Anzeige

Cyclades: Kreaturen, 2-Spieler etc.

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Benutzeravatar
SchiZzZo
Brettspieler
Beiträge: 63

Cyclades: Kreaturen, 2-Spieler etc.

Beitragvon SchiZzZo » 19. Dezember 2009, 09:51


Hallo,

da "Cyclades" nun bei verschiedenen Shops lieferbar ist, ringe ich gerade mit mir, es zu bestellen. Allerdings interessieren mich vorher noch einige Sachen, hoffe da kann mir jemand helfen, der es in Essen gekauft und schon ein paar mal gespielt hat.

1.) Was sind (beispielhaft) die Funktionen der verschiedenen Kreaturen? In der Anleitung steht dazu leider nicht viel. Da es ja zu einigen auch schöne Miniaturen gibt, würde mich interessieren, was die Kreaturen mir im Spiel bringen bzw. in wieweit es sich lohnt, sie auch einzusetzen.

2.) Wie sieht es mit der Spielbarkeit zu zweit aus? Mit dem verkleinerten Spielplan und der angepassten Auktion wurde ja der Grundstein gelegt, dass es gut funktioniert. Und es hört sich ja alles sehr praktikabel an. Aber wie ist es dann im wirklichen Spiel?

Wenn jemand diese Fragen beantworten könnte, würde mir das meine Kaufentscheidung erheblich erleichtern ;)

Grüße
Thomas

Benutzeravatar
ravn

Re: Cyclades: Kreaturen & Kaufentscheidung

Beitragvon ravn » 19. Dezember 2009, 10:14

SchiZzZo schrieb:

> 1.) Was sind (beispielhaft) die Funktionen der verschiedenen
> Kreaturen? In der Anleitung steht dazu leider nicht viel. Da
> es ja zu einigen auch schöne Miniaturen gibt, würde mich
> interessieren, was die Kreaturen mir im Spiel bringen bzw. in
> wieweit es sich lohnt, sie auch einzusetzen.

Cyclades ist ein Spiel der direkten Konfrontation. Du musst bereit sein, Deinen Mitspielern zu schaden, weil die werden Dir ebenso schaden, um das Spielziel zu erreichen.

Wenn man nur nett nebeneinander aufbaut, verliert das Spiel eine ganze Menge und ist arg schnell vorbei. Also ist ständiges Hauen-und-Stechen angesagt und jede Runde neu will die Spielsituation richtig eingeschätzt werden, um gefährlich Führende als Opfer auszumachen.

Die Kreaturen bringen geordnetes Chaos ins Spiel - oder auch mehr Möglichkeiten, je nachdem welcher Spielertyp Du bist. Meist sind die ebenso konfrontativ, mit direkten negativen Auswirkungen gegen die Mitspieler oder einer positiven Verstärkung für einen selbst:

Da können Karten oder Gold geklaut werden. Da werden Schiffe von einer Insel verdrängt und gehen ggf unter. Da kann man weite Bewegungen mit seinen Schiffen machen. Da kann man die Verteidigung einer Insel verstärken. Da sind überraschende Armeen-Bewegungen möglich ...

Wer die Kreaturen nicht einsetzt (kosten Gold, das man auch für die Bietrunden und Aufbau braucht), überlässt dieses Potential den Mitspielern und die bekommen dann den Vorteil, den man selbst abgeleht hat - oder ablehnen musste, weil man aufgrund Goldmangels die Kreaturen nicht aktivieren konnte. Ist ein Kernelement des Spiels und bestimmt die kurzfristigen Entscheidungen.

Ein paar Kreaturen sind als Miniaturen enthalten (in der Essen-Edition noch als Pappcounter, die aber ersetzt werden per Gutschein). Die wirken nicht nur sofort, sondern über mehrere Runden. Wobei die Miniatur dann die Merkfunktion hat, dass es dort (immer noch) einen besonderen Effekt gibt.

Cyclades ist kein Spiel, was jeder mag! Wer Konfrontation und destruktive Spielelemente ablehnt, sollte einen weiten Bogen um das Spiel machen. Ich finde es hingegen extrem interaktiv, wobei es mir zu fünft in voller Besetzung bisher am Besten gefallen hat. Warum? Weil dann alle Götteraktionen jede Runde im Spiel sind (da also ein Zufallsfaktor wegfällt) und die Bietrunden spannender sind, weil eben mehr mitbieten und sich gegenseitig verdrängen können.

