Beitragvon Guido » 29. Februar 2008, 14:41
Hi,
im Gegensatz zu den anderen, glaube ich nicht, dass Rollum Agricola als unfertiges Produkt diffamieren wollte. Es ging hier um die doch in letzter Zeit vermehrt auftretende "Bugfix-Kultur" auch im Brettspielbereich. Und ich möchte ihm in soweit recht geben, als dass mein subjektiver Eindruck auch dahingehend geht. Ähnlich wie bei Computerspielen kommen immer öfters von Spielverlagen "kleine Bugfixes" nach, die man sich dann runterladen kann, bzw. kleinere und teilweise auch größere Regelklarstellungen bzw. -korrekturen. Klar, mit den monströsen Aumaßen, wie sie bei PC-Spielen zu finden sind, hat das hier nichts zu tun und Regelunklarheiten ergeben sich immer irgendwie, egal wie gut eine Regel geschrieben ist. Aber trotzdem. Von der Hand weisen will ich das so einfach auch nicht. Als Disclaimer vorab: ich unstelle den Verlagen weder Absicht noch Schlamperei und finde auch, dass das ein löblicher Service ist. Dennoch halte ich mich aufgrund des steigenden Auftretens solcher "Fehler" in letzter Zeit damit zurück, die Erstauflagen von irgendwelchen Spielen zu kaufen. Das war bei "Zepter von Zavandor" so, bei "Khronos", bei "Mr Jack", "Reise ins Dunkel", "Runebound", etc.und letztlich jetzt auch wieder bei dem viel gelobten "Agricola", um nur ein paar zu nennen. Die gewisse Enttäuschung von Rollum kann ich da verstehen. Als Hobbyspieler ist es ja für mich nicht soo schlimm, mal etwas nachzupeppen, macht ja irgendwie schon auch Spaß, aber beim so Extremen wie "Der Ringkrieg" war es dann nicht mehr ganz soo lustig.
Das Spiel Agricola scheint wohl auf alle Fälle spielbar, der Ringkrieg war es auch, und beide machen auch ohne die Korrekturen sicherlich viel Spaß (Agricola kenne ich noch nicht),da die Korrekturen nicht (zu) sonderlich groß. Und viele andere Spiele tun das ganz bestitmmt auch, bei denen im Nachhinein hier und da kleine Verbesserungen kommen. Aber ich würde mich freuen, wenn solche Dinge von vornherein "drin" wären. Denn ersten sehen eigenhändige Korrekturen einfach nicht so schön aus und ohne Korrekturen habe ich irgendwie den Eindruck, es fehle etwas. Abgesehen davon, egal wie die "Verbesserung" auch immer geartet ist, sie selbst vorzunehmen kostet Zeit, die man auch hätte spielen können.
Also von daher: Es lässt sich sichlerlich manchmal nicht vermeiden, aber auch ich würde mir wünschen, dass diese "Kinderkrankheiten"-Geschichten nicht auftreten und man nicht von vornherein fast besser daran tut, auf die Zweitauflage zu warten, um unschöne Bastelei zu vermeiden.
Gruß
Guido