Anzeige

Alex & Co

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
Benutzeravatar
Ina-spielbox
Kennerspieler
Beiträge: 810

Alex & Co

Beitragvon Ina-spielbox » 7. Februar 2011, 00:00

Natürlich habe ich mir auf der Messe in Essen Alex & Co von der ESG gekauft, bisher aber noch keine Gelegenheit zum Spielen gehabt. Am Wochenende haben wir es nun endlich gespielt.
Die Karten sind sehr liebevoll gestaltet. Die Regel ist jedoch so lieblos gestaltet, dass sich die Erklärung als sehr hürdenreich erwies und wir eine ganze Weile gebraucht haben bis wir ins Spiel fanden. Ich finde, das Spiel ist sehr gelungen und macht durchaus Spaß.
Aber warum gibt die ESG ein Spiel für Spieler heraus, das eine so lieblose Regel hat??? Es ist kein einzige Beispiel enthalten, das ein bisschen Klarheit bringen würde.
Geht die ESG davon aus, dass sich alle das Spiel kaufen, um es zu besitzen? Oder meint man, dass sich "echte" Spieler schon durch das Spiel kämpfen???

fragt sich
Ina

Benutzeravatar
Frank -Riemi- Riemenschneider
Kennerspieler
Beiträge: 627
Wohnort: Duisburg

Re: Alex & Co

Beitragvon Frank -Riemi- Riemenschneider » 7. Februar 2011, 06:47

Ein gutes Beispiel für: Ich weiß was gemeint ist, also werden die Spieler (die sich Alex & Co bewusst zugelegt haben) es verstehen.

Du hast es doch gesagt. Es hat zwar gedauert, aber ihr habt Alex & Co spielen können. ;-)
Wer auf der Messe zufällig über dieses Kartenspiel gestolpert wäre, hätte vielleicht die Flinte schon beim Regellesen ins Korn geworfen.
Das Forum auf einen Blick:
  • Neue Beiträge: http://www.spielen.de/forum/search.php?search_id=newposts
  • Ungelesene Beiträge: http://www.spielen.de/forum/search.php?search_id=unreadposts
  • Suche: http://www.spielen.de/forum/search.php
  • RSS: http://www.spielen.de/forum/feed.php

Benutzeravatar
Martin Ebel
Brettspieler
Beiträge: 56

Re: Alex & Co

Beitragvon Martin Ebel » 10. Februar 2011, 21:38

Ich möchte darauf antworten, weil ich mich für die Regel besonders verantwortlich fühle, wenn es auch eine fruchtbare Teamarbeit von SAZ - und ESG Mitgliedern war.
Zunächst bin ich froh, daß du nicht einen Regelfehler festgestellt hast.
Daß die Regel in nüchternem Schwarz – Weiß Satz ohne Bilder oder Pictogramme in kleiner Schriftgröße geschrieben ist, ist dem Kostenrahmen geschuldet.
Viele haben mitgeholfen, gegen gelesen, über Wortwahl diskutiert und mehrheitlich für eine nüchterne Darstellung ohne Hervorhebungen etc. ausgesprochen. Vielleicht hätten wir einen Beispielablauf auf die 4. DIN A6 Seite setzen können, aber mir war die Kurzregel wichtig, die dort steht.
Ich finde das Spiel nicht richtig bewertet mit der Aussage „Nette Spielkarten – aber nur Memory“.
Das Crossover zweier bekannter Spielmechanismen ergibt in einer Spielrunde, die das Spiel schon kennt, eine Dynamik, die zeigt, daß daraus ein eigenständiges neues Spiel entstand.
Wenn die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Aktionsmöglichkeiten bei den Spielern begriffen wurden, findet eine spannende Wanderung der Karten zwischen den Spielern statt, bis endlich ein Spieler einen Set sicher ablegen kann.
Ich bemühe mich mal, ein Beispiel zu konstruieren, daß ich als Ergänzung , daß ich hoffe auf der ESG Webseite hinterlegen zu können.

