kommt nicht in Frage. Das musst du schon alleine
> hinbekommen :-D :-D :lol:

Jaja. Wie immer wird man mit seiner eigenen schäbigen Existenz alleine gelassen, das kennt man ja. Naja, solange der Soundtrack stimmt, will ich mal über dieses mangelnde Mitgefühl hinwegsehen... :lol:

Ciao,
Roman (so, genug geblödelt für dieses Mal, ich muss jetzt ernsthaft spielen gehen)

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Roman Pelek

Mathematische Theorie vs. sprachliche Praxis

Beitragvon Roman Pelek » 1. September 2006, 01:52

Moin Herbert,

Herbert schrieb:
>
> Mike Merten schrieb:
>
> > Aber eben nicht beliebig. Und ohne Definitionen sind Begriffe
> > nun einmal beliebig.
>
> Da muss ich nochmals auf den Duden als Definition verweisen.
> "Vielspieler" und "Gelegenheitsspieler" steht da nicht drin.
> Also: anders formulieren.

M. E. reden wir hier von zwei ganz verschiedenen Paar Schuhen.

Zum einen von wissenschaftliches Arbeiten, wissenschaftliche Theorie, hier der Mathematik. Hier sind eindeutige Definitionen im Voraus machbar, und auch sehr sinnvoll. Der Lohn der Mühe ist eine weltweit (fast) einheitliche, eindeutige Sprache - allerdings unter einer relativ kleinen Menge an "Druiden", die sich darauf geeinigt haben und auch die Disziplin aufbringen, das durchzuziehen. Aber Du brauchst nur mal zu den Physikern zu gehen um festzustellen: Selbst als Wissenschaftler leben die Mathematik als "Was nicht passt, wird passend gemacht, und die Messungenauigkeit wird das schon regeln." Für'n richtig ernsten Mathematiker gehört ja alleine schon der Physiker-Umgang mit Integralen unter Todesstrafe gestellt. Frei nach dem Motto: "Wie kürzt man 16/64 richtig? Genau: wir streichen die '6', bleibt 1/4 übrig. Und das Ergebnis stimmt."

Naja, und zum anderen reden wir von Sprache, diesem lebendigen Ding, das nun wirklich von jedem "unqualifizierten Lebensteilnehmer", mit verballhornt wird. Sprich der Praxis. Und in der Praxis wird nicht lang gefackelt, da wird nicht lang definiert, da wird von Menschen einfach mal gemacht, notfalls unter vollkommener Auslassung von Sinn und Verstand (man führe sich nur mal einige Apostrophen-Katastrophen vor Augen). Und der Duden ist damit beschäftigt, das in der Praxis Etablierte zum Nachlesen in Zweifelsfällen festzuschreiben. Der Duden geht nicht hin und erfindet und definiert aus eigenem Antrieb neue Wörter, die gefälligst von allen zu benutzen sind.

> Nach dem Motto "Die Befreiung des Menschen aus seiner
> geistigen Unzulänglichkeit beginnt mit der Befreiung aus
> seiner sprachlichen Unzulänglichkeit" oder so ähnlich,
> Immanuel Kant (nicht Bob Dylan).

Steilvorlage, Herbert, Steilvorlage. Und das Beste daran: Du konntest noch vermutlich nichtmal ahnen, dass ich genau darauf ein passendes Zitat der Populärkultur zur Hand habe. So macht mir das Ganze gleich doppelt Spaß ;-)

Also alle Kulturschaffenden hier mal kurz ganz, ganz tief durchatmen, es kommt ein Zitat von Sven Regener. Das erforderliche Vorabwissen: er sinniert darüber, dass es in Berlin verwegenerweiser U-Bahnen gibt, deren Streckenführung teilweise überirdisch erfolgt und dass das sprachlich irreführend und gefährlich sein könnte, weil es dann ja eigentlich als H(och)-Bahn tituliert müsste:

"Soll man nun der Sprache wegen diesen Teil der U-Bahn unter Schmerzen in die Erde legen oder reicht es, wenn man kurz vor Schöneberg die Linie einfach sperrt? Sicher gibt das böses Blut, doch Sprache ist, das wissen wir, das allerhöchste Gut. Und ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg."

Ciao,
Roman (neulich, diesen Sommer, bei der Fußball-WM, als mich die angetrunkene junge Dame gegenüber nach meiner Ausbildung fragte: "Mathematiker" - "Oh mein Gott, Du bist'n kompletter Spinner, dabei sahst Du ganz nett aus." - "Dann renn, Baby, renn. Wenn Du exakt JETZT die Beine in die Hand nimmst, gebe ich Dir sogar 3,1415928 Meter Vorsprung". Sie rannte nicht.)

