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Barrierefreie Spiele?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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nascar8

Barrierefreie Spiele?

Beitragvon nascar8 » 23. Juni 2010, 09:12

Ich werde demnächst ein längerfristiges Projekt mit dem Thema "Spiele - barrierefrei?" im Freizeitbereich einer großen Einrichtung für Menschen mit körperlichen Behinderungen starten. Viele der mitmachenden Spieler (von Kind bis Senior) haben schwerste körperliche Beeinträchtigungen und sind daher darauf angewiesen, Spiele zu spielen, da mit möglichst geringem körperlichem Aufwand gespielt werden können.

Meine Fragen:
- Wer hat bereits Erfahrungen zum Thema?

- Welche Titel erscheinen Euch interessant?

Gruß
Dieter Niehoff

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Beate
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Beate » 23. Juni 2010, 09:42

Klingt nach einem sehr interessanten Projekt!

Wenn nur ein Mitspieler da ist, der die Karten umdreht, wäre Diamant (Schmidt-Spiele) sicher prima geeignet, weil man ja nur seine Diamantensucher-Figur in die Hand nehmen muss (oder eben nicht).

Kämen vielleicht sogar alle Spiele in Betracht, bei denen man nur sagen muss, wohin eine Figur gezogen werden soll(z.B. Heimlich & Co, Sagaland, Favoriten (W. Müller), Igel ärgern, Heiße Schlacht am kalten Buffet oder vom Ablauf her so ähnlich: Kleine Fische). Es müsste halt auch hier jemand dabei sein, der würfelt bzw. Karten umdreht.

Viel Erfolg für das Projekt!

Beate

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Suryoyo
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Suryoyo » 23. Juni 2010, 11:24

Hi,

klingt wirklich interessen, das Problem dabei ist, dass bei so ziemlich jedem Brettspiel jemand dabei sein muss, der zumindest die Pöpel der betroffenen Personen bewegt oder ihm/ihr die Karten hinhält, damit er sie lesen kann. Und ich schätz mal der gesamte Zweig der Geschicklichkeitsspiele fällt da wohl flach. Meiner Meinung nach sind die spiele, die mit wenig spielmaterial auskommen auch meist die geeignetsten für solche Anlässe.

Gruß

Suryoyo

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LemuelG
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon LemuelG » 23. Juni 2010, 11:52

Ich denke, alles mit vollständig offener Information ist kein Problem, der behinderte Spieler kann durch Anweisung jeweils die Ausführung seines Zugs konkret beschreiben, und ein Mitspieler kann das dann durchführen. Spiele wie Magister Navis oder Le Havre (hier kann auch ein Mitspieler beim Einsehen und Umordnen des Sonderkartenstapels helfen, ohne die Karten selbst zu sehen) könnten auf diese Weise sicher problemlos gespielt werden.

Früher habe ich im Verein Schach gespielt, und wir traten in Ligaspielen öfter auch gegen einen Verein an, in dessen Reihen ein stark sehbehinderter Spieler war. Der hatte dann sein eigenes Mini-Steckschachbrett, und man musste ihm seinen Zug ansagen, damit er diesen auf seinem Mini-Brett ziehen konnte. Das klappte auch - und zwar sogar bei begrenzter Bedenkzeit!

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Micha A.
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RE: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Micha A. » 23. Juni 2010, 11:53

"nascar8" hat am 23.06.2010 geschrieben:
> Ich werde demnächst ein längerfristiges Projekt mit dem
> Thema "Spiele - barrierefrei?" im Freizeitbereich einer
> großen Einrichtung für Menschen mit körperlichen
> Behinderungen starten. Viele der mitmachenden Spieler (von
> Kind bis Senior) haben schwerste körperliche
> Beeinträchtigungen und sind daher darauf angewiesen, Spiele
> zu spielen, da mit möglichst geringem körperlichem Aufwand
> gespielt werden können.

