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Stone Age vs. Säulen der Erde

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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leo-spielbox

Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon leo-spielbox » 16. September 2008, 23:27

Hi,
hab mal ne Frage:
Stone Age wird so oft mit Säulen der Erde verglichen.
Ich muss aber gestehen, dass mir Säulen der Erde bereits nach drei Partien langweilig wurde. Außerdem empfand ich den Glücksanteil durch das Baumeisterziehen als störend hoch.
Bei Stone Age gibts ja wohl auch Würfel und Karten die gezogen werden.
Aufgrund der vielen guten Kritiken bin ich jetzt trotzdem versucht, Stone Age eine Chance zu geben...
Sollte ich lieber gleich die Finger davon lassen?
Oder hat es über die Säulen der Erde hinaus noch mehr zu bieten?

Gruß Leo
(der am liebsten PR, Caylus und Agricola spielt)

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Grzegorz Kobiela

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 16. September 2008, 23:53

Wenn dir Glück aus Prinzip nicht zusagt, dann lass die Finger davon. Ich allerdings liebe Stone Age, obwohl ich auch ein Gegner von zu hohen Glücksfaktoren bin. In Stone Age ist das Glück allerdings kalkulierbar. Selbstverständlich hast du keine Chance, wenn du ständig schlecht würfelst, aber man kann schon so spielen, dass einen das Glück nicht kaputt macht.

Bei Säulen der Erde ist der Glücksfaktor insofern störend als dass er den fast wichtigsten Teil des Spiels betrifft, nämlich das Setzen der Baumeister. Nur die Rohstoffvergabe läuft in Spielreihenfolge ab. In Stone Age dagegen wird alles in Spielreihenfolge erledigt. Es entfällt also der Glücksfaktor, ob du eine gute Option bekommst. Dies kannst du nämlich meist im Voraus erahnen. Allerdings könnte dich dann stören, wenn neue Gebäude oder Karten ins Spiel kommen, die eventuell supertolle Boni oder viele Siegpunkte bringen und du gerade weiter hinten sitzt. Dann werden die natürlich bereits besetzt sein, wenn du an die Reihe kommst.

Ich würde sagen, spiele es einmal selber mit jemandd er das Spiel bereits besitzt und entscheide selbst. Mir gefallen beide Spiele, wobei ich Stone Age viel lieber spiele, weil es doch etwas planbarer ist, IMO.

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Marc Noelkenbockhoff
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Beiträge: 283

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Marc Noelkenbockhoff » 17. September 2008, 00:09

Also im direkten Vergleich ist SA für mich definitiv das bessere Spiel.
Es macht einfach mehr Spaß beim Spielen.

Gruß
Marc

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ode

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon ode » 17. September 2008, 00:12

Also, als erstes Mal finde ich, dass STONE AGE ein gutes Spiel ist. Wenn man gerade kein CAYLUS, PUERTO RICO oder AGRICOLA zu Hand hat, oder die lieben Mitspieler sich weigern o.g. Spiele zu spielen, kann man das durchaus als Ersatzdroge nehmen. Das Glück ist hoch, die Möglichkeiten klein, viel Denkarbeit ist nicht von Nöten um bei diesem Spiel zu bestehen. Zwischendurch denkt man dann: "Nochmal? Das hab ich doch gerade erst gemacht!" Es wiederholt sich viel, und oft. Besonders, wenn man mit weniger Spielern spielt. Am Ende ist es einem eigentlich egal, wie es ausgeht, weil man nicht viel dran machen konnte. Trotzdem macht es auf unerklärliche Weise Spaß es zu spielen! Ein bißchen Würfeln, dafür Rohstoffe bekommen, die in Siegpunkte tauschen, hier ein wenig Nachwuchs, dort ein Werkzeug um die Würfel gnädig zu stimmen, dann noch die ein oder andere Karte sammeln. Viel überlegen muss man da aber nicht. Das meiste ergibt sich, wenn man dran ist.

Ich vermute mal, dein Horizont ist hinter den o.g. Spielen nicht zu Ende. Für den Fall, dass du sie noch nicht kennst, seien dir folgende Spiele empfohlen: MAESTRO LEONARDO, GOA, DIE FÜRSTEN VON FLORENZ, HAMBURGUM, NEULAND, CUBA oder KEY HARVEST.

