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Bemerkungen zu Tobago

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hannes

Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon hannes » 10. Oktober 2009, 22:36

Jetzt habe ich die erste Partie Tobago hinter mir. Das Spiel gefällt mir ganz gut. Aber ich überlege mir, ob gewisse Regeldetails nicht noch optimiert werden können.

In unserer Partie waren die beiden Fluchkarten unter den letzten fünf Karten, was das Spielende hinauszögerte. Nur der allerletzte Schatz war also verflucht. Was spricht dagegen, die Goldkarten in drei 13er-Stapel aufzutrennen und in die untersten beiden Stapel je eine Fluchkarte einzumischen?

Gute Hinweiskarten sind recht wichtig. Zwei der vier Mitspieler hatten von Beginn weg nur immer eine oder zwei Hinweiskarten, die sinnvoll bzw. überhaupt eingesetzt werden konnten. Die beiden Spieler verloren das Spiel mit deutlichem Abstand. Ein Kartentausch kostet aber eine ganze Aktion bzw. (später im Spiel) ein Amulett. Zudem muss man laut Regel immer sämtliche(!) Hinweiskarten austauschen.
Vorschlag1: Es dürfen auch nur zwei oder drei Karten ausgetauscht werden.
Vorschlag2: Bei der Geländewagenfahrt kann auf eine oder zwei Teilstrecken verzichtet werden und stattdessen eine oder zwei Hinweiskarten ausgetauscht werden.
Vorschlag3: Jeder Spieler erhält zu Beginn fünf Hinweiskarten und kann selber entscheiden, welche er als Pfadanfang auf den Tisch legt.
Vorschlag4: die sechs Karten "Nicht im grössten Gebiet" werden aus dem Spiel entfernt. Sie schränken die Lage des Schatzes nur unwesentlich ein und verlängern bloss die Spieldauer.

Momentan unbrauchbare Hinweiskarten wird man am besten los, wenn man einen neuen Schatzpfad eröffnen kann. Unsere Erfahrung (nach einer Partie) war aber die, dass sich die Spieler mit unpassenden Hinweiskarten kaum in diese Lage bringen konnten.

In einer Partie zu dritt kann der Startspieler gleich im ersten Zug den vierten Pfad eröffnen, wenn ich die Regel richtig verstehe. Ist dies nicht ein beträchtlicher Startspielervorteil?

Die Amulette sollten meiner Ansicht nach räumlich gut gestreut werden, so dass es eher unwahrscheinlich ist, dass ein Spieler in seinem Zug gleich zwei Amulette einsammeln kann. Dies kann einigermassen gut erreicht werden, wenn die drei Statuen gut auf der Insel verteilt sind und zudem zu Beginn alle Richtung Inselmitte blicken oder sich andererseits alle gegenseitig den Rücken zuwenden.

Vielleicht muss ich aber auch einfach akzeptieren, dass Tobago recht glückslastig ist und ein Herumschrauben an den Regeln nichts Wesenliches verändert.

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Axel Bungart

[RF] Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Axel Bungart » 10. Oktober 2009, 23:36

Hallo Hannes, liebe Gemeinde,

wir hatten bei unserer gestrigen Partie auch ein paar Dinge dabei, die einige sehr gestört haben. Wobei Deine Kritik sich darin nicht widerspiegelt.

Wir haben uns eher darüber gewundert, dass der Spieler, der beim Heben eines Schatzes die letzte Goldkarte erhält, als erster einen neuen Hinweis ausspielen soll. Da nirgends ein Hinweis in der Regel steht, dass das Spiel danach [b]nicht[/b] beim nächsten Spieler (nach dem Schatzeröffner) weitergeht, haben wir es eben genau so fortgesetzt. Das führte aber mehrfach dazu, dass Spieler in der Reihenfolge [b]übersprungen[/b] wurden. Ist das jetzt eine Regelungenauigkeit oder ist das tatsächlich so gewollt? Nur: wenn gewollt, warum? Da würden Spieler benachteiligt, die möglicherweise gar nichts mit dem gehobenen Schatz zu tun haben.

Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?

