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Schatten über Camelot

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Mariamu
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Schatten über Camelot

Beitragvon Mariamu » 17. Januar 2008, 09:14

Seid gegrüsst SüC-Fans

Es ist zum Verzweifeln und Verrücktwerden: Noch nie haben wir gegen das Böse gewonnen!
Wir sind nahe daran, die schwarzen Karten zu "türken" (ups, darf man das sagen? In der Schweiz ist das Umgangssprache...), indem wir einige Gralkarten rausnehmen oder uns zu Beginn sechs Leben geben oder... Sogar ohne Verräter schaffen wir es nicht!
Sind wir zu blöd? Wie sieht eure Erfolgsquote aus? Was ist die ultimative Siegstrategie? Das Thema war auch schon hier, ich weiss. Die "Early Grail Eröffnung" haben wir wie empfohlen probiert, aber die Rückseite des Grals ist ja noch mächtiger!

Seeeehr gespannte Grüsse

Frédéric

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CKS04
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon CKS04 » 17. Januar 2008, 09:36

Ich kann hier nur meine Erfahrungen aus 7 bzw 8 (mit Sir Belvedere) Spielern wiedergeben.

Wenn es nicht ganz blöd läuft - also extrem ungünstige schwarze Kartenfolge oder ein wichtiger Char ist der Verräter (Artus der der Sonderkarten umsonst spielen kann) dann hat das Böse nicht wirklich eine Chance.

Es müssen sofort alle möglichen die Gralquest angehen. Ein Starker holt Lancelots Rüstung. Wenn dann die Spieler halbwegs koopereativ spielen dann sollte das alleine ausreichen.

Immer zusehen das wqenn der weiße Kartenstapel gemischt wird sollten alle Merlinkarten gspielt sein.

Bei uns gibt es zu Spielschluß meist noch drei bis vier offene Katapultplätze. Also ich hätte es eigentlich gerne spannender.

CK

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Mariamu
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon Mariamu » 17. Januar 2008, 11:03

So wie ich das sehe, ist es (fast) egal wie viele Mitspieler man hat, da ja dementsprechend auch mehr böse Karten ins Spiel kommen. Oder sehe ich das völlig falsch?
Bis jetzt spielten wir es mit 4, 5 und 6 Spielern.

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Mariamu
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon Mariamu » 17. Januar 2008, 11:05

Sind eigentlich neue Karten geplant oder ist das Spiel "in sich abgeschlossen"? Hat da jemand etwas im Busch rascheln gehört :-) ?

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toolate
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon toolate » 17. Januar 2008, 12:14