Wie gesagt. Ich mag Spiele wie STONE AGE, auch, wenn ich niemals eine Partie davon anfangen würde, wenn mir einer o.g. Spiele vorschlagen würde. Da geht es mir bei STONE AGE wie auch bei DIE SÄULEN DER ERDE...

ode.

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ravn

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon ravn » 17. September 2008, 00:14

Hallo,

meine ganz subjektive Meinung: Stone Age kann gefallen, muss aber nicht. Wie so viele Spiele. Der Glücksanteil ist durchaus gegeben, wenn man selbst durchweg schlecht würfelt und die Mitspieler durchweg besser. Wer sich aber auf das Würfelglück bei Stone Age verlässt, spielt eine riskante Strategie und braucht sich dann auch nicht beschweren, wenn er verliert.

Es gibt diverse Möglichkeiten, die einem Siegpunkte verschaffen. Man kann das Spielende aktiv beeinflussen. Der Blick für die Mitspieler ist wichtig, um denen nicht Siegpunkte zu schenken. Der Spielablauf wiederholt sich aber immer und immer wieder. Wie bei so vielen Spielen. Wenn Dich diese Art der Einfachheit nicht stört, kann Dir Stone Age gefallen.

An die Spieltiefe eines Puerto Rico, Caylus oder Agricola kommt es aber nicht ran, will es aber wohl auch nicht. Viel mehr Substanz als Säulen der Erde hat Stone Age im Kern auch nicht. Würde Dir da eher solche Spiele wie Race for the Galaxy, Hamburgum und Sechsstädtebund empfehlen. Das neue LeHavre zur Spiel 2008 ist sicher auch was für Dich.

Oder Du wagst Du Sprung zu den komplexeren Brettspielen wie Indonesia, 1861 / 1870, Revolution, Zeitalter der Renaissance, die aber ein mehr an Einarbeitungszeit und Spielzeit, aber dann auch ein mehr Spiel bieten. Ob sie Dir allerdings auch ein mehr an Spielspass in Deiner Spielrunde bieten, das musst Du schlicht ausprobieren.

Cu/Ralf

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Lorion42
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Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Lorion42 » 17. September 2008, 01:19

Also mir ging's genauso, dass SdE sehr schnell langweilig wurde. Lag aber weniger am Glücksanteil als an der Willkür, die den Spielverlauf in den ersten Runden ausmachen... aber da will ich jetzt keine Diskussion auslösen :-P

StoneAge ist eindeutig das bessere Spiel mMn, aber wirklich viel Spaß macht es mir trotzdem nicht... aber der Strategie und Planungsteil ist wesentlich höher durch diese Dings... Karten... :-P Ich muss aber zugeben, dass das einzige Spiel, das ich bisher gewonnen habe aber darauf zurückzuführen ist, dass ich viel Würfelglück hatte... aber StoneAge ist eher ein Spiel, bei dem man Glück hat als eins bei dem man Pech hat (Wer gut plant ist nicht auf die Würfel angewiesen)
Ich hab es auch recht schnell wieder aufgegeben und auch bisher nur in der Brettspielwelt gespielt, was vielleicht auch ein wenig die Atmosphäre nimmt. Aber ich denke es gibt weitaus bessere Spiele, die man spielen kann...

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dilli
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Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon dilli » 17. September 2008, 09:19

Säulen der Erde habe ich viel gespielt, es ist aber irgendwie zu viel Glück drinnen und ich habe das Spiel seit einem halben Jahr nicht mehr in die Hand genommen.
Stone Age spiele ich öfter als ich je SdE gespielt habe und es machte von Anfang an mehr Spaß. Ich glaube nicht, dass ich Stone Age in der nächsten Zeit nur so liegen haben werde. Alles was ich schreibe ist immer nur subjektiv.
Deshalb: finde jemanden, der SA hat und spiele einige Partien mit ihm, oder leihe dir das Spiel aus.

dilli

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Marc
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Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Marc » 17. September 2008, 10:29

Hätte ich die Wahl würde ich eher Stone Age als SdE spielen wollen.

