Beitragvon Olav Müller » 3. Juli 2009, 14:39
Ralf Arnemann schrieb:
> > ersten Dominionpartien auch wieder. Die neuen
> > Karten sind so interessant, die Seiteneffekte
> > und Kombinationen so neu, dass ich erstmal
> > wieder zuviele Aktionskarten kaufe ...
> Richtig.
> Und weiterhin besteht der Verdacht, daß auch mit den neuen
> Karten bei den meisten Decks die beste Strategie ist, stur
> nur in Geld zu investieren und die Aktionen möglichst zu
> ignorieren (was natürlich den Spielspaß erheblich mindert).
Richtig. Der Verdacht besteht. Zum Glück ist er unbegründet. Was Du da beschreibst, habe ich sozusagen als 2. Strategie kennengelernt.
Am Anfang, in der ersten Phase, in der ich mich leider mit Intrige nun wieder zu befinden scheine, sind die Königreichskarten so überwältigend, dass man alles haben will. Jede Karte erstmal kaufen und ausprobieren. Diese "Strategie" verliert fast immer gegen:
Die zweite Phase. Hier kann man sehr schematisch spielen.
1) Wenn ich 8 oder mehr Geld habe: Kaufe eine Provinz.
2) Wenn ich mehr 6 oder mehr, aber weniger als 8 Geld habe: Kaufe ein Gold.
3) Wenn ich weniger als 6 Geld habe: Kaufe ein Silber.
Diese Phase kann sehr ernüchternd sein, wenn man zum ersten Mal bemerkt, dass man mit VIELEN Aktionskarten im Deck das Spiel noch nicht gewonnen hat. Diese "Strategie" ist sehr mächtig aber zum Glück nicht übermächtig. Der Trick ist nämlich, dass man hiermit im Allgemeinen max. eine Karte pro Runde kauft. Nach und nach wird das eigene Deck durch die Punktekarten zugeballert und damit ineffektiv. Manche Spieler gelangen dann in:
Phase drei, wo es darum geht schneller und effektiver zu sein als die Defaultstrategie aus Phase 2. Hier liegt für mich persönlich der unglaubliche Reiz an Dominion. Es geht bei Dominion um Effektivität und Geschwindigkeit, das Vermeiden von Verschwendung. Dazu brauche (zumindest ich) aber eine Menge Selbstbeherrschung eben gerade WEIL die Karten der neuen Edition gerade auf dem Tisch liegen und natürlich alle ausprobiert werden wollen. Es ist auch ein wenig verwirrend, wenn die besten Strategien darauf beruhen, möglichst wenig Kram zu kaufen. Immerhin liegen in jeder Partie 10 verschiedene Königreichskartenstapel aus und die langweiligen Geld und Siegpunktekarten sind immer dieselben.
Es kann gut und gerne sein, dass man sein Leben lang mit Phase 1 zufrieden ist, mit der Phase 2 Strategie konfrontiert wird und enttäuscht den Tisch verlässt. Das wäre aber sehr schade. Denn der Weg führt über diese Erkenntnis in Phase 3 (und vielleicht 4? Keine Ahnung, weiß ich noch nicht). Zu erkennen, WARUM die Defaultstrategie so stark ist und WIE man schneller und besser sein kann, ist der interessante Punkt.
CU,
Olav
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