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Brettspielgenres

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Manuel

Brettspielgenres

Beitragvon Manuel » 27. Dezember 2011, 11:18

Ich erarbeit gerade ein Vortrag über Brettspiele und tue mir gerade schwer Brettspielgenres zu finden.

Ich hätte gesagt es gibt.

- Rollenspiele
- Strategiespiele
- abstrackte Spiele
- Partyspiele


dann fällt mir da noch ein

- Würfelspiele: Ist aber kein Brettspiel da das Brett dazu fehlt. Es gibt nur Spiele die sowohl Würfel als auch Brettspiele sind (Kingsburg)

- Familienspiele: Ist aber nur eine Bezeichnung für eine weitere Einteilung der Spiele. Da ein Kinderspiel genau so ein Strategiespiel, Rollenspie, abstracktes Spiel sein kann.

- Cosims; Tue ich mir schwer weil ich denke das es unter Strategiespiele fallen würde.

Welche unterteilung würdet ihr denn für Brettspiele verwenden.

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Spielkult
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Re: Brettspielgenres

Beitragvon Spielkult » 27. Dezember 2011, 12:02

Ich werfe einmal unsere Genre-Einteilung in den Raum:

Kinderspiele
Familienspiele
Strategiespiele

Würfelspiele
Kartenspiele
Denk- und Logikspiele
Aktions- und Geschicklichkeitsspiele
Lernspiele
Partyspiele
Wissensspiele

Natürlich gibt es da auch Kombinationen, d.h. Kinderspiele können selbstverständlich auch Wissens- oder Würfelspiele sein etc. Da muss man sehen, wie sehr man ins Detail geht bei der Unterscheidung.

Die Kennzeichung "Abstraktes Spiel" ist für mich nur ein Ausprägung eines Genre, wie "kooperatives Spiel", "elektronisch unterstütztes Spiel", "Legespiel" oder "Optimierungsspiel". Das sagt nichts über das Genre aus, sondern lediglich über das Spielkonzept.

Im Grunde muss man Spiele immer auf mehreren Ebenen sortieren, je nachdem, wofür die Sortierung gebraucht wird. Ein Laie im Geschäft möchte erst eimal nur wissen, was für Kinder und was für Erwachsene ist. Jemand, der sich besser auskennt, wird konkret nach einem strategischen Spiel fragen und ein Vielspieler wird wissen wollen, ob das Strategiespiel denn ein Zivilisationsspiel , ein Worker-Placement-Spiel etc. ist...

Ingo
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Re: Brettspielgenres

Beitragvon PunTheHun » 27. Dezember 2011, 12:14

Hallo Manuel,

1) jede "eindimensionale" Kategorisierung geht schief; Spiele können durchaus zu mehreren Kategorien gehören und tun das meist auch.
2) Deine Kategorien sind nicht unabhängig voneinander, auch das geht immer schief. Strategiespiele gibt es z.B. mit und ohne Würfel.
Du musst also z.B. Kategorie"bäume" für jedes Merkmal aufbauen (sls Ingenieur würde ich sowas "Sachmerkmalleisten" und "Sachmerkmale" nennen). Eine Kategorie (SM-Leiste) könnte z.B. sein "Motor des Spiels", und die Merkmale darin dann evtl. Würfel, Karten, Ziehen aus Beutel... (das wären alles "Zufallsmotoren"). Für das Merkmal "Schwierigkeitsgrad" könnte man "Kinderspiel, Familienspiel, anspruchsvoll, Lebensaufgabe" annehmen (bitte nicht "Erwachsene", der Begriff ist mit schlüpfrigen Partyspielen aller Art besetzt). Die Kategorie "Thema" bietet sich an, wird aber im Einzelfall mit Sicherheit schon wieder schwierig zu entscheiden.
3) Rollenspiele werden meist nicht unter Brettspielen geführt, Kartenspiele schon öfter (weil oft kaum entscheidbar, was was ist).

Es läuft darauf heraus, dass du entscheiden musst, welche Aussage du mit der Einteilung machen willst. Falls du keine Aussage daraus ableitest, ist die Kategorisierung witzlos. Ansonsten guck dir mal an, wie z.B. beim Boardgamegeek die Spiele eingeteilt werden: Dort werden eine oder mehrere Kategorien und unabhängig davon ein oder mehrere Mechanismen zugeordnet (http://www.boardgamegeek.com/item/create/boardgame). Zusätzlich gibt es Info zu Spielerzahl und einigen weiteren einfachen Kriterien. Zusätzlich kann man "tags" (Etiketten) vergeben, die aber nicht immer sinnvolle Kategorien ergeben.

Viel Spaß beim Schreiben!

Tip: abstrakt (nicht abstrackt)

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Björn-spielbox
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OT:Re: Brettspielgenres

Beitragvon Björn-spielbox » 27. Dezember 2011, 14:20

Tipp: Tipp :-)

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Peter Gustav Bartschat

Re: Brettspielgenres

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 27. Dezember 2011, 20:42

Manuel schrieb:
> Ich erarbeit gerade ein Vortrag über Brettspiele
> und tue mir gerade schwer Brettspielgenres zu finden.

Ich schlage vor, genau dieses 'schwer tun' als Element deines Vortrags zu verwenden. Wenn es schwer ist, Spiele nach Genres zu ordnen, dann kann das bedeuten, dass Genres für Spiele irrelevant sind.

Warum? Genau das wäre möglicher Weise ein interessanterer Aufhänger für einen Vortrag, als eine Einteilung in Genres, wie sie bei Filmen und Büchern Gang und Gebe ist.

Ein möglicher Ansatzpunkt:
Es gibt Leute, die interessieren sich für Spiele, die ein historisches Thema haben; es gibt Leute, die interessieren sich für Aufbau-Strategiespiele; es gibt Leute, die interessieren sich für Spiele, in denen alle Spieler zu jedem Zeitpunkt in das Spielgeschehen eingebunden sind; es gibt Leute,die interessieren sich für Spiele mit variablem Spielbrett.
Alle finden sich in 'Die Siedler von Catan' bedient; keiner findet sich in 'Mensch ärgere dich nicht' bedient.
Trotzdem haben beide Spiele Gemeinsamkeiten: Es gibt eine feste Spieler-Reihenfolge, die im ganzen Spiel konstant bleibt; und der aktive Spieler beginnt seinen Zug jeweils mit einem Würfelwurf.

Daraus lassen sich Überlegungen zu Sinn und Unsinn - oder zur Möglichkeite überhaupt - einer Einteilung von Spielen in Genres entwickeln. Und vielleicht steht am Ende die Erkenntnis, dass es hier keine objetive Wahrheit gibt.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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Kugelfisch
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Re: Brettspielgenres

Beitragvon Kugelfisch » 28. Dezember 2011, 13:10

Ich empfehle diesen (englischsprachigen) Vortrag: www.youtube.com/watch?v=JAa_lAyE9bg


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