Bei SdE stört mich der aufgesetzte Titel, denn die sechsteilige Kathedrale ist ja nur Rundenzähler. Und die Spielrunden sind der zweite Punkt, der mich stört: Die sechs Runden Spieldauer. Bei Stone Age kann (und musss) ich das beeinflussen.
Dan ist das Baumeister aus dem Säckchen ziehen bei SdE für mich ein Hilfkonstrukt, damit das Spielgleichgewicht nicht komplett abrutscht. Stone Age kommt ohne sowas aus.

Was mich bei beiden Spielen stört ist der "übrigens bekomme ich noch Punkte"-Faktor am Spielende. Was man sich während des Spiels erwirtschaftet hat, verkommt zur Nichtigkeit, dafür bleibt es bis zum Spielende spannend. Das ist bei Stone Age wohl noch extremer als bei SdE.

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Ralf Arnemann
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Eigentlich ein merkwürdiger Vergleich

Beitragvon Ralf Arnemann » 17. September 2008, 10:42

Ist schon witzig: Ziemlich jeder, der Stone Age sieht oder spielt, denkt zuerst an Säulen der Erde.
Das war auch unser erster Vergleich - aber eigentlich paßt er überhaupt nicht.

Es gibt nur diese oberflächliche Ähnlichkeit, daß Männchen losgeschickt werden, um Rohstoffe zu holen (die altbekannten Rohstoffe seit Catan-Zeiten ;-).

Aber ansonsten ist der eigentliche Spielverlauf doch völlig anders.

Bei Stone Age das dominante Ernährungsthema, der Ausbau von Fähigkeiten bei Ackerbau und Werkzeugen, die Balance zwischen Bauen und Karten, der hohe Überraschungsmoment wenn die Endabrechnung kommt.

Bei Säulen der Erde dagegen die sehr unübliche Steuerung über die Baumeister, die Spezialisierung über Handwerker, der meist sehr knappe Spielausgang, das exakt vorhersehbare Spielende.

Also real zwei sehr unterschiedliche Spiele - auch beim Thema - und trotzdem werden sie intuitiv in dieselbe Schublade sortiert.

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Spielratte
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Eine Lanze für Leonardo

Beitragvon Spielratte » 17. September 2008, 12:22

ode schrieb:
> Ich vermute mal, dein Horizont ist hinter den o.g. Spielen
> nicht zu Ende. Für den Fall, dass du sie noch nicht kennst,
> seien dir folgende Spiele empfohlen: MAESTRO LEONARDO, GOA,
> DIE FÜRSTEN VON FLORENZ, HAMBURGUM, NEULAND, CUBA oder KEY
> HARVEST.
>

Endlich mal jemand der Maestro Leonardo erwähnt. Ich finde es schade, dass das so wenig Beachtung gefunden hat. Es kam wohl zum falschen Zeitpunkt und wurde dann von den Säulen der Erde wegen der berühmten Buchvorlage in den Schatten gestellt, dabei ist es für mich das bessere der beiden Spiele, wenn ich die mal miteinander vergleichen darf.
Sabine

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ode

Re: Eine Lanze für Leonardo

Beitragvon ode » 17. September 2008, 12:46

Hallo Sabine,

es ist sogar sehr viel besser! Mich hat es wegen der sieben Runden immer irgendwie an DIE FÜRSTEN VON FLORENZ erinnert. Und weil man Kunstwerke schaffen muss. Leider ist es mit weniger Spielern nicht so gut.

ode.

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peer

SdE, Leonardo, Stone Age

Beitragvon peer » 17. September 2008, 12:56

Hi,
Säulen der Erde hat den Vorteil, dass man beim spielen an die Hand genommen wird. Dadurch fällt der Einstieg leicht und es ist (unter Anleitung) auch für Gelegenheitsspieler geeignet, die mal was komplexeres probieren.
Säulen der Erde hat den Nachteil, dass man beim spielen an die Hand genommen wird. Dadurch ähneln sich die Partien und der Unterschied zwischen "normalem" und "richtig gutem" Spiel ist eher marginal.