Cu/Ralf

Benutzeravatar
SchiZzZo
Brettspieler
Beiträge: 63

Re: Cyclades: Kreaturen & Kaufentscheidung

Beitragvon SchiZzZo » 19. Dezember 2009, 10:48


Hi Ralf,

danke für die ausführliche Antwort! Noch eine Frage: Du sagst, dass es dir zu fünft am besten gefällt, weil alle Götter-Aktionen jede Runde im Spiel sind. Ist das bei zwei Spielern nicht auch so? Dort muss ja jeder auf zwei Götter bieten. Dann liegen ja dort auch alle fünf Götter aus, und vier werden auch besetzt...Oder hab ich da was falsch verstanden?

Benutzeravatar
ravn

Re: Cyclades: Kreaturen & Kaufentscheidung

Beitragvon ravn » 19. Dezember 2009, 11:27

SchiZzZo schrieb:

> danke für die ausführliche Antwort! Noch eine Frage: Du
> sagst, dass es dir zu fünft am besten gefällt, weil alle
> Götter-Aktionen jede Runde im Spiel sind. Ist das bei zwei
> Spielern nicht auch so? Dort muss ja jeder auf zwei Götter
> bieten. Dann liegen ja dort auch alle fünf Götter aus, und
> vier werden auch besetzt...Oder hab ich da was falsch
> verstanden?

Bei weniger als Vollbesetzung werden Götter vor Rundenbeginn zufällig aus dem Spiel genommen. Der/die Götter, die in der aktuellen Runde nicht dabei sind, sind aber garantiert in der kommenden Runde dabei und zwar ganz vorne in der Reihenfolge. Mit diesem Götter-Roulett wird die langfristige Planung schwieriger oder muss schlicht flexibler sein.

Der fünfte Gott Apollo ist immer dabei, weil fest auf den Spielplan gedruckt. Es gibt aber nur immer so viele Götter pro Runde im Spiel, wie Spieler teilnehmen (oder die Zweiervariante mit zwei Göttern pro Spieler).

Wobei "am besten gefällt" gerade mal aus der Spielerfahrung einer 5er- und einer 4er-Runde besteht. Also nichts, an dem ich eine Kaufentscheidung festmachen würde. Dann schon eher, ob Du direkt konfrontative Spiele magst und auch Mitspieler dafür begeistern kannst.

Weil wenn die Mitspieler nicht mit- und gegenhalten (wollen), verliert das Spiel den eigentlichen Reiz. Dann lieber "Vor den Toren von Loyang", wo man sich so gut wie nie behindert, was aber ein ganz anderes Spielgefühl ist und von der Interaktionsdichte auf der anderen Seite der Extremen steht.

Cu/Ralf

Benutzeravatar
Reyk

Re: Cyclades: Kreaturen & Kaufentscheidung

Beitragvon Reyk » 21. Dezember 2009, 12:53

Ich habe bisher nur Erfahrungen mit 3, 4 und 5 Personen.
Die Aktionsphase erscheint dabei durch die verschiedenen Pläne gut austariert.
Der Vertsteigerungsmechanismus - bekannt aus z. B. Amun Re - sollte zu fünft am besten funktionieren, gefiel mir aber auch zu viert (daher könnte es zu zweit auch brauchbar sein - nur eine Vermutung). Dass bei nicht voller Besetzung bestimmte Götter garantiert (erst) in der nächsten Runde dran kommen, verlangt zusätzliche Planung, bringt aber auch ein zusätzliches Zufallselement ins Spiel, das schonmal entscheidend sein kann. Zu dritt erschien mir der Versteigerungsmechanismus lahm, vor allem wenn ein Spieler gerade klamm ist. Hängt auch damit zusammen, dass man von Apollo nicht mehr vertrieben werden kann.
Wie ravn schon schrieb steht im 2er-Spiel immer ein Gott nicht zur Verfügung.
Ich selbst würde es gern mal zu zweit probieren. Es entfallen gemeinsame Anstrengungen zum Leader-Bashing und das "Greif lieber xy an - der steht viel besser" entfällt. Das mag man je nach Geschmack gut oder schlecht finden.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste