Anzeige

[SPIELTIPPS] Euphrat & Tigris

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Benutzeravatar
Matthias Prinz

[SPIELTIPPS] Euphrat & Tigris

Beitragvon Matthias Prinz » 20. Dezember 2007, 16:22

Hallo Leute,

Euphrat & Tigris war für mich immer ein Spiel, dass ich "schon immer mal unbedingt" spielen wollte, weil es laut vieler Aussagen einfach ein Must-Have ist. Also habe ich es mir nach laaaanger Zeit mal zugelegt und zwar die Neuauflage von Pegasus.
Voller Euphorie habe ich die Regel studiert um das Spiel dann abends in meiner Spielerunde zu spielen (keine Vielspieler, aber durchaus Oft-Spieler - auch mit strategischem Tiefgang).

Zu meiner Enttäuschung war das Spiel für uns ein Flop. Durch die vielen Lobeshymnen im Internet habe ich immer wieder den Spielern - und mir - eingetrichtert "Das Spiel wird als eines der besten Spiele überhaupt gewertet, das MUSS gut sein". Aber beim besten Willen: Irgendwie kam kein Spielspaß auf. Das Spiel endete nach 2h dadurch, dass nur noch 2 Schätze auf dem Spielplan waren. Der Sieger hatte glaube ich nur (?) 8 Punkte.

Meine Frage: Haben wir vielleicht irgendwas falsch gespielt. Mal abgesehen vom Regelwerk, das habe ich denke ich verstanden und auch richtig rüber gebracht. Gibt es vielleicht Spielstrategien, die man einfach spielen MUSS, damit dieses Spiel funktioniert?
Bei meiner Spielgruppe ist es äußerst schwer, ein durchgefallenes Spiel wieder auf den Tisch zu bringen, ich will und muss E&T aber einfach noch eine Chance geben. Die restlichen Spieler können doch nicht unrecht haben!

So verlief das Spiel bei uns (4 Spieler):
- Am Anfang hat sich jeder 1-2 Tempel der Startaufstellung rausgesucht und da seine Anführer angesiedelt. Dann in jedem Zug immer 2 Plättchen angelegt und einfach nur Punkte gesammelt. Einen inneren Konflikt hat fast keiner ausgelöst, weil es zu unattraktiv erschien.
- Irgendwann gab es dann notgedrungen auch mal externe Konflikte, die aber meist unspektakulär abliefen, weil ein Spieler in seinem ursprünglichen Königreich eine uneinholbare Mehrheit hatte. Somit hat der angegriffene Spieler gleich das Handtuch geschmissen. Richtig umkämpft war kein Konflikt.
- Irgendwann hat man einfach nur noch geguckt, wo man was abstauben kann.
- Am Spielende wurden insgesamt nur 2-3 Katastrophenmarker gespielt. Da waren wir uns schon einig, dass man die vielleicht cleverer hätte einsetzen müssen. Das schoben wir aber auf die Unerfahrenheit im ersten Spiel.
- Einen Anführer versetzt oder zurückgezogen hat, soweit ich mich erinnern kann, keiner gemacht.

Haben wir vielleicht grundlegene Fehler gemacht?
Ich WILL dieses Spiel einfach mögen, aber wenn ich nicht intuitiv losspielen kann und nicht weiß, wohin die Reise geht, dann hat das Spiel an sich schon eine Menge Reiz für mich verloren.

Vielen Dank für eure hilfreichen Hinweise.

Gruß
- Matthias

Benutzeravatar
Volker L.

Re: [SPIELTIPPS] Euphrat & Tigris

Beitragvon Volker L. » 20. Dezember 2007, 18:40

Matthias Prinz schrieb:
>
> Das Spiel endete nach 2h dadurch, dass nur noch 2 Schätze auf
> dem Spielplan waren. Der Sieger hatte glaube ich nur (?) 8
> Punkte.