Ich versuche es für dich mal locker vom Hocker:
Beispiel: Anja als Startspielerin sieht in ihren 8 Handkarten, daß ihr zu irgeneinem Set auf jeden Fall Karten fehlen: Also entscheidet sie sich zur Aktion Aufdecken . Die erste Karte ist eine ESG Sonderkarte. Die zweite „Tadsh Mahal“ von Knizia. Wie es der Zufall will, deckt sie auch noch „Modern Art“ auf und nimmt sich dieses „Pärchen“. Der linke Nachbar ist dran. Bertram wählt auch Aufdecken. Seine erste Karte ist eine ESG Sonderkarte. Er weiß noch, daß anja eine ESG – Sonderkarte aufgedeckt hatte und wo sie lag. Er deckt sie auf und nimmt sich das „Pärchen“. Jetzt ist Caroline an der Reihe. Sie selbst hat keine Karte von dem 6er Knizia – Set, aber zwei SAZ – Sonderkarten, mit denen Sie Zweimal nach Autoren fragen darf. Sie spielt die erste SAZ Karte aus und fragt Anja nach Autor Knizia. Diese Karte hat sie nicht. Sie fragt Bertram nach Knizia. Hat er auch nicht. Jetzt kommt die benutzte SAZ Karte aus dem Spiel. Aber sie spielt noch die zweite SAZ Karte aus und fragt jetzt Dieter nach dem Autor. Er hat die Autorenkarte auf der Hand und muß sie ihr geben. Um nichts verfallen zu lassen, fragt sie noch nach dem Autor Michael Sohre, weil sie sein Spiel Tribalance auf der Hand hat. Sie hat Glück und erhält auch diese Autorenkarte und kann sofort einen 2er Set vor sich ablegen. Jetzt entscheidet sie sich für die Aktion Benennen: Natürlich ist Anja ihr Opfer und sie weiß genau zu benennen, daß Anja „Tadsh Mahal“ und „Modern Art“ auf der Hand hat und ihr geben muss. Natürlich hofft Caroline, daß Anja von diesem Set keine Karte mehr auf der Hand hat, sonst geht es ihr in der nächsten Runde ans Leder.
Der nächste an der Reihe ist Dieter, der am liebsten ebenfalls „Aufdecken“ als Aktion spielen würde, aber er spielt gerne „Mensch ärgere dich nicht“ und so spielt er zunächst eine ESG Karte aus der Hand aus und zieht Caroline eine Karte aus der Hand. Leider war es noch nicht eine der Karten, die er haben wollte. Also spielt er noch eine ESG Karte gegen Caroline und jetzt hat er eine der Knizia Karten. Als Aktion wählt er jetzt „Tauschen“ und fragt jetzt Anja ganz harmlos, ob sie ihm ein Spiel von Knizia geben kann. Anja hatte sich etwas auffällig gefreut, als sie das Pärchen vorhin zog. Tatsächlich hat sie noch ein Spiel von ihm. Welches es ist erfährt keiner der anderen Spieler. Als Austausch gibt ihr Dieter „Das Gold der Inka“ von Harald Lieske. Anja als „Tauschwillige“ darf jetzt aktiv werden.
Hm, auf eine DIN A6 Seite hätte ich das nicht bekommen.
Dein Lob für die Karten gehört Harals Lieske, der die Anregungen so hervorragend umgestaltet hat. Ein bürgerliches Ambiente a la Loriot mit der ironischen Brechung der schiefhängenden Protraits.

Da ich schon mal am Schreiben bin:
Hier eine kleines Add-on als Dank für den erfolgreichen Kampf durch die Spielregel ;-)
In Essen hat mir jemand vorgeschlagen (leider weiß ich den Namen nicht mehr), daß man das spiel noch verschärfter spielen könnte, wenn die Aktion „Nennen“ in der Art von „Can´t Stop“ gespielt würde. Man benennt solange erfolgreich Karten auf der Hand der Mitspieler oder auf dem Tisch, bis man sicherheitshalber aufhört . Benennt man weiter und liegt falsch, dann verliert man alle erfolgreich benannten Spielkarten in dieser Aktion.
Ziemlich hart, aber vielleicht funktionierts, ohne das Spiel zu sehr zu verzögern.

Benutzeravatar
Harald

Re: Alex & Co

Beitragvon Harald » 11. Februar 2011, 10:54

Ich hätte mir auch gewüscht, dass man durchgängig die für Sammler (ESG!) interessanten Erstauflagen der Schachteln abgebildet hätte, wie dies bei den Schmiel-Spielen getan wurde. Bei den Teuber-Titeln ist das leider nicht der Fall. Und bei Knizias Herr der Ringe wurde sogar eine völlig falsche Schachtel gewählt.