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Roman Pelek

Re: Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon Roman Pelek » 1. September 2006, 02:34

Hi Mike,

Mike Merten schrieb:
>
> Michael Weber schrieb:
> > Dabei sollte doch gerade ein
> > Spieler locker und spielerisch mit Dingen umgehen (können).
> >
> > Michael
>
> Aber eben nicht beliebig. Und ohne Definitionen sind Begriffe
> nun einmal beliebig.

Sicher. Aber ich fürchte ernsthaft, wir kriegen's nicht besser hin. Und dann wirklich "Better the devil you know".

Ich zumindest habe in diesem ganzen Mammutthread keinen einzigen Vorschlag entdeckt, der praxistauglich wäre und die Situation verbessern würde. Ich würde einen solchen mit Handkuss begrüßen, weil es mir zumindest in ernsthaften Momenten die Möglichkeit geben würde, mal nicht an einigen Leuten vorbei zu reden.

Ich hab's ja sogar jüngst mal in einer Rezi mit einem ernsthaften Fachbegriff versucht. Der nannte sich "Stock". Das Ergebnis war ein steiniger Weg, der sich als Holzweg entpuppte. Und am Ende gab's 'ne Steinigung und Stockhiebe obendrauf. Persönliches Fazit: als blöder Hund Stöckchen anzusabbern ist auch nicht das Wahre. Und darauf schwöre ich Stein und Bein, während ich auf Holz klopfe (der Aberglaube soll ja hier auch nicht zu kurz kommen).

Der Einfachheit halber würde ich mittlerweile vorschlagen, wir fassen unser Spieleleben in genau zwei Kategorien zusammen: "flüssig" und "überflüssig". Und die gelten dann sowohl für Spiele als auch für Spieler 8-)

Ciao,
Roman (hm, das macht das Leben auch viel einfacher: flüssige Spieler mögen flüssige Spiele und überflüssige Spieler mögen überflüssige Spiele. Und morgen lösen wir das Hungerproblem dieser Welt, indem wir einfach jedem was zu essen geben. Erwiesenermaßen ist auf diesem Erdball ja theoretisch genug für alle da.)

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Volker L.

[OT] Re: Mathematische Theorie vs. sprachliche Praxis

Beitragvon Volker L. » 1. September 2006, 04:53

Roman Pelek schrieb:
>
> Moin Herbert,
>
> Herbert schrieb:
> >
> > Mike Merten schrieb:
> >
> M. E. reden wir hier von zwei ganz verschiedenen Paar Schuhen.
>
> Zum einen von wissenschaftliches Arbeiten, wissenschaftliche
> Theorie, hier der Mathematik. Hier sind eindeutige
> Definitionen im Voraus machbar, und auch sehr sinnvoll. Der
> Lohn der Mühe ist eine weltweit (fast) einheitliche,
> eindeutige Sprache - allerdings unter einer relativ kleinen
> Menge an "Druiden", die sich darauf geeinigt haben und auch
> die Disziplin aufbringen, das durchzuziehen. Aber Du brauchst
> nur mal zu den Physikern zu gehen um festzustellen: Selbst
> als Wissenschaftler leben die Mathematik als "Was nicht
> passt, wird passend gemacht, und die Messungenauigkeit wird
> das schon regeln." Für'n richtig ernsten Mathematiker gehört
> ja alleine schon der Physiker-Umgang mit Integralen unter
> Todesstrafe gestellt. Frei nach dem Motto: "Wie kürzt man
> 16/64 richtig? Genau: wir streichen die '6', bleibt 1/4
> übrig. Und das Ergebnis stimmt."

:evil:
Aber was solls: Mathematik ist ja eh nur 'ne Hilfswissenschaft :-P

> Also alle Kulturschaffenden hier mal kurz ganz, ganz tief
> durchatmen, es kommt ein Zitat von Sven Regener. Das
> erforderliche Vorabwissen: er sinniert darüber, dass es in
> Berlin verwegenerweiser U-Bahnen gibt, deren Streckenführung
> teilweise überirdisch erfolgt und dass das sprachlich
> irreführend und gefährlich sein könnte, weil es dann ja
> eigentlich als H(och)-Bahn tituliert müsste:
>
> "Soll man nun der Sprache wegen diesen Teil der U-Bahn unter
> Schmerzen in die Erde legen oder reicht es, wenn man kurz vor
> Schöneberg die Linie einfach sperrt?