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Spiel deutlich leichter wird, je mehr Spieler beteiligt sind, zwar steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verräter darunter ist, aber dessen Einfluss auf das Spiel nimmt eben auch ab (ein Verräter unter vier Spielern ist ja Quasi doppelt so oft dran wie einer unter sieben, abgesehen davon wird der Verräter in meinen Augen sowieso oft überschätzt). Äußerst positiv wirken sich dagegen zwei andere Punkte aus: Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass König Artus und Sir Galahad, jeder andere Ritter hat auch seine Vorzüge, aber das sind die beiden wichtigsten und zusammen ein riesen Vorteil für die Guten (Galahad, der Sonderkarten zusätzlich ausspielen kann und Artus, der sie ihm zuschustert). Zum anderen werden die Kartenstapel öfter gemischt, da sich mehr Handkarten im Spiel befinden, in einem Spiel zu viert wird bei uns pro Partie normalerweise einmal neu gemischt, mit sechs Spielern kann das durchaus dreimal passieren. Der Vorteil der dadurch entsteht ist der, dass man zielgerichtet gute Karten (insbesondere Sonderkarten, aber auch 4er und 5er) spielen kann, die dann wieder gemischt werden und sofort wieder gezogen werden können, während der Ausschuss einfach auf den Händen bleibt, sobald der Stapel also einmal durch ist, hat man bei vielen Spielern hohe Chancen fast ausschließlich starke Karten nachzuziehen.
Es gibt sicherlich viele "ideale" Strategien für dieses Spiel, auch wir haben natürlich unsere eigene und jeden in meiner Gruppe würde es schütteln, wenn ich ihm erzählen würde, dass es Leute gibt, die es für eine gute Idee halten, den Gral möglichst früh zu holen. ;)
Bei uns wird die Gral-Queste vielleicht in einer von 100 Partien erfolgreich beendet, trotzdem gewinnen wir ohne Verräter mit über 90% Wahrscheinlichkeit und mit Verräter in über zwei Dritteln der Fälle (beides recht vorsichtig geschätzt, Anmerkung dazu erfolgt aber noch weiter unten). Der Grund ist ganz einfach der, dass man sich dadurch schon sehr früh massenweise Katapulte einhandelt und diesen Nachteil wiegen die Vorteile einfach nicht auf, kurze Rechnung: Wenn ich eine Verzweiflung ziehe, dann kostet es mich genau eine Gral-Karte, um deren negative Wirkung wieder aufzuheben solange die Queste noch offen ist, sobald die Queste beendet wurde entspricht eine Verzweiflung einem Katapult und um ein Katapult wieder zu beseitigen brauche ich entweder eine Merlin-Karte oder ca. drei Kampf-Karten. Daneben ist der andere Nachteil, dass die Gral-Karten auf der Hand danach nur noch zum Abwerfen am See taugen und somit zu einer Art schwarzer Peter werden geradezu gering. Eine ähnliche Rechnung kann man praktisch für jede der Questen außerhalb des Haupt-Spielbretts aufmachen, einzige Ausnahme natürlich die Rüstung, die ist derart mächtig, dass man sie sich unbedingt holen sollte, wenn es irgendwie möglich ist, aber auch da lohnt es sich mit dem Beenden zu warten, bis vier schwarze Karten auf der Gegenseite liegen (sofern man überhaupt die Wahl hat natürlich). Andere gute Tipps sind in meinen Augen:
- Zu Spielbeginn erstmal alle Spieler in Camelot ihre Handkarten auffüllen zu lassen (natürlich nur solange man nicht in Gefahr gerät, deswegen eine Queste zu verlieren).
- Die Queste mit dem schwarzen Ritter nur als Sir Kay zu bestreiten (für die anderen Ritter lohnt sie sich einfach nicht).
- Wann immer möglich schwarze Karten ziehen, statt Lebenspunkte zu opfern oder Katapulte aufzustellen. Wenn man keine schwarze Karte ziehen kann, weil ein Queste gerade auf Messers schneide steht, dann bevorzugt Lebenspunkte opfern (solange bis man auf zwei runter ist, um nicht den eigenen Tod durch Morgana zu riskieren), Katapulte aufstellen nur als letztes Mittel, wenn gar nichts anderes mehr geht.
- Gegen Pikten und Sachsen sollte man so selten wie möglich verlieren, das Problem ist hier in meinen Augen weniger das schwarze Schwert als vielmehr wiederum die beiden Katapulte.
- Die "großen" Questen (Gral, Schwert, Drache) so spät wie Möglich im Spiel gewinnen, dann brauch man sich keine Sorgen mehr wegen der Katapulte zu machen. Das ist auch gleichzeitig die Antwort, warum wir so selten den Gral erringen, denn in der Endphase des Spiels ist es natürlich fast unmöglich dort noch zu gewinnen, der Drache und/oder das Schwert sind wesentlich einfacher.
- Natürlich sollte aber auch keine der großen Questen endgültig verloren gehen um nicht die schwarzen Schwerter zu kassieren.
- Jemanden anklagen ist nicht immer von Vorteil, häufig ist es so, dass der Verräter weniger Schaden anrichten kann, solange er noch nicht offiziell enttarnt ist. Auch zuviel Misstrauen (Anklagen ins Blaue hinein etc.) richten meist mehr Schaden, als ein Verräter der im Zweifel unentdeckt bleibt und eine falsche Anklage hat meist mindestens noch eine zweite zur Folge (Retourkutsche), das sind zwei hässliche zusätzliche schwarze Schwerter und zwei verschwendete Spieleraktionen.
- Wenn ich als Getreuer die Schicksals-Karte bekomme, behalte ich sie meist zumindest solange auf der Hand, bis der Stapel einmal gemischt wurde. Da in einer Partie bis fünf Spieler wie schon geschrieben meist nur einmal gemischt wird, kann man so effektiv verhindern, dass die Karte in falsche Hände gerät.
- Schwarze Karten bei den entsprechenden Questen im Regelfall immer mit der Bildseite nach unten ablegen, da man ja Andeutungen bezüglich der Stärke machen darf sollte man die Gelegenheit für eine zusätzliche weiße Karte einfach nutzen. Der Vorteil, die genaue Stärke zu kennen ist in 99% der Fälle gering.
Es gäbe sicher noch weitere Tipps, aber ich denke, das sind aus meiner Sicht das Wichtigste (und es steht jedem frei, das anders zu sehen, ich habe die Weisheit nicht gepachtet, wenn ihr gute Gegenargumente habt, dann überzeugt mich :)).

