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Caylus diverse Fragen

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Jens B.

Caylus diverse Fragen

Beitragvon Jens B. » 19. März 2007, 15:37

Wir spielen seit einiger Zeit mit großer Begeisterung Caylus - meistens
zu zweit, manchmal zu viert (auch zu zweit, aber jeder nimmt zwei Farben
- ein völlig anderes Spielerlebnis).
Dabei sind ein paar Fragen aufgetaucht, die nicht direkt mit den Regeln
zu tun haben. Möglicherweise spielen wir irgendwo nicht richtig, aber
ich habe die Regeln mehrmals gelesen und konnte keinen Fehler bei uns
entdecken.
Aber dieses geniale Forum ;-) kann uns sicher weiterhelfen.


1. Das Tor - welchen Sinn hat das? Wenn man den Arbeiter wenigstens
einsetzen könnte, nachdem man weiß, auf welchem Feld der Vogt gerade
ist, würde ich es ja noch einsehen - aber so?
2. Gunst des Königs - hat jemand schonmal die untere Reihe genommen (und
damit gewonnen?) Wir verwenden fast nur die ersten zwei Reihen, also
Prestigepunkte und Geld, und sehr selten die dritte Reihe (Ressourcen).
3. Welchen Sinn haben die vielen Leerfelder am Ende? Ich habe durchaus
Verständnis dafür, dass der Vogt einen gewissen "Auslauf" braucht, aber
tatsächlich gebaut wird doch bei weitem nicht so weit, oder?
4. Bei uns ist die Goldstrategie übermächtig. Sobald die Bank steht,
geht der erste Arbeiter, der dran ist, auf die Bank, um sich Gold zu
holen. Wir haben jetzt schon überlegt, den Wert des Goldes auf 2 oder
1,5 Prestigepunkte zu setzen. Wie sind denn bei Euch die Erfahrungen?

Viele Grüße
Jens

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Hendrik

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon Hendrik » 19. März 2007, 15:54

Jens B. schrieb:
>
> 1. Das Tor - welchen Sinn hat das? Wenn man den Arbeiter
> wenigstens > einsetzen könnte, nachdem man weiß, auf welchem Feld der Vogt > gerade
> ist, würde ich es ja noch einsehen - aber so?

Es dient der Verschleierung der eigenen Absichten. Macht aber im Spiel zu zweit wenig Sinn. Interessant wird es erst ab 4 bzw. mit 5 (verschiedenen) Spielern.
Bsp: Du willst eigentlich in das Schloss um zu bauen, brauchst aber noch Würfelchen dafür. Wenn Du zu früh ins Schloss setzt und andere Spieler Deine Absicht bemerken, können sie Dich leicht abstrafen, dass Du dafür benötigten Ressourcen nicht bekommst. So aber stellst Du den Arbeiter erst ins Schloss, wenn Du alle Resourcen hast, ansonsten müsstest Du ja Prestigepunkte als Strafe abgeben. Beim Tor handelt es sich also um eine Art "Versicherungsprämie", die evtl. überflüssig ist, aber im Notfall sehr nützlich.

> 2. Gunst des Königs - hat jemand schonmal die untere Reihe
> genommen (und > damit gewonnen?) Wir verwenden fast nur die ersten zwei > Reihen, also
> Prestigepunkte und Geld, und sehr selten die dritte Reihe

Unter Profis ist die untereste Reihe am beliebtesten. Gerade zu Ende im Spiel kannst Du mit dem Bau eines blauen Gebäudes evtl. den Sieg erringen.

> 3. Welchen Sinn haben die vielen Leerfelder am Ende? Ich habe durchaus > Verständnis dafür, dass der Vogt einen gewissen "Auslauf" > braucht, aber
> tatsächlich gebaut wird doch bei weitem nicht so weit, oder?

Diese Felder werden durchaus bebaut, aber wiederum meistens nur in 4 oder 5 Spieler Partien. Nicht, dass diese Gebäude noch aktiviert würden, aber deren Bau in der letzten Runde kann nochmals wichtige Prestigepunkte bringen.