Das würde nicht reichen - schließlich gibt es ja auch noch die
oberirdischen Streckenabschnitte in Tegel, Dahlem und Ruhleben :-D

> Ciao,
> Roman (neulich, diesen Sommer, bei der Fußball-WM, als mich
> die angetrunkene junge Dame gegenüber nach meiner Ausbildung
> fragte: "Mathematiker" - "Oh mein Gott, Du bist'n kompletter
> Spinner, dabei sahst Du ganz nett aus." - "Dann renn, Baby,
> renn. Wenn Du exakt JETZT die Beine in die Hand nimmst, gebe
> ich Dir sogar 3,1415928 Meter Vorsprung". Sie rannte nicht.)

wahrscheinlich hat sie bemerkt, dass Du sie beschummeln wolltest -
selbst mit Rundung nach der 7. Nachkommastelle wäre die
3,1415926535 zu 3,1415927 geworden, nicht 8 :-P

Gruß, Volker (der als Physiker der Dame natürlich sogar 9,81 Meter Vorsprung zugestanden hätte ;-) )

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Mike Merten

Re: Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon Mike Merten » 1. September 2006, 09:26

Herbert schrieb:
> Da muss ich nochmals auf den Duden als Definition verweisen.
> "Vielspieler" und "Gelegenheitsspieler" steht da nicht drin.
> Also: anders formulieren.
>

Ich nehme mal an, Du meinst nicht den Rechtschreibe-Duden (der spielt hier ja keine Rolle), sondern das 10-bändige Duden-Wörterbuch (wäre der Wahrig nicht passender? Der hat 250.000 Stichwörter, nicht nur 200.000 wie der Duden). Aber auch da stellt sich die Frage: Wie kann es passieren, daß der Duden ab und zu neue Wörter aufnehmen muß, wenn nur die Wörter zulässig sein sollen, die auch im Duden bereits drinstehen?

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Herbert

Re: Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon Herbert » 1. September 2006, 10:07

Mike Merten schrieb:
> auch da stellt sich die Frage: Wie kann es passieren, daß der
> Duden ab und zu neue Wörter aufnehmen muß, wenn nur die
> Wörter zulässig sein sollen, die auch im Duden bereits
> drinstehen?

Hallo Mike,

da hast Du mich erwischt! Natürlich entwickelt sich Sprache weiter und der Duden hinkt immer ein wenig hinterher.

Ich gehe aber so weit, Dir ein Angebot zu machen: In dem Moment, in dem das Wort "Vielspieler" in den Duden aufgenommen wird, spendiere ich Dir einen Kasten Bier oder ein Spielewochenende im Münsterland.

Verspielten Gruß aus dem selbigen
Herbert

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Herbert

Geisteswissenschaft <--> Hilfswissenschaft

Beitragvon Herbert » 1. September 2006, 10:13

Hallo Volker,

> Aber was solls: Mathematik ist ja eh nur 'ne Hilfswissenschaft :-P

Wobei dem Physiker ja meist nicht mehr zu helfen ist. :???:!

Aber solange Geisteswissenschaften als Hilfswissenschaften verstanden werden, werden auch "komplexe Spiele" als "Vielspieler-Spiele" verstanden. :sad:

Verspielter Gruß aus dem Münsterland
Herbert

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Mike Merten

Re: Typus Spieler und der Definitionswahn

Beitragvon Mike Merten » 1. September 2006, 10:13

Abgesehen davon, daß Du Dich nicht klar geäußert hast, welchen Duden Du meinst ( ;) ) - ein Spielwochenende im Münsterland klingt für mich nur halb spannend. Kann man so etwas nicht auch ohne Duden-Update hinbekommen? Wohne in Münster :D

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Roman Pelek

Re: [OT] Re: Mathematische Theorie vs. sprachliche Praxis

Beitragvon Roman Pelek » 1. September 2006, 11:15

Hi Volker,

Volker L. schrieb:

> :evil:
> Aber was solls: Mathematik ist ja eh nur 'ne
> Hilfswissenschaft :-P

Perfekt. Du erfüllst das Klischee perfekt :-))

> wahrscheinlich hat sie bemerkt, dass Du sie beschummeln
> wolltest -
> selbst mit Rundung nach der 7. Nachkommastelle wäre die
> 3,1415926535 zu 3,1415927 geworden, nicht 8 :-P

Mist, vertippt. Natürlich 7. Die liegt nur immer so verdächtig nahe an der 8 auf der Tastatur. 'tschuldigung. Aber eigentlich meinte ich mit PI natürlich auch die "Preußischen Instruktionen" *dummrausred*

> Gruß, Volker (der als Physiker der Dame natürlich sogar 9,81
> Meter Vorsprung zugestanden hätte ;-) )

Hör' mir auf mit der Erdbeschleunigung. Das ist ja noch viel schlimmer ;-) Ansonsten empfehle ich Claudia als Gesprächspartnerin.

Ciao,
Roman (kann jemand bitte mal kurz die Erde für mich anhalten, ich möchte aus dem irdischen Irsinn aussteigen)


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