Zu Deinen Bemerkungen, Hannes:
- Ist ja eigentlich spannend, dass nur der letzte Schatz verflucht war. Das wusste ja bis zum Schluss keiner. Nur beim letzten Schatz ist es dann nicht mehr so spannend.
- Zu Vorschlag 2:
Ich finde, es wäre nicht ausgewogen, wenn man - Deinem Beispiel folgend - auf einen Teil seiner Jeep-Fahrt verzichtet, um dafür neue Karten zu nehmen. Ein Amulett dafür zu opfern ist doch ok!?
- Zu Vorschlag 1:
Der Grundgedanke ist nicht schlecht. Aber wenn Du schreibst, dass in einer Partie ein bis zwei Spieler dauerhaft nur ein bis zwei gute Karten hatten, wage ich zu bezweifeln, dass sie ihre Kartenhand dadurch bedeutend verbessert hätten, dass sie weniger als vier neue Karten ziehen. Dann doch lieber alle vier weg und vier neue. Außerdem: solange man eine oder zwei Karten (immerhin 50 %) auf der Hand hat, die man spielen kann, ist es doch genug. Du wirst eh' selten die Möglichkeit haben, alle vier Karten der Reihe nach ausspielen zu können.
- zu Vorschlag 3:
Was macht das für einen Unterschied zur Regel? Du meinst, Du würdest dann die Karte aussuchen, die am besten zu Deinen anderen Startkarten passt? Da Du aber nach dem allerersten Hinweis keinen neuen hinzu bekämst,ist es egal, welche Karte Du als erstes spielst.
- zu Vorschlag 4:
Das hängt sicher von der aktuellen Spielsituation und den bereits gelegten Hinweisen ab. Wir haben andere Erfahrungen gemacht.

Es kann [i]vielleicht[/i] ein Vorteil sein, einen neuen Pfad zu eröffnen. Z. B. kann man damit ein Gebiet in der Nähe seines Jeeps festlegen. Was aber nicht heißt, dass man damit derjenige ist, der am meisten von einem Schatz profitiert. Vielmehr werden die anderen versuchen, sich aufgrund der Tatsache, dass sie vielleicht den Schatz nicht selber heben werden (weil Jeep zu weit weg), sich vermehrt an den Hinweisen zu beteiligen. Welchen Vorteil hat der erste Hinweisgeber dann noch?

Ich denke, Du solltest Deine "Erfahrungen" noch auf ein paar weitere Partien ausweiten. Wenn der Eindruck dann immer noch besteht, kann man ja drüber diskutieren. Aber nach einer Partie...

Gruß
Axel

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nascar8

Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon nascar8 » 10. Oktober 2009, 23:37

Eine interessante Analyse - und das nach (lediglich) einer Partie. Auch ich habe TOBAGO erst einmal gespielt (zu zweit), und die vorstechende "Glücksabhängigkeit" lag bei uns an ganz anderer Stelle: Wer die Infos der hochwertigen Schatzkarten-Infos hatte.

Aber ganz egal. Das Spiel ist aufregend anders. Ja sogar mutig gegen alle derzeitigen Trends gebürstet. Es ist jeoch ein keinem Fall ein Deduktionsspiel, wie an anderer Stelle gesagt. Vielmehtr ist es ein Reduktionsspiel, und mich würde interessieren, ob es diese Spielmechanik überhaupt schon mal in einem neueren Spiel gegeben hat?

fragt
Dieter

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Axel Bungart

Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Axel Bungart » 10. Oktober 2009, 23:52

Mir gefällt die Idee und Tobago überhaupt auch recht gut (Außer meiner obigen Frage zum Überspringen von Spielern!).
Meine Mitspieler konnten allerdings mit der Verteiltechnik des Schatzes so gar nichts anfangen.
Wie fandet Ihr das?

