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Wie man neue Mitspieler vergrault

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VorspielER
Spielkind
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Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon VorspielER » 24. April 2012, 11:55

Gestern beim Spieletreff. Wir waren acht Leute. Vier hatten sich zu Tichu verabredet, die waren also weg vom Fenster. Unter uns restlichen vieren war neben mir und Sven eine neue Mitspielerin dabei - und Frank, unser selbsternannter Vielspieler, der einfachen Spielen generell eher ablehnend gegenübersteht, sowas wie Heckmeck oder 6 nimmt - alles Pillepalle. Nun schleppte besagter Frank schon zum dritten Mal "Dungeon Petz" an. Zweimal hatten wir ihn auf nächstes Mal vertrösten können, aber dieses Mal ließen wir uns breitschlagen. O-Ton: das ist echt nicht schwer, im Prinzip ganz einfache Mechanik, ich kann die Spielregel auswendig. Oh wir armen Häschen, wir Leichtgläubigen.

Dann fing er an zu erklären und erklären und erklären. Hier noch ein Detail, da noch was. Ach ja und dies noch und dies und dies. Er hat sich wirklich bemüht, rasch zu erklären, aber es dauerte und dauerte. Das Gesicht der neuen Mitspielerin: Bahnhof, Fragezeichen, Starre.
Irgendwann fingen wir dann an zu spielen. Ich und Sven hatten alles so einigermaßen intus, aber die Details bedurften des öfteren der Nachfrage. Die neue Mitspielerin hatte eigentlich gar nichts verstanden. Und so spielten wir vor uns hin, setzten ein, bekamen Tierchen, werteten - und halfen der Mitspielerin, so gut es ging. Ja, es funktionierte und der Autor hat sich gewiss was dabei gedacht. Aber es ist irgendwie so, als bringt man stundenlang eine total schwere Kanone in Stellung, baut hundert Einzelteile zusammen, schleppt mühsam einen Satz Kanonenkugeln heran und schießt dann jedesmal mit einem kleinen Puff auf eine Ameise. Will sagen: Unendlich viel Aufwand für so gut wie keinen Spielspaß. Ja ja, die Tierchen sind niedlich und das Thema schräg und anders und der Vielspieler weiß bei der dritten Partie bestimmt die Feinheiten zu nutzen. Aber sonst? Nix.

Als wir dann endlich fertig waren, hätten wir dringend was Nettes spielen sollen, um der neuen Mitspielerin zu zeigen, dass man auch einfach nur Spaß haben kann, auf einfache Weise, Hols der Geier vielleicht oder Dixit, aber sie musste los. Wahrscheinlich wollte sie einfach nur weg. Die sehen wir nicht mehr. Auf keinen Fall. Aber Frank kommt garantiert wieder. Und schleppt die ätzenden, komplexen Teile an, die so gut wie keiner mag, außer einige Wenige.

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Guido Heinecke
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Guido Heinecke » 24. April 2012, 12:04

Schöne Anekdote. Kenne ich, sowas. Den Schuh müssen sich aber Du und Sven anziehen, denn wenn schon eine neue Gamerin am Tisch hockt, warum überlasst ihr dann dem offenbar regelmäßig straffällig werdenden Frank die Zügel?
Andererseits hätte der Höflichkeit halber der Herr Frank ja auch erneut auf seine Petz verzichten können. Dann hätte er vielleicht auch mal langsam gerafft, dass keiner mit ihm die Klopper spielen mag. Und jetzt frag noch die vier anderen, warum die ganz schnell ins Tichu versackt sind :-)

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Der Einsiedler
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Der Einsiedler » 24. April 2012, 12:06

Schade eigentlich...