> 4. Bei uns ist die Goldstrategie übermächtig. Sobald die Bank
> steht, > geht der erste Arbeiter, der dran ist, auf die Bank, um sich > Gold zu > holen. Wir haben jetzt schon überlegt, den Wert des Goldes > auf 2 oder > 1,5 Prestigepunkte zu setzen. Wie sind denn bei Euch die > Erfahrungen?

Eine dominante Strategie ist nur dann mächtig, wenn die anderen Spieler dies zulassen. Es handelt sich also nicht um einen Mangel dies Spiels sondern der Unaufmerksamkeit der anderen Spieler. Wiederum nur selten ein Problem wenn mit echten 4 oder 5 Spieler gespielt.


Viele Grüße
Hendrik (In der Hoffnung geholfen zu haben.)

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BAP
Spielkind
Beiträge: 19

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon BAP » 19. März 2007, 16:08

> 1. Das Tor - welchen Sinn hat das?

Ich gebe zu, dass bei uns auch fast niemand das Tor benutzt, aber eine Möglichkeit wäre z.B., dass ich erst mal alle Rohstoffgebäude besetze, die ich für die Burg brauche, und erst dann (wenn ich sicher bin nicht sinnlos in der Burg zu stehen) sezte ich den Arbeiter aus dem Tor ein. Sollte ich es aber nicht schaffen die Rohstoffe alle zu besetzen kann ich den Arbeiter immer noch woanders hinstellen.

> 2. Gunst des Königs - hat jemand schonmal die untere Reihe
> genommen

Ich hab erst gedacht, dass das hier eine Scherzfrage ist, aber anscheinend nicht. Also bei uns hat bisher noch niemand die ersten zwei Reihen genommen, sondern immer nur die Letzte (die Vorletzte nur wenn er eine andere Reihe nehmen musste). Typischer Zug am Schluss (nach der Wertung der Burg) ist die Gunst zu nutzen um ein Blaues Gebäude zu bauen.

> 3. Welchen Sinn haben die vielen Leerfelder am Ende?

Ich kann ja auch gebäude bauen, die keinen "Sinn" haben, nur um Siegpunkte zu kassieren. Und damit alle Spieler genug Platz haben diese zu bauen, sind am Schluss noch so viele Felder. Wir haben es schon zwei mal geschafft alle Felder zu belegen.

> 4. Bei uns ist die Goldstrategie übermächtig. Wie sind denn bei Euch die
> Erfahrungen?

Also wie man schon an den oberen Kommentaren sieht, spielen wir auf "alles zubauen" und vor allem "blaue Gebäude". Viel nehemn wir die Bank nicht her (zumindest nicht mehr als die anderen Gebäude)

Grüße BAP

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Kai Peters

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon Kai Peters » 19. März 2007, 16:09

1) Im Gegensatz zu Hendrik verwende ich das Tor fast nur im Zweierspiel, Meist, um als letzter in die Burg zu kommen (und das ist für mich eigentlich auch der einzige Grund das Tor mit Mehreren Spielern zu besetzen) oder wenn ich potentiell ein weit hinten liegendes Gebäude besetzen möchte, aber nicht sicher bin, ob das dann noch gewertet wird (bzw. den Stein je nachdem was der Gegner tut noch in eine andere sinnvolle Position zu bringen - im Zweierspiel gibt es eigentlich immer noch etwas passables zu tun).

2) Ich verwende primär die letzten beiden reihen (um an Gold zu kommen und um Gebäude setzen zu können).

3) Je nachdem wie baulustig die Spieler sind kann es nach hinten raus sogar eng werden.

4) Warum beschaffen sich die anderen Spieler nicht auch Gold, wenn es so übermächtig ist?

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Martin Wehnert
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Beiträge: 255

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon Martin Wehnert » 19. März 2007, 16:22

Caylus ist einfach klasse, weil anscheinend jeder andere Strategien hat, die dennoch alle funktionieren.
Bei uns z.B. ist die erste Reihe die beliebteste, gefolgt von der letzten. Dagegen finden wir die vorletzte völlig uninteressant, denn ein Rohstoff ist doch deutlich weniger wert als feste Siegpunkte. Und auf der ersten Leiste am Ende anstossen und öfter fünf Siegpunkte zu kassieren ist m.M. nach unschlagbar.