Tipps für einen leichteren Einstieg wären unabhängig davon:
- Spielt erstmal ohne Verräter.
- Sucht euch eure Ritter gezielt aus (Artus und Galahad sollten dabei sein).

Eine oben bereits angekündigte Anmerkung noch dazu, wie wir das Spiel spielen: Auf der einen Seite haben wir uns das Spiel noch zusätzlich etwas erschwert, weil unsere Erfolgsquote wie oben geschrieben sehr hoch ist:
- Geht die Queste mit Mordred verloren, kommt ein zweites schwarzes Schwert nach Camelot, bei einem Sieg gibt es aber kein zusätzliches weißes Schwert.
- Jeder Ritter kann nur einmal im Spiel einen Lebenspunkt für eine zweite Aktion opfern und nicht beliebig oft.
- Der Text der schwarzen Karten wird nicht vorgelesen, sondern nur deren Folge beschrieben. Einziger Unterschied, der sich daraus effektiv ergibt: Der Verräter kann eine Söldner-Karte zum Nachteil der Getreuen einsetzen, ohne dass diese Verdacht schöpfen.
Dafür legen wir die in meinen Augen auch ehr vagen Regeln bezüglich der Kooperation ehr weit aus, Aktionen der einzelnen ehr in der Gruppe gefällt werden, als vom Individuum. Dabei sind Drohungen und deutliche Hinweise auch durchaus normal, ala "Finger weg vom Kartenstapel!" oder "Du machst jetzt das, sonst klag ich dich an." Für uns ist das Spiel mehr so eine Art Gruppenevent, eine ganz strenge Regelauslegung in dieser Sache wäre uns wohl zu trocken. Würde mich durchaus interessieren, wie andere Leute das handhaben, was ist erlaubt und was nicht? :)

Viele weitere Infos und ideale Strategien solltest du im Forum von Days of Wonder oder bei Boardgamegeek finden, gut möglich aber auch, dass die Suchfunktion hier im Board noch was ausspuckt.
So, ich glaube, der Beitrag ist ausreichend lang, da habe ich doch wieder was sinnvolles gemacht, anstatt fleißig zu lernen, da wird das Mittagessen wohl wieder etwas kürzer ausfallen müssen. :P
Schönen Tag noch,
toolate

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toolate
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon toolate » 17. Januar 2008, 12:17

Hab deinen Beitrag hier erst jetzt gesehen, sonst hätte ich hier geantwortet.
Ich denke, dass du das falsch siehst, je mehr Spieler desto leichter, je weniger, desto schwerer. Begründung siehe meine andere Antwort.