8 Punkte (in der schwächsten der 4 Farben!) ist IMHO
ein durchschnittliches Ergebnis - nicht überragend
gut aber keinesfalls ungewöhnlich schlecht - von daher
kannst Du das "nur" streichen ;-)

> Einen inneren Konflikt hat fast keiner ausgelöst,
> weil es zu unattraktiv erschien.

Das war IMHO Euer entscheidender Fehler.
Der Sinn des inneren Konfliktes ist ja nicht nur,
damit ein paar rote Punkte zu machen, sondern sich
ins gemachte Nest zu setzen.
Und wenn ein Spieler zuviele Punkte sammelt (alle
Farben gleichmäßig), dann [i]muss[/i] man ihn irgendwann
einfach mal aufhalten - "attraktiv" ist da nicht die
Menge an Punkten, die man durch den gewonnenen Konflikt
bekommt, sondern die Menge an Punkten, die man diesem
Gegner dadurch vorenthält.

> - Am Spielende wurden insgesamt nur 2-3 Katastrophenmarker
> gespielt. Da waren wir uns schon einig, dass man die
> vielleicht cleverer hätte einsetzen müssen. Das schoben wir
> aber auf die Unerfahrenheit im ersten Spiel.

Das habt Ihr zumindest schonmal richtig erkannt.
Katastrophenplättchen eignen sich auch gut im Zusammenspiel
mit (externen) Konflikten: einen Teil des gegnerischen
Königreiches abtrennen, bevor man sich den Rest evtlt.
sogar kampflos einverleibt oder aber dann die einzelnen
Teile des Konfliktes leichter gewinnt, weil dem Gegner
die Anhänger abhanden gekommen sind.

Gruß, Volker

Benutzeravatar
peer

Re: [SPIELTIPPS] Euphrat & Tigris

Beitragvon peer » 20. Dezember 2007, 19:30

Hi,
naja, nicht jedes Spiel ist für jeden. Allerdings ist es eine ziemliche typische Partie gewesen - Wir hatten bei uns bei unserer Partie am Anfang auch aufs Schätze bekommen konzentriert.
Allerdings sind die hohen Punkte woanders: Eben in den Konflikten (die man dann auch mal fossiert, um damit zu piunkten) und in den Monumenten (und gerade da muss man jemanden auch mal rasuwerfen - siehe Volkes Posting).

ciao
peer

Benutzeravatar
sporb
Kennerspieler
Beiträge: 340

RE: [SPIELTIPPS] Euphrat & Tigris

Beitragvon sporb » 20. Dezember 2007, 20:26

> Ich WILL dieses Spiel einfach mögen, aber wenn ich nicht
> intuitiv losspielen kann und nicht weiß, wohin die Reise
> geht, dann hat das Spiel an sich schon eine Menge Reiz für
> mich verloren.


An die Hand nehmen tut einen das Spiel sicherlich nicht, ähnlich Schach.
Vielleicht wäre in Säulen der Erde o.ä. attraktiver?


cu, sporb (Achtung, dieses Posting enthält eine Meinung, wenn nichts anderes dabeisteht!)

Benutzeravatar
Admivo
Kennerspieler
Beiträge: 165

Re: [SPIELTIPPS] Euphrat & Tigris

Beitragvon Admivo » 20. Dezember 2007, 21:28

Hallo Matthias,

mir geht es ähnlich, ich habe mir das Spiel (Neuauflage von Pegasus) auch kürzlich aufgrund der vielen positiven Kritiken zugelegt. Allerdings bin ich bis jetzt leider noch nicht dazu gekommen, eine Runde zu spielen. Hoffentlich werde ich nach der ersten Partie nicht auch so doll enttäuscht sein wie Du, da ich auch gern intuitiv losspiele. Aber vielleicht werde ich ja angenehm überrascht, weil ich meine Erwartungen jetzt ziemlich doll runtergeschraubt habe, wir werden sehen... :-)
Meine letzten beiden großen Enttäuschungen waren übrigens La Citta und El Grande, die ich auch aufgrund der zahlreichen löblichen Rezensionen gekauft habe.