Leonardo ist da sehr viel anspruchsvoller und bietet viele Möglichkeiten für gutes und besonders für schlechtes Spiel (ich kanns gar nicht). Esist das anspruchsvollste der drei. Es ist aber auch das häßlichste und ich es fehlt so ein bisschen die spielerischr Leichtigkeit - Das Geschehen nimmt stellenweise arbeitsähnliche Charakteristiken an und das ist nicht jedermanns Sache.

Stone Age spielt sich (wie schon andernorts erwähnt) trotz Platzierens der Männchen gänzlich anders als die beiden Spiele. Man hat mehr Möglichkeiten der Steuerung als bei SdE (was grundsätzliche Spielstrategien betrifft) und wird daher nicht so schnell langweilig. Durch den Glücksfaktor beim Würfeln und bei den Karten (welche tauchen auf?) spielt es sich lockerer als Leonardo, ist aber auch nicht so eine Optimiergeschichte. Welches man bevorzugt hängt also von den eigenen Interessen ab.

Mir persönlich gefällt Stone Age von den dreien am besten, gefolgt von Leonardo. SdE ist OK, ich würde in Spielerrunden aber immer was anderes spielen. SdE spiele ich aber gerne mit meinen Eltern, wenn die mal Lust auf "was komplexeres" haben - gerade weil die an die Hand genommen werden ists nicht so frustrierend. Und Stone Age mag zwar genauso anspruchsvoll sein, fühlt sich aber nicht so komplex an :-)

ciao
peer

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ode

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon ode » 17. September 2008, 12:56

Marc schrieb:

>
> Bei SdE stört mich der aufgesetzte Titel, denn die
> sechsteilige Kathedrale ist ja nur Rundenzähler.

Also, ich finde eigentlich, dass das Thema ganz gut passt. NAtürlich könnte man das Ganze auch vom Buchthema loslösen und ein völlig anderes Rohstoffe-sammel-und-Gebäude-baue-Thema wählen. Aber ich finde die Umsetzung mit den zum Buch passenden Ereignissen, den Handwerkern, die man zusammenstellen muss schon sehr gut! Besonders die Kathedrale als Rundenzähler ist doch superschön und auch gelungen! Schließlich wächst sie imBuch auch stetig! Okay, sie wird zwischendurch mal wieder etwas zerstört... Man kann nicht alles haben! ;-)

Ich wollte übrigens noch anmerken, dass ich schon finde, dass DIE SÄULEN DER ERDE ein paar Möglichkeiten mehr bietet, sich auszutoben, als STONE AGE es tut. Besonders mit der Erweiterung. In meinen Augen ist es etwas komplexer und man braucht etwas mehr Planung. Besonders um die Punkteausbeute bei den Handwerkern zu optimieren.

Aber im Grunde finde ich beide Spiele gleich gut...

ode.

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peer

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon peer » 17. September 2008, 13:00

Hi,
ode schrieb:

> braucht etwas mehr Planung. Besonders um die Punkteausbeute
> bei den Handwerkern zu optimieren.

Ich glaube hier liegt der Punkt: Bei SdE gibts mehr zu OPTIMIEREN, bei SA gibts mehr grundsätzliche Spielstrategien.

ciao
peer

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ode

Re: SdE, Leonardo, Stone Age

Beitragvon ode » 17. September 2008, 13:00

Hi Peer,

mir gings auch drum, dass Leololo23 meinte, er würde diese komplexeren Spiele vorziehen. Und da ist MAESTRO LEONARDO doch ne sehr gute Alternative, oder?

Übrigens finde ich die Gestaltung von dem Spiel sehr gut und gelungen. Ich finde die Mentzel-Sachen zwar sehr gut, aber mir gefallen auch andere Spiele sehr gut. Liegt wie so oft im Auge des Betrachters... ;-)

ode.

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Braz
Kennerspieler
Beiträge: 6431

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Braz » 17. September 2008, 13:28

ode schrieb:
> Ich wollte übrigens noch anmerken, dass ich schon finde, dass
> DIE SÄULEN DER ERDE ein paar Möglichkeiten mehr bietet, sich
> auszutoben, als STONE AGE es tut. Besonders mit der
> Erweiterung. In meinen Augen ist es etwas komplexer und man
> braucht etwas mehr Planung. Besonders um die Punkteausbeute
> bei den Handwerkern zu optimieren.
>
> Aber im Grunde finde ich beide Spiele gleich gut...
>
> ode.