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toolate
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon toolate » 17. Januar 2008, 12:20

Eine bzw. zwei Erweiterungen (eine davon eine reine Karten-Erweiterung) waren (bzw. sind?) in Planung, aber ich habe inzwischen so meine Zweifel, ob die tatsächlich noch kommt. "Man wird sehen" sagte der Blinde...
mfg,
toolate

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Axel Bungart

Re: Schatten über Camelot

Beitragvon Axel Bungart » 17. Januar 2008, 12:30

Hi Fredi,

ich finde es auch schwer, gegen das Böse zu siegen, gerade, wen man nicht mind. zu sechst spielt. Aber ganz so düster sind die Aussichten dann doch nicht.

Ganz wichtig bei dem Spiel ist das Kooperieren! Wenn nur einer nicht richtig mitzieht und irgendwie immer meint, seine eigenen Wege zu gehen, kannst das vergessen, egal, wie viele am Tisch sitzen. Da brauchst Du schon gar keinen Verräter mehr... :-))

Der zweite wichtige Punkt ist, das Reisen möglichst einzuschränken, weil Dir jedes mal eine gute Aktion verloren geht (bis auf einen Charakter).

Außerdem solltest Du mind. einen haben, der sich ganz blöd auf Exkalibur setzt und es in Schach hält. Derjenige sollte aber gut befreundet sein, sonst spielt der nie mehr mit Dir (oder zumindest nicht SüC). :x

Wenn man das beherzigt, geht da schon was.

Gruß
Axel

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Stastny
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon Stastny » 17. Januar 2008, 12:47

Hallo, haben egrade letzten Montag wieder mal SüC gespielt, zu dritt, natürlich ohne Verräter.

Ich gebe zu, die Kartenfolge der schwarzen Karten war recht optimal für uns, einer holte sich gleich Lanzelot's Rüstung, einer Excalibur und der dritte hielt die Gralqueste "offen", d.h. er schaute, dass wir die Queste zwar nicht verlieren, aber auch nicht gleich gewinnen, da ja die Rückseite ziemlich heftig ist (machen wir eigentlich immer so).

Währenddem haben wir halt einmal die "Schwarze Ritter"-Queste verloren sowie einmal gegen die Pikten, danach noch den Gral geholt und die Sachsen gebodigt, und schon war's aus...

Wir mussten kein einziges Katapult wegspielen, es lief einfach bzgl. schwarzen Karten extrem gut.

Ich würde mal behaupten, dass wir 95% der Spiele gewinnen, kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal verloren haben (spielen meistens zu dritt oder zu viert).

Gruss aus der Schweiz

Oli

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Helby
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon Helby » 17. Januar 2008, 12:57

Hi,

wir spielen im Gegensatz zu toolate den Gral und das Schwert, die Rüstung lassen wir meistens links liegen.
Auch opfern wir Lebenspunkte bis 1, dann erst schwarze Karten und ganz ganz vorsichtig Belagerungen.
Von den Rittern nehmen wir immer Gawain und Parzival, die anderen Artus und Tristan, je nach Spielerzahl eben.

Grob gesprochen, schnell 7 weiße Schwerter und dann nur noch um die Belagerungen kümmern und hoffen, dass die restlichen Questen schnell beendet werden, auch wenn dann schwarze Schwerter kommen, aber wir haben ja schon die Mehrheit. Das Spiel kann also nur noch durch die Belagerungen verloren gehen. Da am Ende auch mehr als 12 Schwerter liegen können, muss man da natürlich dann gesondert aufpassen, aber so ist die grobe Strategie bei uns, auch reden wir sehr viel, so in etwa wie toolate.

Ich habe bis jetzt aber nur zu 2., 3. und 4. gespielt und leider immer ohne Verräter (will meine Freundin nicht) aber fast immer gewonnen, auch wenn es mit den Belagerungen meistens sehr, sehr eng wird und sich auch schon mal Ritter opfern müssen, aber Hauptsache gewonnen.