Gruß Admivo

Benutzeravatar
Lorion42
Kennerspieler
Beiträge: 1486
Wohnort: Bielefeld

Re: [SPIELTIPPS] Euphrat & Tigris

Beitragvon Lorion42 » 20. Dezember 2007, 21:56

hmm habt ihr all eure Anführer in jeweils das selbe Gebiet gesetzt? Wo ist denn da die Herausforderung? Klar so kann man spielen, aber dann ist es ziemlich unspektakulär. Das Kämpfen um gute Gebiete (vor allem auch durch innere Konflikte) macht gerade den Reiz bei dem Spiel aus. Wenn man nur für sich spielt kann man nicht gewinnen (nur durch viel Plättchenglück). Derjenige der gewonnen hat, hat vermutlich auch einige der wenigen Konflikte gewonnen, stimmt's?

Benutzeravatar
Benny
Kennerspieler
Beiträge: 105

Re: [SPIELTIPPS] Euphrat & Tigris

Beitragvon Benny » 20. Dezember 2007, 23:30

Hallo Matthias,
bei einer ersten Partie kann ein gutes und komplexes Spiel doch kaum "perfekt" laufen und sollte es auch nicht! "Euphrat und Tigris" ist ein Spiel, was nach 3, 5 oder auch 10 und mehr Partien immer noch andere Aha-Effekte aus dem Hut zaubert. Erinnerst Du Dich an Deine erste Tasse Kaffee oder Dein erstes Bier? Hat auch nicht wirklich geschmeckt, oder? :-; Wenn der Aggressionsgrad zu Deiner Spielgruppe paßt - es geht hier durchaus darum, dem Gegner richtig wehzutun - dann solltet Ihr ihm eine Chance geben!
Viel Spaß!
Benny

Benutzeravatar
Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: Enttäuschungen

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 20. Dezember 2007, 23:32

Admivo schrieb:
>
>
> Meine letzten beiden großen Enttäuschungen waren übrigens La
> Citta und El Grande, die ich auch aufgrund der zahlreichen
> löblichen Rezensionen gekauft habe.

Da könnte es ja mal interessant sein zu erfahren, was du überhaupt magst.

Meine letzte große Enttäuschung war "Die Säulen der Erde" - aber das hat inzwischen einen netten Abnehmer aus dem Forum gefunden.

Gruß Carsten (der beim nächsten Spieleverkauf etwas mehr Wert auf Naturalien legt und evtl. ja auch mal einen Weihnachtsmann bekommt)

Benutzeravatar
Andreas Last

[OT] Enttäuschungen

Beitragvon Andreas Last » 21. Dezember 2007, 11:20

> Meine letzte große Enttäuschung war "Die Säulen der Erde" -

Was ich widerum gar nicht verstehen kann :-) Besonders mit der Erweiterung hat mir das richtig Spaß gemacht. Allen anderen Beiteiligten übrigens auch. Die nächste Partie braqucht nur noch einen Termin. Und ich freue mich schon auf die zusätzlichen Karten in der Spielbox, die ich mir jetzt endlich mal bestellt hab :-)

Was hat dich denn daran so enttäuscht?

Benutzeravatar
Helby
Kennerspieler
Beiträge: 899

Re: [SPIELTIPPS] Euphrat & Tigris

Beitragvon Helby » 21. Dezember 2007, 12:18

Matthias Prinz schrieb:
> Zu meiner Enttäuschung war das Spiel für uns ein Flop.

Spiele sind nun mal Geschmackssache...


> So verlief das Spiel bei uns (4 Spieler):
> - Am Anfang hat sich jeder 1-2 Tempel der Startaufstellung
> rausgesucht und da seine Anführer angesiedelt. Dann in jedem
> Zug immer 2 Plättchen angelegt und einfach nur Punkte
> gesammelt.

Das Spiel lebt eigentlich von den Konflikten, wenn ihr die ignoriert, dann baut jeder nur vor sich hin und es bleibt, wie du schon schreibst, unspektakulär.
Da wird dann der gewinnen, welcher das meiste Glück beim Nachziehen der Plättchen hat, da kommt wirklich keine Spannung auf, da es ja ein einfaches Glücksspiel ist.