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Chregi Hansen

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon Chregi Hansen » 19. März 2007, 16:35

Hallo

Wie im Leben liebe ich auch hier die Abwechslung. Öfter mal was Neues ausprobieren bei den Gunstreihen macht Spass, erfordert dann aber jeweils auch eine angepasste Strategie. Zu Anfang nahm ich meist die unteren zwei, später gerne auch mal das Geld, letztes Mal aber setzte ich auf die oberste und gewannn damit. Oft schaue ich auch, was die anderen machen und setze dann auf andere Reihen.

Gruss aus der Schweiz
Chregi

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Hendrik

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon Hendrik » 19. März 2007, 16:44

Martin Wehnert schrieb:
>
> Caylus ist einfach klasse, weil anscheinend jeder andere
> Strategien hat, die dennoch alle funktionieren.

unterschreib :))


> Dagegen finden wir die vorletzte Reihe völlig
> uninteressant, denn ein Rohstoff ist doch deutlich weniger
> wert als feste Siegpunkte.

Grundsätzlich stimmt das, doch in einem 5 Spieler Spiel musste ich auch schon auf diese Reihe "ausweichen", weil bereits in der zweiten Runde die Arbeiter jeweils schon auf allen Resourcen anbietenden Gebäude platziert waren und man selber in die Röhre guckte.
Interessant ist dies deswegen, dass auch vermeintlich unattraktive Reihen je nach Spielsituation ihren Stellenwert wechseln können.

Hendrik

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Michael Schlepphorst
Kennerspieler
Beiträge: 793

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon Michael Schlepphorst » 19. März 2007, 17:34

Hendrik schrieb:
>

> Es dient der Verschleierung der eigenen Absichten. Macht aber
> im Spiel zu zweit wenig Sinn. Interessant wird es erst ab 4
> bzw. mit 5 (verschiedenen) Spielern.
> Bsp: Du willst eigentlich in das Schloss um zu bauen,
> brauchst aber noch Würfelchen dafür. Wenn Du zu früh ins
> Schloss setzt und andere Spieler Deine Absicht bemerken,
> können sie Dich leicht abstrafen, dass Du dafür benötigten
> Ressourcen nicht bekommst. So aber stellst Du den Arbeiter
> erst ins Schloss, wenn Du alle Resourcen hast, ansonsten
> müsstest Du ja Prestigepunkte als Strafe abgeben. Beim Tor
> handelt es sich also um eine Art "Versicherungsprämie", die
> evtl. überflüssig ist, aber im Notfall sehr nützlich.

Na ja, dafür brauch man aber das Tor nicht. Ich kann ja auch so gucken ob ich die Ressourcen bekomme und dann meinen Arbeiter gleich ins Schloss setzen.
Eigentlich macht er nur Sinn noch einen billigen Arbeiter einzusetzen wenn alle anderen schon gepasst haben und somit das Einsetzen teurer wird.
Aber dafür hat man einen Tempoverlust :-(
Sinn könnte der in meinen Augen nur zu zweit machen wenn eh genug Platz auf dem Feld ist.

Grüße

Michael, bei dessen letzter 4-er Partie das Tor nicht einmal genutzt wurde ...

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Jonas Hoffmann

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon Jonas Hoffmann » 19. März 2007, 23:22

Jens B. schrieb:
>
> 1. Das Tor - welchen Sinn hat das? Wenn man den Arbeiter
> wenigstens
> einsetzen könnte, nachdem man weiß, auf welchem Feld der Vogt
> gerade
> ist, würde ich es ja noch einsehen - aber so?

Bei vielen Spielern ist es wohl unbrauchbar, bei einem "Zweier" dagegen kann man sich gut aussuchen ob man eventuell doch im Schloss unterkommt oder sich Rohstoffe holt.

> 2. Gunst des Königs - hat jemand schonmal die untere Reihe
> genommen (und
> damit gewonnen?) Wir verwenden fast nur die ersten zwei
> Reihen, also
> Prestigepunkte und Geld, und sehr selten die dritte Reihe
> (Ressourcen).