Gruß
Axel

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hannes

Re: [RF] Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon hannes » 11. Oktober 2009, 00:13


> Wir haben uns eher darüber gewundert, dass der Spieler, der
> beim Heben eines Schatzes die letzte Goldkarte erhält, als
> erster einen neuen Hinweis ausspielen soll. Da nirgends ein
> Hinweis in der Regel steht, dass das Spiel danach
> [b]nicht[/b] beim nächsten Spieler (nach dem Schatzeröffner)
> weitergeht, haben wir es eben genau so fortgesetzt. Das
> führte aber mehrfach dazu, dass Spieler in der Reihenfolge
> [b]übersprungen[/b] wurden. Ist das jetzt eine
> Regelungenauigkeit oder ist das tatsächlich so gewollt? Nur:
> wenn gewollt, warum? Da würden Spieler benachteiligt, die
> möglicherweise gar nichts mit dem gehobenen Schatz zu tun
> haben.

Es geht in der normalen Spielerreihenfolge weiter. Niemand wird übersprungen. Das ist der Spielregel nicht zu entnehmen, meine ich, wurde aber hier schon geklärt:
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=223267&t=223244&
Mit Bestätigung des Verlags.

Normal gereihte Grüsse
hannes

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Axel Bungart

Re: [RF] Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Axel Bungart » 11. Oktober 2009, 00:58

Oh, danke für den Hinweis.

Gruß
Axel

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Björn-spielbox
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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Björn-spielbox » 11. Oktober 2009, 02:18

Moin nascar!
Den Mechanismus gab es schon in ähnlicher Form bei Oldtown. Dort galt es auch mittels Karten die möglichen Standorte einzugrenzen. Dort gab es aber für jeden Standort, den man eleminieren konnte Punkte.
Das Spiel Old-Town ist dann nochmal überarbeitet worden und ist nun als "Schinderhannes" zur Messe neu auf dem Markt. Ich habe gerade ein Exemplar bekommen und ich bin schon gespannt auf die ersten Partien.

Einen schönen Sonntag noch,
Björn.

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ravn

Re: Mechanismus: Destination Tresor

Beitragvon ravn » 11. Oktober 2009, 04:44

nascar8 schrieb:

> Aber ganz egal. Das Spiel ist aufregend anders. Ja sogar
> mutig gegen alle derzeitigen Trends gebürstet. Es ist jeoch
> ein keinem Fall ein Deduktionsspiel, wie an anderer Stelle
> gesagt. Vielmehtr ist es ein Reduktionsspiel, und mich würde
> interessieren, ob es diese Spielmechanik überhaupt schon mal
> in einem neueren Spiel gegeben hat?

Destination Tresor verwendet einen vergleichbaren Mechanismus (wenn auch in Details anders) bei der Schatzsuche: Es gibt Hinweispunkte auf der Karte, die angeben, welche Feldtypen (Wald, Berge, Meer) benachbart zum Schatz sind und auf welchem Feldtyp. Je mehr Hinweise man hat, desto mehr kann man die möglichen Standorte des Schatzes eingrenzen. Mutige machen sich schon vorab auf den Weg und hoffen auf ihr Glück ...

Allerdings muss man erstmal selbst seine Position auf der Insel herausfinden, weil man landet (laut Story) mit einem Fallschirm irgendwo auf der Insel und nur der Gegenspieler weiss wo genau. Anhand der Angaben ("Als Du nach Norden gehst, gehst Du durch einen Wald") des Gegenspielers grenzt man seine Position ein.

Spannender Spielablauf des reinen 2-Personen-Spiels, wenn auch das Handling mit Klarsichtfolie & Folienstifte nicht ganz einfach ist. Wurde letztes Jahr in ESSEN bei Fred Distrubution für wenige Euro verramscht in geringer Stückzahl. Dabei ist es ein durchaus gesuchtes Spiel in Fankreisen der Schatzsuche-Spiele.

Cu/Ralf

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Golbin
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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Golbin » 11. Oktober 2009, 08:23

Hallo Hannes,

da ich gestern meine Rezension geschrieben und gesetzt habe (wird nächsten Samstag veröffentlicht) "stecke ich im Moment ganz gut in dem Spiel drin". Zum Hintergund: Ich habe ungefähr 10 Partien mit ungefähr der selben Anzahl verschiedener Mitspieler gespielt.

Nach einem Spiel wirken viele Mechanismen befremdlich. Meiner Erfahrung nach benötigen Neulinge diese erste Partie um den Wert der einzelnen Hinweiskartentypen und der Amulette weitestgehend zu erkennen.