Gruß
Harald
http://gamesweplay.de

Benutzeravatar
Ina-spielbox
Kennerspieler
Beiträge: 810

Re: Alex & Co

Beitragvon Ina-spielbox » 12. Februar 2011, 01:27

Martin Ebel schrieb:

> Ich finde das Spiel nicht richtig bewertet mit der Aussage
> „Nette Spielkarten – aber nur Memory“.
Das habe ich doch gar nicht behauptet. Ich habe geschrieben, dass mir das Spiel gut gefällt.

> Hm, auf eine DIN A6 Seite hätte ich das nicht bekommen.

Ja, genau so eine Beschreibung hätte ich mir gewünscht, dann wäre bereits die erste Partie sehr viel schöner verlaufen und wir wären schnellen ins Spiel gekommen. Warum stand denn nur eine DIN A6 Seite zur Verfügung? Andere Verlage legen auch komplette Spielregeln in Kartenspiele, die die Länge der Regel von Alex & Co um einiges überschreiten. Wenn man ein Spiel macht, in dem man bekannte Mechanismen auf eine ungewöhnliche Weise zusammen führt, dann sollte man auch eine entsprechende Spielregel schreiben.
Die Bereitschaft der Mitspieler, einfach mal loszuspielen, um hinter die Mechanismen zu kommen, war jedenfalls nicht so groß. Ich wollte ja nur mal einen kleinen Erfahrungsbericht abgeben.
Anhand der Resonanz hier habe ich nicht das Gefühl, dass viele das Spiel schon gespielt haben, obwohl ich denke, dass Ihr eine Menge davon verkauft habt.


Aber nix für ungut.

Benutzeravatar
Martin Ebel
Brettspieler
Beiträge: 56

Re: Alex & Co

Beitragvon Martin Ebel » 12. Februar 2011, 21:50

Entschuldige: dieser Spruch war nicht auf Dich gemünzt, besonders wo Dir das Spiel gefallen hat, sondern ist mir sowohl in Essen als auch bei den (wenigen) Kommentaren auf Boardgamegeek begegnet,
„Nette Spielkarten – aber nur Memory“
was zu Deiner zweite Aussage führt, daß einige das Spiel wegen der Karten gekauft haben, aber nicht um es auch wirklich zu spielen.
Was die Kosten angeht, musst du unseren Kassierer fragen.
wir haben alle unentgeldlich an diesem Projekt zum 10 jährigen Bestehen der ESG mitgearbeitet, aber es ist schon ein mutiger Entschluss einer Organisation von unter 100 Mitgliedern, ein neuartiges Spiele im Farbdruck in einer auflage von 1500 Stück herauszubrigen, von denen nach Vergabe der Jahresgabe und Verkauf an die beteiligten Autoren noch genügend übrigblieben, um sie Spieleliebhabern in Essen anzubieten. Ich hoffe nur, daß durch meinen Einsatz die ESG nicht Verluste gemacht hat. Das wäre mir als braves Vereinsmitglied peinlich ;-).
Vielleicht peppt dieser thread das Interesse an diesem Spiel wieder etwas auf.
Viel Spaß beim Spiel und vielleicht peppst Du dein Spiel in Essen mit ein paar Autogrammen auf Dein Spiel etwas auf (was einige schon letztes Jahr in Essen taten).

Benutzeravatar
Martin Ebel
Brettspieler
Beiträge: 56

Re: Alex & Co

Beitragvon Martin Ebel » 12. Februar 2011, 22:15

Mit Knizias "Herr der Ringe" hast du uns erwischt. Das ist uns auch zu spät bewusst geworden.
Aber das Autoren teilweise eher Interesse an den aktuellen Darstellung ihrer Spiele hatten, während Sammler gerne zum Fotographieren ihre alten Exemplare aus dem Regal holten, spiegelt sich im Spiel wieder. Meinem vielgespielten Exemplar des von mir sehr geschätzten "Mimürfel" von Hajo Bücken sieht man auf der Karte die Gebrauchsspuren an.
Übrigens glaube ich nicht, das die meisten Spielesammler vorwiegend Erstausgaben sammeln, sondern eher auf Spielmechanismen und Themenorginalität setzen. Daher haben auch die Sammler, die uns bei der Beschaffung der Bilder geholfen haben, nicht unbedingt das älteste Spiel abgebildet.
Unwahrascheinlich, aber meine Phantasie einer Erweiterung nach den Autoren der SAZ wäre eine Ausgabe verstorbener Autoren, so das auch Autoren von Spielen wie "Salta", "Monopoly" oder "Schaska" eine persöniche Würdigung erfahren würden.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 33 Gäste