Nur mal so am Rande:
(Meine Frendin spielt auch immer so. Schätze sammeln, das Spiel schnell beenden, sie hat bis jetzt noch nie bei diesem Spiel gewonnen, weil sie mich nie angreift. Ich mache sie regelmäßig platt :-) auch wenn ich ab und zu mal einen Konflikt verliere, gewinne ich trotzdem das Spiel immer.
So ist auch die Computerumsetzung, baut immer gleich greift fast nie an, verliert immer).

Man muss ja nicht selbst am Konflikt beteiligt sein, einfach 2 Parteien zusammen führen, welche sich dann bekämpfen und wenn der Sieger dann eventuell geschwächt ist (keine passenden Plättchen mehr zum aktivieren hat), kann man ihn dann selber angreifen.
Man kann aber auch den Unterlegenen angreifen, falls er ein passendes Monument hat, aber durch den Kampf keine Anhänger mehr besitzt.

Apropos, habt ihr Monumente gebaut?
Dadurch, dass sie stetig Punkte bringen sind diese eigentlich immer sehr umkämpft.
Sie bieten aber auch eine Schwachstelle, nämlich wenn man sie baut, da ja 4 Plättchen für die Wertung verloren gehen.
Dann ist einer der besten Zeitpunkte für den Angriff.



> - Irgendwann gab es dann notgedrungen auch mal externe
> Konflikte, die aber meist unspektakulär abliefen, weil ein
> Spieler in seinem ursprünglichen Königreich eine uneinholbare
> Mehrheit hatte.

Wenn er eine zu große Mehrheit hat, einfach einen internen Konflikt auslösen.




> - Am Spielende wurden insgesamt nur 2-3 Katastrophenmarker
> gespielt.

Zu wenig, damit kann man eine ganze Menge anstellen.



> Da waren wir uns schon einig, dass man die
> vielleicht cleverer hätte einsetzen müssen. Das schoben wir
> aber auf die Unerfahrenheit im ersten Spiel.

Na dann auf zum nächsten, wie Benny schon schreibt, kann ein soo komplexes Spiel nicht auf Anhieb alles offenbaren.

Wenn ihr aber lieber Spiele mögt ohne Ärgerfaktor, dann ist dieses wirklich nichts für euch, wie gesagt, es lebt von den Konflikten und den Punkten, welche dadurch verdient werden.

Thomas

Benutzeravatar
airbag42
Spielkamerad
Beiträge: 20

Re: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon airbag42 » 21. Dezember 2007, 22:50

Wenn man Caylus kennt und mag, dann ist Säulen der Erde enttäuschend.
So ist das bei mir.
Es ist eine glückslastigere, einfache Kopie mit einem schönen Spielbrett.

Benutzeravatar
Andreas Last

Re: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon Andreas Last » 22. Dezember 2007, 22:02

Also ich spiel beides gern :-) Wobei ich Caylus auch einen Tick besser fand als SdE, aber eben auch nur einen Tick. Eine Kopie würde ich es aber nicht nennen.

Benutzeravatar
Andreas Last

Re: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon Andreas Last » 22. Dezember 2007, 22:04

Wobei SdE seit der Erweiterung in meinen Augen mit Caylus auf jeden Fall mithalten kann. Wobei ich zugestehe, dass für mich ein schöner Spielplan auch zu einem guten Spiel gehört.

Benutzeravatar
Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 24. Dezember 2007, 00:39

airbag42 schrieb:
>
> Wenn man Caylus kennt und mag, dann ist Säulen der Erde
> enttäuschend.
> So ist das bei mir.
> Es ist eine glückslastigere, einfache Kopie mit einem schönen
> Spielbrett.

Viel besser hätte ich es auch nicht sagen können.