Ich schreib mal grob meine Erfahrung bzgl. deiner Punkte:

- wenn die Flüche beide sehr spät noch kommen, verzögert dies das Spiel bei erfahrenen Spielern nur insoweit, als dass jeder sich vorher gern ein Amulett besorgt (wenn er keines hat). Dann heißt es trotzdem, ran an den Schatz. Selbst wenn ich dann nur 2 Goldstücke bekomme und dann der Fluch erscheint, hab ich die mehr. Und Amulette sind zum Schluss ohne Wert. Außerdem ... man sollte sehen, diesen Schatz zu heben.

- mehrere Amulette eng beisammen: Amulette sammeln sich meist in der Gegend, in der es schwer ist, Schätze zu orten. Das sind auch oft die Gebiete, in denen keine Hütten, Palmen oder Statuen stehen. Wer dann dort hinfährt, steht im Abseits. Und wenn sie mal in einer guten Gegend geballt auftauchen, so ist das nicht weiter wild. Jeder Spieler kann es lang genug im voraus erkennen und sich darauf taktisch einstellen.

- neuer Schatzpfad bei drei Spielern: Erfahrungsgemäß ist die oberste nicht viel wert und birgt auch größere Gefahr, Ziel eines Fluches zu werden. Der Vorteil ist mehr mentaler Art ("der kann eine ungeliebte Hinweiskarte loswerden") als real.

- unbrauchbare Hinweiskarten: Sie kosten einen Zug und schnellstens weg damit. Klar, wer die guten Karten so zieht, ist im Vorteil, aber so oft gibt es wirklich schlechte Kartenkombis nicht und manches Mal ist es eher taktischer Art, geerade gegen Ende des Spiels, wenn ich noch "genügend" Amulette habe.

- Glückslastigkeit: Es scheint oft so, aber mit der Erfahrung zeigt sich, dass das Glück - auch und gerade bei der Schatzverteilung - sich eher gering auswirkt. Es ist ein Zufallsfaktor, klar, aber ein abschätzbarer.

Mein Tipp: Spiele es ein paar Mal nach den Originalregeln. Du wirst sehen, dass sie sehr gut funktionieren. Nimm zu Beginn mindestens zwei Spielpläne mit Großbuchstaben. Die sind an der Küste einfacher.

Und nun viel Spaß mit Tobago.

Wolfgang
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l8xx
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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon l8xx » 11. Oktober 2009, 11:23

Danke für deine Analyse. Ich kann mir vorstellen, dass du Recht damit hast, dass das Spiel nach ein paar mal spielen eher gewinnt und die Glückslastigkeit abnimmt. Bei uns ist es auch nach dem 1.Spiel bei den meisten durchgefallen. Da es so viele gute Spiele gibt, ist die Motivation es nochmals zu probieren eher gering.

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Attila
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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Attila » 11. Oktober 2009, 11:48

hannes schrieb:

> In unserer Partie waren die beiden Fluchkarten unter den
> letzten fünf Karten, was das Spielende hinauszögerte.

Zufall oder schlecht gemischt. Das passiert in einem von 100 spielen und sehe ich nicht als problem oder gar grund am Spiel rumzufuschen.

> Mitspieler hatten von Beginn weg nur immer eine oder zwei
> Hinweiskarten, die sinnvoll bzw. überhaupt eingesetzt
werden

Da bin ich mal frech und behaupte, das die Spieler ihr möglichkeiten einfach noch nicht im ganzen erkannt haben. Eine Hand voll "unnützer Hinweiskarten" ist normalerweise eine "Hand voll guter Hinweiskarten" - nur ist deren verwendung nicht so offensichtlich wie es bei den direkt passenden Karten ist. Und wenn davon 1-2 Karten doch direkt verwendbar sind, kann sich keiner beschweren.

> In einer Partie zu dritt kann der Startspieler gleich im
> ersten Zug den vierten Pfad eröffnen, wenn ich die Regel
> richtig verstehe. Ist dies nicht ein beträchtlicher
> Startspielervorteil?