> - Welche Titel erscheinen Euch interessant?

Rasende Roboter?
Erfordert eigentlich nur die Nennung einer Zahl und die Beschreibung des Lösungswegs. Aber natürlich braucht's auch hier jemanden, der das Setup des Spielbretts übernimmt.

Gruß
Micha


*******************************************************************************************************
Wenn du dich klein, nutzlos und depressiv fühlst, dann denke immer daran: Du warst einmal das schnellste und erfolgreichste Spermium deiner Gruppe!

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Magicmoses
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Magicmoses » 23. Juni 2010, 12:29

Wie wäre es denn mit BLACK STORIES ????

Da braucht es doch nur einen Vorleser........

Der Moses

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nascar8

Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon nascar8 » 23. Juni 2010, 12:38

Beate schrieb:
>
> Kämen vielleicht sogar alle Spiele in Betracht, bei denen man
> nur sagen muss, wohin eine Figur gezogen werden soll

Stimmt, das ist ein guter, möglicher Ansatz, der von meinen nichtbehinderten Mitspielern bereits auch eäußert wurde.

Vielen Dank für Deine Anregungen.

Grüße
Dieter

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MatthiasC
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon MatthiasC » 23. Juni 2010, 13:13

Ich habe während meines Zivildienstes sehr viel mit Kindern gespielt, die vom Kopf ab abwärts gelähmt waren und somit nur, neben der Sprache, mit einem Stäbchen im Mund auf die jeweilige Stelle des Spielbretts zeigen konnten. Gespielt wurde alles, was Ende der 80er in einem normalen Kinderzimmer zu finden war. Karten kamen in einem Kartenhalter und das Kind zeigte mit dem Stab auf die Karte, die er/sie spielen wollte. Würfelwürfe waren auch kein Problem: das Kind bekam einen Teelöffel in den Mund und der Zivi durfte aufheben :-)

Ich kann mich an kein Spiel erinnern, dass wir durch die Behinderung nicht spielen konnten. Allerdings kann man die damaligen Spiele mit Sicherheit nicht mit Agricola & Co vergleichen.

Ein Klassiker seinerseits war 4-gewinnt; sicherlich auch durch das senkrechte Spielbrett. Denselben Effekt bieten Kartenspiele aller Art mit den besagten Kartenhaltern.

Ein flaches Spielbrett mit vielen (Papp-)Einzelteilen stelle ich mir - je nach Behinderung - schwieriger vor. Auch weil bei Manchen nicht steuerbare Muskelentladungen zur Behinderung gehören.

Ich würde einfach den Rucksack mit kleineren Schachteln vollpacken, etwas davon wird schon passen.

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Andreas Keirat

Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Andreas Keirat » 23. Juni 2010, 14:35

Moin!

Ich habe einmal eine Behinderteneinrichtung gesehen, bei der Hilfsmittel zum Einsatz kamen, die speziell zum Spielen gebaut wurden.

Da gab es schwere Metallständer mit einem Taster, über den man zwei gegenüberliegende digitale Mini-Displays steuern konnte. Auf dem Display konnten dann Werte in 1er Schritten hochgezählt werden. Bei 30 ging es danach wieder zur 0 zurück. Eines der Objekte ging sogar bis 99 und hatte einen zweiten Schalter, mit dem man das Display zu 0 bringen konnte. Mit diesem System lassen sich Siegpunkte oder Bietansagen machen. Sowohl bei Personen mit eingeschränkter Bewegungskontrolle bei den Armen, mit großen Lähmungen (den Taster kann man auch mit dem Stift im Mund betätigen) und/oder Sprachproblemen. 2 Displays, damit auch die anderen sehen können, was geboten wird oder wie hoch der Punktestand eines Spielers ist.