Gruß Carsten (der seine 6-Karten-Erweiterung inzwischen über BGG vergoldet hat)

Benutzeravatar
Andreas Last

Re: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon Andreas Last » 24. Dezember 2007, 01:04

Hm, SdE scheint ja zu polarisieren :-)

Benutzeravatar
Christian Hildenbrand

RE: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon Christian Hildenbrand » 24. Dezember 2007, 01:08

"Andreas Last" hat am 24.12.2007 geschrieben:
> Hm, SdE scheint ja zu polarisieren :-)


Na ja ... wenn Du es ganz genau nimmst, dann kannst Du bei sehr vielen Spielen eine gewisse Polarisierung finden. "Geschmackssache" nennt man das im Allgemeinen. ;-)

Viele Grüße in den Norden,

Christian (bei nächtlicher Geschenkbastelaktion)

Benutzeravatar
Andreas Last

RE: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon Andreas Last » 24. Dezember 2007, 01:14

Moin Christian,
erstmal viel Glück beim Versuch, die Geschenke noch fertig zu bekommen :-)

Und natürlich ist das Geschmackssache. Aber nicht bei allen Spielen gibt es lediglich die zwei Positionen Super und Enttäuschung ;-) Oft gibts auch einfach mal ein Gehtso, ein NichtganzmeinDing. Mir kommts aber so vor, als gäbe es bei SdE nur die ersten beiden Lager.

Andreas (der alle Geschenke zusammen hat aber zum Glück bisher keines selbst einpacken musste :-) )

Benutzeravatar
Christian Hildenbrand

RE: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon Christian Hildenbrand » 24. Dezember 2007, 02:36

"Andreas Last" hat am 24.12.2007 geschrieben:

> Und natürlich ist das Geschmackssache. Aber nicht bei allen
> Spielen gibt es lediglich die zwei Positionen Super und
> Enttäuschung ;-) Oft gibts auch einfach mal ein Gehtso, ein
> NichtganzmeinDing. Mir kommts aber so vor, als gäbe es bei
> SdE nur die ersten beiden Lager.


Moin Andreas,

dann will ich mich mal in diese Position dazwischen bringen, damit Du auch eine solche Gruppe hast. :-)

Ich finde SdE ein wunderschönes Spiel, von der Aufmachung, vom Spielablauf, von der Funktionalität des Plans und damit verbunden dem eigentlich eher einfachen Spiel (was nicht auf die Vielschichtigkeit und doch vorhandene Komplexität durch die vielen Möglichkeiten bezogen sein soll). Der Spielplan ist in meinen Augen ein wahres Meisterstück an Illustration, ich kann mich da stundenlang davorsetzen und ihn einfach nur anschauen. Ebenso finde ich es durchaus gelungen, wie die Geschichte aus dem Buch in die einzelnen Komponenten des Spiels einfließen konnte und es damit nicht zu einem abstrakten Werk macht.

Eine Enttäuschung ist es damit nicht. Aber für mich persönlich als Spieler auch kein Highlight. Dafür fehlt mir der Wille, es immer wieder mal spielen zu wollen. Ich hab es am Anfang ein paar Mal gespielt (und ich werde es sicher auch noch ein paar Mal spielen), doch dann hat bei mir der Reiz ein klein wenig nachgelassen. Sicherlich liegt das auch daran, dass ich eine entsprechende Auswahl an Spielen habe, doch auch daran, dass es mir vom Spielverlauf her irgendwann ein klein wenig zu eintönig geworden ist. Es kommen immer die gleichen 4 Handwerker pro Runde - es ist nur die Frage, welche zu kaufen und welche über die Baumeister zu bekommen sind. Es gibt ein paar Karten im Spiel, die in meinen Augen zu bestimmten Zeitpunkten fast vollkommen uninteressant sind (in der vorletzten Runde die Karte zu holen, die mir pro Runde einen Stein zusätzlich bringt zum Beispiel sehe ich in der Phase fast fürn A...). Es gibt Karten, die früh im Spiel einen in meinen Augen nicht unbedeutenden Vorteil für einen einzelnen Spieler bringen (z.B. 6 Steine umsonst zu bekommen ist eine Menge ...). Auf eine gewisse Art ist es zwischendurch und vor allem am Ende immer ein Wettrennen um einzelne Handwerker. Wer die lukrativen nicht bekommt, weil er ungünstig gezogen wird aus dem Beutel oder dann halt doch mal nicht der Startspieler ist, wenn eine der wichtigen Karten zu kaufen ist, der hat Pech gehabt.