... Tja, da sollte man sich wohl mal einig über die Ziele sein :)

Der Einsiedler

P.S. hast Du die echten Namen verwendet? ;-)

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ravn

Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon ravn » 24. April 2012, 13:33

VorspielER schrieb:

> Als wir dann endlich fertig waren, hätten wir dringend was
> Nettes spielen sollen, um der neuen Mitspielerin zu zeigen,
> dass man auch einfach nur Spaß haben kann, auf einfache
> Weise, Hols der Geier vielleicht oder Dixit, aber sie musste
> los. Wahrscheinlich wollte sie einfach nur weg.

Tipp: Nicht direkt bei noch unbekannten Mitspielern mit Regelmonstern anfangen, sondern erstmal mit leichterer Kost den schnellen Einstieg ins Spiel wählen. Dann erkennt man schnell, ob man von der Spielweise zusammenpasst oder eben auch nicht. Oder vorab darüber quatschen, was man denn spielen will und ein paar abgestufte Vorschläge machen - von Halli Galli bis Here I Stand gibt es eine fast unendliche Bandbreite der Komplexität. Weil am Ende soll Spielen doch Spass machen - allen Beteiligten.

Cu / Ralf

PS: Dungeon Petz ist eben ein typischer Vlaada. Vollgestopft mit Details und kleinen Stellrädchen. Wobei sich das eigentliche Spiel dahinter recht einfach spielt, sofern man das Grobkonzept verstanden hat und sich die Optimierung der Details im Laufe der ersten Partien erspielt.

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gimli043
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon gimli043 » 24. April 2012, 13:37

Also Dungeon Petz würde ich sicher nicht mit einem Anfänger spielen. Aber mir persönlich gefällt das Spiel sehr, sehr gut.
There is freedom! Just behind the fences we build ourselves.

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yzemaze
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon yzemaze » 24. April 2012, 13:41

Herzlichen Glückwunsch oder auch selbst schuld...

Es gab vor bzw. bei dieser "Erklärrunde" sicherlich einige Momente, in denen man mit einer gut angesetzten Blutgrätsche Schlimmeres hätte verhindern können, auch wenn das vermutlich "Frank" vergrätzt hätte. Deinem Unterton nach zu urteilen, wäre das wohl zu verkraften gewesen. Leider habt ihr scheinbar nicht die nötigen Cojones gehabt, "Frank" vor den Kopf zu stoßen. Warum nicht? Er spielt doch sowieso nur Sachen, die ihr nicht mögt. Die evtl. neue Mitspielern wäre doch vermutlich eher eurem Spielegeschmack zugeneigt gewesen.

PS: Ich falle wohl auch in die Kategorie "Frank", nur scheinbar mit einem Schuss mehr emotionaler Intelligenz. Ich vergraule Mitspieler im Normalfall nur, wenn ich das auch will ;)

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ravn

Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon ravn » 24. April 2012, 13:42

gimli043 schrieb:
>
> Also Dungeon Petz würde ich sicher nicht mit einem Anfänger
> spielen. Aber mir persönlich gefällt das Spiel sehr, sehr gut.

Jip, zudem muss man bei Dungeon Petz wohl bereit sein, die erste Partie als reine Kennenlernpartie abzuhaken bzw als Gruppe erleben zu wollen. Weil zu Beginn muss man schon etliche Entscheidungen treffen, die man später kaum bis schwierig korrigieren kann. Optimiert direkt auf Sieg spielen ist da wohl eher Zufall.

Schönes Spiel, wenn auch mit einer gewissen Einstiegshürde und weniger lieb & nett, wie man mit Blick auf die Schachtelgrafik meinen könnte. Schliesslich steht man in direkter Biet- und Workerplacement-Konkurrenz zu den Mitspielern.

Cu / Ralf

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Warbear

Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Warbear » 24. April 2012, 15:03

VorspielER schrieb:
>
> [...]
> Dann fing er an zu erklären und erklären und erklären. Hier
> noch ein Detail, da noch was. Ach ja und dies noch und dies
> und dies. Er hat sich wirklich bemüht, rasch zu erklären,
> aber es dauerte und dauerte.
> [...]