Das Ding wurde von Auszubildenden eines großen Elektrobetriebes gebaut im Rahmen eines Arbeitsprojektes mit Benotung. Stahlbauer waren dabei für den schwereren Fuß und das Blech-Gehäuse zuständig.
Bei solchen Hilfsmitteln kann man ja mal in entsprechenden Stahlbau/Elektro-Betrieben nachfragen, ob die das zum Selbstkostenpreis machen würden und ihren Lehrlingen gleichzeitig ungewöhnliche Praxisarbeit verschaffen. Sowas geht bestimmt auch mit speziellen Kartenhaltern bei Tischlern.
Wenn man dann noch die Lokalpresse dazu einlädt bei der Präsentation, dann sind schon sehr viele Betriebe auf deiner Seite...

So, nun aber auch noch zu praktischen Spiele-Tipps:

- Mit leichten Abwandlungen gehen viele Quiz-Spiele

- Tabu

- Outburst (Ziffern auf Karten werden umgestoßen bei richtiger Nennung von Begriffen)

- Hossa

- viele abstrakte Gipf-Projekt Spiele (wenn der Gegner die Steine bewegt. Die Bretter haben Koordinaten!)

- Würfelspiele könnten gehen, wenn man einen Schaumstoff-Würfel nimmt und diesen in einen abgezäunten Bereich werfen lässt.

- Scrabble mit offenen Buchstaben (wenn einer die aufs Brett legen kann)

- Talking Stones

- Ricochet Robots

- Black Box (Franjos)

- 4 Gewinnt oder Pipeline Duell (Mit Hilfe beim Einfädeln)




Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

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nascar8

Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon nascar8 » 23. Juni 2010, 15:06

Interessant!

Könntetst Du mir den Namen und vielelicht sogar eine Kontaktperson der Einrichtung nennen (private Mailadresse hier oben)

Gruß
Dieter

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ode

Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon ode » 24. Juni 2010, 10:20

Tatsächlich sehr interessant...

Ich hab da auch schon öfter mal dran gedacht, da ich als Heilerziehungspfleger auch mit Menschen mit Lernschwierigkeiten (das ist der Begriff den "Behinderte" für sich selber wählen...) zu tun habe.

Besonders faszinierend finde ich die "Leichte Sprache", denn ich denke, dass viele Verlage damit noch mehr Menschen erreichen können.

Grundsätzlich finde ich es falsch den Ansatz zu wählen bestimmte geeignete Spiele zu wählen. Vielmehr sollten die Wünsche und Interessen der verschiedenen Menschen berücksichtigt werden. Und dann kann man am Ende alles Spielen was man will. Mit der entsprechenden Assistenz geht das alles.

Alle Menschen sind verschieden und somit muss man auch die Spiele entsprechend der Fähigkeiten der Menschen wählen. Bei unserem Spieletreff kommt regelmäßig ein Rolli-Fahrer, der nicht so gut nach unten sehen kann. Somit fallen Spiele aus die er nicht kennt und sehr textlastig sind. Dominion ist für ihn kein Thema, denn er kennt die Karten auswendig.

Bald sollte es dann auch möglich sein, Spiele vom iPhone oder iPad erklärt zu bekommen. Über kurz oder lang werde die Verlage merken, wie einfach man Spiele erklären kann, wenn man einfach ein Handy in die Mitte legt und das Erklärprogramm startet. Yvio hat es im Endeffekt vorgemacht. Kein Regellesen mehr nötig und warum nicht auch Regelerklärungen in einfacher Sprache machen? Wenn für Wenigspieler das Lesen der Regel eine Hürde ist, dann wird das irgendwann zwangsläufig kommen. Man braucht keine CDs, DVDs und kein entsprechendes Abspielgerät. Bald als App... Da bin ich mir sicher...

LG...ode.

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Thomas
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[OT] Abspielgerät

Beitragvon Thomas » 24. Juni 2010, 12:22

ode schrieb:
> Man braucht keine CDs, DVDs und kein entsprechendes
> Abspielgerät. Bald als App... Da bin ich mir sicher...