100% Zustimmung ;)

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Volker L.

Re: Eigentlich ein merkwürdiger Vergleich

Beitragvon Volker L. » 17. September 2008, 15:21

Ralf Arnemann schrieb:
>
> Ist schon witzig: Ziemlich jeder, der Stone Age sieht oder
> spielt, denkt zuerst an Säulen der Erde.

also, ich nicht.
Als ich die Regeln von Stone Age (hatte es mir wegen der
positiven Reaktionen hier im Forum blind zugelegt ohne
es vorher gesehen zu haben) gelesen habe, fühlte ich mich
spontan massiv an Maestro Leonardo erinnert - wegen des
Einsetzmechanismus (nur einmal Figuren auf einen Bereich
stellen, kein Nachsetzen möglich).

Gruß, Volker

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Volker L.

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Volker L. » 17. September 2008, 15:29

Marc schrieb:
>
> Was mich bei beiden Spielen stört ist der "übrigens bekomme
> ich noch Punkte"-Faktor am Spielende. Was man sich während
> des Spiels erwirtschaftet hat, verkommt zur Nichtigkeit,
> dafür bleibt es bis zum Spielende spannend. Das ist bei Stone
> Age wohl noch extremer als bei SdE.

Man kann es auch anders ausdrücken: Bei Stone Age
erwirbt man während des Spiels Dinge, die einem
Punkte bringen - entweder sofort (1 Kategorie) oder
bei Spielende (5 Kategorien). Wobei die eine
Sofortkategorie (die gebauten Hütten) schon deutlich mehr
Punktepotenzial hat als jede einzelne der anderen.

Man muss sich dessen nur bewusst sein und darf nicht den
Fehler machen, zu glauben, dass wie in manch anderem
Spiel der Löwenanteil während des Spiels erwirtschaftet
wird und die Endabrechnung nur noch ein paar Prozente
ausmachen ;-)

Gruß, Volker

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Volker L.

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Volker L. » 17. September 2008, 15:45

ravn schrieb:
>
> Hallo,
>
> meine ganz subjektive Meinung: Stone Age kann gefallen, muss
> aber nicht. Wie so viele Spiele. Der Glücksanteil ist
> durchaus gegeben, wenn man selbst durchweg schlecht würfelt
> und die Mitspieler durchweg besser. Wer sich aber auf das
> Würfelglück bei Stone Age verlässt, spielt eine riskante
> Strategie und braucht sich dann auch nicht beschweren, wenn
> er verliert.

Den Glückseffekt beim Erwürfeln der Rohstoffe halte ich
auch für stark überschätzt - sowas gleicht sich eigentlich
im Laufe einer Partie wieder aus.
Heftiger finde ich da schon den Glücksfaktor Karten. Es
ist doch im Grunde genommen so: Man legt sich recht früh
auf eine Strategie fest (genauer gesagt: auf 2 bis 3 der
6 möglichen Kategorien, um Punkte zu sammeln; aufgrund
der Multiplikation ist die Herangehensweise "von allem
etwas, damit ich lange flexibel bleibe" bei Stone Age
absolut tödlich ;-) ) - je nachdem was für ein Typ
Spieler man ist in der ersten oder zweiten Runde oder
auch schon vor der Startaufstellung. Und wenn dann
diejenigen Karten, die Du dafür brauchst, so kommen,
dass Du gerade hinten bist und andere sie vor Dir nehmen
können, guckst Du in die Röhre.

> Man kann das Spielende aktiv beeinflussen.

Ganz wichtiger Punkt dabei: hier haben wir endlich mal
ein Spiel, bei dem man das Spielende in beide Richtungen
beeinflussen kann! Oft geht das ja nur in eine Richtung
(früheres Spielende, z.B. durch schnelles Leermachen
des Nachziehstapels oder des Kolonistenvorrats), ohne
dass im Gegenzug die Option zum Bremsen bestünde. Aber
bei Stone Age kann man auch - wenn man dafür eines seiner
Männchen opfert - das Spielende um 1 oder 2 Runden
hinauszögern, indem man eine Karte oder Hütte besetzt,
damit diese [i]nicht[/i] genommen wird.

