Beitragvon Martin Ebel » 10. Februar 2011, 21:38
Ich möchte darauf antworten, weil ich mich für die Regel besonders verantwortlich fühle, wenn es auch eine fruchtbare Teamarbeit von SAZ - und ESG Mitgliedern war.
Zunächst bin ich froh, daß du nicht einen Regelfehler festgestellt hast.
Daß die Regel in nüchternem Schwarz – Weiß Satz ohne Bilder oder Pictogramme in kleiner Schriftgröße geschrieben ist, ist dem Kostenrahmen geschuldet.
Viele haben mitgeholfen, gegen gelesen, über Wortwahl diskutiert und mehrheitlich für eine nüchterne Darstellung ohne Hervorhebungen etc. ausgesprochen. Vielleicht hätten wir einen Beispielablauf auf die 4. DIN A6 Seite setzen können, aber mir war die Kurzregel wichtig, die dort steht.
Ich finde das Spiel nicht richtig bewertet mit der Aussage „Nette Spielkarten – aber nur Memory“.
Das Crossover zweier bekannter Spielmechanismen ergibt in einer Spielrunde, die das Spiel schon kennt, eine Dynamik, die zeigt, daß daraus ein eigenständiges neues Spiel entstand.
Wenn die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Aktionsmöglichkeiten bei den Spielern begriffen wurden, findet eine spannende Wanderung der Karten zwischen den Spielern statt, bis endlich ein Spieler einen Set sicher ablegen kann.
Ich bemühe mich mal, ein Beispiel zu konstruieren, daß ich als Ergänzung , daß ich hoffe auf der ESG Webseite hinterlegen zu können.
Ich versuche es für dich mal locker vom Hocker:
Beispiel: Anja als Startspielerin sieht in ihren 8 Handkarten, daß ihr zu irgeneinem Set auf jeden Fall Karten fehlen: Also entscheidet sie sich zur Aktion Aufdecken . Die erste Karte ist eine ESG Sonderkarte. Die zweite „Tadsh Mahal“ von Knizia. Wie es der Zufall will, deckt sie auch noch „Modern Art“ auf und nimmt sich dieses „Pärchen“. Der linke Nachbar ist dran. Bertram wählt auch Aufdecken. Seine erste Karte ist eine ESG Sonderkarte. Er weiß noch, daß anja eine ESG – Sonderkarte aufgedeckt hatte und wo sie lag. Er deckt sie auf und nimmt sich das „Pärchen“. Jetzt ist Caroline an der Reihe. Sie selbst hat keine Karte von dem 6er Knizia – Set, aber zwei SAZ – Sonderkarten, mit denen Sie Zweimal nach Autoren fragen darf. Sie spielt die erste SAZ Karte aus und fragt Anja nach Autor Knizia. Diese Karte hat sie nicht. Sie fragt Bertram nach Knizia. Hat er auch nicht. Jetzt kommt die benutzte SAZ Karte aus dem Spiel. Aber sie spielt noch die zweite SAZ Karte aus und fragt jetzt Dieter nach dem Autor. Er hat die Autorenkarte auf der Hand und muß sie ihr geben. Um nichts verfallen zu lassen, fragt sie noch nach dem Autor Michael Sohre, weil sie sein Spiel Tribalance auf der Hand hat. Sie hat Glück und erhält auch diese Autorenkarte und kann sofort einen 2er Set vor sich ablegen. Jetzt entscheidet sie sich für die Aktion Benennen: Natürlich ist Anja ihr Opfer und sie weiß genau zu benennen, daß Anja „Tadsh Mahal“ und „Modern Art“ auf der Hand hat und ihr geben muss. Natürlich hofft Caroline, daß Anja von diesem Set keine Karte mehr auf der Hand hat, sonst geht es ihr in der nächsten Runde ans Leder.
Der nächste an der Reihe ist Dieter, der am liebsten ebenfalls „Aufdecken“ als Aktion spielen würde, aber er spielt gerne „Mensch ärgere dich nicht“ und so spielt er zunächst eine ESG Karte aus der Hand aus und zieht Caroline eine Karte aus der Hand. Leider war es noch nicht eine der Karten, die er haben wollte. Also spielt er noch eine ESG Karte gegen Caroline und jetzt hat er eine der Knizia Karten. Als Aktion wählt er jetzt „Tauschen“ und fragt jetzt Anja ganz harmlos, ob sie ihm ein Spiel von Knizia geben kann. Anja hatte sich etwas auffällig gefreut, als sie das Pärchen vorhin zog. Tatsächlich hat sie noch ein Spiel von ihm. Welches es ist erfährt keiner der anderen Spieler. Als Austausch gibt ihr Dieter „Das Gold der Inka“ von Harald Lieske. Anja als „Tauschwillige“ darf jetzt aktiv werden.
Hm, auf eine DIN A6 Seite hätte ich das nicht bekommen.
Dein Lob für die Karten gehört Harals Lieske, der die Anregungen so hervorragend umgestaltet hat. Ein bürgerliches Ambiente a la Loriot mit der ironischen Brechung der schiefhängenden Protraits.
Da ich schon mal am Schreiben bin:
Hier eine kleines Add-on als Dank für den erfolgreichen Kampf durch die Spielregel ;-)
In Essen hat mir jemand vorgeschlagen (leider weiß ich den Namen nicht mehr), daß man das spiel noch verschärfter spielen könnte, wenn die Aktion „Nennen“ in der Art von „Can´t Stop“ gespielt würde. Man benennt solange erfolgreich Karten auf der Hand der Mitspieler oder auf dem Tisch, bis man sicherheitshalber aufhört . Benennt man weiter und liegt falsch, dann verliert man alle erfolgreich benannten Spielkarten in dieser Aktion.
Ziemlich hart, aber vielleicht funktionierts, ohne das Spiel zu sehr zu verzögern.