Und für dieses "App" braucht man kein entsprechendes Appspielgerät? Es soll auch Leute geben, die Handys von anderen Herstellern oder gar keine Handys besitzen. Die Yvio-Konsole hatte ja den "Vorteil", dass das Abspielgerät für die Spielanleitung ja eh auch fürs Spiel an sich benötigt wurde. Wobei die hohen Kosten für eine Brettspiel-Konsole vielleicht auch ihr Nachteil war.

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ode

Re: [OT] Abspielgerät

Beitragvon ode » 24. Juni 2010, 12:50

Im Grunde hast du Recht. Aber auch wieder nicht.

Man wird sicherlich Tonspuren entwickeln können, vielleicht auch was mit Bildern, die sich auf kompatiblen Handys abspielen lassen. Oder einfachen MP3-Playern. Handys haben den Vorteil eines integrierten Lautsprechers.

Nur, weil Apple die Apps erfunden hat, können andere die Technologie ja nachmachen. Computer gibt es auch von vielen versch. Anbietern und alle können die gleichen Programme ausführen...

ode.

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Gead
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Gead » 24. Juni 2010, 13:55

Die Idee, Spielregeln als Audio- oder Videopodcast aufzubereiten finde ich klasse. Das wäre nicht nur für "Menschen mit Lernschwierigkeiten", sondern generell auch für Spielregel-Lesemuffel eine tolle Möglichkeit, sich bei Bedarf auch kapitelweise die Spielregeln vor oder während des Spiels (und über Kopfhörer!) vorlesen zu lassen! :-)

Ein Beispiel aus einem anderen Bereich, wo es um Wissensvermittlung geht, ist die Besucherführung in einem Museum, das ich im letzten Jahr mit meiner Familie besucht habe. Dort bekommt man vorab ein Kopfhörer-System aufgesetzt und erhält auf dem Weg durch's Museum an Info-Punkten automatisch Erklärungen zu den Exponaten. Das individuelle Geh- und Verstehtempo lässt sich so ideal anpassen (und die Infos können sowohl nochmals "angelaufen", aber auch übersprungen und umgangen werden).

Wenn's interessiert, hier der Link zum Museum: www.koenigsstuhl.com/?id=73

Barrierefreie Grüße
Gead

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heino
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon heino » 24. Juni 2010, 14:04

hi

das thema hatten wir schon mal, allerdings in eine etwas andere richtung.

http://spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=133387&t=133387&

vielleicht auch für dich von interesse.

einige zeitgenosssen haben damals allerdings nicht kapiert, worum es eigentlich ging: um ausgrenzung!

wenn die jury "spiel des jahres" mit villa paletti ein spiel wählte, welchers eine ganze personengruppe, nämlich die der bewegungseoingeschränkten, kompletrt ausgrenzt, habejn diese damen und hertren diesen job einfach nicht verdient.

mit diesem spiel werden menschen mit einschränkungen erst zu behinderten gemacht.

grüsse
heino

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Kudde
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Kudde » 24. Juni 2010, 15:12

heino schrieb:
>
> wenn die jury "spiel des jahres" mit villa paletti ein spiel
> wählte, welchers eine ganze personengruppe, nämlich die der
> bewegungseoingeschränkten, kompletrt ausgrenzt, habejn diese
> damen und hertren diesen job einfach nicht verdient.
>
> mit diesem spiel werden menschen mit einschränkungen erst zu
> behinderten gemacht.
>

Hallo Heino!

Sorry, aber wenn man deiner Argumentation folgen würde, dürfte es gar kein Spiel des Jahres geben. Denn jedes Spiel fordert von den Spielern gewisse Fähigkeiten. Demnach würde jedes Spiel eine Gruppe von Menschen ausgrenzen.

Und meiner Meinung nach kann ein Spiel niemanden ausgrenzen. Das machen eigentlich nur Menschen.

