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Wenn jeder Spielzug sitzen muss: Automobile

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ravn

Wenn jeder Spielzug sitzen muss: Automobile

Beitragvon ravn » 19. Juni 2009, 18:55

Hallo,

was macht ein gutes Spiel für Euch aus? Es unterhält während der gesamten Spielzeit. Man wünscht sich eine weitere Partie. Es ist auf seine Art herausfordernd und garantiert nicht langweilig.

Autombile von Martin Wallace ist ein solches Spiel für mich. Nach zwei Spielpartien sag ich das einfach so. Allerdings hat Automobile für mich ein Merkmal, das zum Problem werden könnte: Jede einzelne Entscheidung muss sitzen, möglichst optimal sein und jede Fehleinschätzung kann die Niederlage bedeuten.

Das Spiel läuft über vier Runden und pro Runde hat man nur genau drei Aktionen. Dazu kommen noch diverse Detailentscheidungen über Menge und Timing und jede davon ist ebenso wichtig, weil es eben so wenige über den Spielverlauf gibt. Die vorhandenen Aktionen sind zudem ineinander verzahnt und voneinander abhängig. Ein Paradies für Grübler.

Wer zu Beginn einer Runde den Markt falsch einschätzt, den nicht optimal passenden Charakter (bestimmt Zugreihenfolge und Sonderaktion) zu seiner aktuelle der Situation angepassten Strategie wählt, der kann statt massig Gewinne auch schon mal massig Verluste einsammeln - oder eine von vier Runden schlicht verpennen.

Eine falsche oder nicht optimale Entscheidung kann das ganze Spiel zur Niederlage kippen lassen. Ein Tanz ständig am Abgrund des Bankrotts mit dem Zwang Kredite aufzunehmen. Oder sind die Kredite gar der Schlüssel zum Sieg? Schliesslich will Geld investiert werden und wer mehr investiert kann auch mehr gewinnen - theoretisch!

Automobile ist da knallhart und umbarmherzig. Da zudem die Mitspieler ebenfalls Gewinne scheffeln wollen, kann man auch keine Wischi-Waschi-Gnadenzüge erwarten. Die müssen genauso optimal spielen, um erfolgreich zu sein.

Sicherlich deshalb kein Spiel für jede Spielrunde. Sowas muss man mögen. Da muss man sich selbst auch in seiner Grübelzeit begrenzen - schon alleine den Mitspielern zu liebe. Alles durchrechnen ist eh nicht möglich, da man nur ahnen kann, was die Mitspieler vorhaben. Voreilige Bauch-Entscheidungen können aber ebenso falsch laufen, weil man einen wichtigen Aspekt eventuell doch übersehen hat. Da muss man durch, das muss man verkraften können.

Ob Automobile wirklich Spass macht oder doch nur herausfordend ist, oder gar Spass macht, weil es herausfordernd ist, das weiss ich hingegen für mich immer noch nicht. Was meint Ihr?

Cu/Ralf

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Frank

Re: Wenn jeder Spielzug sitzen muss: Automobile

Beitragvon Frank » 19. Juni 2009, 19:28

Was ich meine?
Das ich mein Ex endlich haben will!
Neid!

Frank

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Jerry

Re: Wenn jeder Spielzug sitzen muss: Automobile

Beitragvon Jerry » 19. Juni 2009, 22:44

ravn schrieb:
> was macht ein gutes Spiel für Euch aus? Es unterhält während
> der gesamten Spielzeit. Man wünscht sich eine weitere Partie.
> Es ist auf seine Art herausfordernd und garantiert nicht
> langweilig.
> [...]
> Ob Automobile wirklich Spass macht oder doch nur
> herausfordend ist, oder gar Spass macht, weil es
> herausfordernd ist, das weiss ich hingegen für mich immer
> noch nicht. Was meint Ihr?

Also ich besitze dieses Spiel zwar nicht und werde es vorerst auch nicht anschaffen. Was gnadenlose Spiele angeht: ist das so eine Sache: bei mir ist das ganz einfach eine Frage der Tagesform. Wenn ich einen langen & anstrengenden Tag hatte mit viel Action in Job & Familie, dann habe ich abends einfach keinen Bock mehr auf Spiele dieser Art.

Um bei Martin Wallace zu bleiben: Age of Steam (die Orginalausgabe) ist auch so ein Ding das wenig bis keine Fehler verzeiht; insbesondere in der Frühphase. Es gibt Tage, da macht das Knobeln und Optimieren in solchen Spielen einfach Spaß. Aber es gibt auch Tage, da geht mir sowas einfach nur auf den Senkel. Man kann ja auch nichr jeden Tag 15km laufen.


Gruß,
J.

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Nero
Kennerspieler
Beiträge: 133

Re: Wenn jeder Spielzug sitzen muss: Automobile

Beitragvon Nero » 20. Juni 2009, 08:12

...die geringe Anzahl an Runden und Aktionen macht mich etwas skeptisch...Strategien lassen sich nicht entwickeln, sondern es wird lediglich optimiert...finde ich eher langweilig (ähnliche problematik bei Cuba, säulen der erde etc....) Also erstmal den Hype vergessen und abwarten...

Gruß
Nero

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peer

[OT] Lustige Lesefehler

Beitragvon peer » 20. Juni 2009, 08:28

Hi,

Frank schrieb:
>
> Was ich meine?
> Das ich mein Ex endlich haben will!
> Neid!

Was ich die ersten zwei mal gelesen habe?

>Das ich meine Ex endlich haben will!
>Neid!

und ich dachte "Interessant, aber was hat das mit Automobil zu tun???"

