Beitragvon Volker L. » 18. Juni 2007, 17:46
Jerry schrieb:
>
> KMW schrieb:
>
> > Wenn die Umfrage mit "ab in die Tonne" nur meint: "das Spiel
> > gefällt mir persönlich ganz und gar nicht", also nur eine
> > Meinungsäußerung und keine Wertung ist, dann wäre meine
> > Anmerkung natürlich falsch.
Genauso sehe ich diese Tabelle. Anders würde ich es nur
machen, wenn bei der Beschreibung der Noten [i]ausdrücklich[/i] verlangt würde, dass man nur Spiele, die nicht funktionieren oder bei denen nicht durch Regeln abgedeckte
Sonderfälle auftreten können, mit der schlechtesten Note
bewertet und alles andere, egal wie wenig man es mag, schlimmstenfalls mit der zweitschlechtesten. Selbst dann
wäre für das "funktioniert nicht" eine separate Note ("7")
sinnvoll, wenn man nicht die effektive Skala auf 5 Noten
verkürzen will.
> Naja ... was anderes könnte eine solche Umfrage denn abbilden
> als den persönlichen Geschmack? Und was kann es wichtigeres
> geben? Ein Spiel mag technisch, designmäßig oder thematisch
> noch so toll umgesetzt sein, wenn's meinen Geschmack total
> entgegengesetzt ist, dann ist es ein Fall "für die Tonne"
> (oder für eBay :grin:).
Ein Grund, weshalb ich niemals in Erwägung gezogen habe,
selbst Rezensionen oder auch nur ein PEEP zu schreiben,
ist der, dass ich gar keine Lust habe, von meiner
persönlichen Meinung abweichend zu gucken, ob denn bei
der eigentlichen Zielgruppe das Spiel gut ankommen dürfte
oder ob viele Normalspieler meine himmelhochjauchzende
Begeisterung für ein sehr komplexes Spiel nicht
nachvollziehen könnten.
> Ein krasses Beispiel ist für mich "Monstermaler". Für mich
> ein absolut geniales Spiel: mit minimalen Mitteln maximaler
> Spielspaß. Es gibt aber Leute die kommen mit dem Konzept
> Null zurecht und für ist der Monstermaler-Block höchstens zum
> Niederschreiben von Einkaufslisten gut. Klarer Fall von "für
> die Tonne"
Normalerweise achte ich ja schon drauf, dass ich gar nicht
erst Spiele spiele, in deren Zielgruppe ich nicht bin
oder von denen ich vorher weiß, dass sie Elemente
enthalten, die mir nicht zusagen. Nur gelegentlich kommt
es vor, dass ich dann mal doch so ein Spiel spielen muss
(auf der Messe, weil die Beschreibung viel toller geklungen
hat als das Spiel wirklich ist, weil andere
Forumsteilnehmer beim Spielboxtreffen meinen: "das Spiel
ist super, das [i]musst[/i] Du ausprobieren" oder weil
wir sowieso am Stand des Herstellers ein anderes Spiel
ausprobiert haben und meine Gruppe meint, wenn wir
schonmal hier seien und einen Tisch hätten, könnten wir
doch auch gleich..."; auf Spieleabenden, wenn Freunde
dieses unbedingt spielen wollen und/oder in völliger
Verkennung meines Geschmacks glauben, es werde mir
gefallen. In solchen (seltenen!) Fällen muss ich dann eben
damit leben, dass ich 30, 60 oder 120 Minuten meines
Lebens mit einer Tätigkeit mit negativem Spaßfaktor
(soll heißen: dieselbe Zeit dasitzen und die Decke
anstarren hätte mehr Spaß gemacht) verbracht habe, und
das Spiel resp. seine Macher und Fans müssen im Gegenzug
damit leben, dass ich dieses Spiel gnadenlos mit der
schlechtestmöglichen Note bewerte.
Ein Beispiel für eine solche Fehleinschätzung seitens
Freunden sind die Meisterdiebe (wobei ich mir nicht
sicher bin, ob ich das rechtzeitig erleiden musste, um
es noch bei der Umfrage angemessen abstrafen zu können),
die Monstermaler entgingen diesem Schicksal, weil ich
nach der Erklärung sofort erkannt habe, dass es absolut
nichts für mich wäre und ggf. ein paar Minuten Zeitung
lese, während die anderen das spielen.
Und so sehr mir ein Spiel aus missfallen würde - wenn
ich es gar nicht erst spiele, bewerte ich es natürlich
auch nicht (im umgekehrten Fall mache ich Ausnahmen bei
Neuauflagen, die ich auch positiv bewerte, wenn mir das
Original gefallen hat und am Spielprinzip/-ablauf keine
oder nur geringe Änderungen erfolgt sind - Beispiel Fürsten
von Florenz).
Gruß, Volker