Beitragvon Ingo Althöfer » 14. April 2008, 14:34
Hallo, ein ganz tolles Spiel ist
mir noch eingefallen:
"Wieviel Erde braucht der Mensch"
von Reinhold Wittig, Edition Perlhuhn.
Darin ist wunderbar stimmig die gleichnamige
Novelle von Lev Tolstoi umgesetzt, in der
es darum geht, dass ein Neuankoemmling bei den
Baschkiren so viel Land erhaelt, wie er an einem
Tag zu Fuss umschreiten kann.
Kehrt er allerdings nicht vor Sonnenuntergang
an seinen Startpunkt zurueck, bekommt er
gar nichts. In der Novelle geht es um einen
Neusiedler, der sehr viel will und den ganzen
Tag wie ein Verrückter marschiert. Am Ende
ist die Sonne im Tal schon untergegangen. Er hastet
den Berg hinauf, von dessen Spitze er am Morgen
lorgerannt war. Als er oben ankommt, sendet die Sonne
gerade ihren letzten Strahl. Also geschafft. Aber
dann bricht er mit Herzschlag tot zusammen.
Wieviel Erde brauchte er also? Eben nur so viel,
damit der Sarg vollständig bedeckt ist.
Im Spiel läuft eine Sonne aussen herum. Abgerechnet
wird, wenn sie untergeht. Wer bis dahin nicht wieder
an seinem Startpunkt ist, hat total verloren. Von den
anderen ist derjenige der groesste Sieger, der das
groesste Gebiet eingezaeunt hat. Dabei geben Wälder
und Seen Bonuspunkte.
In meinen Augen ist es das beste aller Wittig-
Spiele, auch wenn der Autor anderer Meinung ist.
Zu kaufen gibt es das Spiel (in der Perlhun-Roehre)
nur noch antiquarisch.
(Wer es fuer unter 100 Euro kriegt, hat ein tolles
Schnaeppchen gemacht.)
Ingo Althöfer