Helby

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Mariamu
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon Mariamu » 17. Januar 2008, 14:23

Wo in der Schweiz wohnst du? Ich würde gerne mal Zeuge eines Sieges sein. ich selber bin 5 Minuten von Baden wohnhaft...

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Stastny
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon Stastny » 18. Januar 2008, 08:55

Breitenbach (SO), also mehr oder weniger am A* der Welt:-)

Aber ich denke, es gäbe schon Möglichkeiten, sich zu treffen, kannst ja mlö eine Email schicken.

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Stastny
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon Stastny » 18. Januar 2008, 08:55

mlö = mal *gg*

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Reyk

Re: Schatten über Camelot

Beitragvon Reyk » 18. Januar 2008, 11:01

> Würde mich durchaus interessieren, wie andere Leute das handhaben, was ist erlaubt und was nicht?
> Dabei sind Drohungen und deutliche Hinweise auch durchaus normal, ala "Finger weg vom Kartenstapel!"

Bei uns: erlaubt, solange man den Kartenstapel nicht schon kennt (Wahrsagung, Parzival)

> Schwarze Karten bei den entsprechenden Questen im Regelfall immer mit der Bildseite nach unten ablegen, da man ja Andeutungen bezüglich der Stärke machen darf sollte man die Gelegenheit für eine zusätzliche weiße Karte einfach nutzen.

Ihr habt interessante Zusatzregeln zum Erschweren des Ganzen, aber sehr offene Kommunikation ist auch eine bedeutende Stellschraube in die andere Richtung. Wir erlauben keine Andeutungen über verdeckt gespielte schwarze Karten. Irgendwo im unübersichtlichen Regel-/Questenbuch-Gemenge steht auch was mit den "Andeutungen", aber in dem Fall ist das m. E. ganz sicher nicht im Sinne des Spiels.

> Wann immer möglich schwarze Karten ziehen, statt Lebenspunkte zu opfern oder Katapulte aufzustellen.
...
> Die "großen" Questen (Gral, Schwert, Drache) so spät wie Möglich im Spiel gewinnen,

Das war auch unsere Strategie nach einigen Partien und als Einstiegstipp, um endlich das Böse zu schlagen, sind sie auf jeden Fall wertvoll. Wir empfanden es aber irgendwann auch ein bisschen als langweilig, dieselben Strategien wieder und wieder zu spielen. Einfach mal früh viele Lebenspunkte opfern oder früh das Schwert (oder auch den Gral) holen, ist jedenfalls auch interessant (und hat z. T. zu sehr klaren Siegen geführt). Es verändert natürlich den Rhythmus und man muss dann insgesamt viel schneller sein als bei Eurer Strategie - dafür bekommt man ja auch freie Ritterkapazitäten. Die BGG-Spezies betonen immer, dass bei mehr Handicups die eingefahrenen Strategien gerade nicht ziehen.
Faszinierend an SoC: In neu zusammengesetzten Runden kann es sich völlig anders anfühlen.

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sandym
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[RF] Schatten über Camelot

Beitragvon sandym » 21. Januar 2008, 10:36

Angenommen ich kämpfe - allein - mit den Pikten. Die 1 und 2 habe ich gelegt, die 3 und 5 habe ich auf der Hand, die 4 fehlt mir. Die möchte ich gerne mit Artus tauschen. Was ist regelkonform als Frage an Artus erlaubt?
-Kannst du mir ein 4 geben?
-Ich brauche ein ziemlich hohe Kampfkarte.
-Wenn du mir nicht hilfst, muß ich in der übernächsten Runde woanders hin reisen.

Viele Grüße
Sandra

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Axel Bungart

Re: [RF] Schatten über Camelot

Beitragvon Axel Bungart » 21. Januar 2008, 11:56

Hallo Sandra,

das ist etwas schwierig zu breantworten, weil in der Regel ja nur steht, dass man nicht konkret sein Problem darstellen bzw. diskutieren darf.