Das Problem lag sicherlich nicht an der "Komplexität" von Dungeon Petz, sondern daran, daß man es schon bei der ersten Partie perfekt erklären wollte. Klar, daß da bei manchen die Rollläden runtergehen.

Mit einer schnellen, lockeren Erklärung am Anfang (Mut zur Lücke, Feinheiten für später aufheben) hätte es sicherlich kein sonderliches Problem gegeben.

Wir haben schon 1830 mit absoluten Nicht-Spielern gespielt, und alle hatten einen ganzen Tag lang viel Spaß.
Alles ist möglich, man muß es nur richtig an den Mann (bzw. die Frau) bringen ... ;-)

.

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Der Einsiedler
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Der Einsiedler » 24. April 2012, 16:20

Warbear schrieb:
> Mit einer schnellen, lockeren Erklärung am Anfang (Mut zur
> Lücke, Feinheiten für später aufheben) hätte es sicherlich
> kein sonderliches Problem gegeben.
>
> Wir haben schon 1830 mit absoluten Nicht-Spielern gespielt,
> und alle hatten einen ganzen Tag lang viel Spaß.
> Alles ist möglich, man muß es nur richtig an den Mann (bzw.
> die Frau) bringen ... ;-)

Und trotzdem kann ich irgendwie nicht das Gefühl los werden, dass in diesem Fall eine Partie Heckmeck passender gewesen wäre... ;)

Der Einsiedler

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Jonas
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Jonas » 24. April 2012, 16:35

VorspielER schrieb:
> aber sie musste los. Wahrscheinlich wollte sie einfach nur weg. Die sehen wir nicht mehr. Auf keinen Fall.

Besonders ärgerlich, wenn sie weiblich, ledig, jung war. :grin:

Tendenziell stimme ich dir zu, dass man bei offenen Spieletreffs mit komplexen Spielen vorsichtig sein muss, weil man sonst die Leutchen vergrault. Aber auch das andere Extrem gibts.
Ich war vor Jahren mal bei einer Runde dabei, wo zu sechst "Phase 10" gespielt wurde. Hat bestimmt zwei oder drei Stunden gedauert. Ätzend. Und beim nächsten Mal waren Uno und ein Reaktions-Tiergeräusch-Nachmach-Spiel angesagt (Titel vergessen). Als ich dann Bohnanza durchsetzte, hieß es im Anschluß, dass es so kompliziert sei. Das war's dann für mich.

Mit Dungeon Petz hättste mich auch verjagen können. Never again.

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Jonas
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Jonas » 24. April 2012, 16:39

Warbear schrieb:
> Mit einer schnellen, lockeren Erklärung am Anfang (Mut zur Lücke, Feinheiten für später aufheben) hätte es sicherlich kein sonderliches Problem gegeben.

Glaube ich nicht. Ich fand das Spiel (1x gespielt) schrecklich und schrecklich überladen. Alles ist fisselig und nichts intuitiv, Übersichtstafel unverständlich. Bekommt bei mir keine zweite Chance.

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Braz
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Braz » 24. April 2012, 17:11

VorspielER schrieb:
>> wieder. Und schleppt die ätzenden, komplexen Teile an, die so
> gut wie keiner mag, außer einige Wenige.

Hmm....also oft ist es so, zumindest bei mir, dass man ein Spiel, nachdem man es mehrmals gespielt hat, es einfacher erscheint, als dies beim ersten Mal noch der Fall war. Von daher kann es schon sein, dass man sich bei einem "Ist schon nicht so kompliziert und schnell erklärt" mal ordentlich verhaut.

Nichtsdestotrotz handelt es sich beim Dungeon Petz in meinen Augen um ein sehr gutes Spiel, das ich nicht missen möchte und einen ewigen Platz in meiner Spielesammlung einnehmen wird.

Grüße
Braz

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waljonas
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon waljonas » 24. April 2012, 19:04

VorspielER schrieb:

> Aber Frank kommt garantiert
> wieder. Und schleppt die ätzenden, komplexen Teile an, die so gut wie keiner mag, außer einige Wenige.