Äh - wenn du das als Vorteil ansiehst - ja. Ich sehe da aber keinen Vorteil drinn. Im Gegenteil einen Pfad zu eröffnen ist ein Nachteil - deswegen bekommt man diesen "Eröffnungszug" ja auch geschenkt, wenn ein Schatz gehoben wurde. Der den Pfad eröffnet, den beissen doch meist die Hunde - von daher ist es völlig unlukrativ einen neuen Pfad zu eröffnen.

> Die Amulette sollten meiner Ansicht nach räumlich gut
> gestreut werden, so dass es eher unwahrscheinlich ist, dass
> ein Spieler in seinem Zug gleich zwei Amulette einsammeln
> kann.

Was immer du als Unwahrscheinlich erachtest, imo ist das kaum vermeidbar. Wieso sollte man das auch? - Das einsammeln von 2 oder 3 Amuletten in einem Zug, macht das Spiel doch erst interessant.

> Vielleicht muss ich aber auch einfach akzeptieren, dass
> Tobago recht glückslastig ist und ein Herumschrauben an den
> Regeln nichts Wesenliches verändert.

Doch, es ändert sich was: Aus einem sehr schönen Familienspiel wird murks. :-)

Atti

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Attila
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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Attila » 11. Oktober 2009, 11:53

Golbin schrieb:

> - Glückslastigkeit: Es scheint oft so, aber mit der Erfahrung
> zeigt sich, dass das Glück - auch und gerade bei der
> Schatzverteilung - sich eher gering auswirkt. Es ist ein
> Zufallsfaktor, klar, aber ein abschätzbarer.

Nun, das ist der einzige Punkt den ich aber ganz anders sehe. a) ist absolut nichts abschätzbar und b) die Auswirkungen können extrem sein (Unterschiede von 20 Punkten, aufgrund von einem "glück" bzw. "pech" gehabt - finde ich angesichts der End-Scores schon sehr extrem).

Atti

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon hannes » 11. Oktober 2009, 12:15

Attila schrieb:
> Äh - wenn du das als Vorteil ansiehst - ja. Ich sehe da aber
> keinen Vorteil drinn. Im Gegenteil einen Pfad zu eröffnen ist
> ein Nachteil - deswegen bekommt man diesen "Eröffnungszug" ja
> auch geschenkt, wenn ein Schatz gehoben wurde. Der den Pfad
> eröffnet, den beissen doch meist die Hunde - von daher ist es
> völlig unlukrativ einen neuen Pfad zu eröffnen.

Das sehe ich anders.

Die eigene Windrose am Pfadanfang bringt - ohne eine Aktion zu verschwenden - mindestens 2 Gold, falls man zur Sicherheit ein Amulett bereit hat.
Und zudem kann man entweder eine unpassende Hinweiskarte loswerden oder sonst versuchen, den Schatz an eine günstige Stelle zu dirigieren.

hannes

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Helby
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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Helby » 11. Oktober 2009, 12:49

hannes schrieb:
> Die eigene Windrose am Pfadanfang bringt - ohne eine Aktion
> zu verschwenden - mindestens 2 Gold, falls man zur Sicherheit
> ein Amulett bereit hat.

Nicht unbedingt, man sollte aber 2 Gold nehmen, wenn die anderen Mitspieler vorher alle abgelehnt haben.
Wenn man aber auf höherwertige Schätze spekuliert kann man aber auch leer ausgehen.

Nach einer 2er und einer 3erpartie schließe ich mich voll und ganz Golbin an.
Bei uns ist das Spiel jedenfalls sehr gut angekommen und beim nächsten Spieleabend soll ich es unbedingt auch wieder mitbringen.

Das einzige was wir überlegen, ob wir wenigstens einen Fluch, wenn beide zu früh kamen (im 2er Spiel passiert), wieder einmischen.