Der Turnierplatz kombiniert mit der untersten Gunstzeile kann durchaus lohnenswert sein, das ist eine langfristige Spielstrategie. Wenn man hier mal grüne und blaue Gebäude bauen kann, dann kann man komfortabel ohne großen Rohstoffeinsatz viele Punkte holen. Man braucht dafür allerdings "Nerven" weil man am Anfang hintenliegen wird....

> 3. Welchen Sinn haben die vielen Leerfelder am Ende? Ich habe
> durchaus
> Verständnis dafür, dass der Vogt einen gewissen "Auslauf"
> braucht, aber
> tatsächlich gebaut wird doch bei weitem nicht so weit, oder?

Alle Felder haben wir noch nicht gebraucht, allerdings tendieren bei uns die Spiele dazu "offensiv" zu verlaufen, sprich alle spielen mit offenem Visier und bringen den Vogt voran. Das ist allerdings eine Charakterfrage in der Spielgruppe ansich, wenn 2 Spieler dabei sind die eher destruktiv spielen, dann sollte man seine Taktik anpassen, dann sind die Felder überflüssig.

> 4. Bei uns ist die Goldstrategie übermächtig. Sobald die Bank
> steht,
> geht der erste Arbeiter, der dran ist, auf die Bank, um sich
> Gold zu
> holen. Wir haben jetzt schon überlegt, den Wert des Goldes
> auf 2 oder
> 1,5 Prestigepunkte zu setzen. Wie sind denn bei Euch die
> Erfahrungen?
>

Störtaktik, Caylus ist ein wunderbares Spiel bei dem man zwar eine Taktik haben kann diese aber immer den Gegebenheiten anpassen muss. Wenn man einem Spieler die Gelegenheit gibt jede Runde Gold zu ernten, dann ist man selbst schuld. Einfach "reinhalten" selbst die erste Position übernehmen und das Gold nehmen. Damit hat mal selbst Punkte gut und der Gegner muss sich umschauen. Caylus ist kein Spiel bei dem man Scheuklappen aufzieht und "sein Spiel macht", Caylus gibt dadurch Spannung, dass man einerseits seine Linie spielen kann aber doch immer ein Auge auf des Gegners Linie haben muss. Das ist ja das Geniale!

Jonas

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Eric

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon Eric » 20. März 2007, 08:49

1. wurde ja schon viel zu gesagt

2. Bei uns werden die Partien fast ausschließlich über die unterste Gunstleiste gewonnen. Mit jeder Gunst 6 Siegpunkte für ein Steingebäude zu kassieren, ohne sich am Wettrennen um den Baumeister für Steingebäude beteiligen zu müssen ist schon eine sehr effektive Strategie. Wenn am Ende noch ein blaues Gebäude möglich ist, ist das schon mal öfter der Spielsieg.

3. Wie unter 2 beschrieben gibt es auch eine Steingebäude-Baustrategie, und dafür braucht man jede Menge freier Bauplätze.

4. Wie auch schon von anderen Spielern erwähnt: Ein Gebäude ist nur so stark, wie man es zulässt. Einfach einmal die Bank boykottieren, d.h. gar nicht erst bauen oder wenn sie gebaut wird, kann man ja den Besitzer damit alleine lassen. Soll er sich doch jede Runde dort draufstellen, wenn man ihm im Gegenzug die Geldquellen zustellt, wird er wohl kaum die Bank regelmäßig benutzen können. Dazu kommt wenn ich jede Runde ein Steingebäude baue mache ich mehr Siegpunkte als der Spieler auf der Bank mit seinem Gold, wenn man bedenkt, dass meine gebauten Gebäude ja eventuell sogar noch von anderen Spielern genutzt werden. Und die Goldmine produziert dabei nebenbei gesagt billiger Gold, deshalb würde ich mir die These "Die Bank ist übermächtig" ganz schnell aus dem Kopf schlagen ...

Selbst wenn es so wäre, bietet das Spiel genug Gegenstrategien und effektive Alternativen.