Ja leider ist es so das manche Vielspieler nur noch komplexe Spiele mögen und dann geniale einfache Spiele abkanzeln, wie z.B. Finca, 6 Nimmt, Jäger und Sammler, um nur einige zu nennen.( die Erfahrungen macht man auch jedes Jahr in Essen). In unserer Runde hatten wir gestern auch eine neue Mitspielerin. Wir wagten uns an Fresko, erklärten dies in einer Dreierrunde eingängig und halfen auch. Anschließend spielten noch alle zusammen "Volle Lotte" (auch so ein einfaches Spiel, wohl nix für Frank). Die neue Spielerin kommt wieder und das ist gut so, da wir bestrebt sind, neue Mitglieder in unserer Runde aufzunehmen. Jeder kann auch mal eines seiner Wunschspiele vorschlagen und dieses auch erklären, was auch bereichernd für alle ist. Aber das muß man eben wollen. Bei dem Problem von oben, ist es wohl für Frank besser, sich privat mit drei Gleichgesinnten zu treffen, anstatt in einem "Spieleclub" zu dominieren.

Spielerische Grüße
waljonas

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Magic1972
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Magic1972 » 24. April 2012, 20:19

Ich verstehe das Problem nicht.
Offensichtlich haben die Leute unterschiedliche Interessen.

Wir verabreden uns zum spielen ist in etwa so sinnvoll -wir verabreden uns zum Sport.
2 kommen in Badeklamottten einer bringet einen Billardcue und der nächste die Laufschuhe mit - und allew undern sich warum es unterschiedliche Interessen gibt.

Oder wir machen einen Filmabend - 4 Leute erwarten Keinohrhasen und dann wird Conan oder Citizin Cane eingelegt.

Man verabredet sich doch nicht zum "spielen" entweder zum einem Startegiespieleabend oder zu Kartenspielen oder zum quatschen und nebebei Phase 10 oder oder

sorry das Problem hier versteh ich nicht

Mich hättet ihr an einem Spieleabend mit Tichu und 6 nimmt vergrault

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Magic1972
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Beiträge: 25

Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Magic1972 » 24. April 2012, 20:20

Ich verstehe das Problem nicht.
Offensichtlich haben die Leute unterschiedliche Interessen.

Wir verabreden uns zum spielen ist in etwa so sinnvoll -wir verabreden uns zum Sport.
2 kommen in Badeklamottten einer bringet einen Billardcue und der nächste die Laufschuhe mit - und allew undern sich warum es unterschiedliche Interessen gibt.

Oder wir machen einen Filmabend - 4 Leute erwarten Keinohrhasen und dann wird Conan oder Citizin Cane eingelegt.

Man verabredet sich doch nicht zum "spielen" entweder zum einem Startegiespieleabend oder zu Kartenspielen oder zum quatschen und nebebei Phase 10 oder oder

sorry das Problem hier versteh ich nicht

Mich hättet ihr an einem Spieleabend mit Tichu und 6 nimmt vergrault

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Fluxx
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Fluxx » 24. April 2012, 21:30

Magic1972 schrieb:
> Man verabredet sich doch nicht zum "spielen" entweder zum
> einem Startegiespieleabend oder zu Kartenspielen oder zum
> quatschen und nebebei Phase 10 oder oder
>
> sorry das Problem hier versteh ich nicht

Das wiederum finde ich zu verallgemeinernd - klar, manchmal verabrede ich mich um 'dieses eine Spiel' zu spielen. Aber in der Regel verabrede ich mich 'zum Spielen'. Dann trifft man sich und quatscht darüber was man spielen möchte. An manchen Tagen wird was Lockeres gespielt und manchmal wird richtig gegrübelt...

Wenn man sich gut kennt funktioniert das auch.
(Übrigens beim Filme gucken klappt das auch gut - man findet meisten irgendeinen Kompromiss, mit dem alle zufrieden sind.)

