Beitragvon Andreas Keirat » 24. November 2009, 14:26
> Punktgenau einen Monat später scharren hier die Leute bereits
> mit den Hufen (was per se ja völlig ok ist), werden aber
> bereits ziemlich nölig im Tonfall (siehe auch andere Threads)
> und lamentieren darüber, dass scheinbar durch die Änderungen
> bedingt eine geringe andere Anzahl an
> Priester/Philosophenkarten sowie vier Goldtokens im Kasten
> ist. Von allen ist selbst im Fünf-Personen-Spiel mehr als
> genug da und es macht NULL(!) Unterschied. Ich versteh die
> Aggressivität, die zumindest ich beim Lesen empfinde,
> irgendwie nicht.
>
Tja Carsten, ich versuche Dich mal aufzuklären, wie das bei mir so ist.
Wenn ich ein Spiel kaufe, zähle ich immer das Material nach. Und wenn etwas anderes drin ist, als ich laut Teile-Liste zu erwarten habe, dann werde ich stutzig. Wenn es MEHR an Material ist, denke ich mir nichts dabei. Aber bei WENIGER sollte man schon stutzig werden und durchaus mal eine Anfrage in einem Forum stellen oder direkt beim Verlag. Letzteres hätte den Vorteil, direkt Antwort zu bekommen, während ersteres die Nerven der Verlagsmitarbeiter schont(keine 45 Antworten zum gleichen Thema) und in der Regel schneller funktioniert.
In dem Moment, wo ich ein Spiel wieder verkaufe, weil mein Platz im Regal nicht reicht und ich es bei einem Online-Auktionshaus einsetze oder über Kleinanzeigen verkaufen will, bin ICH in der Verantwortung zu schreiben, ob das Spiel vollständig ist oder nicht. Laut der mitgelieferten Teile-Liste ist es das NICHT. Ein Käufer kann/muss das nicht wissen, weil er das Spiel meist nicht kennt oder allenfalls mal auf einem Spieletreff bzw. bei Freunden gespielt hat. Wenn der nun nach dem Kauf nachzählt, wird er sauer, gibt eventuell eine schlechte Bewertung, will vom Kauf zurücktreten, Rabatt haben oder ähnliches. Als Verkäufer hast Du da Pech gehabt und viel Arbeit.
Es ist dabei völlig irrelevant, ob ich das fehlende Geld/Spielsteine/Marker etc brauche oder nicht. Gerade wenn ein Spiel 3 Jahre oder älter ist, weiß doch kein Mensch mehr, daß es in der Anleitung der Erstauflage ein paar Tippfehler gab.
Schreibe ich dagegen, daß mein Spiel XYZ unvollständig ist, bekomme ich meinen glorreichen einen Euro dafür und gut ist. Bei einem Spiel für 40 Euro wäre das ganz schön hart.
Soviel also zu den Priesterkarten und den Gold-Token. Das hat nichts mit Erwartungshaltung etc. zu tun, sondern ist durchaus dazu gedacht, mir Ärger zu ersparen. Außerdem ist dies gleichzeitig eine Art Qualitätskontrolle für die Verlage. Wenn diese weniger Sorgfalt auf ihre Arbeit legen, müssen sie mit Anfragen und Kritik rechnen. Da spielt es keine Rolle, wie dieser Mangel an Sorgfalt zustande gekommen ist (Termindruck, Lieferschwierigkeiten, schlechte Übersetzung, Personalknappheit, Unfähigkeit eines Mitarbeiters, Lagerprobleme, Fertigungsprobleme, Transportprobleme, Wechselkurs-Schwankungen...)
Vielleicht verstehst du jetzt die Intention des Schreibers.
Ciao,
Andreas Keirat
www.spielphase.de
(das oben geschriebene gilt natürlich allgemein und nicht nur für das eine Spiel Cyclades von Matagot bzw. Kyklades von Asmodee)