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Marten Holst
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Beiträge: 1787

RE: Caylus diverse Fragen

Beitragvon Marten Holst » 20. März 2007, 10:32

Moin,

> 1) Im Gegensatz zu Hendrik verwende ich das Tor fast nur im
> Zweierspiel,

danke, irgendsowas wollte ich auch ausführen, wurde aber schon :-)

Tschüß
Marten (Gebäudegunstbevorzugmensch)

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Jens B.

Re: Caylus diverse Fragen - DANKE

Beitragvon Jens B. » 20. März 2007, 10:45

Vielen Dank erstmal für Eure Antworten.

Beim nächsten Spiel werde ich einfach mal die untere Gunstreihe ausprobieren :-)

Bei meiner Frage mit der Goldstrategie gab es wohl ein kleines Missverständnis: Natürlich setzt nicht einer immer aufs Gold und der andere schaut zu, sondern wir beide versuchen, soviel Gold wie möglich zu scheffeln.
In der Sache dürfte das aber nichts ändern.

Viele Grüße
Jens
www.spielefreun.de

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miXa
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Beiträge: 153

Re: Caylus diverse Fragen

Beitragvon miXa » 20. März 2007, 11:26

Zum Thema Tor, konkrter:

Tor und Vogt

Es gibt Phasen im Mittelspiel, in denen das Versetzen des Vogts eine ungeheuer wichtige Bedeutung bekommen kann. Idealer weise hat man in dieser Phase entweder Geld oder den Platz im Gasthaus.

Wenn ich das nun Feld zum Versetzen belege, erhalte ich damit eine große Kontrolle über den Vogt. Für die anderen sind meine Absichten aber (noch) nicht klar. Setze ich als nächstes einen Stein auf ein lukratives Feld, von dem nicht klar sein kann, ob es gewertet wird, gebe ich allen anderen einen Freibrief - man weiss ja, der Vogt marschiert nach vorne. So ab

Setze ich jetzt auf das Tor, bleiben meine Mitspieler weiter im Ungewissen. Außerdem kann ich hoffen, dass der ein oder andere aussteigt. Im Idealfall komme ich durch die "Tor-Verzögerung" am Ende in den Genuss, konkurrenzlos ein paar attraktive Gebäude zu besetzen (wie gesagt... das Gasthaus ergänzt diese Situation ideal), bzw. lasse ich den Tor-Burschen auf ein schönes Feld springen, sobald er an der Reihe ist.
Finden sich allerdings zu viele Trittbrettfahrer, die darauf spekulieren, dass ich den Vogt nach vorne setze (einen kann man verkraften), geht der Vogt natürlich in die andere Richtung. Mal sehen, ob mein Torwart dann noch was findet - eher nicht. Für meine Mitspieler kann diese Wette jedenfalls nicht viel bringen. Da spart man sich die Aktion oder das Geld doch lieber für was Sicheres.

Egal wann ich aussteige, ich habe die Option, den Vogt 6 Felder zu setzen. Steige ich als letzter aus, habe ich zudem einen enormen psychologischen und taktischen Vorteil - wollen meine Mitspieler mir meinen Vorteil rauben, müssen sie erst mal zahlen.... und ich habe noch die zusätzliche Option, den Schaden nach Ihnen noch zu reparieren. Wenn da nicht alle unter Schmerzen an einem Strang ziehen, bleibt der Vogt schön vorne stehen. Und sollte es tatsächlich einen "joint" venture geben, kann ich mir das Versetzen des Vogts am Ende sparen. Die anderen haben in der Regel dann mehr geblutet als ich.

Damit die oben beschriebene Geschichte ihre volle Wucht entfalten kann, benötigt man unbedingt den Torhüter. Der bringt erst die rechte "Eleganz" ins Spiel.

Und ja - genau diese Situation habe ich schon das ein oder andere Mal erlebt. Im "Mittelspiel" hat man in der Regel so viel gleichzeitig zu tun, dass diese Option übersehen wird und ein Spieler, der so spielt, wie oben beschrieben, jedes mal einen Überraschungseffekt auslöst.

Für das Tor gibt es mehr sinnvolle Einsatzmöglichkeiten, als man auf den ersten Blick vermutet. Ich habe schon Partien gespielt, da war das Tor in nahezu jeder Runde besetzt - und manchmal (selten) sogar gleich vom Startspieler!

Gruß

Micha


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