Schönen Sonntag
Helby

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Golbin » 11. Oktober 2009, 13:09

Hallo Attila,

ich kann deine Aussagen nicht nachvollziehen, würde es aber gern

zu (a) ich kenne einen Teil der Schätze. Wenn ich dazu noch ein wenig mein Gedächtsnis anstrenge (und bis 2 Flüche reicht es immer), weiß ich ungeführ, was mich erwartet. Danach ist die Verteilung sehr wohl abschätzbar und es obliegt auch der Risikofreudigkeit des Spielers, mittelgroße Schätze abzulehnen.
Hinzu ist die Schatzverteilung dadurch stark beeinflussbar, an welcher Positon meine Windrosen liegen

zu (b) Ein einzelner Schatz kann einen Unterscheid von 4 Punkten ausmachen und selbst bei einem Fluch, den ich als -6 rechne - komme ich au "nur" einen Unterscheid von 12. Und offengesagt, ein Spieler mit einem 6er-Schatz sollte mal überlegen, ob er sich ein Schutzamulett besorger.

Ich empfinde Tobago nicht als glückslastig, eben weil ich mich auf die Unwängbarkeiten einstellen kann.

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon l8xx » 11. Oktober 2009, 16:16

> zu (b) Ein einzelner Schatz kann einen Unterscheid von 4
> Punkten ausmachen und selbst bei einem Fluch, den ich als -6
> rechne - komme ich au "nur" einen Unterscheid von 12. Und
> offengesagt, ein Spieler mit einem 6er-Schatz sollte mal
> überlegen, ob er sich ein Schutzamulett besorger.

Wenn ich noch z.b. 3 Windrosen bei einem Schatz hätte und es kommt der Fluch, dann entgehen mir 3 Schatzkarten + Amulett = 4 komplette Runden = keine Chance mehr auf den Sieg.

In unserer Partie war es nach 50% Spieldauer klar, welche 2 Spieler fluchbedingt keine Chance mehr auf den Sieg hatten.

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Golbin » 11. Oktober 2009, 16:29

Hallo 18xx,

du scheibst:

"Wenn ich noch z.b. 3 Windrosen bei einem Schatz hätte und es kommt der Fluch, dann entgehen mir 3 Schatzkarten + Amulett = 4 komplette Runden = keine Chance mehr auf den Sieg."

Nun, es ist Sache de Spielers, seine Windrose zu häufen. Das sollte man halt nicht machen, wenn noch Flüche draußen sind.

Hier steuert der Spieler sein Risiko und wer meint, seine Windrosen zu konzentrieren, geht ein hohes Risiko ein. Das hat weniger mit glückslastig zu tun als mit Risiko bzw. auch mit taktisch ungeschicktem Spiel.

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Helby » 11. Oktober 2009, 16:40

l8xx schrieb:
> Wenn ich noch z.b. 3 Windrosen bei einem Schatz hätte und es
> kommt der Fluch, dann entgehen mir 3 Schatzkarten + Amulett =
> 4 komplette Runden = keine Chance mehr auf den Sieg.

Das ist aber doch schon sehr weit her geholt, solche Extremsituation, welche dann spielentscheidend ist kann man ja fast bei jedem Spiel finden wo Glück vorhanden ist.
Selbst die errechneten 12 Punkte bei Golbin treten eigentlich nur bei schlechter Spielweise, oder gleich am Anfang mit sehr sehr viel Pech ein.

Wann hat man denn schon mal 3 Karten oder mehr hintereinander? Jeder Spieler sollte bemüht sein, bei jedem Schatzpfad vertreten zu sein, so dass man keinen Schatz einen Spieler alleine überläßt.

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die Schätze meistens mit der 4. oder 5. Karte gefunden werden, ergibt sich eigentlich kaum die Gelegenheit, dass man 3 Karten durch den Fluch verliert, er müßte ja außerdem auch gleich am Anfang kommen, was auch nicht so oft vorkommt.


> In unserer Partie war es nach 50% Spieldauer klar, welche 2
> Spieler fluchbedingt keine Chance mehr auf den Sieg hatten.

Bei uns hatten die Fluchkarten keinen gravierenden Einfluss auf den Sieg / Niederlage.

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Attila » 11. Oktober 2009, 16:57

Hiho,

Das ist so weit hergeholt, das ich es gar schon geschafft habe 5 Karten vor die Pumpe zu fahren. In den 5 Karten die ich mir angesehen habe war der Fluch drinne, die 6te war keiner. Beim Aufdecken wurde der Fluch als erstes gezogen. Schicksal.

