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Personenunglück bei Troyes

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Chris
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Personenunglück bei Troyes

Beitragvon Chris » 29. April 2011, 20:01

Nach einer 3-Spieler-Partie, bei der ich Dank der „unglücklichen“ Personenkarten leider nicht den ersten Platz belegen konnte, habe ich mir einige Gedanken über Sinn und Zweck dieses Glückselements gemacht.
Wieso eine zufällige Schlusswertung, die 3-18 Punkte ausmacht bei einer Endpunktzahl von ca. 50?

Gerne wird das „Bluffelement“ angeführt.

Das halte ich für unsinnig. In diesem Spiel Ressourcen darauf zu verschwenden um die Identitität der eigenen Karte zu verschleiern funktioniert nicht. Wenn ich z.B. Einflusspunkte horte, um andere Spieler auch dazu anzuregen, laufen wir doch bestenfalls alle gleich schlecht. Im ungünstigsten Fall (wenn keiner darauf eingeht) habe ich am Spielende als einziger eine Menge wertloser Einflusspunkte, oder?

Kann man die Karten einfach weglassen?

Leider nein. Da alle Ressourcen am Spielende wertlos sind wäre die letzte Runde ohne die Personenkarten sehr unschön. Alle Einflusspunkte werden „verwürfelt“ und der letzte Spieler in der Zugreihenfolge hat dann einen Haufen Geld, aber leider keine große Würfelauswahl mehr. Abgesehen davon sind nur noch Aktionen, die Siegpunkte bringen von Interesse – das bringt wenig Spannung.

Also mit offenen Karten spielen?

Tja, daran hat man bestimmt auch gedacht. Aber dann geht natürlich das große Rumgerechne bei der kleinsten Aktion los. Das kostet Zeit und Nerven. Es käme natürlich auf einen Versuch an. Vielleicht sollte man ja nur die Karten für Geld und Einflusspunkte nutzen?

Was meint ihr? Vielleicht sollte man ja auch zu dritt mit 4 Karten Spielen?

Und ehe jemand mosert: Ich habe mich auf 4 von 6 Karten perfekt vorbereitet. Leider kam nur eine zum Zug! Die Lehre wäre dann, die eigene Karte perfekt zu bedienen (6SP) und die anderen alle auf 3SP zu bringen.

Chris (der sich "trotzdem" auf die nächste Partie freut)

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TomTom-spielbox
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Re: Personenunglück bei Troyes

Beitragvon TomTom-spielbox » 30. April 2011, 08:26

Ich finde es immer noch reizvoll, mit den verdeckten Personen zu Spielen. Im Grunde sind fast Alle Informationen offen - man muss allerdings genau mitzählen, wie viele Siegpunktechips die anderen Spieler im Laufe des Spiels sammeln.

Das tut aber wohl keiner - somit sind sowohl die Personenkarten, als auch die gesammelten Siegpunktechips ausschlaggebend.

Bluff? Naja, muss man meistens garnicht; manchmal verschleiern die Umstände schon, welche Personenkarte man hat. In unserem Letzten Spiel lag sehr lange (und von Anfang an) das Ereignis aus, das den Kathedralenbau wieder abreisst. Folge: Niemand baut an der Kathedrale. Als es endlich weg war, haben alle noch versucht in der Kathedrale Minuspunkte zu verhindern. Dass ich dabei am Ende dann 5 Steine platziert hatte, ist Niemandem als besondere "Strategie" aufgefallen...

Geld und Einfluss hat man meist eh viel; vor Allem, wenn man die Ereignisse bekämpft (Einfluss). Und in den Aktionskarten platziert man sich schon deshalb, weil man dafür (als erster oder zweiter) Siegpunkte erhält.

So gesehen fährt man am sichersten, wenn man Alles ein bisschen macht - oder aber man pokert auf bestimmte Personen und geht das Risiko ein, dass ein Spieler seine Personenkarte überhaupt nicht berücksichtigt... ^^

Wie vorher schon gesagt: Die gesammelten Siegpunktechips sind immer noch eine Unbekannte, und die Meeples auf den Aktionen decken die Siegpunkte dort ab - also ist nicht unbedingt klar, wer genau in Führung liegt.
Man kann also gut die Personenkarten auch weglassen.
Alternative: Die Personenkarten zählen nur für einen selbst!

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gpan
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Re: Personenunglück bei Troyes

Beitragvon gpan » 30. April 2011, 09:47

Hi,
auch uns ist aufgefallen, dass die Personenkarten zuviel (Un-)Glück ins Spiel bringen, bei einem Spiel, dass eigentlich ohne viel Glück (bzw mit gut ausbalanciertem Glück) daher kommt. Wir haben versucht, einmal - wie von TomTom vorgeschlagen - die Karte nur für den jeweiligen Spieler zu werten (war ok), oder die daraus resultierenden Punkte zu halbieren (naja) oder der Spieler darf seine und eine beliebige fremde Karte nach seiner Wahl werten, die anderen zählen für ihn nicht (sehr gut angekommen - ist ja immer noch die Frage, ob die Karte, auf die man setzt, dann überhaupt im Spiel ist - also doch noch ein bisschen Bluff dabei).
Auch probiert haben wir, die Karten offen zu legen und jeder Spieler bekommt Punkte für die Mindesterfüllung und Extrapunkte für die Maximalerfüllung (war auch gut).

Trotzdem ein sehr gutes Spiel, das Karten(un)glück ist minimal gegenüber dem gesamten Spiel. Das Spiel kommt gern auf den Tisch, wenngleich bei uns die Grafik nicht so gut ankommt (aber ist Geschmacksache).

gpan
(der Troyes schwer zu erklären aber leicht zu spielen findet)

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ingo

Re: Personenunglück bei Troyes

Beitragvon ingo » 30. April 2011, 10:20

Morgen,

verdau Du mal erst deine Niederlage... in ein, zwei Tagen wird's dann wieder besser... :-P

Viele Grüße
der ingo


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