Beitragvon ravn » 19. Dezember 2009, 10:14
SchiZzZo schrieb:
> 1.) Was sind (beispielhaft) die Funktionen der verschiedenen
> Kreaturen? In der Anleitung steht dazu leider nicht viel. Da
> es ja zu einigen auch schöne Miniaturen gibt, würde mich
> interessieren, was die Kreaturen mir im Spiel bringen bzw. in
> wieweit es sich lohnt, sie auch einzusetzen.
Cyclades ist ein Spiel der direkten Konfrontation. Du musst bereit sein, Deinen Mitspielern zu schaden, weil die werden Dir ebenso schaden, um das Spielziel zu erreichen.
Wenn man nur nett nebeneinander aufbaut, verliert das Spiel eine ganze Menge und ist arg schnell vorbei. Also ist ständiges Hauen-und-Stechen angesagt und jede Runde neu will die Spielsituation richtig eingeschätzt werden, um gefährlich Führende als Opfer auszumachen.
Die Kreaturen bringen geordnetes Chaos ins Spiel - oder auch mehr Möglichkeiten, je nachdem welcher Spielertyp Du bist. Meist sind die ebenso konfrontativ, mit direkten negativen Auswirkungen gegen die Mitspieler oder einer positiven Verstärkung für einen selbst:
Da können Karten oder Gold geklaut werden. Da werden Schiffe von einer Insel verdrängt und gehen ggf unter. Da kann man weite Bewegungen mit seinen Schiffen machen. Da kann man die Verteidigung einer Insel verstärken. Da sind überraschende Armeen-Bewegungen möglich ...
Wer die Kreaturen nicht einsetzt (kosten Gold, das man auch für die Bietrunden und Aufbau braucht), überlässt dieses Potential den Mitspielern und die bekommen dann den Vorteil, den man selbst abgeleht hat - oder ablehnen musste, weil man aufgrund Goldmangels die Kreaturen nicht aktivieren konnte. Ist ein Kernelement des Spiels und bestimmt die kurzfristigen Entscheidungen.
Ein paar Kreaturen sind als Miniaturen enthalten (in der Essen-Edition noch als Pappcounter, die aber ersetzt werden per Gutschein). Die wirken nicht nur sofort, sondern über mehrere Runden. Wobei die Miniatur dann die Merkfunktion hat, dass es dort (immer noch) einen besonderen Effekt gibt.
Cyclades ist kein Spiel, was jeder mag! Wer Konfrontation und destruktive Spielelemente ablehnt, sollte einen weiten Bogen um das Spiel machen. Ich finde es hingegen extrem interaktiv, wobei es mir zu fünft in voller Besetzung bisher am Besten gefallen hat. Warum? Weil dann alle Götteraktionen jede Runde im Spiel sind (da also ein Zufallsfaktor wegfällt) und die Bietrunden spannender sind, weil eben mehr mitbieten und sich gegenseitig verdrängen können.
Cu/Ralf