Wenn man gut 50% der Siegpunkte in *einem Spielzug* verdaddeln kann, dann ist das für mich ziemlich glücklastig - für manche ist Lotto ja auch ein Strategiespiel mit wenig Glück. Für mich nicht. :-P

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Golbin » 11. Oktober 2009, 17:34

Hallo Attila,

ich hoffe , ich tue dir nicht weh, wenn ich sage, dass es nicht glückslastig ist, sondern einfach nur sch... gespielt.

6 Windrosen an einem Schatzpfad ... das ist ja wie russisch Roulette mit nur einer freien Kammer. :-)

Golbin
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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Attila » 11. Oktober 2009, 17:46

Hiho,

Nein, du tust mir nicht weh. Nun, offensichtlich bist du dir aber über die Wahrscheinlichkeit bei russisch Roulette zu sterben nicht ganz im klaren.
Es war allerdings schlecht gespielt, da ich auch kein Amulett mehr hatte :-)

Ich würde den SPielzug jedezeit wieder machen, denn es wir in mehr als 9 von 10 Fällen nicht in die Hose gehen.

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon l8xx » 11. Oktober 2009, 18:21

Ich finde die Argumentation etwas sonderbar: Man muss das Spiel nach einer bestimmten Strategie spielen, damit es seine Glückslastigkeit verliert. Und weil es eben diese "verteilte" Strategie gibt, ist es nicht glückslastig.

Ich behaupte mal frech: Wer verteilt spielt, also eben nicht 3 Hinweise bei einem Pfad hat sondern überall dabei sein will, wird schlechter abschneiden (im Durchschnitt). Grund: Egal ob ich 1 oder 3 Windrosen bei einem Pfad habe: Kommt der Fluch muss ich 1 Amulett abgeben. Also ist es besser zu riskieren und viele Windrosen bei wenigen Pfaden zu haben. So ist die Wahrscheinlichkeit am größten, nicht bei einem verfluchten Schatz dabei zu sein.

Und selbst wenn man verteilt spielt, ich finde es nicht unwahrscheinlich, dass ein Spieler bei einem verfluchten Schatz ohne Verluste durch kommt, ein anderer 2 Windrosen nicht kassiert hat und noch 1 Amulett abgeben muss. Das ist nicht extrem, sondern eher der Regelfall bei einem verfluchten Schatz.

Ich sehe aber ein, dass wenn man verteilt spielt, es die Glückskomponente reduziert. Das dürfte von Spielrunde zu Spielrunde unterschiedlich sein.

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Carsten Pinnow » 11. Oktober 2009, 18:36

l8xx schrieb:
>
> Ich behaupte mal frech: Wer verteilt spielt, also eben nicht
> 3 Hinweise bei einem Pfad hat sondern überall dabei sein
> will, wird schlechter abschneiden (im Durchschnitt).

Nö. Die optimale Spielweise ist kontextabhängig. Solange die Gefahr eines FLuchs besteht ist es sicherer, bei jedem Schatz mit ein oder zwei Windrosen zuerst wählen zu dürfen. (Falls ein FLuch kommt, werden die Mitspieler statistisch stärker betroffen.)
Vorher gilt es schnell einen Schatz zu heben (mit möglichst wenig Hinweisen), um sicher Punkte zu bekommen und Amulette ins SPiel zu bringen.
Nach den Flüchen können die gesammelten Amulette dann für solch 5/6-Windrosen-Schätze eingesetzt werden.

:)

gruss,
Carsten
---
www.ludoversum.de

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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon l8xx » 11. Oktober 2009, 19:34

Carsten Pinnow schrieb:
>
> l8xx schrieb:
> >
> > Ich behaupte mal frech: Wer verteilt spielt, also eben nicht
> > 3 Hinweise bei einem Pfad hat sondern überall dabei sein
> > will, wird schlechter abschneiden (im Durchschnitt).
>
> Nö. Die optimale Spielweise ist kontextabhängig. Solange die
> Gefahr eines FLuchs besteht ist es sicherer, bei jedem Schatz
> mit ein oder zwei Windrosen zuerst wählen zu dürfen. (Falls
> ein FLuch kommt, werden die Mitspieler statistisch stärker
> betroffen.)
> Vorher gilt es schnell einen Schatz zu heben (mit möglichst
> wenig Hinweisen), um sicher Punkte zu bekommen und Amulette
> ins SPiel zu bringen.
> Nach den Flüchen können die gesammelten Amulette dann für
> solch 5/6-Windrosen-Schätze eingesetzt werden.