Gruß, Volker

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Helby
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Beiträge: 899

Re: Eine Lanze für Leonardo

Beitragvon Helby » 17. September 2008, 16:58

ode schrieb:
> Leider ist es mit
> weniger Spielern nicht so gut.

Das ist eines der wirklich sehr wenigen Mehrspieler Spiele, welches mir zu zweit überhaupt keinen Spaß macht, keine Ahnung woran das liegt :-?

Aber in größerer Runde ist es ein Topp Spiel.

Helby

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Marten Holst
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Beiträge: 1787

RE: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Marten Holst » 17. September 2008, 17:44

> hinauszögern, indem man eine Karte oder Hütte besetzt,
> damit diese [i]nicht[/i] genommen wird.

wobei mir gerade neulich jemand erklären wollte, dass ich mit so destruktivem Spiel den Spaß kaputtmache - aber als der mit den meisten RS fand ich eine Runde mehr "lecker", als meine Gegner sich ausgeleert hatten. Naja, ich klaue beim Siedler auch unfair. Nach BSW-Maßstäben zumindest.

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Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Marten Holst » 17. September 2008, 17:44

Moin,

> Man muss sich dessen nur bewusst sein und darf nicht den
> Fehler machen, zu glauben, dass wie in manch anderem
> Spiel der Löwenanteil während des Spiels erwirtschaftet
> wird und die Endabrechnung nur noch ein paar Prozente
> ausmachen ;-)

wobei vergleichbares im Thread ja schon kritisiert wurde, und wie ich finde nicht zu unrecht. Die teuren Schlusswertungen sind sehr in Mode gekommen, und während ich keine grundsätzliche Präferenz habe zwischen Spielen mit "reiner Schlusswertung", "Zwischen- und Schlusswertung" oder "kontinuierlichem Punktesammeln", die Tendenz zu Spielen, die nicht rein auf Schlusswertung gehen, aber diese sehr hoch gewichten, finde ich nicht so günstig, da sie insbesondere unerfahrene Spieler mehr "linkt", als wenn man gar nichts "weiß". Wobei man Stone Age ja, bis auf die Minuspunkte bei Nichtversorgung, zum reinen Schlusswertspiel umbauen kann.

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Hans-Peter
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Beiträge: 131

Re: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Hans-Peter » 17. September 2008, 17:49

Mir machen beide Spiele Spass. Sie boten uns schon viele Stunden gute Unterhaltung. Mich stoert ein gewisser Gluecksanteil im Spiel nicht, ganz im Gegenteil. Oft bringt der Gluecksanteil erst die richtige Wuerze ins Spiel.

Einfach mal ausprobieren. Viel Spass dabei.

Hans-Peter

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Heinrich Tegethoff

RE: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Heinrich Tegethoff » 17. September 2008, 18:35

Hallo Marten,

Marten Holst schrieb:
> Wobei man Stone Age ja, bis auf die Minuspunkte bei
> Nichtversorgung, zum reinen Schlusswertspiel umbauen kann.

da die 10er-Nahrungschips ja nun nicht wirklich von Nöten sind (wir legen sie gar nicht erst auf den Plan), so kannst Du diese auch als Malusmarker für eine reine Schlusswertung verwenden.

Servus,
Heinz

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Heinrich Tegethoff

RE: Stone Age vs. Säulen der Erde

Beitragvon Heinrich Tegethoff » 18. September 2008, 15:14

Hallo Marten,

Marten Holst schrieb:
> Wobei man Stone Age ja, bis auf die Minuspunkte bei
> Nichtversorgung, zum reinen Schlusswertspiel umbauen kann.

dies stimmt bis auf eine Ausnahme: Man kann eine Zivi-Karte nehmen, mit der man dann "blind" die oberste Karte vom Stapel zieht und von der nur die unteren Punkte zählen.

Dabei kann es dann passieren, dass man eine Karte mit Siegpunkten (+3) im oberen Bereich erhält. Der Spieler müsste dann so ehrlich sein, am Spielende auf diese Punkte zu verzichten. Während des Spiels zeigen scheidet dabei aus, denn die heimlichen (unteren) Punkte sind ein Vorteil.

Servus,
Heinz


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