Ich hab die Hoffnung, dass die Erweiterung ein klein wenig mehr Pepp für mich persönlich ins Spiel bringt. Hach, eigentlich bin ich da sogar ganz zuversichtlich. :-)

SdE ist bei mir nach dem ersten halben Jahr im Regal verschwunden ... wobei ich zugeben muss, dass von dem Jahrgang nur wenige Spiele halbwegs regelmäßig wieder auf den Tisch kamen. Dafür ist wie schon erwähnt die Auswahl einfach ein bisschen zu groß, als dass ich mich an einzelnen "festhalten" müsste. ;-)

Ein wirklicher Lager-Bildner ist in meinen Augen übrigens "Ligretto". Entweder man kann mit solch rein hektischen Spielen, oder eben nicht.

Frisch erbaute Grüße,

Christian (hat sich "The Incredibles" nebenher in den DVD-Player geworfen, um bespasst zu werden beim Basteln)

Benutzeravatar
Andreas Last

RE: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon Andreas Last » 24. Dezember 2007, 10:59

Ja... um die Zeit war ich dann doch schon im Bett :-)

Na gut, ich muss auch zugeben, dass ich SdE bisher erst zweinmal gespielt hab. Einmal ohne und einmal mit Erweiterung. Nur einmal ohne, weil ich danach Caylus bekam und das zu zweit einfach gut funktionierte und mir noch etwas besser gefiel, wie ja schon gesagt :-)

Aber jetzt gerade mit der Erweiterung und den Spielboxhandwerkern, wo dann auch eben nicht mehr jeder Handwerker zum Zug kommt, wirds in größerer Runde sicher noch öfter auf den Tisch kommen :-) Die anderen waren jedenfalls auch begeistert.

Benutzeravatar
peer

RE: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon peer » 24. Dezember 2007, 11:29

Hi,
auch ich möchte mich dem Lager der Neutralen anschließen :-)
Das gute an SdE ist, dass es ein mittelkomplexes Aufbauspiel ist, dass ich z.B. mit meinen Eltern spielen kann, weil es einen doch an die Hand nimmt und so (zumindest wenn einer die Regeln kennt und den flüssigen Spielablauf lenken kann und die Fragen zwischendurch beantworten kann).
In meiner normalen "Spieler-Runde" bevorzuge ich jedoch anderes. Was mich an SdE irgendwie stört ist, dass man auch bei mittelmässigem Spiel ne Menge Siegpunkte bekommt. Wenn man dagegen sehr gut spielt holt man dann 1 oder 2 Punkte mehr raus (also vielleicht 5-10%) - das finde ich persönlich irgendwie mühsam.
Aber die Athmosphäre ist schopn recht nett und ich kann den Reiz, den es auf viele ausübt gut verstehen - ebenso wie die Entäuschungen (es nimmt den Spieler eben sehr an die Hand).

Caylus dagegen ist halt ein ganz anderes Spiel - das kann ich nicht mit meinen Eltern oder meiner Frau spielen, es richtet sich eben doch eher an Vielspieler. (Und ja ich habs versucht und ja es mag Nicht-Vielspieler geben, die es mögen, das ändert aber nix an der Ausrichtung).

ciao
peer (spielte gestern u.a. Nacht der Magier, ist aber kein Kind)

Benutzeravatar
Andreas Last

RE: [OT] Enttäuschungen

Beitragvon Andreas Last » 24. Dezember 2007, 11:41

Ja ist ja gut, ich ziehe meine Aussage zurück und behaupte das Gegenteil :-)

Frohe Weihnachten


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 23 Gäste