Beitragvon Duchamp » 10. Juni 2009, 13:00
Tja, leider haben es vor 100 - 50 Jahren die Leute für überflüssig gehalten, Kinofilme zu "archivieren" - die waren doch nur aktuell lustig, oder?
Heute restaurieren Filmwissenschaftler aufgrund von Berichten, Drehbuchschnipseln und aufgefundenen Restkopien aufwändigst halbwegs komplette Kopien von "Metropolis" & Co. - müsste ja vielleicht nicht sein.
Und so manch einer hätte gerne endlich das gültige Skript für "Hamlet" - wenn es das denn gäbe. Aber Textbücher von Schauspielern aufzubewahren - wen interessierte das schon?
Die Frage ist m.E. also nicht so sehr, was der Nutzen in diesem Moment ist. Die Frage ist, kann es Grundlage sein für Nutzen in Zukunft? Wenn ich auf der Homepage so manche Datenbank, Kooperation, Bibliothek (ja, die gibt es) sehe, denke ich schon, dass dies erhaltenswerte Bestände sind. Denken wir doch mal um 20, 50, 100 Jahre voraus - wenn es längst PC-Games-Museen gibt, wenn die Freizeitkultur der Menschen genauer untersucht wird, um sich mal bewusst zu werden, was man ohne BIldschirm so alles machen könnte - wo sind denn dann all die Spiele - ach, es gibt nicht mal ein zentrales Archiv dafür? Naja, egal.
Wenn man nur in tagesaktuellen, finanziellen Kosten/Nutzen-Rechnungen denkt, ist jeder subventionierte Kulturbetrieb fraglich. Eine Opernaufführung ist z.B. billiger, wenn sie nicht stattfindet. Jedes Stadt- oder Staatstheater macht "Miese" - jede Gemäldesammlung, jedes Rundfunkorchester, jede öffentliche Bibliothek. Und was bloß die Geräte auf den Spielplätzen kosten, wo da noch nichtmal Gebühren verlangt werden!
Da sollten 3 - 4.00 Euro im Monat (lt. Homepage) und Schulden von 22.000 einer Landes- oder Bundesregierung nicht zuviel sein.
Wenn man bloß Wählerstimmen dafür bekäme!