Kudde

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Attila
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Attila » 24. Juni 2010, 16:44

Hiho,

Wenn die Hersteller dann das iPhone was man zum Abspielen braucht (von wegen "kein Abspielgerät") gleich dabei legen, dann ist das ok.
Ansonsten, würde ich es dann doch lieber als Android App haben, eine iPhone App bringt mir herzlich wenig.

Atti

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Attila
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Attila » 24. Juni 2010, 16:49

Hiho,

Äh. Was?

Schlecht Gefrühstückt? Italien-Fan?

Man muss sich mal Vorstellen, es werden bei Villa Paletti "mal eben" über eine Milliarde LÖeute ausgerenzt, weil sie kein Deutsch können. Dat iss .... EIN SKANDAL!

Ist der der Jury völlig schnurz? Wie jetzt?

SKANDAL!

Atti

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heino
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon heino » 24. Juni 2010, 17:13

hi kudde

spiele werden von menschen gemacht.

menschen wählen ein spiel des jahres,

menschen spielen spiele, bei denen andere nicht mitspielen können.

spiele, die kogjnitive fähigkeiten voraussetzen, können von allen menschen mit "spielassistenz" menhr oder weniger gespielt werden.

bei villa paletti geht das nicht.

hgätte die jury dieses spiel als geschicklichkeitsspiel des jahres ausgezeichnet, hätte ich nicht gemeckert.

für menschen mit sinneseinschränkungen gelten noch andere regeln.

in so fern kann es das ABSOLUT BARRIEREFREIE SPIEL NICHT GEBEN:

ABER

es können mindeststandards geeschaffen werden. und diese zu fördern, ist auch aufgabe der jury.

das wären:

gut leshbare regel, nicht nur von der schriftgrösse her.
farbenblindtaugliches material
griffiges standfeste spielfiguren
grosse schrifft auf spielkarten (angepasst)

um die wichtigsten zu nennen.

sonderausgaben manifestieren die ausgreenzungso fern sie nicht zum annähernd gleichen preis angeboten werden.

senioren-romme: grosse symbole und schrift. warum nicht gleich so???

bei spielen mit hohert übersichtsanforderungern, können blinde nicht chancengleich mitspielen, genau so sind viele menschen mit lernschwierigkeiten meist überfordert.

da, wo es möglich ist, sollte ausgrenzung vermieden werden.

aber nicht, wie günter cornett vorschlug, mit normaler und barrierefreier version, sondern gleich bestmöglich für möglichst viele.

blokus, nicht nur farbige steine, sondern auch texturiert.

zug um zug - das kartenspiel zeig, wie es geht: verschiedene symbole und unterschiedliche loks.

also spielehersteller,kommt in die pötte.

grüsse
heino

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ode

Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon ode » 24. Juni 2010, 18:28

Ist es nicht völlig egal von wem das Abspielgerät ist? Fakt ist, es gibt in Deutschland mehr Handys als Menschen. Die Annahme, dass jeder erwachsene Mensch eines hat, ist nicht sonderlich abwegig. Die Tendenz eines Handys geht immer mehr dahin, dass man damit nicht nur telefonieren oderm smsen kann. MP3s, Videos, Programme, Apps. All das gibt es schon auf vielen Handys. Irgendwann gibt es da einen Standart. Und den kann man nutzen...

Wieso sollte man nicht ein File im Netz zum Download anbieten (z.B. für Besitzer eines Spiels mit Code), dass man sich auf sein Handy laden kann und los gehts?

Klar braucht man ein Abspielgerät. Aber ein wirklich kleines und eines, das jeder hat... Man kann also davon ausgehen, dass einer es hat...

LG...ode.

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Volker L.

Gegenbeispiel

Beitragvon Volker L. » 24. Juni 2010, 23:00

ode schrieb:
>
> Fakt ist, es gibt in Deutschland mehr Handys als
> Menschen. Die Annahme, dass jeder erwachsene Mensch
> eines hat, ist nicht sonderlich abwegig.