Was so ein Buchstabe alles anrichten kann...

ciao
peer

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Frank

Re: [OT] Lustige Lesefehler

Beitragvon Frank » 20. Juni 2009, 09:00

Was dann ja aber wohl auch bedeutet, dass bei Deiner Ex jeder Zug sitzen mußte!
:-)
Frank

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Attila
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Beiträge: 4715

Re: Wenn jeder Spielzug sitzen muss: Automobile

Beitragvon Attila » 20. Juni 2009, 09:42

Hiho,

So macht man das? - Also ich Spiele es erstmal ...

Atti

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Braz
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Re: [OT] Lustige Lesefehler

Beitragvon Braz » 20. Juni 2009, 11:29

*lol :D


genau DAS dachte ich mir auch!

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Volker L.

Re: [OT] Lustige Lesefehler

Beitragvon Volker L. » 20. Juni 2009, 15:31

Da mich das Thema nicht interessiert, habe ich gleich
mit Peers Posting angefangen (wegen der Überschrift).
Dabei laß ich erst diesen Teil

> Frank schrieb:
> >
> > Was ich meine?
> > Das ich mein Ex endlich haben will!
> > Neid!


danach diesen

> Was ich die ersten zwei mal gelesen habe?
>
> >Das ich meine Ex endlich haben will!
> >Neid!


und danach habe ich gaaaaanz sorgfältig den ersten nochmal
gelesen, um herauszufinden, wo denn der Unterschied ist :-D

> Was so ein Buchstabe alles anrichten kann...

Dürfte vor allem daran liegen, dass die von Frank
benutzte Abkürzung "Ex" für "Exemplar" doch [b]ex[/b]trem
ungewöhnlich ist ;-)

Gruß, Volker

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Bernd Schlueter
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Beiträge: 297

Re: Wenn jeder Spielzug sitzen muss: Automobile

Beitragvon Bernd Schlueter » 20. Juni 2009, 16:29

Ich war an beiden Partien, die Ralf gespielt hat beteiligt. Mein Fazit lautet: Ich will es immer wieder spielen, am besten jetzt sofort!

"Knallhart", "unbarmherzig" und "Jeder Spielzug muss sitzen" finde ich übertrieben. Klar, das Spiel ist fordernd und man möchte immer eine Aktion mehr machen als man zur Verfügung hat, aber wenn man diese zusätzliche Aktion hätte, würde das Spiel nicht so extrem spannend sein, sondern einfach vor sich hinplättschern.

Klar, man sollte keine groben Fehler machen, aber wer bei Siedler nur Straßen baut, wird am Ende auch nicht viele Punkte haben...

Da man ja auch immer auf die Züge der Gegner reagieren muss, kann man eigentlich gar nicht "optimal nach Plan" spielen. Das unterscheidet das Spiel für mich auch wohltuend von vielen anderen "Vielspieler Stratgiehämmern": Es ist kein "Mehrspieler-Solitärspiel". Die Aktionen der Mitspieler beeinflussen mein Tun, ohne dass ich ihnen hilflos ausgeliefert bin.

Bernd

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ravn

Re: Wenn jeder Spielzug sitzen muss: Automobile

Beitragvon ravn » 21. Juni 2009, 00:41

Bernd Schlueter schrieb:
>
> Ich war an beiden Partien, die Ralf gespielt hat beteiligt.
> Mein Fazit lautet: Ich will es immer wieder spielen, am
> besten jetzt sofort!

Komm einfach jetzt Sonntag zum GEIST-Spieletreff nach Gelsenkirchen und bring das Spiel mit. :-)

> "Knallhart", "unbarmherzig" und "Jeder Spielzug muss sitzen"
> finde ich übertrieben. Klar, das Spiel ist fordernd und man
> möchte immer eine Aktion mehr machen als man zur Verfügung
> hat, aber wenn man diese zusätzliche Aktion hätte, würde das
> Spiel nicht so extrem spannend sein, sondern einfach vor sich
> hinplättschern.

Wer gewinnen will, der muss optimalere Züge als seine Mitspieler machen. Wer hingegen nur einen mittelmässigen Spielzug macht, holt eben nicht den maximalen Gewinn ein. Die grosse Frage ist nur, was der optimale Zug in der jeweiligen Situation ist, der auch im Rückblick der gesamten Spielzeit immer noch optimal und nicht nur kurzfristig gut ist. Gerade dieses Spannungsfeld macht für mich die Herausforderung aus.

> Da man ja auch immer auf die Züge der Gegner reagieren muss,
> kann man eigentlich gar nicht "optimal nach Plan" spielen.
> Das unterscheidet das Spiel für mich auch wohltuend von
> vielen anderen "Vielspieler Stratgiehämmern": Es ist kein
> "Mehrspieler-Solitärspiel". Die Aktionen der Mitspieler
> beeinflussen mein Tun, ohne dass ich ihnen hilflos
> ausgeliefert bin.

Jip, die Mitspieleraktionen beeinflussen den "eigenen grossen Plan", so dass man den so flexibel halten muss, um den immer wieder zu optimieren und nicht in eine Sackgasse gerät, nur weil die Mitspieler eben anders spielen als gedacht, oder gezielt die eigenen Schwächen ausnutzen. Nett hat hier nichts zu suchen und das meinte ich mit "knallhart" - das muss man abkönnen.

Bin auf die nächste Partie gespannt - am besten wohl mit vier Spielern, weil dann mehr auf dem Plan los ist als zu Dritt. Bernd, schau mal in Deinen Terminkalender! :-)

Cu / Ralf


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