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nora
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon nora » 24. April 2012, 22:30

Hallo zusammen,
ich muß auch passen, wenn nur noch Tichu,Wizard und Co. gespielt werden.

Wobei ich "Dungeon Petz" auch nicht soo prickelnd fand -- zu viel Aufwand,Details und Sonderlocken für ein im Grunde einfaches Spiel. Was es dann vollends kaputt gemacht hat, war der hohe Glücksanteil von Plättchen ziehen und kaufen.


Wir haben eine Tichurunde, eine Runde, die die anderen etwas spöttisch "die Strategen" nennen und meist ein Gruppe von 4-5 Leuten, die eher Finca, Pandemie,.. spielen.

Ein Neuling hat also die Wahl zwischen welcher Gruppe er/sie sich anschließen will. Vorletztes Mal haben wir "Eminent Domain" gespielt mit einer Neuen und sie ist tatsächlich wiedergekommen. Letzte Mal haben wir Peloponnes gespielt und einer der Neuen hat dieses Spiel lieber als Puerto Rico gespielt. Es gibt eben Leute mit verschiedenen Erwartungen an das Spielen.

Ich glaube es hängt sehr davon ab, wie erklärt wird (nicht länger als eine Viertelstunde), ob Tipps gegeben werden und kleinere Fehler während des Spiels ohne Umstände korrigiert werden. Außerdem muß klar sein, daß alle Spaß haben.

Ciao
Nora

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Golbin
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Golbin » 24. April 2012, 23:07

Hallo,

wir habe für Neue das "Recht des ersten Spiels". Wenn ein Neuling kommt, darf er sich ein Spiel aussuchen und es beginnt kein anderes Spiel, bevor nicht seine Spielrunde zustande gekommen ist. So hat der Neuling sofort ein Mitspielmöglichkeit und (hoffentlich) auch ein spiel, das ihm gefällt.

Wolfgang
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.

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Jonas
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Jonas » 25. April 2012, 07:52

Magic1972 schrieb:

> Ich verstehe das Problem nicht.
> Wir verabreden uns zum spielen ist in etwa so sinnvoll -wir verabreden uns zum Sport.

Ziemlich schräger Vergleich. Infolge mehrerer Umzüge habe ich so einige Spieletreffs durch. Und egal wo es war, hat man sich eigentlich immer ZUM SPIELEN verabredet, ohne dies vorab zu spezifizieren. Vor Ort wurde dann entschieden, in welche Richtung es geht, wobei das sich-einigen mitunter schwierig war.

Wenn es um offen zugängliche Spieletreffs geht, halte ich eine gesunde Mitte, nicht zu banal, nicht zu komplex, für genau richtig. Falls dabei drei Freaks zusammenkommen sollten, können sie gerne eine Runde Arkam Horror in einer dunklen Ecke spielen. Aber wenn sie nicht bereit sind, sich auf die anwesenden Normalspieler zuzubewegen, wenn sie unbedingt auf ihrem Geschmack und Anspruch beharren, also nur die Nischenteile mit 12+X Spielregelseiten spielen wollen, dann sind sie fehl am Platze.

> Mich hättet ihr an einem Spieleabend mit Tichu und 6 nimmt vergrault

Und wieso? Was gibt's an diesen großartigen Spielen aususetzen?

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Braz
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Braz » 25. April 2012, 08:31

Wenn man so manche Aussagen hier liest (eingeschlossenen Aussagen vom Orginalposting), dann kann man sich stellenweise nur wundern.

Generell ist ein Spieletreff oder -club doch deswegen da: Man spielt [b]zusammen[/b]. Wenn nun einer ein Spiel vorschlägt, dann liegt es doch an allen (!) darüber abzustimmen, ob dies nun gespielt wird oder nicht. Wenn man dann "auf die nächsten Male vertröstet wird", so wie es im Orginalposting steht, dann ist das das Problem der Gruppe, jemandem eine klare Absage für ein Spiel zu erteilen. Folglich bringt er natürlich das Spiel immer wieder mit.....mal abgesehen davon, dass das Spiel IMHO durchaus etwas für einen Spieleclub sein kann....halt ansch. nicht für jeden, aber man kann schon davon ausgehen, dass in einem Spieleclub öfters gespielt wird und ein "Dungeon Petz" nicht gleich jeden überfordert.