Dann muss wohl mindestens 1 Deutscher mehrere haben, denn:

Ich habe keins. :-P

Meine Eltern haben eins, sie haben es nur, um im Garten
erreichbar zu sein (z.B. für Handwerker), und sie wollten
dort etwas, das billiger ist als ein Festnetzanschluss.
Die Freunde und Familie (außer mir) wissen meist gar
nicht, dass dieses Handy überhaupt existiert, und außer
mir kennt niemand aus dem Umfeld meiner Eltern die Nummer.
Dieses Handy leihe ich mir immer für den Messebesuch in
Essen, eine der wenigen Gelegenheiten, wo ich Handies
für sinnvoll halte.

> Die Tendenz eines Handys geht immer mehr
> dahin, dass man damit nicht nur telefonieren oderm smsen
> kann. MP3s, Videos, Programme, Apps.

Also, mit dem meiner Eltern kann man telefonieren (und SMS empfangen und angeblich auch senden), mehr nicht. Das
Display kann Buchstaben und Zahlen darstellen.
Mehr braucht man nicht.

genügsame Grüße, Volker

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ode

Re: Gegenbeispiel

Beitragvon ode » 25. Juni 2010, 08:54

Du darfst ohne schlechtes Gewissen annehmen, dass du und deine Eltern eine sympathische Ausnahme darstellen.

Vielleicht erreicht man die jetzt älteren Spieler damit auch nicht. Aber junge Erwachsene mit Kindern sicherlich.

ode.

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Jonas
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Beiträge: 339

Re: Gegenbeispiel

Beitragvon Jonas » 25. Juni 2010, 09:05

Volker L. schrieb:
> Dieses Handy leihe ich mir immer für den Messebesuch in
> Essen, eine der wenigen Gelegenheiten, wo ich Handies
> für sinnvoll halte.

Wenn du mal einen Autounfall nachts in einer abgelegenen Nebenstecke haben solltest, so wie ich vor einigen Jahren, wirst du deine Meinung wahrscheinlich gründlich revidieren und fortan nie mehr ohne unterwegs sein.

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Attila
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Re: Barrierefreie Spiele?

Beitragvon Attila » 25. Juni 2010, 11:06

ode schrieb:

> ist, es gibt in Deutschland mehr Handys als Menschen. Die
> Annahme, dass jeder erwachsene Mensch eines hat, ist nicht
> sonderlich abwegig.

Das *jeder* eins hat ist abwegig! - Sogar im Jahre 2010!

> dahin, dass man damit nicht nur telefonieren oderm smsen
> kann. MP3s, Videos, Programme, Apps. All das gibt es schon
> auf vielen Handys. Irgendwann gibt es da einen Standart.

Irgendwann ... wohlmöglich ... wenngleich auch unwahrscheinlich.

> Wieso sollte man nicht ein File im Netz zum Download anbieten
> (z.B. für Besitzer eines Spiels mit Code), dass man sich auf
> sein Handy laden kann und los gehts?

Weil der Aufwand dafür viel zu hoch ist? Da muss man eine App für den iPhone basteln, die Pflegen ... eine für Android ... eine für Symbian, eine für WebOS ...
Hey, das hört sich wirklich nach einem lohnenswerten Unterfangen an! :-)

Video/Audio Erkläungen sind eine nette ergänzung. Ganz klar. Aber halt kein Ersatz und damit verzichtbar.

Atti

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Attila
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Re: Gegenbeispiel

Beitragvon Attila » 25. Juni 2010, 11:09

ode schrieb:

> Du darfst ohne schlechtes Gewissen annehmen, dass du und
> deine Eltern eine sympathische Ausnahme darstellen.

Tun sie das? - Ich meine jetzt die Ausnahme - das sympathisch stelle ich nicht in zweifel.

Atti


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