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Klar ist es besser hinten zu sein wie vorne zu sein. Solange Flüche im Spiel sind, ist es aber auch besser nicht überall vorne dabei zu sein, sondern wenn vorne, dann konzentriert auf wenige Schätze vorne zu sein.

Bei all dieser Diskussion vergessen wir aber, dass die Freiheitsgrade nicht unbegrenzt sind. Oft werde ich von den spielbaren Hinweisen getrieben und es gibt nur ein paar wenige sinnvolle Möglichkeiten.

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Dietrich
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Re: Bemerkungen zu Tobago

Beitragvon Dietrich » 12. Oktober 2009, 02:31

Moin, moin,
die Regel ist nicht optimal verfasst; so steht zum Beispiel unter 'Aktion A', dass man die Kartenhand 'unter Abgabe eines Amuletts' tauschen darf - nichts weiter.
Dann findet man aber unter 'Amulett - Kartentausch' (und dort auch nur in Klammern!), dass man die Kartenhand auch ohne Amulett tauschen kann, dann aber auf die eigentliche Aktion A verzichten muss! Der Satz gehört also eher direkt zum Text der 'Aktion A'.

Besser wäre es demnach zu schreiben, dass man bei der 'Aktion A'...
entweder eine (1) Hinweiskarte ausspielen und diese vom Stapel ersetzen ...
oder seine vollständige Kartenhand austauschen muss.

Alles weitere ergibt sich durch die Amuletteigenschaften; dann wäre sogar ein Kartentausch gar keine Amuletteigenschaft, sondern eine weitere Aktion A, die ja durch die Amulettabgabe möglich ist!

Ferner besteht eine Regelunklarheit (vielleicht layoutbedingt?) im gelben Kasten auf Seite 3 oben hinter dem Pluszeichen: Gehört der Text hinter dem Pluszeichen nur zur Aktion B oder eventuell auch zur Aktion A? Dann kann ein Spieler, wenn sein Geländewagen zufällig oder gewollt auf einem Schatzort steht, diesen Schatz heben und dennoch eine Hinweiskarte ausspielen (ähnlich dem Beispiel Seite 6 Mitte).
Diese Unklarheit liegt eventuell auch wieder am Layout: Gehören die folgenden Kapitel, z. B. 'Ein Schatz wird gehoben', 'Der Schatz wird verteilt' oder 'Das Einsammeln der Amulette' nur zur Aktion B, also zur 'Fahrt mit dem Geländewagen' oder sind sie von der Aktionsmöglichkeit B unabhängig? So kann auch das Aufsammeln eines Amuletts nicht bei einer Fahrt (Aktion B) sondern bei dem Ausspielen eines Hinweises (Aktion A) erfolgen, da es keine Aktion ist (Seite 5 unten).
(Wir haben beides jedenfalls nur während einer Aktion B gespielt, ich bin mir nun fast sicher, dass es auch in der Aktion A sein kann, oder ... )

Gehe ich recht in der Annahme, dass die Neu-Eröffnung einer Schatzreihe durch denjenigen, der die letzte Goldkarte erhalten hat (oder der Schatzheber), eine zusätzlich außer der Reihe erfolgen muss und damit noch zur Schatzverteilung gehört?
Und dass erst danach das Spiel durch denjenigen Spieler fortgesetzt werden muss, der im Uhreigersinn auf den Schatzheber-Spieler folgt? Außer der Schatzheber darf mittels mehrerer Amulette weitere Schätze heben ... dann eben etwas später ...

Schätze, ich werde noch weitere Fragen zu diesem Klasse-Spiel haben ;-).

Mit freundlichem Gruß

Dietrich


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