Aber dennoch muss man ja irgendwie um Hilfe bitten. Also ist ein bißchen Phantasie beim Formulieren gefragt.
Deine letztgenannte Frage wäre m.E. dann die regelkonformste. Dan muss der Angesprochene halt was mitdenken.

Gruß
Axel

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toolate
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon toolate » 21. Januar 2008, 14:10

> Ihr habt interessante Zusatzregeln zum Erschweren des Ganzen, aber sehr offene Kommunikation ist auch eine bedeutende Stellschraube in die andere Richtung. Wir erlauben keine Andeutungen über verdeckt gespielte schwarze Karten. Irgendwo im unübersichtlichen Regel-/Questenbuch-Gemenge steht auch was mit den "Andeutungen", aber in dem Fall ist das m. E. ganz sicher nicht im Sinne des Spiels.

Kommunikation erleichtert das Spiel definitiv, ja. Wir haben es auch mal ganz ohne Anmerkungen versucht, allerdings verringerte das den Spielspaß für uns alle dann doch sehr, wir mögen das Spiel gerade deshalb weil es so kommunikativ ist.
Dass unsere Andeutungen zwingend den Regeln widersprechen sehe ich nicht so: Laut Regeln sind Aussagen erlaubt wie "Wie lächerlich und schwach sieht dieser schwarze Ritter doch aus!" (Zitat aus den Regeln), daraus ergibt sich für mich im Umkehrschluss, dass auch gegenteilige Aussagen erlaubt sind ala "Ein wahrhaft mächtiger und furchteinflössender Gegner!" und nach meiner Ansicht auch (ok, ab diesem Punkt könnte man dann diskutieren, aber dazu geben die Regeln in diesem Punkt einfach zu wenig her) eine entsprechende Aussage, wenn der Gegner eben weder richtig stark noch richtig schwach sondern eben so "mittel" ist. Berücksichtigt man die Tatsache, dass es bei jeder der drei betroffenen Questen jeweils 5 verschiedene Kartenwerte gibt, dann lassen sich daraus relativ genaue Rückschlüsse ziehen.

> Wir empfanden es aber irgendwann auch ein bisschen als langweilig, dieselben Strategien wieder und wieder zu spielen. Einfach mal früh viele Lebenspunkte opfern oder früh das Schwert (oder auch den Gral) holen, ist jedenfalls auch interessant (und hat z. T. zu sehr klaren Siegen geführt). Es verändert natürlich den Rhythmus und man muss dann insgesamt viel schneller sein als bei Eurer Strategie - dafür bekommt man ja auch freie Ritterkapazitäten. Die BGG-Spezies betonen immer, dass bei mehr Handicups die eingefahrenen Strategien gerade nicht ziehen.
Faszinierend an SoC: In neu zusammengesetzten Runden kann es sich völlig anders anfühlen.

Habe auch schon versucht, mal ein ein wenig anderes Vorgehen anzuregen (wenn auch auf dem Wege einer Zusatzregel, dass eine zu Spielbeginn zufällig zu bestimmende "große" Queste auf jeden Fall gewonnen werden muss), die Bereitschaft in meiner Spielergruppe dazu ist jedoch leider ehr gering. Dennoch: Auch mit Standardstrategie und weitestgehend fester Spieler-Besetzung spielt sich jede neue Partie immer wieder völlig anders als alle vorhergehenden und das ist in der Tat ein riesiges Plus für dieses Spiel.

mfg,
toolate

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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon toolate » 21. Januar 2008, 14:27

> Grob gesprochen, schnell 7 weiße Schwerter und dann nur noch um die Belagerungen kümmern und hoffen, dass die restlichen Questen schnell beendet werden, auch wenn dann schwarze Schwerter kommen, aber wir haben ja schon die Mehrheit.