Generell handhaben wir es so, dass jeder gerne Spiele mitbringen darf und dann das Spiel eben vorschlägt. Wenn man keine Mitspieler findet, dann spielt man halt was anderes.

Von daher verstehe ich das Problem ehrlich gesagt nicht so ganz. Man kann einem doch keinen Vorwurf machen, bloß weil er gerne sein geliebtes Spiel spielen möchte und dies auch noch in einem Spieleclub vorschlägt. Ich meine, es handelt sich bei dem Club ja nicht um einen Gesangsverein oder um einen Anglerclub sondern um einen SPIELEclub.

Also ehrlich: Liest man hier das ein oder andere Posting im Thread durch, dann kann ich mich stellenweise nur wundern....

Gruß
Braz

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waljonas
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon waljonas » 25. April 2012, 10:03

Ich muß hier Braz beipflichten. Wir schreiben jeden registrierten Spieler in unserer Runde vorab eine Mail, welche Spiele diese Woche spielbar sind, schließlich muß man sich ja auch etwas vorbereiten zwecks erklären, etc. Wünsche der Spieler werden berücksichtigt. Letztlich muß man sich auch mal zurücknehmen und ein nicht so geliebtes Spiel spielen. Da spiele ich auch gern mal Tichu oder 6 nimmt, denn die nächste Woche kann ich ggf. ein Strategiespiel auswählen. Also einfach mal zurücknehmen, sonst kann man ja gleich "Freitag" von Friese spielen.

Gruß waljonas

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 25. April 2012, 14:08

yzemaze schrieb:
>
> PS: Ich falle wohl auch in die Kategorie "Frank", nur
> scheinbar mit einem Schuss mehr emotionaler Intelligenz. Ich
> vergraule Mitspieler im Normalfall nur, wenn ich das auch
> will ;)

Wohl dem, der weiß, wie er seine Talente ausspielt.

Gruß Carsten (der schon mal einen Mitspieler vor der Haustür hat stehen lassen)

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 25. April 2012, 14:13

Golbin schrieb:
>
> wir habe für Neue das "Recht des ersten Spiels". Wenn ein
> Neuling kommt, darf er sich ein Spiel aussuchen und es
> beginnt kein anderes Spiel, bevor nicht seine Spielrunde
> zustande gekommen ist.

Ich stelle mir das sehr schwer vor, wenn der Neuling vor dem Regal mit den 1ooo Spielen steht und gar nicht weiß, was er wählen soll. Ich kann ja nicht bei jedem Spiel sagen: "Zu schwer für's erste Mal."

Gruß Carsten (der heute auf seinem Spieleabend auch 2 Frischlinge dabei haben wird)

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Martin

Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Martin » 26. April 2012, 08:50

Der Einsiedler schrieb:
>
>
> Und trotzdem kann ich irgendwie nicht das Gefühl los werden,
> dass in diesem Fall eine Partie Heckmeck passender gewesen
> wäre... ;)
>
> Der Einsiedler

Oder ne Partie Tichu ?

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Golbin
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Re: Wie man neue Mitspieler vergrault

Beitragvon Golbin » 26. April 2012, 19:16

Hallo Carsten,

erstmal stehne hier keine 1000 SPiele, sondenr nur ca. 50 aktuelle (die Ludothek ist zwei Stockwerke höher bei uns). Und deR Neuling wird auch nicht blind davorgestellt mit "Nun, nimm was", sondern hat ja Vorlieben und da kann man sich nach richtig oder ähnliches finden.

Das klappt auch gut, denn schließlich geht es darum, dass sich der Neuling wohl fühlt.

Wolfgang
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