Beitragvon ravn » 25. Mai 2009, 12:26
Joker13 schrieb:
>
> Pandemie und Dominion werdens beide nicht werden.
Pandemie hat den Vorteil des kooperativen Spielelements, wo man das "grosse Böse" gemeinsam bekämpft. Da kommt kein Frust untereinander auf - man gewinnen als Team und dass nur, wenn man wirklich zusammenarbeitet. Allerdings könnte sich so mancher am Thema stossen, aber Pegasus hat mit dem neuen Schachteldesign ja schon gegensteuert und die nette Forscherin im weissen Kittel in den Mittelpunkt gerückt.
Dominion hat für mich zwei grosse Nachteile: Ohne Angriffskarten spielt man nur so nebeneinander her und die Mitspieler sind fast schon egal. Für mich persönlich DAS Ko-Kriterium für ein Brettspiel. Mit Angriffskarten kippt das Spiel und wird unnötig lang, weil jeder entweder für Verteidigung sorgt, um nicht ausgesaugt zu werden, oder gar scheut, wertvolle Geldkarten zu kaufen und das Spielgeschehen stagniert.
> Ich tippe eher auf Fauna oder Finca.
Fauna ist ein nettes Wissensspiel, bei dem man auch mit einem guten Schätzvermögen gut abschneiden kann. Gewinnen wird aber (laut meinen Spielerfahrungen damit) nur der, der sich schlicht besser in der Tierwelt auskennt. Da kann der letzte Zoobesuch schon den Unterschied ausmachen. Wer hingegen ständig daneben liegt, für den kann es schnell frustig werden.
Finca fande ich ein nett-belangloses Spiel mit Rohstoffe einsammeln, Aufträge erfüllen, Mehrheiten sichern. Einzig der Zugmechanismus sticht positiv hervor, weil lange so in der Art nicht umgesetzt gesehen (gab es den überhaupt schon mal - meine mich dunkel an etwas zu erinnern!?). Allerdings ist das Thema völlig beliebig, die Anordnung der Landschaftsfelder untereinander haben keine Bedeutung (oder gibt es eine Profiregel?) und thematisch habe ich nicht verstanden, warum man um ein Windrad läuft und dann Früchte bekommt (ok, in Valdora liegen die Edelsteine auch auf der Strasse und passen nur in farbechte Rücksäcke). Kann man spielen, Familien sicher auch, aber ein Brettspiel-Erlebnis sollte doch etwas mehr bieten, oder?
> Fits soll wohl ein Witz sein :)
Jeder spielt mal wieder für sich. Eigentlich ein Mehrspieler-Solitär-Vergnügen, bei der die Spieleranzahl und die Mitspieler wieder egal sind. Allerdings finde ich den aufs Brettspiel adaptierten Tetris-Mechanismus gut aufs Wesentliche reduziert umgesetzt. Zudem wünsche ich mir da eher eine Version mit blinkenden Lichtern und Soundeffekten und schon kann ich eigentlich direkt Tetris oder deren unendlichen Varianten auf PC, I-Phone, Handy & Co spielen. Durch die einfache Erweiterbarkeit mit neuen Pappeinlegern und damit die erweiterte Langzeitmotivion trotzdem interessant. Die leichteste Zugänglichkeit von allen nominierten Spielen und das könnte schliesslich doch den Ausschlag geben.
Mein Lieblingsspiel der Nominierten ist Pandemie. Aber eigentlich ist das völlig egal, weil ich bin (wie so viele hier auch) nicht die eigentliche Zielgruppe fürs Spiel des Jahres und deshalb können unsere Argumente, wenn sie denn auf Vielspieler-Erfahrungen aufbauen, auch überhaupt nicht greifen.
Wenn ich tippen sollte, dann auf Finca, weil es sich nett spielt, das Thema nett ist, das Material ebenso nett, der Ablauf einfach ist und es eben schlicht Familientauglich ist. Innovationen sucht man zwar vergeblich, aber das spielt in der Zielgruppe eh keine Rolle, um fürs Brettspiel zu begeistern.
Cu/Ralf