So haben wir es bei unseren ersten Partien, als wir ebenfalls noch ohne Verräter spielten, weil bei uns gleichfalls zwei Frauen völlig dagegen waren, auch gemacht. Das funktioniert aber eben nur wenn man sicher weiß, dass kein Verräter am Tisch sitzt, andernfalls besteht immer die Möglichkeit, dass er nicht enttarnt wurde und bei Spielende zwei weiße Schwerter auf die schwarze Seite gedreht werden, was wiederum zur Folge hat, dass man mind. 9 weiße Schwerter braucht und das klappt nach eigener Erfahrung mit dieser Strategie eben nicht mehr. Wenn der Verräter hingegen enttarnt wurde, dann hat man sowieso noch ein zusätzliches Problem.

> Ich habe bis jetzt aber nur zu 2., 3. und 4. gespielt und leider immer ohne Verräter (will meine Freundin nicht) aber fast immer gewonnen, auch wenn es mit den Belagerungen meistens sehr, sehr eng wird und sich auch schon mal Ritter opfern müssen, aber Hauptsache gewonnen.

Ritter opfern sich bei uns höchst selten, für uns gehört es zum Spiel dass nach Möglichkeit alle überleben.
Das Problem mit den Frauen, die nicht gerne der bzw. die Böse sein wollen kenne ich, die beiden Damen haben sich doch sehr gewehrt, bis wir sie soweit hatten, nachdem sie dann aber 1-2 Mal Verräter(innen) waren, war auch das in Ordnung. Als Kompromiss würde ich euch das empfehlen, was auch wir zu Anfang gemacht haben: Alle Spieler ziehen eine grüne Karte, alle Spielerinnen nicht (oder sie ignorieren sie einfach, ganz nach persönlicher Vorliebe), zumindest bei uns war es so, dass die beiden Damen nur nicht selbst Verräter sein wollten, jemand anders war aber ok.

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Reyk

Re: [RF] Schatten über Camelot

Beitragvon Reyk » 22. Januar 2008, 14:26

Letzten Endes muss es die Gruppe wirklich selbst entscheiden. Für meinen Geschmack geben alle genannten Fragen zuviel Information preis - ob nun umschrieben oder nicht.
Unsere "Regeln" für Questen mit Kampfkarten: Man sagt im Zug mit der erten Questen-Aktion, ob man bei dieser Queste Hilfe braucht oder nicht (Pech, wenn man später selbst die entsprechenden Karten nachzieht und die Hilfe eigentlich überflüssig wird). Ansonsten ist wohl die Versuchung zu groß, das Bittgesuch bei den Sachsen/Pikten zu "timen". Beispiel: Zur Rüstung gehen, Lebenspunkt opfern, eine Kampf-3 spielen und um Hilfe bitten ist erlaubt (selbst wenn hier durchaus ein Hinweis gegeben wird). Nicht 100%ig konsequent, aber für uns hat es sich bewährt.

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wolfi1971
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Re: Schatten über Camelot

Beitragvon wolfi1971 » 17. März 2008, 08:03

Laut neuer Spielbox-Ausgabe wird im Herbst (vermutlich in Essen) eine richtige Erweiterung für "Schatten über Camelot" erscheinen. In Nürnberg war ja auch schon die Spielschachtel mit dem Titel "Merlin's Company" zu sehen. Da wird es dann auch sicher neue Questen und neue Karten geben.

Meine Wunschvorstellung zur Erweiterung wäre, dass es sich um ein eigenständiges Abenteuer handelt, das man entweder zu zweit oder als Erweiterung zum Grundspiel spielen kann. Ich denke da konkret an "Im Schatten des Drachen" von Lutz Stepponat, das sowohl als eigenes 2-Spieler-Spiel funktioniert oder als 5-6-Spieler Erweiterung für das Grundspiel "Rückkehr der Helden". Im Falle von SüC könnte Merlin's Company dann in Form von zusätzlichen Questen als Erweiterung auf 8 oder 9 Spieler fungieren...


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